Die Frauen der Frankfurter Eintracht stehen im Viertelfinale des UEFA Women’s Europa Cup. Am heutigen Donnerstagabend gewann die SGE das Achtelfinal-Rückspiel mit 3:1 gegen die PSV Eindhoven. Die Treffer erzielten Laura Freigang und Nicole Anyomi mit einem Doppelpack. Schon das Hinspiel gewannen die Adlerträgerinnen mit 2:1.
Im Vergleich zum ersten Duell in den Niederlanden vor gut einer Woche rotierte Cheftrainer Niko Arnautis auf drei Positionen. Nicole Anyomi, Ereleta Memeti und Pia-Sophie Wolter standen neu in der Startelf. Géraldine Reuteler, Hayley Raso und Nadine Riesen nahmen zunächst auf der Bank Platz. Bereits in den ersten zehn Minuten agierten beide Teams mit offenem Visier und kamen gefährlich in die gegnerische Tornähe. In der elften Minute hatten dann die Gästinnen die erste dicke Gelegenheit der Partie. Ein langer Ball überwand die Frankfurter Defensive und Renate Jansen konnte frei aufs Tor zulaufen. Zum Glück für die Heimmannschaft setzte die 34-Jährige das Leder allerdings neben den Kasten. Nur wenige Minuten später sollte es dann aber klingeln: Nach einem schönen Pass war die Abwehr wieder überspielt und dieses Mal blieb Eindhoven mit Liz Rijsbergen ganz cool und versenkte zum 0:1. Damit war der Sieg aus dem Hinspiel zwischenzeitlich egalisiert. Die Adlerträgerinnen brauchten einen Moment, um diesen Schock zu verdauen und das wurde beinahe direkt erneut bestraft. Lore Jacobs prüfte Lina Altenburg im SGE-Gehäuse, die mit einem sehenswerten Reflex Schlimmeres verhinderte.
Diese Aktion schien allerdings ein Weckruf gewesen zu sein. Wieder nur wenige Sekunden später, mittlerweile war es die 20. Spielminute, setzte Anyomi beherzt nach und traf ins lange Eck zum viel umjubelten Ausgleich. Der Treffer tat der Eintracht sichtlich gut, denn in der Folge übernahmen sie mehr und mehr die Spielkontrolle. Die Niederländerinnen blieben aber trotzdem in Lauerstellung. Nach einer knappen halben Stunde setzte Riola Xhemaili den Ball per Kopf nur knapp am Tor vorbei. Kurz darauf dann wieder die SGE. Nina Lührßen und Rebecka Blomqvist spielten sich mit einem schönen Doppelpass in den gegnerischen Strafraum und die Schwedin scheiterte nur knapp an Nicky Evrard im PSV-Tor. Als viele dann schon gedanklich in der Kabine waren, schlugen die Adlerträgerinnen zu: Anyomi scheiterte zunächst noch aus der Distanz, aber Blomqvist reagierte am schnellsten und bediente Laura Freigang im Sechzehner. Die Kapitänin verschaffte sich mit einer guten Bewegung Platz und brachte den Ball zur 2:1-Pausenführung in der Nachspielzeit unter.
Anyomi macht den Sack zu
Nach der Halbzeit kam Remina Chiba für Blomqvist ins Spiel. So munter wie der erste Durchgang verlief, so fahrig begann die zweite Hälfte. Beide Teams leisteten sich viele Ballverluste sowie Ungenauigkeiten und das Spiel wurde etwas zerfahren. Auch zwingende Torchancen suchte man zunächst vergebens. Die erste gute Gelegenheit ließ bis zur 67. Minute auf sich warten. Memeti setzte einen gut getretenen Freistoß knapp über das Tor. Die PSV kam kaum noch in Tornähe und hatte große Problem, ihr Spiel aufzuziehen. Eine Viertelstunde vor dem Ende brachte Trainer Arnautis nochmal frische Kräfte. Raso wurde für Memeti eingewechselt. Und die neue Spielerin trug gleich ihren Teil dazu bei: Der Schuss der Australierin wurde nach einem Konter zwar zunächst noch geblockt, aber Wolter eroberte den Ball zurück, legte ab auf Anyomi und die deutsche Nationalspielerin schlenzte den Ball gefühlvoll zum 3:1 ins Tor. Damit war das Spiel und auch das Achtelfinale entschieden. Die Matchwinnerin durfte sich kurz darauf nochmal feiern lassen. Jarne Teulings löste die 25-Jährige ab. Spielerisch passierte in den letzten zehn Minuten nicht mehr allzu viel. Ilayda und Dilara Açıkgöz kamen noch auf einen Kurzeinsatz und dann war das Spiel vorbei. Eintracht Frankfurt sichert sich völlig verdient das Viertelfinal-Ticket im UEFA Women’s Europa Cup. Dort wartet der FC Nordsjælland aus Dänemark. Das Hinspiel wird Anfang Februar stattfinden. Die Damen der SGE haben jetzt erstmal ein paar ruhigere Tage, bevor es in der Bundesliga am 7. Dezember weitergeht. Dann wartet ein schweres Heimspiel gegen den FC Bayern München.






5 Kommentare
War wieder n richtig gutes Spiel, außer zwei Leichtsinnsfehlern von Jella Veit zum Anfang und dann direkt dem Kontergegentor. Die ist erst 20, sie wird noch lernen. Blomquist wieder super, gerade in Zusammenarbeit mit Freigang, und Anyomi mal wieder überragend.
Europapokal, Europapokal!!
Kann ich mich Boris' Meinung anschliessen. Kann zwar nicht einschätzen wie stark die Frauen der PSV insgesamt sind, aber schon stark wie unsere Frauen nach dem Rückstand das Spiel gedreht haben. Nici Anyomi ist aktuell unsere Lebensversicherung.
Mir wird leider auch etwas bange bei dem Gedanken dass die Verträge von Anyomi und Reuteler zum Saisonende auslaufen. :-(
Ja, die Einstellung stimmt und so langsam sind sie wieder auf dem Weg nach oben. Leider kommt schon wieder eine Länderspielpause.
Gruß SCOPE
Ja, habe auch leider das Gefühl, dass beide nicht verlängern und nächste Saison im Ausland oder bei Bayern/Wolfsburg kicken werden.
Vielleicht läuft es ja bei den Herren. Man zieht sich am internationalen Wettbewerb hoch, gibt noch mehr Gas, und baut dann was Geiles auf. Ich habe ja schon nicht mehr damit gerechnet.
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