Desolater Auftritt endet in Noten-Debakel

Eintracht Frankfurt erlebte in Leipzig einen rabenschwarzen Abend und kassierte eine schallende 0:6-Pleite. Noch ein weiteres Gegentor und es wäre die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte in der Bundesliga geworden. Von Beginn an lief die SGE hinterher, fand weder Zugriff noch Stabilität und wurde von den Gastgebern in allen Bereichen überrannt. Defensiv offenbarten sich massive Abstimmungsprobleme, offensiv fehlte jede Entlastung. Nach dem frühen Rückstand zerfiel die Struktur völlig, Leipzig nutzte jede Unsicherheit konsequent aus. Auch die Wechsel brachten keine Stabilisierung mehr. Am Ende stand ein 0:6, das schonungslos aufzeigt, wie viel Arbeit vor der Mannschaft liegt.

Personell gab es drei Wechsel in der Startelf zu notieren: Michy Batshuayi, Nnamdi Collins und Mo Dahoud starteten für Mario Götze, Ellyes Skhiri und Ansgar Knauff. Letzterer fiel kurz vor der Partie wegen einer Erkältung aus. Elye Wahi stand erneut nicht im Spieltagskader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen RB Leipzig der vierzehn zensierten Spieler den Wert 4,92.Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 470 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Rasmus Kristensen

Nathaniel Brown, Arthur Theate, Michy Batshuayi

Oscar Hojlund, Hugo Larsson, Jessic Ngankam, Mo Dahoud, Ritsu Doan, Fares Chaibi, Michael Zetterer

Robin Koch, Jean-Matteo Bahoya, Nnamdi Collins

Mahnung statt Analyse in Einzelkritiken: Die Kombination aus Kollektivversagen, taktischer Überforderung und individuellen Fehlern war so dominierend, dass eine sinnvolle, faire Einzelkritik kaum möglich erscheint. Denn von der ersten Minute an wirkte die komplette Mannschaft löchrig und überfordert. Frankfurt fand nie zu einem kompakten Defensivverbund und erlaubte Leipzig, Tempo, Zweikampfhärte und Spielwitz ungestört zu entfalten. Planlos, desorganisiert und teilweise sogar physisch unterlegen, was besonders schmerzte. Zu viele Spieler verloren wichtige Zweikämpfe. Und wenn die Abwehr so zerfällt, dann liegt es nahe, dass auch das Offensivspiel nicht greifen kann. Frankfurt schaffte es kaum, Entlastung nach Ballverlusten zu erzeugen oder Druck aufzubauen. Fehlende Ballzirkulation, zu viele individuelle Fehler und mangelnde Kreativität im letzten Drittel sorgten dafür, dass Leipzig kaum Herausforderung bekam. Die Anstoßzeit am Samstagabend um 18:30 Uhr suggerierte ein Bundesliga-Topspiel. Doch die Leistung auf dem Platz zeigte, wie weit entfernt die SGE in diesem Spiel von Bundesliga-Spitzenklasse war. Wenn Frankfurt ernsthaft wieder oben mitspielen will, darf sie sich solche Aussetzer nicht leisten. Die Defensivprobleme, die mangelnde Aggressivität in Zweikämpfen und das Fehlen von Alternativen im Kader werfen Fragen auf – nicht nur an die Spieler, sondern auch an die taktischen und strukturellen Abläufe hinter den Kulissen.

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