Vorbericht, Bundesliga, 2. Spieltag, Samstag, den 26.08.2010, Eintracht Frankfurt – Hamburger SV

Nach dem enttäuschenden Auftaktmatch bei Hannover 96 trifft Eintracht Frankfurt nun auf den Hamburger SV. Vor ausverkauftem Haus wollen die Hessen die bittere Auftaktpleite vergessen machen und 3 Punkte gegen den starken Gegner aus der Hansestadt holen. Der Bundesligadino hingegen möchte seinen geglückten Auftakt nun gegen die Adler veredeln und 3 Punkte entführen.

I. Aktuelle Formkurve
Nach einer tollen Vorbereitung ging der Start dann mächtig in die Hose. Bei Hannover 96 setzte es eine bittere 2:1 Niederlage, die die Adler schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Bruchhagen, der sonst selten Namen nennt, wurde daher unter der Woche deutlich und kritisierte die Spieler aufs Schärfste. So warf er vor, dass sich etwa ein Amanatidis ein schlaues Interview nach dem anderen gäbe, dann aber auf dem Platz aus 3 m das Tor nicht treffe. Oder das auch Maik Franz und Pirmin Schwegler zu hoch gejubelt wurden. Die Spieler müssen nun auf dem Platz eine Antwort finden und dem Vorstandsvorsitzenden zeigen, dass den großen Worten, wie etwa 50 Punkte zu erreichen, auch Taten folgen!

Der Hamburger SV hingegen startete sehr gut in die Saison. Nachdem man sich im Pokal in der 1. Halbzeit noch etwas schwer tat zeigte man nun daheim gegen den FC Schalke 04 eine tolle Leistung und gewann hochverdient mit 2:1. Beeindruckend war, dass die Hanseaten auf den Ausgleichstreffer in der 80. Minute noch einmal antworten und treffen konnten. Eine Tatsache, die erwähnenswert ist, weil der HSV in der Vorsaison oft keine Antwort mehr parat hatte und nun unter Armin Veh gefestigter auftritt, so weit man das nach einem Spieltag schon sagen kann. Gegen die Eintracht soll die Formkurve nun weiter nach oben steigen. Ein Auswärtssieg ist, wenn man die ambitionierten Ziele der Gäste nicht außer Acht lässt, Pflicht!

II. Statistik
Die Statistik spricht für einen Sieg des Bundesligadinos aus dem Norden. In insgesamt 84 Begegnungen gewannen die Hanseaten 39mal, bei 20 Unentschieden und 25 Siegen der Hessen. In den letzten 15 Aufeinandertreffen gab es nur 2 Heimsiege der Adler, ansonsten Unentschieden oder Niederlagen. Den letzten Dreier gab’s 15.9.2007, als Alex Meier die Hanseaten mit einem Doppelpack aus dem Stadion schoss. Letzte Saison gab es zwei Unentschieden, das Heimspiel endete 1:1 durch ein tolles Tor von Russ und die Auswärtspartie in der Nordbank-Arena 0:0.

III. Die Hamburger Mannschaft
Der HSV steht vor einer wichtigen Saison. Die letzte Spielzeit endete enttäuschend, da man in der Europa Liga im Halbfinale ausschied und in der Bundesliga noch auf Platz 7 durchrutschte. Wie so oft in den letzten Jahren ging dem Bundesligadino auf der Zielgeraden die Puste aus. Dies soll sich in dieser Spielzeit, wo man keine Dreifachbelastung buckeln muss, ändern. Dazu soll der neue Trainer Armin Veh beitragen. Die Spieler äußern sich lobend über ihren neuen Coach. Jeder Spieler spürt, dass er Erfahrung hat, sagt etwa Antreiber Ze Roberto, der wieder topfit ist. Und auch Ruud Van Nistelrooy, dessen Wort Gewicht hat, sagt, dass Veh Ruhe ausstrahle. Der Kader wurde vor der Saison systematisch verstärkt. Mit Drobny, Kacar und Westermann kamen drei Spieler, die allesamt Leistungsträger werden könnten, auch wenn sie zwischenzeitlich mal auf der Bank sitzen. Individuell gehört der Kader der Hanseaten zu dem Stärksten was die Bundesliga zu bieten hat. Jetzt muss nur noch das Potential optimal abgerufen werden. Und mit Veh scheint, momentan zumindest, der richtige Mann dafür gefunden worden zu sein.

IV. Die Aufstellung der Eintracht
Die Startniederlage hat ihre Spuren hinterlassen. Die gute Vorbereitung und das Weiterkommen im Pokal interessieren nun nicht mehr, jetzt geht es jede Woche wieder um 3 Punkte. Als Ziel gaben die Mannen von Trainer Skibbe 50 Punkte aus. Die Trauben hängen somit sehr hoch, die man pflücken muss. Die ersten drei Punkte müssen also schnellstmöglich eingefahren werden.

Dieses Unterfangen muss aber ohne Oka Nikolov angegangen werden. Der erfahrene Stammtorwart zog sich einen Faserriss zu und wird wohl bis zu 14 Tagen pausieren müssen. Für ihn rückt Talent Ralf Fährmann zwischen die Pfosten, der gleich vor einer sehr schweren Aufgabe steht.

Vor ihm bleibt die Abwehr, sollte Franz, der unter der Woche wegen eines minimalen Muskelfaserrisses im linken Oberschenkel pausieren musste, fit sein, unverändert. Jung spielt dann wieder als rechter Verteidiger, Franz und Russ in der Mitte und Tzavellas über links. Wenn Franz allerdings ausfällt ist Vasoski erster Nachrückkandidat. Der beinharte Verteidiger ist wieder fit und kann somit problemlos seine Rückkehr auf das Feld feiern.

Unverändert bleibt das Mittelfeld. Ochs, Meier, Schwegler und Köhler, die allesamt nicht gegen Hannover enttäuschten, bilden weiterhin das Zentrum der Mannschaft. Ochs bestätigte sogleich seine gute Frühform gegen Hannover und spielte eine tolle 1. Halbzeit, wobei auch er im 2. Durchgang kräftemäßig abbaute. Allerdings haben alle vier noch viel Luft nach oben. Korkmaz hat sich nach seiner schwachen Leistung als Einwechselspieler erst einmal endgültig in die zweite Reihe verabschiedet und für Caio scheint die Tür momentan auch noch nicht weit genug geöffnet zu sein.

Im Sturm wird es diesmal kein griechisches Duo geben. Gekas enttäuschte in Niedersachsen auf der ganzen Linie, hatte allerdings auch Pech, dass der Schiri das Handspiel nach seinem Kopfball nicht als strafstoßwürdig erachtete. Auch Altintop enttäuschte, wird diesmal aber eine Chance neben Amanatidis, der sich aufrieb, vor dem Tor aber unglücklich agierte, bekommen. Fenin, der jetzt wahrscheinlich eine Chance bekommen hätte, fällt leider noch zwei bis drei Wochen aus.

Nun gilt es gegen den HSV drei Punkte zu holen. Dafür muss das Team eng zusammenrücken und einen echten Sahnetag erwischen. Auf geht’s Eintracht schießt ein Tor!

Wir gehen von folgender Aufstellung aus: Fährmann – Jung, Franz, Russ, Tzavellas – Ochs, Schwegler, Meier, Köhler – Alintop, Amanatidis