Im zweiten Testspiel der USA-Reise hat die Frankfurter Eintracht den ersten Sieg eingefahren. Im Lynn Family Stadium bezwang die Mannschaft von Cheftrainer Dino Toppmöller den Louisville City FC mit 5:2. Die Treffer erzielten Elias Baum, Jonathan Burkardt, Marvin Dills und gleich zweimal Niels Nkounkou. Die Eintracht bleibt nach dem Sieg gegen den FSV Frankfurt und dem Unentschieden gegen Aston Villa in der Vorbereitung ungeschlagen. Gleichzeitig endet damit für die Frankfurter die Zeit in Louisville, bevor es zum Abschluss des Trainingslagers nach Chester, Pennsylvania geht.
Bei heißen 31 Grad Außentemperatur startete die SGE mit einem 4-2-3-1 in das Freundschaftsspiel: Kevin Trapp – Elias Baum, Arthur Theate, Robin Koch, Rasmus Kristensen – Oscar Højlund, Farès Chaïbi – Jean-Mattéo Bahoya, Paxten Aaronson, Marvin Dills – Michy Batshuayi. Jonathan Burkardt stand nach überstandener Erkältung wieder im Kader. Dafür geschont wurden Elye Wahi, Can Uzun, Ellyes Skhiri und Krisztián Lisztes.
Baum mit Premierentor
Die Gastgeber aus Kentucky starteten mit viel Elan in die Partie, während der SGE phasenweise die kräftezehrenden Einheiten in den Knochen zu stecken schien. Zwar drangen die Adlerträger immer wieder weit in die gegnerische Hälfte vor, richtig zwingend wurde es aber zunächst nicht. In der 14. Minute wurde es dann zum ersten Mal lauter im Stadion: Nach einer Ecke verfehlte Sean Totsch das Gehäuse von Trapp nur um Haaresbreite. Nur wenige Minuten später wurde es noch gefährlicher, als Sam Gleadle nach einer Slapstick-Einlage der Abwehr frei aufs Tor zulaufen durfte. Er schob den Ball aber letztlich knapp am langen Eck vorbei. In der Folge stand die Mannschaft von Dino Toppmöller hinten etwas sicherer, große Torchancen blieben vorerst Mangelware. Nach knapp 25 Minuten nahm sich Højlund mal ein Herz und beförderte das Leder in den Himmel von Louisville. Kurz darauf bat das Schiedsrichtergespann beide Mannschaften zur wohl verdienten Trinkpause. Der Eintracht tat diese Unterbrechung sichtlich gut, denn nur wenige Zeigerumdrehungen später lag der Ball zum ersten Mal im Tor: Über Koch kam das Spielgerät zu Aaronson, der cool am Keeper vorbei einschob, dabei aber im Abseits stand. Knapp fünf Minuten später sollte die Führung der Adlerträger dann aber zählen. Ein Eckball flog an Freund und Feind vorbei zu Baum, der mit einem satten Abschluss ins rechte Eck das Ergebnis auf 1:0 stellte. Vor der Pause hätte der Spielstand durchaus sogar noch ausgebaut werden können. Auf Vorlage des aktiven Dills setzte Kristensen das Leder allerdings über das Tor.
Zwei Nackenschläge schocken SGE
Nach der Pause kamen mit Hugo Larsson, Jonathan Burkardt, Nnamdi Collins, Mario Götze und Niels Nkounkou fünf frische Spieler in die Partie. Wie schon im ersten Durchgang brauchte die SGE ihre Eingewöhnungsphase und die Gastgeber kamen zunächst zu den besseren Chancen. Nach einer missglückten Rettungsaktion kam plötzlich Evan Davila viel zu frei vor dem Eintracht-Tor an den Ball. Dieser ließ diese Chance allerdings fahrlässig liegen. Rund zehn Minuten später machte es sein Kollege Kevon Lambert dann aber besser und verwertete eine Ecke zum zu diesem Zeitpunkt verdienten Ausgleich. Die Eintracht hatte fast im direkten Gegenzug die Antwort parat: Bahoya bat seinen Gegner auf der linken Seite zum Tanz und fand in der Mitte Burkardt, der aus kurzer Distanz aber nur den Torwart traf. Kurz darauf wurde erneut durch gewechselt und es kamen Auréle Amenda, Timothy Chandler, Noah Fenyö und Ebu Bekir İş. Diese Wechsel schienen aber zunächst in die falsche Richtung zulaufen, denn nur kurz darauf erzielten die Gastgeber die Führung: Durch die nächste dicke Ungenauigkeit in der Hintermannschaft wurde Jansen Wilson praktisch eingeladen und der verwandelte eiskalt zum 2:1.
Torfestival zum Abschluss
Jetzt schien die Eintracht allerdings endgültig aufzuwachen. In der 67. Minute erzielte Burkardt nach Ablage von Nkounkou den Ausgleich. Nur wenige Minuten später war es dann Dills, der die Eintracht mit einem starken Abschluss in den Knick wieder in Führung brachte. Er ist damit nach İş der nächste Youngster, der auf dieser USA-Reise sein Premierentor feiern darf. Beide Mannschaften agierten in der Schlussphase mit offenem Visier. Erst wurde das vermeintliche 3:3 aufgrund einer Abseitsstellung abgepfiffen und nur kurz darauf erhöhte Nkounkou den Spielstand auf 4:2. Für die letzten Minuten brachte Toppmöller nochmal Ansgar Knauff in die Partie. Insgesamt muss allerdings festgehalten werden, dass sich die Abwehr der Eintracht trotz Rotation und Testspiel viele Fehler im Spielverlauf leistete und somit Louisville auch immer wieder zu Chancen einlud. Am Ende sollte hinten aber nichts mehr anbrennen und kurz vor Schluss setzte sich erneut Nkounkou mit einer schönen Einzelaktion durch und stellte auf den 5:2-Endstand.
Die Adlerträger beenden damit ihren Aufenthalt in Kentucky mit einem Erfolgserlebnis. Weiter geht es am kommenden Samstag (23:30 Uhr deutscher Zeit). Dann trifft die Frankfurter Eintracht zum Abschluss des USA-Trainingslagers in Pennsylvania auf Philadelphia Union.
15 Kommentare
Jetzt sind wir sogar schon in Testspiele erfolgreich. Da weiß ich gar nicht mehr, was ich davon halten soll 😂.
Ein munteres Spielchen mit mehr Licht als Schatten. Ab Minute 30 hat es Spaß gemacht. Vorher war es Magerkost.
Schließe mich Toppmölllers Interview an. Finde aber, dass man auch einen gut getretenen Eckball besser verteidigen kann.
Jonathan Burkardt stand nach überstandener Erkältung wieder in der Startelf.
J.B. kam erst zur 2 ten HZ :-)
Erste Zusammenfassung
https://youtu.be/ptjPMt-5au0?si=071CegyG3LfD3fe3
12 Kicker in der Start Elf?
Wer hat das denn erlaubt?..
Nkounkou mit 2 Toren. Vielleicht sollte man ihn einfach nicht mehr für die Abwehr verplanen, sondern nur noch als Backup für Batoya einsetzen.
Geile Bude von Dills, ein Frankfurter Junge - das wäre ja was.
Und Nkounkous zweites Tor ist so Nkounkou. Pass auf Burkhardt vermasselt, dann 4 Gegenspieler ausgespielt und die Bude selbst gemacht :D
Dem schließe ich mich an.
Der Junge hat was in der Offensive, was die anderen im Kader so teilweise nicht haben, speziell Flanken die scharf und präzise sein können. Vielleicht sollte er auch mal Standards wie Ecken und aus seitlicher Entfernung ausprobieren dürfen.
Man muss ihn nicht unbedingt verkaufen .
Achja und Baum hat die Seite in der Halbzeit gewechselt. Er ist also beidfüßig genug. War ja auch mal eine Diskussion hier.
Laut hessenschau.de, die sich auf den Wiesbadener Kurier beruft, verlässt Tuta die Eintracht in Richtung Naher Osten. Schade. Aber das hat sich lange genug angedeutet... Immerhin springt wohl eine zweistellige Ablösesumme dabei heraus.
https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-news-ticker-bericht-tuta-verlaesst-die-sge-,bundesliga-ticker-104.html
Zweistellige Ablösesumme? Da greift ja nicht einmal "haste mal ne Mark/ Euro".
Es gibt übrigens von allen Testspielen, auf die es keine TV-Lizenzen gibt, immer auch eine super Zusammenfassung in top Qualität auf Eintracht.de. Von den Pflichtspielen gibt es die auch, nach Verzögerung von einer Woche oder so, bis die TV Berichterstattung rum ist, dann darf man das wohl.
@7, 100%, Nkounkou ist sooo viel besser vorne aufgehoben, er hatte auch noch einen Assist. Er ist schnell, kann gut dribbeln, hat eine erstaunliche, ungewöhnliche Kreativität, nur bei all den tollen Ideen nach vorne geht auch mal was schief und dabei vergisst er manchmal seine defensiv-Aufgaben. Das würde viel besser mit einem LV hinter ihm, der auf den Abpraller oder den Konter wartet oder zu dem er den Ball unter hohem Druck zurückgeben kann. Durch die LV Schule ist er zudem an sich dennoch gut im Pressing gegen den Ball.
@ Jakob Meder: Eba Bekir steht auf transfermarkt, auf Kicker Ebu Bekir und auf Wikipedia beides, ich vermute das ist eine falsche Transliteration aus dem Arabischen. So etwas gibt es sehr oft bei der Transliteration aus anderen Alphabeten. Besonders schlecht wurde beispielsweise das Kambodschanische von den Kolonialisten übertragen, ohne auf Muttersprachler zu hören, die „Roten Khmer“ spricht man eigentlich „Kmai“ aus, auch afrikanische Namen sind oft unfassbar schlecht von irgendwelchen Sesselfurzern auf dem Amt bei der Erstellung des Ausweises übertragen worden. Ebu Bekir(beides Vornamen) ist allerdings der Name eines großen, historischen, arabischen bzw. osmanischen Philosophen, deswegen vermute ich, dass die türkischen und arabischen Muttersprachler das als Ebu Bekir aussprechen. So steht es auch auf der offiziellen Eintracht Webseite und beim Kicker, also mit „u“. Da vertraue ich im Zweifelsfall mehr drauf, als auf transfermarkt.
Mir hat Chaibi auf der 6 sehr gut gefallen. Er kann eine gute kreative und spielerische Komponente sein, vor allem gegen tief stehende Gegner. Im Gegensatz zur Flügelposition ist das Tempo, dass nicht seine Stärke ist, auf der 6 auch nicht so wichtig. Er müsste wahrscheinlich noch an seinem Defensivspiel arbeiten, aber ich traue ihm das zu. Ich finde er hat letzte Saison im offensiven Spiel gegen den Ball große Fortschritte gemacht, eine gute Grundlage zum drauf aufbauen. Seine Idealposition wäre meiner Meinung nach in einem 433 auf der 8, mit einer Holding 6 als Backup, zusammen mit Larsson und Skhiri könnte das ziemlich gut funktionieren.
Dills ist für mich glaube ich das spannendste Talent das ich bei uns je gesehen habe. Wenn er noch ein bisschen Muskelmasse zulegt und auf hohem Niveau Spielpraxis sammelt, sehe ich ihn in 1-2 Jahren bei uns im Kader. Ich kann mir vorstellen, dass er auf 2. Liga Niveau schon gut mithalten kann oder wir schicken ihn klassisch nach Belgien oder in die Niederlande.
Bei Ebu sehe ich das ähnlich. Er ist sogar erst 16 und somit 2 Jahre jünger, ihm würde ich aber noch ca. 1 Jahr in der U21 geben, dann verleihen und wir werden viel Spaß mit unseren Jungs haben.
Danke für den netten Hinweis. Wir haben es im Text angepasst.
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