Bei eisigen Temperaturen stand für die Frankfurter Eintracht am heutigen fünften Spieltag der Europa League ein schweres Auswärtsspiel beim FC Midtjylland an. Dabei trat die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller auswärts in Dänemark in der MCH-Arena an und erkämpfte sich einen sehr wichtigen 2:1-Auswärtssieg und damit die Punkte 11,12 und 13 – und damit auch weiterhin einen Platz in der Spitzengruppe der Tabelle.
Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Werder Bremen am Wochenende rotierte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller gleich auf vier Positionen und tauschte das gesamte Mittelfeld aus. Ansgar Knauff, Ellyes Skhiri und Mario Götze nahmen alle zunächst auf der Bank Platz. Nathaniel Brown blieb in Frankfurt, da der Youngster nach wie vor nicht für die Europa League gemeldet ist. Dafür rückten Farès Chaïbi, Niels Nkounkou, Hugo Larsson und Mo Dahoud neu in die Startelf. In der Viererkette vor Torwart und Kapitän Kevin Trapp blieb dagegen mit Arthur Theate, Robin Koch, Tuta und Nnamdi Collins alles beim Alten, auch im Sturm änderte sich nichts am Duo um Omar Marmoush und Hugo Ekitiké.
Früher Treffer bringt Sicherheit
Schon in den ersten Minuten zeigte sich, dass dieses Spiel für die Frankfurter Eintracht kein Selbstläufer werden sollte. Die Dänen traten von Beginn an mit viel Leidenschaft auf und gingen aggressiv in die Zweikämpfe. Nach knapp vier Minuten brach Mikel Gogorza auf der linken Seite durch und wurde kurz vor der Strafraumlinie von Collins gelegt. Den fälligen Freistoß von Joel Andersson konnte Trapp aber ohne Probleme aus der Luft pflücken. Nicht mal eine Minute später fast die identische Freistoß-Position, dieses Mal für die Adlerträger – Auch hier wurde es aber nicht sonderlich gefährlich. In der siebten Spielminute sah das dann aber ganz anders aus: Robin Koch eroberte den Ball vor der Mittellinie und leitete blitzschnell den Gegenangriff ein. Nach einem sehenswerten Spielzug über Larsson und Ekitiké landete der Ball bei Marmoush, der wiederum Larsson in die Gasse schickte. Diese Gelegenheit ließ sich der junge Schwede nicht nehmen und schob cool ins lange Eck zum 1:0 ein. Die Führung brachte der SGE sichtlich Ruhe in ihr Spiel. In der Folge übernahmen die Männer in Weiß das Spielgeschehen und ließen den Ball locker und souverän durch die Reihen zirkulieren. Nach knapp einer Viertelstunde fasste sich Dahoud dann mal von außerhalb des Strafraums ein Herz, sein strammer Schuss rauschte allerdings links am Kasten vorbei. Midtjylland hatte in dieser Phase kaum Zeit zum Durchatmen und hatte Müh und Not sich aus dem Pressing der Eintracht zu lösen.
Kämpfende Skandinavier
Zur Mitte der ersten Halbzeit wurden die Hausherren allerdings gefährlicher und kamen ein ums andere Mal in die Nähe des Tors von Trapp. Die Angriffe, die meist über die linke Seite liefen, konnte die Abwehr der Hessen allerdings unaufgeregt weg verteidigen. Dann war aber schnell wieder die SGE dran. Nach knapp einer halben Stunde zog Theate mal in den gegnerischen Strafraum und prüfte Elías Rafn Ólafsson im Tor der Hausherren mit einem Flachschuss ins linke Eck. Kurz darauf versuchte es erneute Dahoud aus der Distanz, gefährlich wurde es aber nicht. Auch wenn die Eintracht das Spielgeschehen klar dominierte, so taten sie sich doch schwer in zwingende Abschlusspositionen zu kommen. Die Gastgeber verschoben mit viel Disziplin in der Hintermannschaft und machte so die Räume immer wieder eng. Zehn Minuten vor der Pause dann die beste Chance für die Skandinavier: Per Hacke wurde Adam Buksa sehenswert im Zentrum freigespielt. Seinen Schuss konnte Trapp mit einer starken Parade links um den Pfosten lenken. Nur wenige Sekunden später kam erneut Buksa nach einer Ecke an den Ball und verfehlte per Kopf nur knapp das Gehäuse der Eintracht. Insgesamt ließ die Mannschaft von Toppmöller aber wenig anbrennen und hätte um ein Haar kurz vor der Pause die Führung sogar nochmal ausgebaut. Nach einem langen Ball ließ Ekitiké seinen Gegenspieler aussteigen und schickte seinen Sturmpartner Marmoush auf die Reise. Allein vor dem Torwart packte der Ägypter den Chip über Ólafsson aus – Aber eben auch knapp über die Latte. So blieb es zur Pause beim 1:0 für Eintracht Frankfurt.
Kalte Dusche nach der Pause – Marmoush macht Marmoush-Sachen
Nach der Unterbrechung sah man, dass die SGE sich einiges vorgenommen hatte, allerdings sollte die zweite Halbzeit direkt mit einem Schock starten: Nach drei Minuten zog Gogorza von der linken Seite in den Strafraum und suchte aus spitzem Winkel den Abschluss. Im Zweikampf fälschte Collins den Ball des 18-Jährigen unglücklich ab und das Leder senkte sich im hohen Bogen über Trapp und unhaltbar ins lange Eck – Bittere Pille für die Hessen. Jedoch brauchte die Eintracht nicht lange, um eine Antwort zu finden. Nur wenige Minuten später landete ein Schuss von Marmoush am Arm von Ousmane Diao. Nach kurzer Rücksprache mit dem Videoassistenten blieb Schiedsrichter Craig Pawson keine andere Wahl als auf den Punkt zu zeigen. Natürlich nahm sich Marmoush der Sache selbst an und verwandelte den Strafstoß eiskalt ins linke untere Eck zum 2:1 für die Adlerträger. Auch wenn der Elfmeter in der Entstehung durchaus glücklich war, lag die Eintracht völlig verdient wieder in Front. In der Folge setzten sich die Gäste erneut in der gegnerischen Hälfte fest, allerdings fehlte oft beim letzten Pass die nötige Konzentration. Nach einer knappen Stunde wechselte Dino Toppmöller dann zum ersten Mal. Für Marmoush ging Can Uzun aufs Spielfeld und für Collins kam Rasmus Kristensen, der hier bei seinem Heimatverein sein Comeback nach der Verletzungspause feierte. Uzun hatte gleich einige gute Aktionen – erst legte der Türke für Ekitiké auf, dessen Abschluss aber rutschte über den Spann und landete daher nur am Außennetz, kurze Zeit später war Uzun selbst zu überrascht, um den Ball auf das dänische Tor zu bekommen.
Die Dänen gaben sich zwar nicht auf und versuchten in der Schlussphase zu drücken, hatten aber wenn dann nur punktuell gefährliche Szenen – zumeist hatte die SGE-Defensive um Robion Koch, Arthur Theate und Tuta alles im Griff. Dagegen war es die SGE, die auch in der 79. Minute gefährlich wurde, ein Kopfball von Theate nach einer Ecke ging aber rechts am Tor vorbei. In der 81. Minute kamen die Dänen dann aber nochmal, ein Abschluss von Buksa, der nach einem Gestochere aus sechs Metern zum Abschluss kam, ging aber rechts vorbei. Auch wenige Momente später kam er zu einem Kopfball, dieser ging aber über Trapps Tor. Toppmöller reagierte und brachte Ellyes Skhiri für Mo Dahoud und Igor Matanovic für den bemühten aber glücklosen Ekitiké. Kurz darauf war Kristensen nach gutem Tuta-Ball lange auf der rechten Seite unterwegs, ging in den Strafraum, seine Flanke fand aber keinen Abnehmer. Es gab außerdem einen weiteren Wechsel, dieses Mal kam Ansgar Knauff für Nkounkou. Matanovic hatte direkt zu Beginn der sechsminütigen Nachspielzeit noch eine Schusschance, der Abschluss des Kroaten war aber zu zentral. In der Folgezeit war die SGE Herr im gegnerischen Stadion und brachte den Sieg recht souverän über die Zeit. Damit holte die SGE die nächsten Punkte und bleibt in der Europa League weiterhin ungeschlagen.
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17 Kommentare
Ich schrieb es nach dem Stuttgart-Spiel schon mal: es ist ja löblich von Toppmöller, dass er die Spieler bei Laune halten und ihnen genug Einsatzzeiten geben will. Aber so langsam muss er erkennen, dass Chaibi und Nkounkou nichts auf dem Platz verloren haben, zumindest in ihrer derzeitigen Form.
Ekitike muss seriöser werden, das war heute zu viel Hacke.
Zum Schiri:
Erneut ein internationales Spiel, bei dem man sich nicht über den Schiedsrichter aufregen muss. International habe ich das Gefühl, dass tendenziell pro Eintracht gepfiffen wird, ganz im Gegensatz zur Bundesliga.
Collins kann man zu Beginn durchaus Gelb geben. Erst recht, wenn man eine Minute später dem Dänen Gelb gibt.
Den Elfmeter würden wir in der Bundesliga niemals bekommen, ein solches Ding würde dort aber gegen uns gepfiffen.
1 Sieg in der EL noch und das Achtelfinale dürfte fix sein! Sehr gut!
Hauptsache drei Punkte, das hat heute gezählt.
Bzgl. Collins/Kristensen steht Toppi jetzt vor einer schweren Entscheidung. Kristensen hat mit seiner Körperlichkeit direkt wieder eine neue Qualität reingebracht. Collins aber natürlich auch sehr stark. Da wird vermutlich viel rotiert.
Derart heftige Augenschmerzen verursachenden Fussball hat die Eintracht, scheint mir, zuletzt in Saarbrücken fabriziert - mit anderem Resultat wohlgemerkt.
Klar, letztlich zählt nur das, was sonst!
Nichtsdestoweniger darf über einen solch uninspiriert-blutleeren, über weite Strecken fast arrogant schludrigen Auftritt nicht locker flockig hinweggegangen werden.
Was war denn da los?
Arbeitssieg, das was alle vorher gesagt haben ist eingetroffen.
Extrem eklige Mannschaft und dort schwer zu zu bespielen.
Früher wären wir wohl noch mit einem unentschieden zufrieden gewesen.
Heute Siegen wir.
Jetzt nochmal so eine eklige Mannschaft, ich hoffe der Maulwurf ist noch dort.
Verschwörungsgeraune!
Das heutige Handspiel ist in einiger Hinsicht sehr analog zum Cucurella-Ding - und das ist vorläufig die global anerkannte Benchmark für ein kapitales Schiri-Fehlurteil in Sachen Hand. Bei der ggw. Handregel-Formulierung gibt es an dieser Situation keinen Aspekt um nicht Foul und Elfer zu geben, es sei denn, es ist was anderes faul. [Z.B. das, woran du glaubst, dass der DFB der Eintracht Böses antun will.]
Wenigstens zeigt Peter Fischer Gesicht und hat es nicht nötig, es im Gegensatz zu einigen Feiglingen zu kaschieren - und hält damit die schwarz-weiß-rote Flagge und den Adler ganz weiß hoch in den Himmel... er ist und bleibt ein Ehrenmann, der Zivilcourage und den Mut hat, für die Werte der Eintracht einzustehen.
Sehe ich nicht so. Er hetzt auf, und das ist in keine Richtung gut
Weshalb hier jetzt Herr Fischer aufploppt, weiß ich nicht. Aber bei der Gelegenheit darf mal erwähnt werden, dass der Amtierende, Matthias Beck, wie zu vernehmen ist, exczellente Arbeit abliefert.
Und das gänzlich ohne Notdurft, alle 8 Tage vor irgendeinem Mikro, irgendeiner Kamera irgendwas rauszukrakelen.
Und was eine nicht geringe Anzahl gewisser Feiglinge angeht, die ihre Edelfanantlitze notorisch vermummen - nach meiner Kenntnis werden die von Beck minichten marginalisiert, in Schutz genommen oder gar gefeiert. Auch hierin scheint wesentlicher Wandel im Schwange.
@8 Junge Junge. Auch wenn du der 73. Zeuge Yeboahs sein möchtest, sage ich dir hiermit, dass Anthony für dich nichts als Verachtung übrig hätte. Ein Zwerg sollte immer aufpassen, wenn er versucht, als Riese aufzutreten. Is net bös gemeint, nur ein guter Ratschlag.
Zurück zum Spiel... Das waren wichtige und sehr gute 3 Punkte bei einem schwer zu bespielenden Gegner! Die SGE hält den Rekord, zusammen mit Chelsea, von 18 ungeschlagenen Spielen in der EL. Respekt. Das war heute kein Hurra-Fussball, und Hugo wirkt ein wenig zu überheblich, zu verspielt mit seinen Spezialeffekten, die wenig einbrachten. Marmousch dagegen an beiden Toren direkt beteiligt, sehr effektiv, eiskalt beim Elfer. Es war eine grosse Freude, Kristensen wieder auf dem Platz zu sehen. Brutal, was er direkt abgerissen hat. Da haben wir, auch mit Collins, auf der lange Zeit als kritisch eingestuften Position, keine Probleme mehr! Am Sonntag gegen Heidenheim, die heute ein starkes, unglückliches Spiel gegen Chelsea ablieferten. Das wird kein Spaziergang. Aber diese Eintracht wirkt stabil und selbstbewusst genug, um auch ohne Maulwurf zu bestehen! Gutes Spiel, Jungs!
Für mich, mit etwas Abstand , Kristensen in dieser Saison ist die bessere Variante auf rechts. Er strahlt irgendwie mehr Ruhe und Sicherheit aus , hat den klareren Spielaufbau gegenüber Collins.
ich hab aber Collins im KickerManager...wäre schon wichtig, dass er spielt
Sorry, Collins hat Kristensen sehr gut vertreten.
Kristensen ist aber schon ein Stück wichtiger für das Team. Sowohl spielerisch als auch Mental (brutal wichtig) treibt er die Mannschaft an. Bin sehr froh das er zurück ist. Theate u. Kristensen sind mittlerweile meine Lieblingsspieler!
Mit collins und kristenson ist es das selbe wie mit trapp und santos.
Ein klasse Backup für die vielen englischen Wochen oder wenn verletzt.
Gefühlt hat kristenson gestern nochmal richtig Dampf gemacht.
kann ich nur zustimmen
gefühlt ab der zweiten halbzeit nur fehlpässe egal welche richtung
so macht es kein spaß.dachte immer die machen noch ein tor
zumindestens eher wie wir...leider
haubtsache gewonnen
Und nächste Saison kommt auch noch Baum dazu bzw zurück,
dann hat man 3 RV...Luxusproblem :-)
Was aber kein Problem darstellt, da Collins auch IV spielt, das ist seine eigentliche Stammposition, auf RV hat er einfach auch sofort sehr ordentliche Leistungen gezeigt. Da Amenda vorerst eine Weile ausfällt, braucht man für die IV Position auch unbedingt noch einen, um auswechseln zu können. Für Collins ist es die erste Profisaison, er hat keine überzogenen Ansprüche und ist eh sehr klar im Kopf dund demütig. Wenn Tuta -hoffentlich- verlängert, dann hat man 4 starke IV, wobei Theate auch als LIV in der 3er Kette gut ist. Links sind noch Brown und Nkounkou als Optionen für eine 5er-Kette am Start. So kann Dino hinten jede Formation spielen lassen, das ist ein unglaublich starkes Fundament. Die Kette wird auch während dem Spiel verändert, was die Eintracht unglaublich schwer auszurechnen macht, wie Tuchel letzte Saison anerkennend bemerkt hat.
Manche Kommentare hier machen in meinen Augen die Leistung gleich wieder viel zu schlecht. Klar hätten sie eigentlich 2-3 Tore mehr machen können, aber mit 17 zu 11 Torschüssen, mehr Ballbesitz und viel mehr gespielten sowie angekommenen Pässen war die Eintracht spielerisch deutlich überlegen und das, obwohl rotiert wurde. Das Gegentor fällt unglücklich, viele klare Chancen hatte Midtjylland nicht. Die Bankspieler haben ihre Aufgaben erfüllt. Unauffällig ist erstmal nichts Schlechtes, außer kleinen Wacklern war alles im grünen Bereich und sie haben ihren Beitrag geleistet. Sie sollen ja auch in Form kommen und nicht gleich irgendwas Spektakuläres probieren.
Nkounkou und Chaibi sind sehr kreative Spieler, selbstverständlich werden die weiter gefördert. Beide können passen und schießen, in guter Form sind sie immer in der Lage, die Gegner unter Druck zu setzen. Ihre Aufstellung war nicht gleich von zählbarem Erfolg durch Torbeteiligungen gekrönt, na und? Toppmöller hat schon einige wieder aufgebaut, Ekitiké hätten auch viele aussortiert letzte Saison, aber jetzt ist er wieder in Topform, auch wenn er dieses Mal ein bisschen zu verspielt war.
Der Gegner hat gut mitgehalten, die sind ja auch dänischer Meister, die sind alles andere als Fallobst. Dennoch hat man sie souverän abgekocht.
Das ist der 8te Sieg aus 10 Spielen jetzt, das spricht schon für sich. 2te in der Bundesliga und 3te in der Europa League, das ist schon eine gute Basis und das Restprogramm bis zur Winterpause ist machbar, aber es ist noch ein langer Weg zu gehen. Da braucht es alle verfügbaren Kräfte.
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