Adler im Camp Nou geprüft: Brown mit dickem Ausrufezeichen

Eintracht Frankfurt zeigte beim 1:2 gegen den FC Barcelona eine mutige und über lange Strecken reife Vorstellung, musste sich am Ende aber trotzdem mit null Punkten zufrieden geben. Barcelona nutzte die kleinen Frankfurter Fehler eiskalt aus, ein Unterschied, der letztlich das Spiel entschied. Die Eintracht hielt kämpferisch dagegen, zeigte Moral und blieb bis zum Schluss im Spiel, musste sich aber der individuellen Klasse des Gegners geschlagen geben. Enttäuschung ja, aber auch viele positive Ansätze. In unserer Spielerbenotung ordnen wir die Leistungen ein.

Nachdem Frankfurt in Leipzig gehörig unter die Räder kam, gab es insgesamt vier Wechsel in der Startelf. Hugo Larsson und Ellyes Skhiri besetzten zusammen das Zentrum, Mario Götze und der wiedergenesene Ansgar Knauff komplettierten das Quartett. Dafür gingen Nnamdi Collins, Mo Dahoud und Jean-Matteo Bahoya mussten auf die Bank. Michy Batshuayi fehlte mit seiner Fußverletzung. Dafür konnte Jessic Ngankam nachnominiert werden, der später sein Champions League Debüt feiern durfte.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen FC Barcelona der elf zensierten Spieler den Wert 2,68. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 470 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Nathaniel Brown: Brown lieferte gegen Barcelona erneut eine Leistung ab, die ihn weiter in den Fokus der großen Topklubs bringt. Und das ausgerechnet im direkten Duell mit Ausnahme-Talent Lamine Yamal. Brown nahm dem 18-Jährigen über weite Strecken die Räume, stellte ihn konsequent vor körperliche Aufgaben und gewann erstaunlich viele Eins-gegen-Eins-Situationen. Besonders beeindruckend: seine Ruhe in Druckmomenten und das saubere Timing bei Tacklings, mit denen er mehrere gefährliche Ansätze erstickte. Offensiv konnte er zudem immer wieder gezielt Umschaltmomente kreieren, die gefährlich wurden.

Ansgar Knauff: Knauff zeigte eine enorme Laufbereitschaft und war offensiv wie defensiv präsent. Seine Vorstöße waren teilweise brandgefährlich, so entstand beispielsweise auch das Führungstor. Hätte auch noch auf 2:0 erhöhen können, wer weiß, wie die Geschichte dann ausgegangen wäre. Insgesamt aber offensiv ein Projekt, das gegen Barcelona funktioniert hat.

Arthur Theate: Theate war der stabilste Spieler im Zentrum. Gewann viele wichtige Duelle, verteidigte mutig nach vorn und brachte immer wieder Struktur in die letzte Linie. Beim zweiten Gegentor kam auch er einen Moment zu spät nach der Frankfurter Ballverlustkette, war aber über weite Strecken der verlässlichste Abwehrspieler. Ordentliches Spiel gegen einen Weltklasse-Angriff.

Ellyes Skhiri: Skhiri war im Zentrum der ordnende Faktor und sorgte dafür, dass Frankfurt über weite Strecken nicht die Kontrolle verlor. Gute Ballgewinne, stark im Raumdecken, aber im Umschalten manchmal etwas zögerlich. Er stabilisierte vieles, konnte aber die Tempowechsel Barcelonas nicht dauerhaft bremsen. Hatte ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit zu treffen, sein strammer Schuss flog aber knapp über ds Gehäuse.

Rasmus Kristensen: Eine sehr kämpferische Leistung von Kristensen, der mit seiner Körperlichket in vielen Momenten gut dagegenhielt. Hier und da aber doch mit sehr unsauberen Pässen, die die Mannschaft in Verlegenheit brachten.

Hugo Larsson: In der ersten Hälfte hatte er das Zentrum komplett unter Kontrolle. Barcelona kam aber auch kaum ins Tempo. In der zweiten Hälfte als der Druck erhöht wurde, kam er dann deutlich an seine Grenzen. Sein Engagement stimmte, aber insgesamt nur solide ohne Glanzpunkte.

Robin Koch: Das hohe Tempo der Katalanen sorgte bei ihm immer wieder für Kopfschmerzen. Wenn der Ball ruhte, bei Standardsituationen zum Beispiel, hatte er kaum Probleme. In Summe verlässlich, aber nicht immer ganz sauber.

Michael Zetterer: Ein guter Abend von Zetterer, der seine Mannschaft mit Paraden im Spiel hielt. Bei den Gegentoren machtlos, höchstens seine Positionierung beim zweiten Gegentor ist fraglich gewesen.

Mario Götze: Götze war der wichtige Verbindungsspieler zwischen Defensive und Offensive. Hier konnte er all seine Qualität ausspielen. Als Barca immer stärker ins Pressing ging, verlor er aber auch die Übersicht und verspielte hier und da die Bälle.

Fares Chaibi: Chaibi war einer der wenigen Frankfurter, die Barcelona phasenweise vor echte Probleme stellten. Mit seiner engen Ballführung und guten Raumorientierung löste er mehrere Drucksituationen stark auf und initiierte starke Umschaltmomente. Im letzten Drittel entschied er sich aber zu oft für die falschen Wege, was ihm sicherlich in der Bewertung negativ zu Buche schlägt.

Ritsu Doan: Doan arbeitete enorm viel nach hinten und half Kristensen mehrfach dabei, die rechte Seite defensiv zu stabilisieren. Offensiv fehlte ihm jedoch oft der letzte Punch: Barcelona isolierte ihn geschickt, sodass er selten zu seinen typischen Dribbling-Situationen kam. Ordentlicher Aufwand, aber von den offensiven Spielern sicherlich mit dem wenigsten Ertrag im Spiel nach vorne.

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