Die Frankfurter Eintracht hat momentan zwei Gesichter. Während sie sich im Lieblingswettbewerb, der Europa League, von ihrer besten Seite zeigt, straucheln die Hessen dagegen in der Bundesliga, zumal mit der gestrigen Niederlage gegen Kellerkind Union Berlin bereits die dritte Pleite in Folge zu Buche steht. Nicht nur wurde wiederholt die Chance verpasst, mit drei Punkten der Konkurrenz zu enteilen, das 1:2 gegen formschwache Berliner hat den Verlust von Platz 3 zu Folge. Durch den Freitagabendsieg in Gladbach rangiert Mainz 05 mit zwei Punkten vor der Eintracht. Das gestrige Ergebnis offenbart nicht nur die große klaffende Lücke zur Elite aus Leverkusen und Bayern München, sondern auch ein Problem, das die Adler-Elf seit Jahren traditionell begleitet: der gute alte Rückrundenfluch. Zum Vergleich: Nach der Hinrunde belegten die Frankfurter Überflieger mit satten 33 Punkten den dritten Tabellenplatz. Schaut man sich nun die Rückrundentabelle an, muss sich der Blick weit nach unten richten. Zwei Siege, drei Unentschieden und drei Niederlagen ist die ernüchternde Bilanz nach acht Spielen. „Es war ein gebrauchter Tag, worüber wir alle sehr enttäuscht sind“, bewertete Cheftrainer Dino Toppmöller folgerichtig das Spiel.
Ekitiké weiter der Elfmeterschütze?: „Werden das intern regeln“
Dabei sah es zunächst nicht danach aus, fing es doch gut an. „Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit ordentlich im Spiel waren, dass wir mit dem Ball eine gute Positionierung hatten und dass wir den Gegner dominiert haben, ohne dabei die 100%gen Torchancen herauszuspielen“, lobte der Coach und war mit dem Auftritt in der ersten Halbzeit insgesamt zufrieden. „Das sah sehr ordentlich aus, was wir auf dem Platz gebracht und haben und sind verdient in Führung gegangen.“ Nach dem Seitenwechsel war davon nichts mehr zu sehen und Union schlug eiskalt zu. „Union war die Viertelstunde nach der Halbzeit richtig gut drin, sie haben Druck gemacht und ein bisschen das ausgenutzt, dass sie frischer waren. Bei dem einen oder anderen bei uns hast du die Müdigkeit angemerkt. Das Spiel ist dann gekippt, du hast gemerkt, dass etwas passieren kann.“ Toppmöller reagierte zwar und brachte frische Kräfte ins Spiel, der erwünschte Effekt blieb jedoch aus. „Wir kassieren ein Standardgegentor, dass mich maßlos ärgert, weil wir nicht so in der Position stehen, wie wir es sonst machen sollten.“ Ein Ausgleichstor, das ein absoluter Gamechanger zu Ungunsten der Heimmannschaft war. „Das Momentum war auf Berliner Seite, obwohl wir 30 Sekunden später mit Hugo Larsson eine 100%ge Torchance haben. Den musst du einfach reinschießen, dann steht es 2:1. Das haben wir nicht geschafft, Union macht einen guten Konter und dann steht es 1:2.“ Perfekt ins Bild passte dabei der Last-Minute-Elfmeter, den Hugo Ekitiké zu lasch trat und an Ex-Adlerkeeper Frederik Rönnow scheiterte. Nach Kiel ist das bereits das zweite Mal, bei dem der französische Angreifer vom Punkt vergab. Ohne Konsequenzen bleibt der verschossene Strafstoß wohlmöglich diesmal nicht: „Wenn jemand zweimal hintereinander verschießt, muss man sich natürlich Gedanken machen, ob man vielleicht eine Reihenfolge festlegen wird. Das werden wir intern regeln.“
Toppmöller moniert zweite Halbzeit
Wer den Frankfurter Übungsleiter inzwischen gut kennt, weiß, dass er keiner ist, der nach Ausreden sucht. Es ist kein Geheimnis, dass das Fehlen der beiden Defensivkanten Robin Koch und Arthur Theate sowie Aurele Amenda sehr schmerzhaft waren. Besonders der überraschende und kurzfristige Ausfall des Belgiers war enorm bitter. Toppmöller klärte auf: „Wir wussten, dass er Probleme an der Wade hat, hat aber gesagt, dass es geht. Dann ging es aber nach dem Aufwärmen nicht. Man hat gesagt, das geht zu.“ Eine Vorsichtsmaßnahme sei die Entscheidung also nicht gewesen. „Sondern er konnte einfach nicht spielen, weil er zu starke Schmerzen hat. Natürlich ist eine Gefahr da, dass der Muskel oder zumindest Muskelfasern reißen. Das wollten wir nicht riskieren, aber grundsätzlich hätten wir gerne auf dem Platz gehabt.“ Dem gebürtigen Saarländer waren infolgedessen die Hände gebunden und er musste kurzfristig von der geplanten Fünferkette auf Viererkette umstellen. Auch dass die Mannschaft intensive 90 Minuten aus dem Amsterdam-Spiel noch in den Knochen hat, während Union mehr Zeit zum Ausruhen hatte, spielt sicherlich eine Rolle. Siehe Leverkusen, Bayern und der BVB, sie alle haben ein Europapokalspiel hinter sich und verloren die darauffolgende Partie in der Liga. „Man hat gemerkt, dass Union in der zweiten Halbzeit frischer war“, erklärte Toppmöller und sieht die Verantwortung dennoch bei den Spielern, die auf dem Platz standen: „Das wäre zu einfach. Wir spielen elf gegen elf und haben dann versucht, mit frischen Kräften etwas zu bewegen, aber das leider nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Deshalb ist es sehr bitter, dass wir das Ergebnis so schlucken müssen.“
Zweifelsohne hat die Eintracht in der zweiten Hälfte genau das vermissen lassen, was sie in der ersten Halbzeit noch präsentiert hatte. Es gab vereinzelt gute Aktionen, etwa die, die zum Elfmeter führte, aber ebenjene konnte die Mannschaft nicht öfters zeigen. Toppmöller monierte deshalb: „Es ging darum, dass wir den Ball viel schneller auf den Flügel hätten spielen sollen. Wir waren mit zwei Stürmern, haben extra die Seite getauscht mit Ansgar (Knauff, Anm. d. Red.) und Junior (Dina Ebimbe, Anm. d. Red.), sodass Junior ballfern mit in die Box geht. Wir wollten mit Ansgar und Rasmus (Kristensen, Anm. d. Red.) auf der rechten Seite versuchen, da durchzubrechen. Am Ende ist es genau die Situation, die zum Elfmeter führt. Das hätte ich mir dann deutlich mehr gewünscht, dass wir den Ball schneller auf Rasmus spielen und versuchen, über eine Doppelpassaktion und das Spiel über einen Dritten in die Box reinzukommen.“ Dabei ist die Pleite für den Fuballlehrer nicht daran festzumachen, dass keiner das Heft in die Hand nehmen wollte, „sondern, weil wir keine guten Entscheidungen getroffen haben“, unterstrich Toppmöller.
„Voller Fokus auf Ajax“
Was jetzt dem Tabellenvierten bleibt: die Niederlage abhaken und den kompletten Fokus auf das Rückspiel in der Europa League gegen Ajax Amsterdam richten, denn er befindet sich genau in der gleichen Situation wie in der letzten Woche. Nach der herben Heimpleite gegen Leverkusen gelang es Toppmöllers Schützlingen, mit einem Sieg in der Johan-Cruyff-Arena eine Reaktion zu zeigen und die Weichen fürs Viertelfinale zu stellen. Am kommenden Donnerstag steht das zweite Duell zuhause an: „Es geht jetzt darum, den vollen Fokus auf Donnerstag zu richten, weil das ein komplett anderes Spiel und ein anderer Ansatz sind. Union hat gefühlt jeden Ball lang gespielt, dann gab es viele Duelle und zweite Bälle. Ajax versucht, spielerisch eher diesen Ansatz zu wählen. Deswegen wird das Spiel von heute für Donnerstag keine Rolle spielen.“ Richtig, denn im Lieblingswettbewerb zeigt die SGE immer noch ein anderes Gesicht, nämlich von ihrer besten Seite.
14 Kommentare
Ich habe von DT noch nicht einmal selbstreflektiert gelesen, dass er sich Fehler eingesteht. Das er mal zugibt, dass seine Taktik oder Aufstellung nicht funktioniert hat. Oder auch dass er es nicht schafft der Mannschaft die Passivität zu nehmen. Da kommt nichts in die Richtung.
Und wenn da extern was kommt, wem oder was bringt das?
Intern wird das Trainerteam und die Führungsspieler sicher darüber sprechen.
Berlin in Hälfte eins: Hauptsache keine Packung bekommen-zurückhaltend.
Frankfurt: Die lassen uns spielen, irgendwann platzt der Knoten und die Tore fallen.
Berlin Hälfte zwei: Oha, hier geht ja was. Ein Tor und wir nehmen einen Punkt mit. Auf geht's.
Frankfurt so: Nimm du den Ball und mach was. Alleine wie oft Nene links einwerfen wollte und keiner sich angeboten hat. Der hat verzweifelt gewunken.
Gruß SCOPE
die fehler machen wohl immer die anderen
der soll mal die gleiche manschaft aufstellen und erst die jungs später raus wenn man richtig führt.sehr verwundelich mit dt
@dale@pit3157
Als Eintrachtfan stehe ich grundsätzlich
hinter Trainer, Spielern, Mannschaft.
Aber, berechtigte Kritik muss doch wohl erlaubt sein, sie ist darüber hinaus auch unbedingt erforderlich. Wer dies immer gleich als Majestätsbeleidigung empfindet, der hat wohl selbst irgendwie ein Problem. Eintracht hat in hohe Ziele investiert, den finanziellen Rahmen weit vergrößert und benötigt Einnahmen aus den Europäischen Wettbewerben. So weit, so gut. Die bisherigen Leistungen in der Rückrunde (Platz 13) gefährden eine Platzierung in der Abschlusstabelle, zur Erreichung der Europäischen Finanztöpfe. Ohne Europa, das wäre eine Rückschritt und der für unsere Verhältnisse teure Kader so nicht mehr finanzierbar. Diese Hintergrundbeleuchtung sollte die Brisanz der Aktualität verdeutlichen.
Gestern wurde ein möglicher und unbedingt erforderlicher Sieg verschenkt. Toppmöller änderte eine erfolgreiche Mannschaft in Amsterdam (dafür wurde er zurecht gelobt) so gravierend, dass es zu diesem Fiasko kam. Nur z.B., die Flügelzange wurde in den Besteckkasten gelegt, indem Knauff auf die Bank und Bayahou seitenverkehrt spielen musste etc. Zur Erinnerung, die Flanke zur Elfersituation kurz vor Schluss wurde durch den eingewechselten Knauff vorbereitet.
Toppmöller hat sich erneut vergriffen, seine Personal-/Taktikentscheidungen sind zu oft daneben, um Konstanz in die Mannschaftsleistung zu bringen. Die Niederlage gestern geht in erster Linie auf Toppmöllers Kappe. Toppmöller weist uneinsichtig alle Schuld von sich, unglaublich. Das ist nichts neues, aber nur noch schwer zu ertragen. Zu einer gestandenen Persönlichkeit gehört auch das Zugeben von Fehlern, Einsicht.
Das verkörpert Toppmöller nicht. Schon letzte Saison war er sehr umstritten, jetzt sollte seine Uhr in Frankfurt spätestens mit Ende dieser Saison ablaufen, spätestens. Zum Wohle von unserer Eintracht.
#DT: wen hat er bei genauerem Überlegen konstant ! wirklich besser gemacht ? Trapp, Tuta, Chaibi, Dahoud, Matanovic, Nkounkou, Skhiri, Ebimbe ? (Waren eigentlich bei genauerem Überlegen alle am Anfang Ihrer Eintrachtspielzeit stärker). Nur weil es hier immer wieder behauptet wird. Ich bin sicher, dass er aufgrund seines Sprachtalents mit vielen Spielern gut auskommt und auch gut auf diese Spieler eingehen kann. Empathie hat er, ohne Frage ! Ob dies jedoch immer von Vorteil im Blick auf die Leistung ist; wer weiß ?
Was aber wirklich "outstanding" ist. Egal welcher Trainer, Vorstand, Geschäftsführer, Spieler - das Ergebnis in der Rückrunde ist immer wieder mehr oder weniger gleich. Und man kann es immer so oder so sehen. Wahrscheinlich würden wir uns oft nicht so gigantisch freuen können, wenn wir nicht regelmäßig auch mal gigantisch entäuscht werden ? Die Diva ruft ! und ist wohl die Einzige, die immer bleibt :-)
Zur Überschrift: Der Einzige, der falsche Entscheidungen getroffen hat, ist Herr Topmöller selbst. Das sieht er wohl anders.
Jo, ist das schon der Eintracht Rückrunden Blues ?
Wird sich zeigen…?!
Was mir am meisten auf die Nüsse geht, ist das ständige berauben der eigenen Stärke durch das Umstellen von Spielern, die sich auf anderen Positionen beweisen sollen.
Ein Ansgar gehört auf rechts Außen und ein Bohoya auf links gesetzt.
Ebenso hat ein Götze Nix am rechten oder linken Mittelfeld (außen) zu suchen, sondern ist hinter den Spitzen anzusiedeln, gleiches gilt für Uzun.
Und warum gestern ein Mo Ddhoud nicht mittun durfte, erschließt sich mir ebenfalls nicht, da wird dann lieber Ebimbe und oder Chaibi gebracht, warum auch immer.
Bin auch bei vercoacht, sorry Dino !
Ich bin gespannt, ob - und wenn ja: wann - der Knoten bei Wahi platzt. Bis jetzt wird seine Nicht-Performane ja noch der fehlenden Fitness zugeschrieben. Aber langsam wachsen die Zweifel bei mir. Bei Ékitiké konnte man von Anfang an sehen, was er drauf hat. Auch wenn es anfangs nur für eine halbe Stunde gereicht hat. Wahi wirkt immer noch wie ein A-Jugendspieler, der bei den Großen mal mitkicken darf, aber in jedem Zweikampf deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommt. Ich hoffe, hoffe, hoffe auf baldige Besserung. Schnell ist er ja. Jetzt muss er nur noch den Ball besser kontrollieren und Tore schießen lernen... DT ist jetzt gefragt!
Wahi ist Mittelstürmer und bekommt genau wie Matanovic und Michy dort keine Bälle. Wann Wahi zündet? Sobald jemand eine Idee entwickelt und eine Mannschaft aufgestellt, die Bälle gefährlich an und in den Strafraum bekommt. Der Ballbesitz gestern war - Mal wieder - brotlos und harmlos. Bis auf einen wunderbaren Götzeball.
Wahi ist in allererster Linie Angreifer. Und als solcher habe ich mich in den gefährlichen Räumen aufzuhalten und anzubieten. Gerne auch mal ein 1 vs 1 Duell gewinnen, Fouls zu ziehen. Ja, auch Torschüsse sind da erlaubt. Jetzt wird/kann er nicht alleine die Welt umschuppen, aber eine andere Qualität darf man gerne an den Tag legen. Und dieses dämliche Gerede: "Trainingsrückstand"... "höhere Intensität in Deutschland"... "Belastungssteuerung". Als ob er vorher sonntagmittags in der Kreisliga gekickt hätte. Klar darf der Knoten bei ihm gerne noch platzen. Aktuell ist es aber einfach zu dünn.
Toppi mag ja ein guter Trainer sein, aber die Selbstreflektion ist nicht sein Kerngeschäft.
Die Ausreden sind haarsträubend...es hat die Frische gefehlt usw.
Warum stellt er nicht die beste Mannschaft auf und ändert das System 5 Min. vor Spielbeginn?
Er kann 5 Wechsel vornehmen, wenn irgendwas nicht funktioniert.
Ich glaube nicht, dass wir den Turnaround schaffen, es ist mir schlichtweg egal.
Mit dem Verkauf von OM hat sich bei alles verabschiedet, was Fußballromantik betrifft.
Nur noch reines Geschäft.
Die Spieler verdienen genug Geld, die sollen sich den Arsch aufreißen für den Verein, der sie bezahlt.
Dann stelle ich Mal die These auf, dass sich Wahi den gefährlichen Räumen bewegt und da einfach keine Bälle hinkommen.
Ich kann nicht beurteilen, ob Wahi wirklich gut oder schlecht ist und die ein oder andere Ballannahme sah nicht glücklich aus. Ich will auch gar keine Lanze für ihn brechen, warum auch. Aber es ist schon auffällig, dass Spieler, die sich bei uns gerne im und am Strafraum bewegen, wie eben Uzun, Michy und Igor, dort einfach kaum gute Bälle bekommen. Was wäre wohl das Urteil über Michy gewesen, wenn im nicht völlig zufällig der Ball vor die Füße fällt und weit und breit kein Abwehrspieler in der Nähe ist. Wahi kam in einer Phase ins Spiel, in der bei der Mannschaft wirklich gar nicht mehr ging - ihm das zum Vorwurf zu machen, finde ich schon wiemlich hart, auch wenn mich seine Auftritte jetzt auch nicht vom Hocker reisen.
Es ist einfach auffällig, dass andere Spielertypen wie Ekitike, Omar und Kolo sich ihre Bälle selbst holen konnten und daher in unserem Spiel gut klar kamen.
Wahi wirkt in unserem Spiel noch wie ein Fremdkörper, aber dass das nur mit den Fähigkeiten unseres Stürmers zu tun hat, wage ich Mal zu bezweifeln. Schau Dir Mal an, an welchen Stellen er Ballkontakte hatte. Oft im Bereich der Mittellinie.
Hier werden jetzt seit Wochen gewisse Spieler rausgegriffen. Führungsspieler, Torwart, Stürmer, Spielmacher, .... usw. Ich halte Mal dagegen, dass man sich auf die Fahne geschrieben hat, Spielkontrollfußball zu spielen. Die Aussage von Krösche und Dino war am Sonntag auch, dass man mit der ersten Halbzeit zufrieden war, weil man das Spiel kontrolliert habe. Ich halte das einfach für Scheiße - sorry. Was hilft es uns, wenn wir das Spiel kontrollieren, wenn die Stürmer vorne keine Bälle bekommen und die Abwehr immer für einen Bock gut ist. Da braucht man kein Proffesor für Wahrscheinlichkeitsrechnung und kein Trainer für sein um festzustellen, dass das auf dauer nicht gut geht. Ein Omar in absoluter Party-Fastnachts-Samba-Form hat das überspielt und der ein oder andere Geisterblitz von Mario und Heki überspielen das weiterhin ein bisschen, aber der Fußball ist meiner Meinung nach (sorry) scheiße und passt null zur Mannschaft. Ich bin der Meinung, die Qualität der Mannschaft ist höher als das, was drauß gemacht wird.
Eine Lanze möchte ich allerdings totzdem noch Mal für den Trainer brechen. Man kann ihm alles mögliche vorwerfen, aber Rotation ist richtig und wichtig. Wir haben nach wie vor kaum Muskelverletzungen. Andere Vereine wie etwa Dortmund kämpfen damit, dass die halbe Mannschaft wegen Muskelverletzungen ausfällt. Das machen wir richtig gut. Wenn wir es jetzt noch schaffen, das System auf die Stärken der Spieler auszurichten und aufzustellen und nicht umgekehrt, spielen wir vielleicht auch wieder attraktiven Fußball.
Unsere "beste Seite" war auch in der EL bislang nur phasenweise zu sehen. Gegen Ajax haben wir ne adäquate, ggü. den vorausgehenden Spielen deutlich gesteigerte Leistung hingelegt. Ajax hat uns v.a. in HZ 1 richtig gefordert, zeitweise schwindlig gespielt; dass wir gut dagegen halten konnten, ist hoch zu schätzen, aber letztlich das, was die Truppe potenziell drauf hat. In HZ 2 hat man bald gemerkt, dass Ajax das Tempo der ersten 45min nicht durchhält und konditionsmäßig abbaut, was uns dann viele Räume ermöglicht hat. Also auch dieses Spiel bitte etwas sachlicher sehen. Am Do wird Ajax anders auftreten, wir müssen das Niveau des Hinspiels vsl. deutlich mehr als bestätigen. Sollten wir ins 4tel-Finale einziehen, bin ich vorläufig offen für Superlative.
Ansonsten:
Fussball 2000 hat gestern die Lage der Dinge in nahezu jeder Hinsicht äußerst treffend formuliert. Falls Dino, Kevin & Kollegen inspirierende Anregungen brauchen, um die bisherige RR bzw. die aktuelle Situation einzuordnen, würde ich den Beitrag wärmstens empfehlen.
Elye wird wie die meisten jungen Spieler seine Zeit brauchen. Heki und Omar haben auch ihren Modus finden müssen. Ich erinnere daran, dass ne ganze Weile allenthalben geraunt wurde, die 2 würden sich die Räume nehmen, ja, ggs. auf den Füßen stehen.
Nichtsdestoweniger gilt: Dino ist jetzt mehr gefragt denn je. Wenn rotiert werden soll, müssen die diversen Systeme/Formationen/Rochaden auch eingeübt werden - fehlt dazu Zeit und Raum, muss er sich für geschmeidigere Lösungen entscheiden.
Und ja, ich vermisse derzeit mehr denn je einen echten Kopf und Antreiber wie Seppel oder Omar. Am meisten hoffe ich hierin auf Rasmus, Artur und Robin; sobald die 3 nicht gemeinsam auf dem Platz stehen, spürt man gleich ein Power-Gap.
Was ist eigentlich mit Mo Dahoud? Weshalb wird der nicht gezielt zu nem zentralen Führungsspieler aufgebaut? Kann es sein, dass Dino auch und vielleicht vor allem eine konsequente Teambuilding-Strategie fehlt?
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