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Im Mittelfeld muss die Balance zwischen Angriff und Abwehr wiederhergestellt werden. Foto: Imago / osnapix

Das erste Fazit 2025/2026: Das Eintracht-Mittelfeld

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Die Spielzeit 2025/2026 ist zwar noch jung, doch die Frankfurter Eintracht hat bereits das gesamte Spektrum an Emotionen durchlebt: mitreißende Siege, bittere Niederlagen und alles dazwischen. In der zweiten Länderspielpause und nach neun Pflichtspielen bietet sich nun die Gelegenheit für ein erstes Zwischenfazit. SGE4EVER.de nimmt die Mannschaft genau unter die Lupe – Bereich für Bereich. Wer überzeugte in der Defensive, wer im Mittelfeld und wer in der Offensive? Wer blieb bisher hinter den Erwartungen zurück? Und welches Potenzial steckt in den Hessen für die kommenden Monate?
Das Mittelfeld der SGE ist der zweite Teil der Analyse.

Ellyes Skhiri: Als einziger gelernter Sechser oder klassiche „Holding six“ ist Ellyes Skhiri vielleicht der wichtigste Mann im Mittelfeld. Gerade in den Spielen, in denen der tunesische Nationalspieler fehlte, machte sich seine Wichtigkeit bemerkbar. Die Konterabsicherung war ein großes Manko, das letztlich zu den vielen Gegentoren führte. Da Skhiri über Knieprobleme geklagt hatte, verpasste er infolgedessen fast die komplette Vorbereitung sowie den Saisonauftakt im Pokal und in der Bundesliga. Da der 30-Jährige lange Zeit brauchte, um seine Verletzung vollständig auszukurieren, wurde Skhiri von Dino Toppmöller langsam herangeführt. Erst bei der 5:1-Gala gegen Gala wurde Skhiri für die letzten zehn Minuten eingewechselt. In den Partien gegen Borussia Mönchengladbach, Atletico Madrid und FC Bayern stand der Zugang aus Köln schon deutlich länger auf dem Platz. Beim verrückten 4:6-Spektakel in Gladbach spielte Skhiri sogar die kompletten 90 Minuten durch. Auch er konnte zwar die Gegentorflut nicht stoppen, ein Lautsprecher auf dem Platz wie beispielsweise Rasmus Kristensen ist Skhiri wahrlich auch nicht, aber mit seiner Präsenz auf dem Platz hatte der in Frankreich geborene Tunesier einen entscheidenden Impact aufs Spiel der SGE. Er brachte mit all seiner Erfahrung Ruhe ins Spiel, sicherte hinten ab und bot in der Mitte immer eine Anspielstation. Einen zweiten klassischen Sechser neben ihm zur Entlastung hätte ihm gut getan. Er alleine konnte die übermäßig vielen Gegentore nicht verhindern. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 7/10 

Oscar Höjlund: Nach seiner ersten Saison, die zu Beginn noch von einer schwerwiegenden Verletzung geprägt war, wollte Oscar Höjlund in der neuen Spielzeit den nächsten Schritt gehen. Stattdessen stehen nach eher durchwachsenen Leistungen während der Vorbereitungszeit nur Kurzeinsätze zu Buche. Immerhin durfte der jüngere Bruder von Rasmus Höjlund 71 Minuten lang bei der traditionellen Auswärtsniederlage bei Bayer Leverkusen agieren, wo er seinen Job recht ordentlich machte. Ein kleiner Ausreißer nach oben, ansonsten gelang es Höjlund nicht, das Mittelfeld in den wenigen Einsatzminuten zu bereichern. Weder hinten war er ein sicherer Rückhalt, noch vorne konnte der Däne entscheidende Impulse setzen. Höjlund stagniert momentan in seiner Entwicklung, was für einen jungen Spieler völlig normal ist und man ihm das deshalb zugestehen sollte. Fairerweise muss angeführt werden, dass er der fehlenden Balance zwischen der Offensive und Defensive zum Opfer fiel sowie das Fehlen von Ellyes Skhiri ein entscheidender Faktor war. Wenn Höjlund zu mehr Einsatzzeiten kommen möchte, muss er eine Schippe drauflegen. Mit der Rückkehr von Skhiri und einer verbesserten Defensive könnte das möglich sein. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 4/10

Hugo Larsson: Auch Hugo Larsson ist ein Leidtragender der schwachen Abwehr und der fehlenden Balance zwischen Sturm und Verteidigung. Der Schwede kam deutlicher häufiger zum Einsatz als sein Positionspartner Höjlund, ist er sowieso aufgrund seiner starken Entwicklung nicht mehr aus dem Mittelfeldzentrum wegzudenken. Doch auch Larsson steckt momentan seit einigen Spielen in einem kleinen Formtief. Der 21-Jährige strahlt nicht mehr das Selbstbewusstsein und die Sicherheit aus, die ihn normalerweise auszeichnen und agiert insgesamt etwas zu fehleranfällig. Das liegt daran, dass Larsson und Fares Chaibi sich vom Spielertyp zu sehr ähneln und sich teilweise auf den Füßen stehen. Beide interpretieren ihre Positionen offensiv. Die Abstinenz von Skhiri hat sich auch bei Larssons Leistungen spürbar gemacht. Der schwedische Nationalspieler braucht wie Höjlund einen erfahrenen Partner wie Skhiri neben sich, der absichert und ihm das nötige Sicherheitsgefühl gibt. In der Kombination Skhiri + Larsson kann sich der Youngster besser entfalten, da sich beide Spielertypen ergänzen. Auch einem Larsson sollte man mit 21 Jahren eine solche Formdelle zugestehen. Er hat weiterhin viel Potenzial und man kann erwarten, dass Larsson zur alter Stärke findet. Wettbewerbsübergreifend stehen immerhin drei Vorlagen zu Buche. Lediglich in zwei Spielen war Larsson zum Zuschauen verdammt. Gegen Union Berlin musste er aufgrund einer Magen-Darm-Grippe aussetzen und beim 4:6 in Gladbach saß er über das gesamte Spiel auf der Bank. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 6/10

Fares Chaibi: Nach der letzten für ihn persönlich schwach verlaufenen Saison hätte es nicht vielen gewundert, wenn sich die Verantwortlichen zu einem Verkauf von Fares Chaibi entschieden hätten. Dino Toppmöller aber war weiterhin von Chaibi überzeugt, glaubte an sein Potenzial und fand die perfekte Lösung für seinen Schützling. In den Vorbereitungen schulte der Fußballlehrer Chaibi auf die Sechser-/Achterposition um, mit Erfolg. Sowohl in den Testspielen als auch in der laufenden Spielzeit überzeugte der Algerier auf seiner neuen Position und zahlte das Vertrauen zurück. Seitdem stand Chaibi in allen bisherigen Spielen – außer beim 0:3 gegen die Bayern – in der Startelf. Mit seinem Offensivdrang, seinen raffinierten Schnittpässen nach vorne leitete er wichtige Angriffsaktionen ein und verlieh dem Spiel seiner Mannschaft eine neue Dynamik. Ein Tor und vier Vorlagen untermauern Chaibis sportliche Wiederbelebung. Bei der Arbeit gegen den Ball ist dagegen Luft nach oben, was normal und darauf zurückzuführen ist, dass der erst 22-Jährige ursprünglich auf der Zehnerposition beheimatet war. Zudem hat er nicht die Körperstatute für einen klassischen Sechser. Als offensiver Achter sind seine Auftritte bisher aber makellos. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 8/10

Mo Dahoud: Seit längerer Zeit spielt Mo Dahoud sportlich keine Rolle mehr unter Dino Toppmöller. Die Zeichen standen eigentlich auf Abschied, für die Suche nach einem Abnehmer reiste Mo Dahoud deshalb nicht mit ins Trainingslager in die USA. Da sich aber kein Interessent fand, blieb der Deutsch-Syrer unfreiwillig der SGE erhalten. Da die Führungsebene keinen weiteren Sechser an Land gezogen und sich Ellyes Skhiri schwerwiegend verletzt hatte, konnte man davon ausgehen, dass Dahoud wieder eine wichtige Rolle einnehmen könnte. Die Wahrheit ist aber, dass Hugo Larsson und Fares Chaibi dank der Umschulung auf seiner Position gesetzt sind. Mit Oscar Höjlund scharrt eine weitere Alternative mit den Hufen. Kurzum: Die Konkurrenz ist weiterhin zu groß. Dahoud und die Eintracht finden einfach nicht zusammen, auch in dieser Saison wird der ehemalige Nationalspieler Syriens und Deutschlands häufig nicht berücksichtigt. Insgesamt stand Dahoud in neun Pflichtspielen nur dreimal im Aufgebot. Zumindest gegen Leverkusen durfte der Zugang aus Brighton & Hove Albion für sieben Minuten ein einziges Mal bis dato auf dem Rasen stehen. Auch er konnte jedoch in der kurzen Zeit die verdiente Pleite in der BayArena nicht verhindern. Ob Dahoud jemals noch ein Faktor im Dress der Hessen sein wird, darf allmählich bezweifelt werden, zumal Sportvorstand Markus Krösche sicherlich im Winter Ausschau nach Verstärkung für die Defensive und fürs Zentrum halten wird. Sein Vertrag läuft bis Sommer 2026. Spätestens dann dürften sich die Wege endgültig trennen.  SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 1/10

Can Uzun: Can Uzun ist definitiv der Gewinner des Saisonauftakts. Nach seinem ersten schwierigen Jahr, wo Uzun sich hintenanstellen und viel Geduld aufbringen musste, geht der Youngster mit herausragenden Leistungen durch die Decke. Uzun wirkt seit Beginn der Spielzeit 25/26 wie ausgewechselt, im positiven Sinne. Bereits in der vergangenen Saison nach dem Europa League-Spiel gegen Ferencvaros Budapest lobte Co-Trainer Jan Fießer den türkischen Nationalspieler. Man hat also nie an seiner Entwicklung gezweifelt und das Vertrauen zahlt Uzun von Woche zu Woche mit Toren und Vorlagen zurück. Mit sechs Toren und vier Vorlagen ist Uzun der Spieler mit den meisten Scorerpunkten unter allen Adlerträgern. In der Liga haben zudem nur die beiden Stars des FC Bayern, Harry Kane und Luis Diaz, mehr Scorer auf dem Konto als Uzun. Der 19-Jährige ist technisch versiert, sucht immer den Zug zum Tor und antizipiert immer die richtigen Räume und Laufwege. Auf der Position des Zehners fühlt sich Uzun richtig wohl, der zudem die Zeit während der Vorbereitung sinnvoll genutzt hat. Körperlich hat das junge Talent ordentlich zugelegt und ist sich nicht mehr zu schade, fleißig mit nach hinten zu arbeiten. Uzun ist damit aktuell das Gesicht der Eintracht-Offensive. Die ersten Interessenten dürften somit nicht mehr lange auf sich warten, weshalb die Verantwortlichen laut „Sky“ den Poker um ihren Spieler mit einem Preisschild von 80 Millionen Euro eröffneten. Der FC Arsenal suche bereits schon nach einem zentralen offensiven Mittelfeldspieler, heißt es. Hier kann man also mit gutem Gewissen die volle Punktzahl vergeben. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 10/10

Mario Götze: Vertrag läuft 2026 aus, aber Mario Götze hat bereits signalisiert, sein Arbeitspapier zu verlängern zu wollen. Auch der Verein sei für eine Vertragsausdehnung offen. Zu wichtig sind die Qualitäten und all die Erfahrungen eines Mario Götzes, um auf die Dienste des Weltmeisters von 2014 zu verzichten, auch wenn muskuläre Probleme ihn Zeitlang außer Gefecht setzten. Seitdem Götze sich aber von den Schmerzen erholt hat, kam der Ex-Dortmunder in den letzten drei Duellen immerhin zu Kurzeinsätzen. Entscheidende Akzente konnte Götze zwar noch nicht wirklich setzen, aber wenn er wieder den Spielrhythmus findet, werden seine Qualitäten zweifelsohne wieder zur Geltung kommen. Gerade in so einer jungen Mannschaft wie der Frankfurter Eintracht wird es für Dino Toppmöller wichtig sein, einen erfahrenen Mario Götze zu haben, der in schwierigen Situationen weiterhelfen kann. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 4/10

Ansgar Knauff: Auch wenn es seltsam klingt, aber Ansgar Knauff gehört mit seinen 23 Jahren unter den „jungen Wilden“ schon zu den älteren Hasen. Knauff steht seit 2022 bei der SGE unter Vertrag und zeigt jedes Jahr konstant solide Leistungen. Auch in dieser Saison sind seine Performances in Ordnung. Allerdings bekam er mit Ritsu Doan auf seiner Position einen neuen Konkurrenten, gegen den sich Knauff kaum durchsetzen kann. Er pendelt in dieser Saison deshalb regelmäßig zwischen Startelf und Bankplatz und kommt mittlerweile häufiger auf der linken Außenbahn zum Einsatz, wo ihm wiederum Jean-Mattéo Bahoya gegenübersteht. Aufgrund seiner Erfahrung bekam der Flügelflitzer in beiden Champions League-Partien gegen Atletico Madrid und Galatasaray den Vorzug, wo ihm ein Tor und ein Assist gelangen. In der Bundesliga erzielte er zudem zwei weitere Tore. Egal ob links oder rechts, egal von Beginn an oder von der Bank kommend, Knauff erwies sich mit seiner Schnelligkeit und seiner Torgefahr immer als verlässlicher Spieler, dem zwar nicht immer alles gelingt, aber sich in jedes Spiel reinhaut. SGE4EVER.de-Fazit-Bewertung: 7/10

3 Kommentare

Fallback Avatar 1. Meintracht 09. Oktober 25, 08:42 Uhr

Halte es für unfair, Dahoud mit einem Punkt zu bewerten, obwohl er faktisch nicht gespielt hat. Ähnlich Götze. Hier sollte "nicht zu bewerten" stehen.
Bei der Einzelkritik nach Spielen ist eine Beurteilung auf dieser Seite gar nicht möglich, wenn die Einwechselung spät war.
Chaibi mehr Punkte als Knauff zu geben - das ist mehr als diskutabel.
Danke trotzdem für den tollen Bericht.

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Fallback Avatar Ob Stehblock, VIP-Loge, Currywurst oder Handkäs-Häppchen - Hauptsache SGE4EVER.de! Denn der User unterstützt das Onlinemagazin mit einem monatlichen oder jährlichen Betrag und genießt zudem besondere Vorteile: Werbefreiheit, Gewinnspiele etc. 2. zicobindewald20 09. Oktober 25, 09:43 Uhr

Knauff ist schon seit Anfang 2022 bei der Eintracht!

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3. Emre Erdem 09. Oktober 25, 10:53 Uhr Zitat - zicobindewald20 Knauff ist schon seit Anfang 2022 bei der Eintracht! Path

Danke. Ist korrigiert.

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