Aleksandar Ignjovski war vor allem für seinen bedingungslosen Einsatz bekannt.
Aleksandar Ignjovski war vor allem für seinen bedingungslosen Einsatz bekannt.

Aleksandar Ignjovski war einer der Spieler, die ein Trainer gerne als Musterprofi bezeichnet. Der Serbe murrte nicht, wenn er auf der Bank saß, gab im Training trotzdem alles und in den Partien war dann auf ihn Verlass. „Ich würde auch verstehen, wenn ein anderer spielt, wenn der Trainer glaubt, dass wir damit besser spielen“, war ein Satz, der die Einstellung des 25-Jährigen geprägt hat. Ex-Trainer Armin Veh lobte ihn häufig dafür: „Iggy hat immer Gas gegeben im Training.“ Unter Nachfolger Niko Kovac spielte der 11-malige Nationalspieler dann allerdings keine Rolle mehr. Ignjovski kam nur noch am letzten Spieltag gegen den SV Werder Bremen bei der 0:1-Niederlage zum Einsatz. Ansonsten wurde schnell klar, dass sich die Wege im Sommer trennen werden.

Nach 38 Ligaspielen, in denen er dreimal als Assistgeber an Treffern beteiligt war, verließ er die Eintracht in Richtung SC Freiburg. Beim Aufsteiger wollte er sich endlich dauerhaft einen Stammplatz erkämpfen, nachdem er in seiner Zeit beim SV Werder Bremen (2011 bis 2014) und in Frankfurt nie über den Status des Rotationsspielers hinauskam. Doch auch bei den Breisgauern kam er bislang erst auf zwei Einsätze und absolvierte dabei knapp 165 von 450 möglichen Spielminuten. Auf seiner Wunschposition im defensiven Mittelfeld räumen Amir Abrashi und Kapitän Nicolas Höfler ab und auf der rechten Verteidigerseite ist der erst 20-Jährige Neuzugang Pascal Stenzel durchgestartet. Die beiden Heimsiege gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) und den Hamburger SV (1:0) wurden mit dem von Borussia Dortmunds U23 gekommenen Außenverteidiger gewonnen.

Immerhin bekam Ignjovski am vergangenen Freitag im Signal-Iduna-Park über 90 Minuten das Vertrauen geschenkt, bestritt seine 100. Bundesligapartie und sagte im „kicker“: „Ich bin glücklich darüber – und dass ich wieder gespielt habe.“ In den vorangegangenen 300 Minuten spielte der Defensivallrounder keine Rolle und wurde nicht einmal eingewechselt, um die Ergebnisse im heimischen Schwarzwald-Stadion über die Bühne zu bringen. Er bestätigte, dass er ein sehr offenes Gespräch mit dem Trainer geführt habe. Aber: „Die Ergebnisse haben gezeigt, dass er keine Fehler gemacht hat. Ich bin professionell und akzeptiere das, bin natürlich aber hierher gekommen, um zu spielen.“ Ignjovski hat – bei aller Kampfkraft und allem Engagement – viele technische Mängel in seinem Spiel, die es ihm auch in Freiburg schwer machen, sich dauerhaft durchzusetzen. Streich habe ihm gesagt, wo er Steigerungsbedarf sehe. Der Allrounder beherzigt die Worte, schließlich bezeichnet er sich als „selbstkritisch.“

Doch den „Vollgas-Iggy“ bekamen der Coach und die Trainingskiebitze noch nicht zu sehen. Ob sich dies vor und in dem Spiel gegen seinen Ex-Klub, welches er als ein „Besonderes“ bezeichnet, ändert? Ignjovski will, sollte er denn dürfen, dazu beitragen, dass drei Punkte im Breisgau bleiben. Auch wenn er sich auf das Treffen mit den ehemaligen Kollegen und Kumpels freut, zählt nur der Sieg: „Dafür tue ich immer alles, egal gegen wen, selbst wenn es gegen den eigenen Vater ginge.“

Marc-Oliver Kempf wird nicht gegen seinen Ex-Verein mitwirken können.
Marc-Oliver Kempf wird nicht gegen seinen Ex-Verein mitwirken können.

Ein anderer Ex-Adler, der gerne alles geben würde, dies aber aus verletzungstechnischer Sicht nicht kann, ist Marc-Oliver Kempf. Der Abgang des Innenverteidigers im Sommer vor zwei Jahren für rund eine Millionen Euro zu den Freiburgern verärgerte viele Anhänger. Der im mittelhessischen Lich geborene Abwehrmann, der 2014 zusammen mit Marc Stendera die U-19-Europameisterschaft in Ungarn gewann, entwickelte sich im Schwarzwald sofort zum Stammspieler und spielte, wann immer er fit war. Für den SC bestritt er inzwischen 43 Pflichtspiele und zeigte sich dabei mit sieben Treffern durchaus torgefährlich. Kempf hat allerdings ein großes Problem – seine Verletzungsanfälligkeit. In den vergangenen beiden Jahren verpasste der 21-Jährige insgesamt 15 Spiele. Ein Außenbandanriss, Patellasehnenprobleme und wiederkehrende muskuläre Schmerzen verhinderten eine Vielzahl von Einsätzen. Aktuell fällt er wegen einer in der Sommervorbereitung erlittenen Meniskusverletzung aus. An eine schnelle Rückkehr ist dabei nicht zu denken, wie Streich vor wenigen Wochen bestätigte: „Nein, er wird dieses Jahr nicht mehr kommen!“

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