„Europacup – in diesem Jahr“ – hallte es aus knapp 50.000 Kehlen der Fans der Hessen am letzten Samstag. Nach dem tollen Spiel und positivem Ergebnis hat man sehr gute Chancen tatsächlich einen Platz unter den ersten Sechs der Tabelle zu erreichen. Am morgigen Tag nun geht es aber zum schweren Auswärtsspiel zum SV Werder Bremen. Das Team von Trainer-Urgestein Thomas Schaaf steckt mitten im Abstiegskampf. Die Lage ist gefährlich und eine weitere Niederlage könnte den Stadtstaat in Richtung zweite Bundesliga kegeln. Für beide Mannschaften geht es um sehr viel, wenn der erfahrene Schiedsrichter Manuel Gräfe, die Partie um 15:30 anpfeift.

I. Die aktuelle Formkurve
Die Eintracht hat in den letzten Wochen noch einmal die Kurve bekommen und sich auch in der Rückrundentabelle ins Mittelfeld hochgearbeitet. Aus den letzten drei Spielen holte man starke 7 Punkte bei 4:1 Treffern. Vor allem die Heimsiege gegen den FC Schalke 04 (1:0) und Fortuna Düsseldorf (3:1) haben der müde wirkenden Mannschaft von Trainer Armin Veh noch einmal Auftrieb gegeben. Vor 4 Wochen, als es gegen den FC Augsburg ein bitteres 0:2 setzte, gaben viele das Träumen von Europa schon auf. Nun sieht die Ausgangslage ganz anders aus – mit einem Sieg hat man die Qualifikation zur Europa League sicher!

Davon hat auch der SV Werder Bremen vor der Saison geträumt. Die Grün-Weißen befinden sich nun aber seit dem letzten Wochenende, als man in den letzten 5 Minuten eine 2:0 Führung gegen die TSG Hoffenheim verspielte, tief im Abstiegskampf. Der Blick auf die Formkurve der Hanseaten tut wohl jedem Fan des Teams weh. In den letzten 10 Spielen gab es magere 5 Punkte. Wollte man nach der Winterpause noch einmal oben angreifen, ging danach alles schief. Nun trifft man auch noch auf einen selbstbewussten Gegner aus Frankfurt. Es gibt leichtere Ausgangslagen als diese.

II. Statistik
Der SV Werder Bremen hat in der Statistik, trotz toller 30 Siege auf Seiten der Hessen, noch einen kleinen Vorsprung. 38 Niederlagen und 17 Unentschieden stehen der tollen Gewinn-Bilanz entgegen. In den letzten fünf Partien aber hatten die Adler die Nase vorn. Dreimal jubelte die Mannschaft vom Main, bei 2 Remis. 2009 war der Beginn dieser tollen Serie, als man unter Neu-Trainer Michael Skibbe 3:2 gewann. Torschützen damals waren zweimal Amanatidis und Fenin. In der Hinrunde der jetzigen Saison gab es einen 4:1 Sieg. Das Ergebnis fiel aber deutlicher aus, als das Spiel wirklich war. Nach einer Stunde stand es nach Treffern von Meier und Petersen noch Unentschieden, als dann Schwegler mit einem Traumtor, Aigner und Inui die Hessen auf die Siegerstraße brachten!

III. Die Bremer Mannschaft
14,1 Mio € gab der SV Werder Bremen vor der Saison für neue Spieler aus. Das teuerste Missverständnis war dabei Eljero Elija. Der Holländer sollte an vergangene Glanztage anknüpfen, versagte dabei aber total und wurde nun, wie auch Sorgenkind Marko Arnautovic, für den Rest der Saison aus dem Kader geschmissen. Thomas Schaaf, der schon desöfteren Diven gut bei Laune halten konnte, hat ohne seinen „Zwilling“ Klaus Allofs nach der Winterpause die Übersicht verloren. Bis auf Kevin de Bruyne und mit Abstrichen Aaron Hunt konnte keiner mehr überzeugen. Das Trainer-Urgestein, seit April 1999 an der Seitenlinie bei den Bremern tätig, ist nun nicht mehr unantastbar. Das Ende einer großen Ära neigt sich, allen Treuebekenntnissen zum Trotz, dem Ende zu. Gegen die Hessen nun soll aber wenigstens der drohende Abstieg verhindert werden.

Dies geht man mit folgender Elf an: Mielitz – Fritz, Prödl, Sokratis, Ignjovski – F. Kroos, Bargfrede – de Bruyne, Hunt, Öz. Yildirim – Petersen

IV. Die Frankfurter Mannschaft
Armin Veh kann fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Bis auf Kevin Trapp, der immerhin wieder am Training teilnimmt und Pirmin Schwegler, der noch immer Rückstand hat, kann der Trainer auf alle Spieler zurückgreifen. Einzig der Einsatz von Alex Meier ist noch immer fraglich. Der lange Mittelfeldspieler, in dieser Saison schon 15mal erfolgreich, ist nur schwer zu ersetzen.

Ansonsten aber wird sich die Startelf der Vorwoche nicht verändern.

Oka Nikolov hütet, hinter der stabilen Viererkette Sebastian Jung (wieder fit!), Carlos Zambrano (Verfahren gegen ihn wegen vermeintlicher Tätlichkeit wurde eingestellt!), Bamba Anderson und Bastian Oczipka, das Tor.

Die Doppelsechs bildet das überraschend gut harmonierende Duo Sebastian Rode und Marco Russ. Vor allem die gute Form des Rückkehrers überrascht viele. Eine Verlängerung des Engagements am Main winkt dem Ex-Wolfsburger. Allerdings sollte er am Samstag aufpassen – wie auch Meier und Inui hat er bereits 4 gelbe Karten gesammelt.

Eben diese beiden bilden mit Stefan Aigner und Srdjan Lakic zusammen die Offensive. Sollte der Lange im Frankfurt bleiben, könnte Talent Stendera in die Startelf rücken.

Armin Veh wird folgendermaßen spielen lassen: Nikolov – Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka – Rode, Russ – Aigner, Meier (Stendera), Inui – Lakic.

Auf geht’s ihr Adler! Realisiert unsere Träume! Auf geht’s nach Europa!

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53 Kommentare

  1. Weil Bremen diese Saison nicht gut war, da hilft auch der Name nix. Und weil die Frankfurter Spieler letzte Woche noch tönten, dass sie jetzt nach Europa wollen, dann aber keine Taten folgen ließen. Ohne das blinde Adlerauge des Linienrichters hätten wir wohl noch verloren…..deshalb ist die Enttäuschung jetzt nach dem Spiel auch so groß.

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  2. Wenn es blöd läuft, stehen wir mit leeren Händen da nächste Woche. Das wäre bitter, weil es weder der HSV, noch die Gladbacher verdient haben EL zu spielen. Wir brauchen zwei Punkte aus den letzten zwei Spielen und gestern das war der erste Teil. Nächste Woche werden die Fans die Eintracht nach vorne peitschen und den einen Punkt werden wir dann schon holen.

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  3. Uns fehlt der Siegeswille und die nötige Konzentration. Seit Wochen und Monaten haben wir das Ziel Europa vor den Augen, aber die Mannschaft ist irgendwie nicht bereit oder in der Lage hier mal 10-20% mehr Leistung abzurufen um das eine oder andere Spiel in einen Sieg umzuwandeln. Speziell jetzt in Bremen, ein Tor mehr für uns und Europa wär schon klar gewesen. Aber nein, jetzt müssen wir wieder hoffen und zittern und sind von den Ergebnissen der anderen Clubs wie Hamburg abhängig. Aber vielleicht ist es auch besser so, wenn wir es nicht schaffen sollten, denn mit den Leistungen der Rückrunde wird es in Europa sehr sehr schwer ……

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