Die bitterböse Champions League-Demontage gegen den FC Liverpool ist bereits verkraftet. Der Frankfurter Eintracht stehen zwei weitere Spiele vor heimischem Publikum bevor, die angesichts der letzten enttäuschenden Ergebnisse richtungsweisend sind. Zurück im gewohnten Bundesligageschäft empfängt die SGE den ebenfalls formschwachen FC St. Pauli, der die letzten vier Spiele verlor. Für die Mannschaft von Dino Toppmöller geht es darum, mit einem Dreier wieder in die Erfolgsspur zu gelangen und gleichzeitig mit einem positiven Gefühl am kommenden Dienstag Borussia Dortmund im Pokal zu empfangen. Die SGE war also dazu verdammt, drei Punkte einzufahren gegen ein unangenehmes und defensiv nicht so leicht zu knackendes St. Pauli.
Abseits sei Dank: kein erneuter früher Rückstand
Nach zwei Minuten gab es bereits den ersten gut herausgespielten Angriff der Hausherren. Can Uzun spielte einen etwas zu schlampigen Pass in den Lauf von Jonny Burkardt, der sich gegen seinen Gegenspieler behaupten kann und den Ball weiterleitete. Ansgar Knauff brachte eine gefährliche Hereingabe in den Strafraum, wo Burkardt freistehend lauerte, den Ball allerdings nicht richtig verarbeiten konnte. Da hätte es schon klingeln können. Im Gegensatz ertönte ein kurzer Jubelschrei aus dem Gästeblock, Betonung liegt auf „kurz“. Kaars erzielte per Lupfer nach Steilpass von Sinani die vermeintlich frühe Führung, die jedoch schnell aufgrund einer Abseitsposition zunichte gemacht wurde. Ein Warnsignal, dass die Gäste aus Hamburg auf gefährliche Konter lauern und Nadelstiche setzen können, zumal die Eintracht bereits in Freiburg und gegen Bayern frühe Rückstände schlucken musste. Die Eintracht war um das erste Tor bemüht, ein starker Spielzug blieb aber in der achten Minute unbelohnt. Ritsu Doan spielte auf rechts Burkardt an, der per Hacke auf Uzun weiterleitete. Der Deutsch-Türke nahm Fahrt auf und setzte zum Schuss an, der zur ersten Ecke des Spiels geblockt wurde. Dann kehrte zunächst Ruhe ins Spiel, die Eintracht viel Ballbesitz, ohne aber wirklich gefährlich vor dem Kasten von Nikola Vasilj zu kommen. Die Kiezkicker hingegen agierten sehr abwartend, standen hinten stabil und warteten auf Fehler der Adler. Einen Warnschuss sendete in der 21. Minute Danel Sinani, der sich nach einer abgewehrten Flanke aus der zweiten Reihe ein Herz fasste. Für Michael Zetterer stellte der Versuch aber keine Gefahr dar.
Burkardt bestraft Torwartfehler
Fazit nach 30 Minuten: Es war bis dahin ein langweiliges und träges Spiel mit kaum Offensivaktionen auf beiden Seiten. Das Gästeteam aus der Hansestadt hielt defensiv richtig gut dagegen, die Eintracht dagegen tat sich schwer, ernstzunehmende Torchancen herauszuspielen. Zumindest standen die Mannen von Toppmöller nach der Gegentorflut hinten genauso stabil wie ihr Kontrahent. Das war schon mal eine positive Erkenntnis im Vergleich zu den letzten Spielen, wenngleich St. Pauli nicht dafür bekannt ist, ein Offensivfeuerwerk zu entfachen. Doch die Eintracht blieb dran und belohnte sich in der 36. Minute mit dem ersten Treffer des Tages. Uzun behauptete sich rechts im Strafraum an der Torauslinie und brachte eine eigentlich harmlose Flanke an die Kante des Fünfmeterraums. Pauli-Keeper Vasilj hatte jedoch Probleme beim Aufnehmen der Murmel, die vor dem Kopf von Burkardt landete. Der deutsche Nationalspieler hatte daraufhin leichtes Spiel und bugsierte die Kugel ins leere Tor zur erlösenden 1:0-Führung. Mit diesem Spielstand ging es dann nach unspektakulären 45 Minuten in die Halbzeitpause.
Eiskalter Burkardt schnürt Doppelpack
Für die zweite Hälfte nahm Dino Toppmöller zunächst keine Veränderungen vor. Er schenkte dieser Elf weiterhin das Vertrauen, die dieses kurz nach Wiederanpfiff beinahe zurückgezahlt hätte. Knauff wird rechts perfekt vom aktiven Uzun bedient, der im richtigen Moment in die Mitte auf den durchgestarteten Nene Brown auflegt. Der Linksverteidiger zeigte jedoch Nerven und scheiterte mit seinem schwachen unplatzierten Schuss an an den gut reagierenden Vasilj (49.). Besser machte es Torschütze Burkardt sieben Zeigerumdrehungen später. Am zweiten Pfosten lauerte die Nummer 9 der Adler und nahm einen langen Ball von rechts sensationell mit der Brust an. Vor Paulis Schlussmann Vasilj fackelte Burkardt nicht lange und chippte das Leder am Keeper vorbei und schnürte damit seinen Doppelpack. Bereits zu dem Zeitpunkt stand fest, wer der Mann des Spiels sein wird. Mit diesem 2:0 sorgten die Männer in den rot-schwarz gekleideten Trikots nun für klare Verhältnisse. Mit dem zweiten Treffer zog die Heimmannschaft das Spielgeschehen auf ihre Seite und hatte vieles im Griff. Pauli musste logischerweise hinten aufmachen und in die Offensive investieren. Doch die Hintermannschaft von Dino Toppmöller hielt den Gegner weitestgehend vor ihrem eigenen Kasten fern. Ein Bild, das zuletzt eher selten zu sehen war. Um Kräfte zu schonen, nahm Toppmöller zwanzig Minuten vor Schluss den hart arbeitenden Uzun raus und brachte für ihn Jean-Matteo Bahoya neu aufs Feld. Auch für Matchwinner Jonny Burkardt war nach 79 Minuten Feierabend, Elye Wahi durfte sich dafür in der Schlussphase nochmal beweisen. Minuten vor Schluss nahm der SGE-Coach nochmal einen Doppelwechsel vor. Ritsu Doan und Fares Chaibi machten Platz für Nnamdi Collins und Hugo Larsson. In der Endphase ließ die Eintracht nichts mehr anbrennen, mit einem am Ende verdienten und unaufgeregten 2:0 beendet die SGE die kleine Sieglosserie von vier Partien und macht in der Tabelle einen wichtigen Sprung auf Platz 6. Am kommenden Dienstag wartet mit dem DFB Pokal der dritte Wettbewerb binnen zwei Wochen. Zu Gast ist Borussia Dortmund.
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22 Kommentare
Ich freue mich und es fällt mir ein riesen Stein von Herzen…
Erinnert ihr euch, wann das letzte Spiel zu Null war?
Gute Nacht liebe Adler das Sandmännchen hat euch etwas mitgebracht : 3 Punkte
Na es geht doch👏. Genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit. Solide, wenig spektakulär aber zu null und drei Punkte.
Auch wenn Pauli und wenig gefordert hat sollte das Auftrieb geben und etwas Ruhe reinbringen.
sagte ich doch, keine Panik. Wir sind wieder da. Und ZU NULL!!!
Gut, gegen stärkere Mannschaften hätten wir heute Probleme bekommen, aber es gibt in der Bundesliga nicht viel stärkere Mannschaften (im Gegensatz zur Champions-League).
Also, alles wieder im Lot, jetzt vielleicht das "kleine" Wunder schaffen und im Pokal weiterkommen und dann geht's nach Heidenheim, da sollte auf jeden Fall auch was möglich sein.
hat der Sky-Fuzzi gesagt, im April gegen die Dosen.
Große Freude, zu Null, aber denoch ein mühevoller Pflichtsieg insgesamt.
Kein Grund jetzt grosse Töne zu spucken!!
Das war Pauli, ein mühsamer Arbeitssieg mit Glück beim ersten Tor.
Jetzt heisst es Kontinuität zu beweisen.
Die nächste Hürde heisst Dortmund.
Puh April is lange her
Sehr sehr wichtiger Sieg für Kopf und Seele. Wir waren heute geduldig in einem schwierigen Spiel. Zu Null am Ende tut natürlich auch sehr gut. Weiter so.
Zu Null gewonnen... Mega... war auch ein gutes Spiel der Eintracht. Man sagt ja immer wieder, dass man sich dem Gegner leicht mal anpasst... oder eingelullt wird. Denke so ein Spiel war das und daher kein klares 5:0 sondern nur ein solides 2:0... für den Kopf mega wichtig und jetzt zählt es gg. den BVB.
Wenn wir das Spiel gewinnen, dann sind wir möglicherweise wieder in einem Flow... wenn nicht, dann geht zwar die Welt nicht unter, aber dann musst du weiter mehr arbeiten als dir lieb ist...
Forza SGE
Die Null muß stehen und sie stand heute.
Sehr gut !
Solider Sieg was nach den Turbulenzen in den letzten Spielen sehr wichtig war.
Darauf kann man aufbauen.
Und Burkardt ist ein Guter.
Sieg. 3 Punkte. Zu Null! Das war das Positive. Aber sonst noch ganz viel Zähes, Statisches, Fehlerhaftes, Ängstliches. Der erste halbe Stunde wirklich schwach - Breitbandfussball, Einfalllosigkeit, jeder Ball in die Tiefe geht verloren, dann noch merkwürdige Fehlpässe von Kristensen, Skhiri, Theate - aber Pauli zu schwach, um daraus Kapital zu schlagen. Auch Koch - mit ganz schwachem Spiel - bis zu Schluss! Der Dosenöffner erst durch den Fehler von Vasilj. Danach lief alles etwas enthemmter, leichter. Das 2:0 dann ein Traum. Sowohl der Klassepass von Chaibi, als auch die Verarbeitung durch Burkardt. Danach hätte Brown, Doan sogar erhöhen können - aber das war dann auch egal. Ganz wichtiger Sieg. Hoffe, dass der Erfolg für Selbstvertrauen, Sicherheit, Ruhe sorgt! Gut gemacht, Jungs!
Insgesamt alles okay
Zu Null, JB ist angekommen 8 spiele 7 Tore glaube ich.
Nahezu im soll find ich.
4 Siege, 1 Unentschieden und 3 Niederlagen
Davon 2 gg Bayern und bayer nach Trainerwechsel.
Finde nur gg Union muss nicht sein
Man darf aber auch nicht erwarten das wir automatisch alle schlagen die letztes Jahr in der Tabelle hinter uns waren
Gg Pauli letztes Jahr Zuhause auch nur 1-1 wenn ich mich nicht vertue.
Wird schon
Auch beim 2:0 verschätzt sich der Verteidiger. Der kommt normalerweise nie an. Aber dann hat JB das Bockstark gemacht.
Recht solider Arbeitssieg. Interessantes System heute, 4-4-2 gegen den Ball und 3-4-3 mit Raute mit dem Ball.
Das hat Uzun und Doan ein bisschen ihrer Stärken beraubt, aber defensiv für mehr Stabilität gesorgt.
Theate auf dem Weg zu alter Stärke, Koch mit zwei dummen Fehlpässen in den ersten zehn Minuten, danach aber klar verbessert und ZK-stark.
Skhiri als Stabilisator wichtig und Burkard ist inzwischen voll angekommen und macht genau da weiter, wo er in Mainz aufgehört hat. Sehr guter Transfer.
Solider und unspektakulärer "zu Null"-Sieg zum richtigen Zeitpunkt.
Bin sehr zufrieden!
Solche Siege sind manchmal wichtiger als "schöne" Siege...gut eingestellt Dino👍
Endlich zu null. Endlich belohnt.
So schnell dreht sich das Blatt, nach der Niederlage gegen Liverpool. Dino hat die Jungs gegen Pauli gut eingestellt. Obwohl Pauli nicht stark war, musst du so was erst mal gewinnen um auch Vertrauen aufzubauen, gerade in der Abwehr. Das ist heute gelungen.
Am Dienstag schauen wir mal. Zuhause könnten wir durchaus was reißen.
Burkhardt "nahezu im Soll"?? 6 Tore in den erstrn 7 Bundesligaspielen hqt für die Eintracht das letzte mal vor 59 Jahren ein Stürmer erzielt, sagt Sky, leider nicht wer es war. In der CL hat er bis jetzt 4 Scorer in 3 Spielen, was willst du denn noch alles?
Burkhardt sieht das anders, er hat den Pass als "Weltklasse" bezeichnet. Erneute Spitzenvorlage von Chaibi, 6 Scorer in 8 Bundesligaspielen. Hach wie sich hier viele überschlagen havrn, dass man den doch sofort auch mit Verlust verkaufen solle... 🙄
Wahi war auch richtig gut nach der Hereinnahme.
Darf er ja auch. Aber der Verteidiger unterläuft den halt such der ist ja ne weile in der Luft.
Das war wohl vorher jedem klar das es mühevoll wird.
Jeder wo mal Fußball gespielt hat weiß wie das ist wenn eine Mannschaft beton anrührt.
Bei Bayern würde jeder sagen... Arbeitssieg oder wie meistens.
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