Die Europa League ist wieder zurück in Frankfurt! Am ersten Spieltag der neuen Tabellenphase der Europa League empfing die Frankfurter Eintracht dabei den tschechischen Vertreter Viktoria Pilsen im Waldstadion. Und die SGE feierte am Donnerstagabend ein nur semi-gelungenes Comeback im Wettbewerb nach dem Titelgewinn 2022. Gegen die Tschechen kamen die Frankfurter dabei nicht über ein 3:3:-Unentschieden hinaus. Die Tore für die SGE steuerten dabei Hugo Ekitiké, Junior Dina Ebimbe und Rasmus Kristensen bei, für die Pilsener trafen Sulc, Adu und Jemelka. Die letzten beiden Tore der Tschechen fielen dabei spät in der Partie.
Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller rotierte im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach auch gezwungenermaßen und brachte Niels Nkounkou für den verletzten Robin Koch. Außerdem feierten Igor Matanovic und Mahmoud Dahoud ihr Debüt in der Startelf der SGE, für die beiden blieben Fares Chaibi und Hugo Larsson draußen. Damit stürmten Matanovic, Omar Marmoush und Hugo Ekitiké erstmals miteinander. Aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Kevin Trapp, Robin Koch und Mario Götze führt Tuta die SGE als Kapitän auf das Feld. Die Hessen starteten zunächst mit einer Dreierkette bestehend aus Arthur Theate, Tuta und Rasmus Kristensen. Auf den Flügen starteten Nkounkou und Knauff, in der Mitte spielte Ellyes Skhiri und Dahoud hinter den drei Angreifern. Im Tor stand wieder Kaua Santos.
Viel Ballbesitz, wenig Gefahr
Bereits in der zweiten Minute hatte die SGE eine erste Chance, Matanovics Schuss aus rund zehn Metern wurde aber im letzten Moment von einem Abwehrmann der Pilsener geblockt. Eine Minute später musste Santos zum ersten Mal eingreifen, eine Flanke stellte aber kein Problem für den Brasilianer dar. Dann wieder die andere Seite: Dahoud eroberte den Ball, Nkounkou flankte, Marmoush konnte den Kopfball aber nicht auf das Gäste-Tor bringen. Man merkte sofort: die Hessen wollten von Beginn an zeigen wer der Herr im Hause ist! In der Folgezeit hatten die Frankfurter zwar meist den Ball, trotzdem dauerte es bis zur 12. Minute bis zum nächsten Abschluss, Matanovics Schuss war aber kein Problem für Jedlicka im Pilsen-Tor. Das gleiche Duell gab es fünf Minuten später, wieder war Matanovic aber nicht erfolgreich. Die Partie verflachte in dieser Phase immer mehr. Die SGE hatte zwar die meiste Zeit den Ball, konnte aus dem Ballbesitz aber keinen Profit schlagen. In der 29. Minute gab es dann einen tschechischen Abschluss, Sulc zielte aber zu hoch. Im Gegenzug flankte Knauff, Matanovic konnte den Ball aber nicht aufs Tor bringen.
Ekitiké trifft – Sulc kontert
In der 38. Minute war der Bann dann aber aus SGE-Sicht gebrochen! Nach kontrolliertem Spielaufbau kam Ekitiké auf dem rechten Flügel an den Ball, zog in die Mitte und spielte einen feinen Doppelpass mit Kristensen – um dem tschechischen Torhüter anschließend aus rund zehn Metern keine Chance zu lassen! 1:0 für die SGE – eine verdiente Führung. Nur kurze Zeit später setzte Knauff stark nach und brachte den Ball zu Matanovic, der aus fünf Metern aber genau auf Jedlicka abschloss. Wiederum nur eine Minute später aber die kalte Dusche für die SGE – nach einem geblockten Schuss kam Sulc aus 17 Metern zum Abschluss. Er traf den Ball perfekt und ließ Santos im SGE-Tor keine Chance – 1:1! Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.
Toppmöllers goldenes Händchen
Zur zweiten Halbzeit vertraute SGE-Chefcoach Toppmöller zunächst seiner Mannschaft aus dem ersten Abschnitt und wechselte nicht. Ungewohnt dafür war der fehlende Support der SGE-Anhänger, die aufgrund eines medizinischen Notfalls in der Kurve zunächst schwiegen. Auf dem Platz gab Marmoush in der 49. Minute den ersten Warnschuss ab, der Angreifer verzog aber deutlich. In der 58. Minute begann den auch der Support der SGE-Fans wieder, nachdem die betroffene Person abtransportiert werden konnte. Nach genau einer Stunde wechselte die Eintracht dann zum ersten Mal, Toppmöller brachte Junio Dina Ebimbe und Fares Chaibi für Knauff und Matanovic. Ebimbe rückte auf den rechten Flügel, Chaibi ordnete sich im offensiven Mittelfeld ein. Und diese Einwechslkung lohnte sich in der 62. Minute mal so richtig – Ekitiké wurde im Mittelfeld angespielt, drehte sich schnell um die eigene Achse und spielte einen wunderschönen Ball in die Tiefe auf Dina Ebimbe. Der Franzose war auf und davon und ließ dem Pilsener Keeper keine Chance – 108 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der Rechtsfuß damit zum 2:1! Die Eintracht hatte nun Blut geleck, spielte weiter nach vorn und belohnte sich vier Minuten später. Nach einem Gestocher nach einer Ecke kam der Ball zu Kristensen und der Däne ließ sich nicht lange bitten und traf aus rund acht Metern! Nur eine Minute später hätte Marmoush fast den nächsten Treffer erzielt, sein Schuss wurde aber gerade noch zur Ecke geblockt. Toppmöller wechselte in der 71. Minute erneut und brachte Hugo Larsson und Jean-Matteo Bahia für Ekitiké und Dahoud.
Adu macht es spannend, Jemelka sticht ins SGE-Herz
Rund eine Viertelstunde vor Schluss hätten die Tschechen das Spiel fast noch einmal spannender gemacht, Adu verpasste es nach einer Flanke aber den Kopfball aus wenigen Metern aufs Tor zu bringen – Glück für die SGE, dass es hier nicht 3:2 stand. Auch kurz darauf flog eine weitere Flanke in den SGE-Strafraum, es kam aber kein Pilsener an den Ball. Im Gegenzug verpasste Marmoush den Abschluss und rannte sich in der Viktoria-Defensive fest. Toppmöller brachte nun mit Nnamdi Collins einen weiteren Abwehrmann, Kristensen machte für ihn Platz. In der 86. Minute wurde die Partie dann doch nochmal spannend, denn Abu traf nach einer Schlafmützigkeit in der SGE-Abwehr zum 3:2 – Santos sah hier nicht gut aus. In der Folgezeit aber spielte die SGE ihre Cleverness aus und ließ die Tschechen lange nicht mehr gefährlich vors Tor von Santos. Tief in der Nachspielzeit aber gab es den Nackenschlag für die Hessen, denn nach einer Flanke wurde Santos vom eigenen Mann weggeblockt, Jemelka schob ein. Auch hier sah der junge Keeper der Hessen nicht wirklich gut aus. Pure Enttäuschung bei der SGE!
Für die SGE wartet am Wochenende das nächste Pflichtspiel, dann geht es in der Bundesliga auswärts zu Holstein Kiel. Das nächste Mal in der Europa League muss die SGE am 3. Oktober ran, dann geht es zu Besiktas Istanbul.