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Später Ausgleich rettet SGE einen Punkt. Foto: Imago / regios24

Batshuayi vom Punkt: Eintracht rettet Remis gegen Angstgegner Wolfsburg

Am zwölften Spieltag der Bundesliga am Sonntagnachmittag empfing die Frankfurter Eintracht den derzeit kriselnden und formschwachen VfL Wolfsburg, die nach der schmerzhaften 0:3-Königsklassenpleite gegen Atalanta einiges wiedergutzumachen hatte. Mit Wolfsburg gastierte ein zumindest auf dem Papier ein dankbarer Gegner, der mit Platz 15 und nur Acht Zählern mitten im Abstiegskampf steckt. Die Wölfe sind aber sowas wie ein  Angstgegner für den Champions League-Teilnehmer, denn der letzte Heimsieg gegen den VfL liegt über vier Jahre zurück. Ohnehin konnten nur zwei der letzten zehn Duelle vor heimischen Publikum gegen die Niedersachsen gewonnen werden. Serien sind aber bekanntermaßen da, damit sie reißen. Den „Fluch“ auswärts in Köln und Mönchengladbach konnten jeweils gebrochen werden. Auch zuhause gegen den VfL Wolfsburg sollte wieder ein Dreier gelingen, auch ohne den derzeit besten Angreifer der Adler. Jonny Burkardt zog sich gegen Atalanta eine Muskelverletzung an der Wade, sodass Dino Toppmöller im Sturmzentrum kreativ werden musste. Elye Wahi schaffte es nicht mal in den Spieltagskader, Michy Batshuayi durfte immerhin auf der Bank Platz nehmen. Der Cheftrainer setzte hingegen mit Ansgar Knauff als einzige Sturmspitze, als sogenannte falsche 9, auf Geschwindigkeit und Umschaltmomente. Der Ansatz dürfte sicherlich dem Gegner angepasst sein. Toppmöller erklärte im Vorfeld der Partie, dass er nicht davon ausgehe, dass die Gäste sich hinten reinstellen werden. Die Rollen waren angesichts der sportlichen Situation dennoch klar verteilt. Die SGE wollte mit einem Sieg einen großen Schritt Richtung internationale Plätze machen.

Amoura und Götze verpassen jeweils

In der Art und Weise ging das Spiel auch los. Im Zuge des bundesweiten Protests gegen strengere Stadionrestriktionen verzichteten die Fans der SGE wie auch schon in Köln in den ersten 12. Minuten auf den Support. Vereinzelt waren aber Pfiffe zuhören, wenn der Ball beim VfL Wolfsburg war. Gutes Stichwort, denn der Spielfluss litt trotzdem nicht darunter. Die Eintracht war in den ersten Minuten die druckvollere Mannschaft, ohne aber zwingend vors Tor zu kommen. Auf der Gegenseite meldeten sich die Wölfe über Mohamed Amoura, dessen Hereingabe von links entscheidend von Robin Koch abgefälscht wurde (4′). Der Algerier sowie seine Mitspieler wollten einen Handspiel gesehen haben, zu Recht blieb die Pfeife des Unparteiischen, Harm Osmers, aber stumm. Koch machte damit seinen eigenen Fehler wieder gut, nachdem er zuvor das Spielgerät an Patrick Wimmer verloren hatte. Die beste Gelegenheit auf Seiten der Hessen nach elf gespielten Minuten. Jean-Matteo Bahoya trieb die Murmel mit viel Tempo nach vorne und legte auf den gut positionierten Mario Götze auf. Der Routinier zog mit einer guten Bewegung nach innen und bugsierte die Kugel knapp am langen Pfosten vorbei. Dann kam sie, die herausragende Stimmung nach zwölf Zeigerumdrehungen. Zunächst legten die wenig mitgereisten Wolfsburg-Anhänger los, die aber schnell von den Heimfans der SGE übertroffen wurden. Jetzt machte auch das Zuschauen mehr Spaß, was sich auch auf das Spiel übertrug. Allerdings waren es die Gäste aus Niedersachsen, die mal wieder mehr oder weniger gefährlich vor den Kasten der Hessen kam. Eine Hereingabe von Linksverteidiger Zehnter setzte Christian Eriksen aber deutlich über das Gehäuse (15′). Keine Gefahr. Dann war es wieder die Eintracht, die nach Ballbehauptung im Mittelfeld sich dem Tor von Grabara annäherte. Kristensens flache Flanke in die Gefahrenzone konnte zunächst geklärt werden, landete aber bei Ellyess Skhiri, der per Direktabnahme aber komplett verzog (18′). Auf der Gegenseite sind es wieder die Wölfe, die über die außen, diesmal über rechts, für Torgefahr sorgten. Amouras Flanke landete beim am langen Pfosten positionierten Zehnter, der es direkt probierte aber die Kugel nicht richtig traf und erfolglos blieb (20′). Dann hatte auch der VfL die beste Chance, eine halbhohe Hereingabe von Eriksen von rechts fand den eingelaufenen und freistehenden Amoura. Vor Zetterer setzte der Angreifer seinen Lupfer jedoch zu hoch an und verpasste damit knapp die Führung (22′).

SGE lässt Kreativität vermissen

Vier Minuten später gab es dann eine kurze Schrecksekunde. Kristensen wurde beim Unterbinden eines Passes von Wimmer von seinem Gegenspieler auf den Fuß getreten. Daraufhin ging der dänsiche Leader zu Boden und musste zunächst vom medizinischen Personal draußen behandelt werden. Doch es schien nichts Gravierendes zu sein, der Verteidiger der Hessen konnte nach erfolgreicher Versorgung weiterspielen. Zum ersten Mal musste Zetterer zupacken. Eine Freistoßflanke Nähe der Mittellinie flog auf den Kopf von Seelts, der die Murmel in die Mitte weiterleitete. Zetterer roch den Braten und pflückte den Ball ohne Mühe aus der Luft (32′). Anschließend kombinierte sich die SGE mal erfolgreich über die Außen, im Zusammenspiel mit Kristensen setzte Doan den durchgestarteten Dänen auf die Reise. Aus spitzem Winkel brachte Kristensen das Leder scharf aufs kurze Ecke und zwang Wolfsburg-Keeper Grabara zu einer Parade (33′). Doch bisher war es nicht nur ein torarmes, sondern auch chancenarmes Spiel auf beiden Seiten. Das Fehlen von Jonny Burkardt machte sich bei den Frankfurtern bemerkbar, die sich bisher schwer taten, zwingende Torchancen zu kreieren. Die Mannen von Dino Toppmöller suchten den Weg ins Tor immer wieder über die Außen, was auch zu ihren Stärken gehört. In der Mitte fehlte aber ein Zielspieler wie Burkardt, Knauff tat sich schwer und hing meistens in der Luft. Doan fasste sich deshalb ein Herz und probierte es aus spitzem Winkel, nachdem er sich mit einer Körpertäuschung an der Kante des Fünfmeterraum Platz verschaffte und die Murmel auf seinen starken Linken vorlegte. Grabara machte sich lang und klärte mit seinen Fingerspitzen zur Ecke. Wie es häufig so ist, hätte beinahe der Zufall für den Torerfolg der Gastgeber gesorgt. Eine Ecke von links schätzte Grabara falsch ein, sodass das Spielgerät beim gut positionierten Arthur Theate landete. Der Belgier fackelte nicht lange, aber sein Flachschuss konnte von Gerhardt rechtzeitig vor der Linie gekratzt werden (42′). Mit einem torlosen Remis ging es für beide Teams in die Kabinen.

Per Volley: Zehnter schockt Hausherren

Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es für beide Kontrahenten in die zweiten 45 Minuten. Die erste Torannäherung ging auf das Konto der Hausherren, die sich über rechts gut durch kombinierten. Doan bediente mit einer perfekten Flanke Knauff, der die Kugel gut herunternahm und auf den im Rückraum lauernden Kristensen auflegte. Der Schuss des Rechtsverteidigers zappelte aber nicht im Tornetz, sondern nur im Auffangnetz hinter dem Tor (47′). Im Gegenzug konterte der VfL Wolfsburg. Eriksen behauptete gegen Nene Brown den Ball und schickte mit einer langen Bogenlampe den durchgestarteten Wimmer auf die Reise. Der Wolfsburger hatte viel grün vor sich, nutzte seine Tempovorteile, scheiterte aber schlussendlich mit seinem Schuss an Koch (51′). Das Bild aus der ersten Hälfte änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Weiterhin tat sich die SGE schwer, Torgefahr auszustrahlen. Die Wolfsburger waren das aktivere Team und wären beinahe nach einer knappen Stunde in Führung gegangen. Eriksen tankte sich gut durch die Mitte durch und fasste sich ein Herz aus der zweiten Reihe. Ein zu zentral angesetzter und ungefährlicher Schuss, der jedoch etwas tückisch kam. Zetterer verschätzte sich und ließ die Kugel vor die Füße von Amoura abprallen. Der Algerier ließ den Rebound aber ungenutzt, denn der Frankfurter Schlussmann war in der Situation aufmerksam und lenkte den Ball mit einer Glanzparade zur Ecke (59′). In der 62. Minute nahm Toppmöller den ersten Wechsel, für den blassen Bahoya kam Nnamdi Collins aufs Feld. Drei Zeigerumdrehungen später war dann auch für Götze Feierabend, Michy Batshuayi betrat den Platz. Doch die Wechsel trugen bisher keine Früchte. Stattdessen gingen die Gäste vom Mittellandkanal nicht überraschend und auch nicht unverdient in der 68. Minute in Führung. Wolfsburg trieb die Kugel mit viel Tempo über die rechte Seite. Rechtsverteidiger Kumbedi wurde auf die Reise geschickt, der den Ball butterweich auf den am zweiten Pfosten freistehenden Zehnter chippte. Seine wuchtige Volleyabnahme flog an Zetterer vorbei ins lange Eck zum 0:1 (67′). Definitiv ein Schock für das Team von Toppmöller, das sich davon jetzt erholen musste. Viel Zeit war nicht mehr übrig, um zumindest eine erneute Heimpleite gegen den VfL zu verhindern. Toppmöller reagierte weiter und legte mit einem Wechsel von Mo Dahoud für Ellyes Skhiri nach (76′). Was hatte die Eintracht noch im Köcher? Eine Flanke von Doan von rechts segelte deutlich über das Tor (82′). Es war über weite Strecken zu ideenlos und der Gegentreffer schien der Heimmannschaft den Stecker gezogen zu haben.

Dank spätem Elfer in der Nachspielzeit – Batshuayi rettet einen Punkt

Fünf Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, also noch ein wenig Hoffnung auf Frankfurter Seite, zumindest einen Punkt im Stadtwald zu behalten. Plötzlich kam der VAR ins Spiel. Überprüft wurde ein Zweikampf zwischen Vavro und Theate. Nach Ansicht der Bilder entschied Schiedsrichter Harm Osmers auf Elfmeter für die Eintracht und damit die Riesenchance auf den Ausgleich. Es trat der eingewechselte Batshuayi an, der als sicherer Schütze gilt. Und den Beweis lieferte er auch. Wuchtig bugsierte der Belgier die Murmel an die Unterlatte, von da aus sprang der Ball ins Tor (90+6). Der etwas schmeichelhafte Ausgleich und es waren noch einige Minuten zu gehen. Mit dem Treffer kam auch das Stadion nochmal. Die Fans peitschten das Team nach vorne. Die nächste Gelegenheit! Eine flanke rechts konnte Doan nicht ins Tor unterbringen. Am Ende blieb es aber nur beim 1:1-Remis. Definitiv zu wenig für die Ambitionen auf hessischer Seite. Mit dem Unentschieden verpasst die SGE, die Steilvorlagen von Stuttgart, Leverkusen und Leipzig zu nutzen.

Tor: M. Zetterer23
Abwehr: N. Brown21
Abwehr: R. Koch4
Abwehr: R. Kristensen13
Mittelfeld: M. Götze27
Mittelfeld: E. Skhiri15
Mittelfeld: F. Chaibi8
Mittelfeld: R. Doan20
Sturm: A. Knauff7
Sturm: J. Bahoya19
BANK
: K. Santos40
: E. Baum2
: A. Amenda5
: N. Collins34
: O. Hojlund6
: M. Dahoud18
: T. Chandler22
: M. Batshuayi30
: J. Ngankam32
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51 Kommentare

Avatar Ob Stehblock, VIP-Loge, Currywurst oder Handkäs-Häppchen - Hauptsache SGE4EVER.de! Denn der User unterstützt das Onlinemagazin mit einem monatlichen oder jährlichen Betrag und genießt zudem besondere Vorteile: Werbefreiheit, Gewinnspiele etc. 51. handkaesbubele 01. Dezember 25, 05:09 Uhr

@—)42 Yoda Moin moin. Bin sehr bei dir. Ich war gestern auch vor Ort im Stadion.
Man sah schon eine gewisse Hilflosigkeit insgesamt. Wieder im Team Totalausfälle wie Skhiri Götze und Bahoya. Beim 1-0 sehe ich Knauf stark mit in der Verantwortung, der den letzten Lauf unterbrich/abbricht. Wäre er weiter gelaufen, hätte er den pass unterbinden können. Dadurch das er abbricht geht das Dilemma in die entscheidende Phase. Kristensen fand ich stark, weil er sich wehrte, das habe ich von etlichen nicht gesehen. Standards sind bei 15:1 Ecken, was auch den Spielverlauf wiederspiegelt, zu schwach insgesamt. In hz 1 kam es zu drei Ecken hintereinander auf den kurzen Pfosten, da muss dann halt auch einer stehen… möglichst nicht der 1,50m Götze. Finde schon, dass da mehr rauskommen muss.
Knauf und bahoya konnten ihre waffen, die Schnelligkeit, nicht ausspielen. Konter, die die beiden benötigen, wurde nicht vom Gegner sondern von skhiri, Götze unterbunden. Immer nach hinten Geschiebe… das war der Fehler. Bezeichnend dass wahrscheinlich Zetterer die meisten schnellen Angriffe eingeleitet hat, Wahnsinn wie stark der am Ball ist und all seine Pässe kommen punktgenau in den Lauf der Spieler. Verrückt geil.
So. Kommen wir zur Gesamtsituation: zu viele verletzte Säulen, die sind in diesem Rhythmus nicht aufzufangen mit unserem Kader. Ich bleibe dabei, Dino hat nach wie vor, genau wie letzte Saison und die davor immer und immer wieder mit Schicksalsschlägen zu arbeiten. Kein Trainer kann hier einfach übernehmen und aus dem Rest der da steht und irgendwo fit ist, wesentlich mehr Punkte holen. Wie billig es ist immer nur Toppi raus zu fordern mag ich gar nicht kundtun, das ist eher schwach und von wenig Kompetenz getrieben.
Jetzt zwei junge Hessenliga Kicker zu fordern und zu sagen, dass die nun mal eben auf cl Niveau kicken müssen ist genauso vollkommen unrealistisch wie zu erwarten das Jessie oder Bats nun die Heilsbringer sein werden. Vollkommener Traum von einigen hier.
Bats kam rein und hat zumindest für mehr Unruhe gesorgt als Knauf und bahoya zusammen. Aber er kann nicht dreifach Belastung und holt in keinem Fall dann das raus was Jonny rausholte. Gestern tat er dem Spiel gut, man hat aber auch gesehen, das er vieles nicht macht. Schade das seine sidekickvorlage, die ich nicht nachmachen könnte, nicht von Erfolg geprägt war, das wäre mal klasse gewesen. Der Elfer war reingenagelt, aber auch knapp am scheitern gewesen. Aber er hatte die Eier das Ding reinzuhauen. In der Nachspielzeit bei so wenig Einsätzen bislang, das musst erst mal machen. Hut ab.
Fazit: Luft nach oben, erklärbar durch die faktischen Ausfälle und mangelnde ernsthafte Alternativen… für mich bringt kein Trainerwechsel irgendwas. Die nächsten beide Spiele gehen verloren und man kann halt in Leipzig mit dem Kader und erst recht in Barcelona verlieren. Träumer und Phantasten sind hier seit Toppi da ist immer nur am nörgeln. Immer dann wenns net so läuft. Läuft es, hörst nix oder man zieht sich dennoch selbst mit irgendeinem Quark runter.

Fakt ist: wir haben die El-Qualifikation geschafft, dann die cl Quali. Gegen Dortmund raus in einem ko Wettbewerb nach 11m schiessen. Wir haben die Punkte in der cl geholt die wir haben, sind aber eben auch vollkommene Neulinge auf dem Niveau… ohne jegliche cl Erfahrung bislang. Hätten gestern mit Glück auf drei Punkte zum zweiten aufschließen können. Das ist für mich unterm Strich alles in Ordnung. Von Ergebnis her. Vom Spektakel würd ich mir auch mehr wünschen… aber immer Spektakel geht nicht. Auch die Übermacht Bayern hat kack spiele dabei … sind aber eben dreifach besser besetzt und gewinnen dann halt 3-1 ab der 91. Minute… da sind wir meilenweit weg von.
Also Freunde der Nacht. Kirche im Dorf lassen, Toppi bleibt weil die Leitung Ahnung hat ggü. den Heckenschützen hier und gebt doch lieber die Kraft unsere Eintracht zu unterstützen als jede Patrone die ihr findet sinnlos gegen Toppi zu schiessen.

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