Am Donnerstagabend empfängt der türkische Club Besiktas Istanbul Zuhause im zweiten Spiel der Europa League die Frankfurter Eintracht. Es ist nicht das erste deutsch-türkische Duell, Besiktas machte bereits Erfahrungen mit deutschen Mannschaften und auch die Eintracht spielte zuletzt vor zwei Jahren gegen ein Team aus der türkischen „Süper Lig“. Allerdings ist das die erste Begegnung beider Teams, zuvor trafen beide nie aufeinander. SGE4EVER.de möchte in diesem Beitrag an fünf türkische Spieler erinnern, die für die Hessen aktiv waren.
Ender Konca: Der Mittlerweile 76-Jährige Ender Konca begann zunächst seine Karriere in seiner Heimat in der Türkei. Als 1971 die SGE ihn verpflichtete, wechselte der Stürmer erstmals ins Ausland. In zwei Jahren im Dress der Adler ging er auf Torejagd. In 44 Spielen fand der gebürtige Istanbuler 10 Mal den Weg ins Tor und konnte eine Vorlage beisteuern. Frankfurt blieb in seiner gesamten Karriere die einzige Auslandsstation, nach zwei Jahren endete seine Zeit in Deutschland. Er kehrte in seine Heimatstadt zurück und unterschrieb bei Fenerbahce. Nach seiner aktiven Karriere als Fußballprofi widmete er sich dem Trainerjob und trainierte nur türkische Clubs. Zuletzt war er 2002 Trainer von Eyüpspor.
Halil Altintop: Sein Zwillingsbruder trug einst das Trikot des FC Bayern München und von Real Madrid. Halil Altintop kann dies zwar nicht von sich behaupten, kann aber bei seiner Vita auf nennenswerte Vereine schauen. Bevor er für die Eintracht kickte, stand er beim 1.FC Kaiserslautern und dann beim FC Schalke 04 unter Vertrag. Im Winter 2010 ging es für ihn von Schalke weiter nach Frankfurt. Dort stand er bis Sommer 2011 unter Vertrag und absolvierte 52 Spiele, in denen er 5 Tore erzielte und 7 weitere vorbereitete. Nach seiner Zeit am Main wechselte er zu Trabzonspor, wobei der FC Augsburg ihn 2013 wieder zurück in die Bundesliga holte. Nach einer Zwischenstation in Tschechien beendete der in Kaiserslautern seine Karriere. Größere Fußstapfen hinterließ er dabei nicht wirklich.
Cenk Tosun: Ein deutlich bekannterer Name dürfte Cenk Tosun sein. Geboren im hessischen Wetzlar, begann er schon in der Jugend, für die SGE zu spielen. Er durchlief die U17 sowie die U19, ehe er 2009 zu den Profis aufstieg, doch dort bekam er nie wirklich die Chance und stand nur in einem Spiel auf dem Platz. Immerhin konnte er nicht nur in den Jugendabteilungen seine Treffsicherheit unter Beweis stellen, sondern auch in der zweiten Mannschaft der Adler. In der Regionalliga gelangen ihm in 17 Spielen 12 Tore und eine Vorlage. Für die U19 gelangen ihm in 40 Spielen 20 Tore, in der U17 in 15 Spielen 12 Tore. 2011 verließ Tosun erstmals Deutschland und wechselte in die Süper Lig zu Gaziantepspor. Dort konnte er auf sich aufmerksam machen, sodass Besiktas drei Jahre danach ihn loseiste und nach Istanbul lockte. Ab da begann seine Blütezeit und weckte Begehrlichkeiten, sodass er sich 2018 dem FC Everton danach zu Crystal Palace auf Leihbasis anschloss. Auf der Insel konnte er aber nie wirklich an alte Leistungen anknüpfen. Er kam 2021 zurück zu den „Schwarzen Adlern“, wo er wieder Leistung zeigte, doch auch seine zweite Ära bei Besiktas endete, sodass der mittlerweile 33-Jährige bei Fenerbahce mit mäßigem Erfolg auf Torejagd geht.
Kaan Ayhan: Aus der Eintracht-Jugend stammt Kaan Ayhan zwar nicht, dennoch trug er für eine Saison leihweise das Trikot des Europa-Leaguer-Siegers von 2022. Als Schalker Junge durchlief er mehrere Jugendmannschaften von Königsblau, stieg zu den Profis auf und kam 2016 auf Leihbasis an den Main. Wirklich überzeugen konnte zu dem Zeitpunkt der noch junge Ayhan nicht, bestritt nur zwei Partien für die Hessen. Nach seiner Leihe kehrte der gebürtige Gelsenkirchener zu seinem Heimatverein zurück. Heute ist er ein fester Bestandteil beim türkischen Rekordmeister Galatasaray und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken.
Can Uzun: Deutlich besser laufen soll es bei Nationalmannschaftskollege Can Uzun laufen. Geboren in Regensburg, spielte der Deutsch-Türke zunächst in der Jugend für Jahn Regensburg und den FC Ingolstadt. Nachdem er 2020 zum 1.FC Nürnberg wechselte, durchlief er mehrere Jugendmannschaften, bis er für die Saison 2023/24 zur ersten Mannschaft aufstieg. Mit gerade Mal 18 Jahren spielte sich Uzun in eine Rausch und war mit 16 geschossenen Toren und zwei weiteren Vorlagen nicht mehr aus der Nürnberger Mannschaft wegzudenken. Dass solche Leistungen Begehrlichkeiten wecken, lag auf der Hand. Am Ende machte die Eintracht das Rennen und verpflichtete Uzun, der seit März dieses Jahres türkischer Nationalspieler ist. Bei seinem neuen Arbeitgeber kommt der Youngster noch nicht in Fahrt, was seinem noch jungen Alter und dem großen Sprung von der zweiten in die erste Liga geschuldet ist. Bisher schaffte es Uzun auf 47 Spielminuten verteilt auf drei Spielen in der Bundesliga. Im Pokal gegen Eintracht Braunschweig wurde er für die letzten vier Minuten eingewechselt. Aber wie heißt es so schön, was nicht ist, kann ja noch werden. Bei dem Potenzial, den Uzun mit sich bringt, dürfte es keinerlei Zweifel geben, dass ihm eine erfolgreiche Kariere bevorsteht.
Keine Kommentare
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.