Die Spieler der Eintracht gingen zuletzt ans körperliche Limit. Der Spaß ging dennoch nicht verloren.
Die Spieler der Eintracht gingen zuletzt ans körperliche Limit. Der Spaß ging dennoch nicht verloren.

Die Eintracht hat den ersten Teil der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison 2016/2017 mit Bravour bestanden. Am Samstagmittag ging es nach einer letzten Einheit in Flachau über München und Düsseldorf nicht zurück in die Heimat sondern in das Herz der Metropolregion Rhein-Ruhr. In Duisburg wird sich die Mannschaft morgen beim Schauinsland-Reisen-Cup mit dem Ausrichter MSV, dem FC Nantes und der Hertha BSC messen. Erst nach dem Blitzturnier geht es zurück nach Hause und dann vermutlich für viele erst einmal auf die Couch. In Person von Rainer Falkenhain bedankte und verabschiedete sich Eintracht Frankfurt heute von allen involvierten Personen aus Flachau und überreichte als Zeichen der Dankbarkeit noch ein Trikot und ein Ergometer des Vereins.

Die vergangenen Tage im Salzburger Land waren sehr kräftezehrend. Nicht zu vergleichen mit den Trainingslagern der letzten Jahre. Vor allem die Verteidiger gingen zuletzt auf dem Zahnfleisch. Yanni Regäsel und Jesús Vallejo mussten auch heute kürzertreten und stiegen nur auf das Fahrrad. Der gestern nach einem Schlag auf den Knöchel ausgefallene Branimir Hrgota konnte heute aber wieder das volle Pensum gehen.

Insgesamt zog Cheftrainer Niko Kovac ein sehr positives Fazit der bisherigen Zeit. „Eine gute Vorbereitung heißt nicht, dass die Saison auch gut wird. Aber das, was ich sehe, bestätigt mich in der Hoffnung, dass wir eine sehr viel bessere Saison spielen werden, als wir das im letzten Jahr gemacht haben„, beschrieb er kurz vor der Rückreise. Im Gespräch mit dem hr-sport vergab er sogar die Bestnote 1: „So muss ein Trainingslager laufen.

Kovac verteilte zuletzt auch viele Einzel-Anerkennungen. Seinem Kapitän Alex Meier, der Donnerstag seinen Vertrag bis 2018 verlängerte, bescheinigte er eine unglaubliche Fitness: „Ich weiß nicht, wann er das letzte Mal so gesund war.“ Zudem sei Meier der wohl beste Stürmer, den er bisher trainiert habe: „Ich habe schon viele Stürmer, auch viele sehr gute Stürmer erlebt, aber bei Alex sind von zehn Versuchen achteinhalb im Tor.

Zuletzt weniger am Ball, dafür häufiger auf dm Fahrrad oder Ergometer zu sehen. Taleb Tawatha.
Zuletzt weniger am Ball, dafür häufiger auf dm Fahrrad oder Ergometer zu sehen. Taleb Tawatha.

Einer der seit Trainingsbeginn nach langer Verletzung wieder voll dabei ist und die Einheiten ohne Unterbrechung durchziehen konnte, ist Johannes Flum. Nach dem Bruch der Kniescheibe zum Jahreswechsel kämpfte sich der ehemalige Breisgauer langsam aber sicher wieder in die Mannschaft. Zuletzt sogar als Innenverteidiger getestet, zeigte sich Flumi sehr variabel. Sein Trainer bremste jedoch die Erwartungen an ihn: „Er hat noch Defizite im Kraftbereich, da muss er richtig zulegen. Er braucht muskulöse Oberschenkel.“ Der Defensivspezialist sei momentan noch weit von einem Kaderplatz der Hessen entfernt, doch angesichts des späten Startschusses in die Saison, bleibt weiterhin noch genügend Zeit die Rückstände aufzuholen.

Sorgen bereitet dem Trainerteam bisher aber die Neuverpflichtung auf der Linksverteidiger-Position. Taleb Tawatha, seit Anderthalb Wochen im Team der Hessen, konnte bisher immer noch nicht ordentlich mit der Mannschaft trainieren. Hartnäckige Wadenprobleme machen dem schnellen Außenverteidiger immer noch Probleme. Auch an die Intensität des Trainings wird sich der Israeli noch gewöhnen müssen. Zum Glück befindet sich Konkurrent Bastian Oczipka in einer bisher bestechenden Frühform. Der seit einem halben Jahr verheiratete Verteidiger gab eine gute Figur ab und arbeitete hart an sich. Kann er diesen Eindruck über einen längeren Zeitraum kompensieren, wird es schwer ihn, aus der Startelf zu verdrängen. Bis zum Startschuss wird allerdings noch viel Wasser den Main entlangfließen.

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15 Kommentare

  1. Wäre klasse, wenn Oczipka sich wieder steigert und seine Form aus dem Europacup-Jahr zeigt. Da wurde er nicht ohne Grund in sämtlichen Medien als „Flankomat“ bezeichnet. Jetzt hat er zudem die Chance sich mal eine komplette Vorbereitung mit seinem Vordermann einzuspielen (mal gespannt wer das wird; Kovac sieht Gacinovic ja scheinbar auf der 10). Oczipka ist ja eigentlich kein Schlechter. Mit etwas Selbstbewusstsein und vor allem mehr Präzision in seinen Flanken, wird er dann hoffentlich auch seine dämlichen Pirouetten reduzieren. Vlt zeigt ihm Kovac auch einfach, dass sein rechter Fuß nicht nur zum Bierholen taugt 😉

    Dass Meier topfit ist und hoffentlich bleibt, ist brutal wichtig. Bei den ganzen Unbekannten im Kader wäre ein konstanter Scorer vorne drin schon mal die halbe Miete.

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  2. Tja… Da sieht man mal die Einstellung mancher „Profis“. Erst, wenn Druck aus den eigenen Reihen kommt und der Stammplatz „in Gefahr kommt“, wird auf einmal härter trainiert um wieder (mehr) Leistung zu zeigen.

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  3. @alpi(2): Profis sind auch nur Menschen und unterliegen menschlichen Schwächen. Und dazu gehört leider mal, dass Mensch es sich nicht schwer macht, wenn es auch einfach geht.
    Wir haben neben der stärkeren Konkurrenz dieses Jahr auch noch den Effekt, dass die Wohlfühloase der letzten Jahre weggefallen ist (nun gut, Schaaf möchte ich da etwas rausnehmen). Jetzt ist Leistung gefordert, auch im Training. Jeder wird genau beobachtet und bei Bedarf klar und präzise verbessert. Jeder bekommt Hilfestellung bei Allem, was noch nicht stark genug ist – sei es der schwache Muskel, die geringe Kondition, der Umgang mit dem Ball oder das richtige Stellungspiel. Und wer nicht mitzieht ist raus.
    Es ist gut machbar, so einen Effekt über die Vorbereitung und die ersten Spiele aufrecht zu erhalten. Ich hoffe, der Trainerstab schafft es auch, die Zügel rechtzeitig (individuell nach Spielerpersönlichkeit) locker zu lassen, um nicht in eine Motivationsfalle zu tappen, wenn die Saison mal läuft. Einen guten Spirit über die gesamte Saison aufrecht zu erhalten kann ein paar wichtige zusätzliche Punkte bedeuten. Ich drücke NK&Co. dafür die Daumen.

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  4. Schaue mir gerade das Freundschaftspiel der Bayern an gegen Lippstadt… Wen wollen die Bayern eigentlich verarschen? Sich selbst? Den Gegner? Die Fans???

    Da spielt ja nur die Jugend des FC Bayern !

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  5. Treten wir beim Cup morgen mit unserer besten Mannschaft an?
    Oder lassen wir unsere Jugend ran?

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  6. Alpi:mit unserer ersten Mannschaft die kommen direkt aus dem Traningslager zum Turnier. Da waren nach meines Wissens nur 3 Jugendspieler dabei

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  7. Wäre schön wenn wir direkt mit der 1. 11 spielen um zu testen. Die Mannschaften haben in etwa das Niveau um gut testen zu können.

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  8. Wichtig ist, dass wir zum 1. Spieltag unsere 1. 11 gefunden haben. Nicht wie in den letzten Jahren…

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  9. Für Julian: Sorry, tut mir leid, aber das Originalsprichwort lautet: „Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter!“ Analog dazu müßte im Artikel das Wasser den Main runter- und nicht entlangfließen.

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  10. Sind hier Kiebitze im Forum die live im Trainingslager dabei war und könnte mal seine Einschätzung aus erster Hand zu Spielern, Training etc abgeben? Die von den gängigen Zeitungen lesen sich alle so gleich und star. Wie ist das Verhältnis zw den Spielern. Wie reden sie miteinander aur dem Platz? Also dieses ganze zwischenmenschliche.
    Fabian kann ja in den Medien sagen was er will, aber zeigt er es auch auf dem Platz?
    Überall vernimmt man die Meinung, dass Training sei besser als unter Veh. Professioneler, akribischer, strukturierter……
    Überall vernimmt man Aufbruchsstimmung.
    Täglich grüßt das Murmeltier oder ist an dieser Euphorieepedimie was dran? 😉

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  11. @11 ich hab mich hier keines Sprichwortes bedient? Im übrigen lese ich grade die Tagebücher von Otto von Bismarck.

    Dort heißt es häufiger „aber bis dahin gließt noch viel Wasser den Main entlang“ 😉

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  12. Eintrachtkafka,
    kennst Du die LagerRhabarber Berichte im Eintracht Forum.
    Sehr amüsant und auch mit einigen Infos.

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  13. Für Julian: Ja wenn das so ist! Dem „Eisernen Kanzler“ sollte ich nicht widersprechen; dann wird es hier am Rhein mit dem Fließen nicht anders sein! Servus!

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