Gegen den Oberligisten FV Engers gab sich Eintracht Frankfurt mit dem 5:0-Erfolg in der Hauptrunde des DFB-Pokals keine Blöße. Bei feinster Pokalatmosphäre bei einem tollen Gastgeber gewinnt das Team von Dino Toppmöller zwar auch in der Höhe verdient, doch gerade in Halbzeit eins musste ein ordentliches Bollwerk geknackt werden und der Champions League Teilnehmer tat sich dann auch phasenweise sehr schwer.
Dabei stand dem Trainerteam im Vorfeld nur ein schmaler Kader für die Erstrundenpartie zur Verfügung. Kevin Trapp befand sich bereits auf dem Weg nach Paris zu seinem neuen Arbeitgeber und wurde durch Jens Grahl ersetzt. Arthur Theate fehlte durch seine Rotsperre aus der vergangenen Pokalrunde. Zudem verzichtete man auf das Trio Mario Götze, Ellyes Skhiri und Nathaniel Brown, die alle über die Vorbereitung hinweg an Verletzungen laborierten. Robin Koch führte die Mannschaft als Neu-Kapitän auf den Rasen.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen FV Engers der fünfzehn zensierten Spieler den Wert 2,73. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 250 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
– Spieler des Spiels – Ritsu Doan: Bei seinem Pflichtspieldebüt zeigte der Japaner direkt seine ganze Klasse. Seine Eins-gegen-Eins Situationen auf engstem Raum waren der Schlüsel für den Erfolg beim Oberligisten. Während das Frankfurter Offensivspiel sonst sehr wenige unberechenbare Szenen kreierte, ließ Doan immer wieder diesen „Wow“-Moment aufblitzen. Zwei Tore direkt zum Start und direkt die Auszeichnung Spieler des Spiels.
Elye Wahi: Tor und Vorlage! Im zwölften Einsatz gelangen ihm seine ersten Scorerpunkte. Das war ein anderer Wahi als in der vergangenen Saison oder zu Beginn der Vorbereitung. Wichtig, dass er sich immer weiter das Selbstvertrauen holt und parallel die Spielphilosophie der Hessen verinnerlicht. In jedem Fall ist er auf einem guten Weg.
Rasmus Kristensen: Mit Kristensen legt man sich nicht an. Ist auch gegen unterklassige Gegner immer unter Strom und direkt auff Anschlag. Bei ihm kann sich jeder darauf verlassen, dass er mit der nötigen Seriösität zu Werke geht. Auch nach vorne gab es immer wieder gute Akzente.
Robin Koch: Nun ist er also ganz offiziell der Kapitän der SGE. Abwehrchef war er ja schon immer. Jetzt also in Doppelfunktion auf dem Platz, wenngleich hier und da noch etwas Luft nach oben war. Gerade bei den schnellen Kontersituationen wurde es zumindest in kurzen Momenten brenzlig. Gegen Engers reichte es aber auf jeden Fall.
Hugo Larsson: War absoluter Mittelfeldchef in der Zentrale. Schafft es mittlerweile immer besser den Takt vorzugeben. Findet Momente, in denen es schnell gehen muss, kann aber auch mal auf die Bremse treten. Da sind immer mehr Aspekte sichtbar, die beweisen, dass er noch nicht am Ende angelangt ist.
Can Uzun: Seine Eins-gegen-Eins Momente waren nicht so erfolgsversprechend wie bei Doan, doch hier und da war seine Klasse auch sichtbar. So etwa beim 2:0 als er mit einer butterweichen Flanke für Doan auflegte. Holte sich viele Bälle ab und wirkte in jedem Fall sehr umtriebig. Etwas Sand ist noch im Getriebe, aber der Motor läuft.
Paxten Aaronson: Sonderlob für den US-Boy! War zwar nur gute zehn Minuten auf dem Feld, doch hier zeigte er das, was von einem Einwechsler erwartet wird. Direkt auf Strom, voll da in den Zweikämpfen und mit genügend Drive nochmal Akzente setzen. Das führte in der Konsequenz auch zu seinem ersten Pflichtspieltor für die Hessen. So darf es weitergehen bei ihm.
Jens Grahl: Durfte und musste Trapp im Tor vertreten. Hielt die Null und bekam in Summe natürlich wenig zutun. Nach sechs Minuten einmal mit einem kleineren Abspielfehler. Stärkere Mannschaften hätten daraus vielleicht Profit schlagen können. So blieb es bei einem kurzen Schreckmoment. Strahlte aber ansonsten schon die nötige Sicherheit aus und bewies, dass er eben als Nummer 3 doch auch wichtig ist.
Jean-Matteo Bahoya: Markierte mit dem 1:0 den wichtigen Dosenöffner kurz vor der Pause. Blieb aber über weite Strecken deutlich zu blass. Sein Tempo kam nicht zur Geltung. Dribblings verliefen sich zu oft im Sande. Gegen tiefstehende Gegner muss er sich Lösungen erarbeiten, um nachhaltig Startelf-Spieler zu werden.
Oscar Hojlund: Perspektivisch soll er in die Rolle von Larsson hineinwachsen. Während der Vorbereitung kamen doch Stimmen auf, ob er eventuell sogar verliehen werden müsste. Seine Einwechslung zeigt aber, dass mit ihm in dieser Saison gerechnet wird. Spielte stabil, ohne besonders aufzufallen.
Ansgar Knauff: Bekam als Einwechsler eine Chance auf der linken Seite. Rechts fühlt er sich deutlich besser, da ist aber Kollege Doan nun am wirbeln. Wird spannend sein, ob er seinen Drive auch über die linke Außenbahn gewinnbringend zeigen kann.
Niels Nkounkou: Es bleibt dabei: Nkounkou gibt wirklich alles. Er zeigt, dass er seinen Wert beweisen möchte. Trotzdem sind immer wieder Situationen entstanden, die einem den Atem stocken ließen. Für die wichtige Position hinten links wird er immer ein Risiko bleiben.
Fares Chaibi: Auf der neuen zentralen Position soll er aufgebaut werden. Insgesamt war das sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber es ist zu erkennen, weshalb das trotzdem funktionieren könnte. Ob das klappt, wird aber nicht am Engers Spiel bemessen werden können.
Jonathan Burkardt: Rieb sich ungemein auf, ohne jedoch zu großen Chancen zu kommen. Seine besten Chancen erhielt er aber nach Flanken seiner Kollegen per Kopfball. Mit dem Ball am Fuß konnte er sich nur selten in gute Abschlusssituationen bringen..
Nnamdi Collins: Weiterhin in der Lernphase. Manch ein Wackler hätte bestraft werden können. Routiniert und seriös geht anders. Gegen Bremen muss er eine Schippe drauflegen.
2 Kommentare
Laut der Bewertung hat Collins 3.5 ... damit wäre Burkardt nicht der am schlechtesten bewertete. Irgendwo ist ein Fehler drin ;).
Adlerauge! Das ist mir tatsächlich durchgerutscht.
Danke, dass du so aufmerksam bist.
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