Kevin Trapp lieferte erneut eine ganz starke Leistung. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Die Eintracht beendet eine starke Woche in der Bundesliga und vor allem der Europa League mit einem 0:0-Unentschieden in Leipzig. Dabei muss man sagen, dass die Adlerträger durchaus Glück hatten, dass sie in Ostdeutschland nicht als Verlierer vom Platz gegangen sind, denn die Leipziger Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco hatte die deutlich besseren Chancen. Trotzdem holt die SGE Saisonpunkt Nummer 38 und steht nach dem 27. Spieltag jetzt auf Rang acht der Tabelle, auf Europa League-Rang 6 fehlen den Hessen sechs Zähler.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Leipzig der fünfzehn zensierten Spieler den Wert 3,33. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der User im Überblick:

-Spieler des Spiels- Kevin Trapp: Kevin Trapp spielt derzeit in der Form seines Lebens. Wieder war der 31-Jährige der beste Mann der SGE, seine Parade gegen Konrad Laimer in der zweiten Halbzeit hat das Prädikat „weltklasse“ mehr als verdient. Die Belohnung: Der Torwart zählt wieder zum Kader der Nationalmannschaft und wird von den SGE4EVER.de-Lesern (erneut) zum Spieler des Spiels gewählt.

Evan N’Dicka: Evan N’Dicka mausert sich in der Innenverteidigung immer mehr zum „Mr. Zuverlässig“. Der Franzose hatte seine Seite gegen Leipzig mehr oder weniger im Griff, gegen Christopher Nkunku tat er sich ab und an schwer. Auf seine Offensivausflüge musste die SGE dieses Mal verzichten, zu eingespannt war er in der Defensive.

Tuta: Wo nimmt dieser Mann nur die Coolness her? Auch gegen Leipzig war Tuta ein echter Fels in der Brandung und überzeugte auch im Spielaufbau mit 78% angekommener Pässe. Nur die ein oder andere leichtsinnige Aktion versperrte ihm den Weg zu einer noch besseren Note.

Martin Hinteregger: Die nächste 2,5 bekommt der nächste Innenverteidiger der SGE, Martin Hinteregger. Der Österreicher hat sich endgültig aus der Krise verabschiedet und fegte in der Defensive der SGE immer wieder durch die Leipziger Offensivbemühungen. Rettet stark gegen Nkunku und Olmo und brachte starke 86% seiner Pässe an den Mann.

Ansgar Knauff: Ansgar Knauff konnte seine offensiven Fähigkeiten dieses Mal nicht so einbringen wie in den Wochen davor. Dafür zeigte er, dass er sich auch in der Abwehr gut macht! Die Dortmunder Leihgabe half einige Male gut hinten aus und lief bis zu seiner Auswechslung fast zehn Kilometer. Ausbaufähig ist dagegen seine Zweikampfbilanz, denn er gewann kein direktes Duell.

Filip Kostic: Auch Filip Kostic hatte viel hinten zu arbeiten und konnte daher nicht offensiv glänzen. Das tat der Serbe aber mit Bravour und viel Hingabe. Offensiv kamen die wenigen Flanken dieses Mal nicht so gut an.

Jesper Lindström: Wenn bei der SGE etwas nach vorne ging, hatte meist Jesper Lindström seine Füße im Spiel. Der Däne war fleißig wie immer, allerdings fällt er noch zu oft die falschen Entscheidungen vor dem Tor. Zweimal wollte er für die Kollegen auflegen, in beiden Fällen wäre der Abschluss (wohl) die richtige Entscheidung gewesen. Aber: Lindström wird der SGE noch viel Freude bereiten, die technischen Fähigkeiten des Dänen sind überragend!

Kristijan Jakic: Kämpferisch stark wie immer pflügte Kristijan Jakic durchs Mittelfeld. Es war auch sein Verdienst, dass Dominik Szoboszlai kaum zum Zug kam. Allerdings fehlt dem Kroaten die Genauigkeit in den Pässen nach vorne.

Ajdin Hrustic: Ajdin Hrustic sollte nach der Pause mehr Struktur ins Spiel der SGE bringen. Das gelang dem Australier nur bedingt, er lief oft nur hinterher. Der Einsatz passte aber und er ließ sich auch in der Offensive das ein oder andere Mal blicken.

Jens-Petter Hauge: Viele hatten Jens-Petter Hauge in der Startelf der SGE erwartet, der Norweger war aber erneut nur Einwechselspieler. Die Technik udn die Dribblings sind enorm stark, manchmal übertreibt es der Rechtsfuß aber. Schwieriges Spiel für einen offensiven Einwechselspieler, er musste immer wieder defensiv aushelfen.

Daichi Kamada: Auch für Daichi Kamada war es ein schwieriges Spiel. Der Japaner konnte durch das starke Pressing der Leipziger selten aufdrehen und dem Spiel so kaum seinen Stempel aufdrücken. Aber: Der Einsatz stimmte, er gewann starke 56% seiner Zweikämpfe und half so mit, dass die 0 steht.

Sebastian Rode: Sebastian Rode war zwar kämpferisch nichts vorzuwerfen, spielerisch konnte er das Loch, das die Sperre von Djibril Sow hinterlassen hatte, aber nie stopfen. Mit dem ein oder anderen eklatanten Fehlpass und einigen Fouls. Zu Recht wurde der Kapitän der Hessen zur Pause ausgewechselt.

Rafael Borré: Es sind nicht die Wochen des Rafael Borré. Auch gegen Leipzig traf der Kolumbianer viel zu oft die falsche Entscheidung. Bezeichnend: Bei einer Hereingabe von Jesper Lindström lief der Angreifer nicht voll durch und blieb stattdessen stehen. Das hätte das 0:1 sein können! Auch sonst war der Angreifer zwar viel unterwegs, es kam aber kaum etwas dabei raus.

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11 Kommentare

  1. Trapp zurecht mit der Bestnote! Unfassbar, wie er in den letzten Wochen agiert und von hinten eine Ruhe und Sicherheit ausstrahlt! Die Dreierkette ebenfalls sehr solide – wenn noch die kleinen Leichtsinnigkeiten eliminiert werden, haben wir hinten eine Bank. Mit Jakic war ich nicht so einverstanden. Seine riskanten Fehlpässe im Spielaufbau haben zu sehr gefährlichen Kontern geführt – unter anderem die 100%ige von Laimer, die Trapp so brilliant abwehren konnte. Jakic spielt engagiert und aggressiv, allerdings ohne Übersicht und Präzision. Mit Lindström wissen wir, dass er uns noch Freude machen wird (macht er jetzt schon), dennoch sind seine „Fehler“ im Moment sehr teuer und haben uns schon sehr viele Punkte gekostet. Hauge wird noch – der wird ein Top-Mann im Mittelfeld. Und Kamada ist eine Pralinenschachtel…:-).

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  2. Gefühlt war jede unserer Balleroberungen eine vielversprechende Konterchance. Die Laufwege stimmten oft, Räume waren vorhanden, aber die Zuspiele waren unpräzise. Wenn wir nur 10% dieser Chancen zu Ende gespielt hätten, wären wir als Sieger vom Platz gegangen.
    Ich weiß nicht woran das liegt, denn Fußballspielen können die alle und bis zur Mittellinie kommen die Pässe meist noch an. Kopfsache? Zu wenig Selbstvertrauen? Hektik? Wahrscheinlich vor allem etwas.
    Vor der Winterpause hatte ich den Eindruck, dass der Durchbruch geschafft ist. Dann nach der verspielten Führung gegen Dortmund wieder der Rückfall.
    Hoffnung macht mir, dass man gesehen hat, dass sie es können. Und dass ab Sommer noch weitere Puzzleteile dazukommen, die Glasner in sein System gesucht hat.

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  3. Lindström wird jetzt allgemein dafür kritisiert, in zwei Szenen nicht selber abgeschlossen sondern einen Pass zu Borré gespielt zu haben, der jeweils abgefangen wurde. Ich teile diese Kritik ausdrücklich NICHT. Lindström hat vorher immer selbst geschossen und häufig eben auch ohne Blick auf die Mitspieler. Offensichtlich hat das Glasner mit ihm besprochen, und er hat befolgt, was ihm der Trainer sagte. Das ist gut so. Es hat nicht auf Anhieb geklappt, okay. Aber auf Dauer ist es das Spiel, was wir im gegnerischen Strafraum brauchen. Dass es schiefging, lag im übrigen weniger an Lindströms vermeintlichem Unvermögen, sondern daran, dass RB halt auch eine souveräne und abgeklärte Defensive hat. Das stellt sich vielleicht anders dar, wenn sie mal richtig unter Druck geraten. Aber dazu hat es am Sonntag nicht gelangt.

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  4. @Grüssmann: sehe ich genauso. Bei der einen dicken Chance spielt Lindström eigentlich saustark, Borré läuft aber nicht durch und stoppt vorher ab, so dass Angelino ihm den Ball wegspitzeln konnte. Wenn er den Sprint durchgezogen hätte, wäre das eine 100%ige gewesen.

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  5. Jakic spielt für seine erste Saison Bundesliga wirklich solide. Dennoch erwarte ich von ihm in der nächsten Saison mehr. Der Junge kann unglaublich gute lange und zielgenaue Bälle in den Lauf schlagen. Wir haben die schnellen Flügel, eigentlich hätte er die Möglichkeit mehr Bälle dort in die Tiefe zu schlagen.

    Aber er spielt trotzdem eine gute Saison, immerhin hat er Rode vergessen lassen und Sow spielt als 8er vielleicht auch zu überragend, als das Sow und Jakic öfter zwischen 6 und 8 rotieren sollten.

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  6. @4 Hallo Grüssmann, ich grüsse dich,
    ich glaube kaum, dass OG Lindström verboten hat zu schießen, wenn er am 11er frei auf den Torwart zuläuft.
    Früher hat er oft versucht aus spitzem Winkel, kurz vor der Torauslinie zu schießen. Da ist natürlich ein Rückpass sinnvoll.

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  7. @6: Jakic spielt eine solide bis gute Saison. Aber Rode vergessen lassen hat er definitiv nicht. Da muss noch mehr kommen. Allerdings ist das Trio, Rode, Sow und Jakic schon ziemlich gut

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  8. Es fehlt vorne noch die Balance; zwischen kaltschnäuziger mit Eigensinn und Übersicht mit Gemeinschaftssinn zu wechseln. Bis zum Strafraum sieht es schon recht ordentlich und vielversprechend aus, aber wir kommen noch zu selten in den Torabschluss: Das Spiel findet über Außen statt und die Mitte ist noch nicht optimal besetzt, so dass viele unsere Möglichkeiten oder die, die sich daraus ergeben könnten, zu selten bis gar nicht genutzt werden. Das Spiel durchs Zentrum ermöglicht eigentlich Torabschlüsse, aber es wird deutlich zu wenig aufs Tor geschossen sondern noch mal quer gespielt.

    Wir kombinieren uns schon mal ordentlich in die Räume, in der man Torchancen kreieren kann, das war sicherlich am Anfang der Saison überhaupt nicht der Fall. OG wird sicherlich das Thema Herausspielen von Torchancen ansprechen und da werden wir in den nächsten Wochen noch Verbesserungen sehen.

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  9. Ja gut, der Jesper. Sicher, es hat eine Vorgeschichte mit seinen Torabschlüssen. Eins kann ich aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, nämlich dass ihn der Trainer zum Abspiel verpflichtet hat. Wirklich kein einziger Trainer hätte mir das (als ehemaliger Linksaußen) ernsthaft vermitteln können.

    Im Konter aufs Tor, bzw. im Tempodribbling aufs Tor gibt es zwei Optionen. Entweder passen, oder selbst schiessen. Kein Trainer kann es dem Offensivspieler abnehmen, was er in dem Moment macht. Auf dem Feld ist er allein mit der Entscheidung und es geht nur darum, dass er rechtzeitig eine Entscheidung trifft und diese konsequent umsetzt.

    Und da dürfte bei Jesper gerade ein kleines Problem liegen. Er scheint einen Moment zu lange abzuwägen, und wenn der kritische Moment überschritten ist, sinken die Chancen auf eine erfolgreiche Aktion, das Fenster schließt sich.

    Sein Torschuss ist jetzt nicht so schlecht, dass er ihn nicht als erste Option im Hinterkopf haben sollte. Ich glaube, hier muss er sich noch ein bisschen sortieren und sich auf unbewusste Weise darüber klar werden, dass er jederzeit zu beidem fähig ist (Torschuss und Assist gleichermaßen). Jesper muss technisch oder taktisch da absolut nichts ändern, es ist eine reine Kopfsache, bzw. weniger Kopf, mehr unbewusster Ablauf, mehr Klarheit bekommen. Aber das lässt sich nicht durch Training auf dem Platz erzwingen. Er muss immer wieder in diese Situationen kommen und irgendwann erhält er diese Sicherheit.

    Da gibt es unzählige Beispiele. Könnt ihr euch noch an Mario Gomez erinnern, der von einem Top Torjäger plötzlich zum Chancentod wurde, um dann wieder Top Torjäger zu werden ? Es war zwischendrin wirklich dramatisch bei ihm, ein Extrembeispiel.

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  10. Lindstrom macht aktuell einen Lernprozess durch, der ihm in 1-2 Jahren zu einem Topspieler machen kann…er bringt sich bereits in sehr aussichtsreiche Positionen, muss aber lernen sich im Abschluss in einer Topliga gegen Toptorhüter und Verteidigern durchzusetzen…..jede vergebene Chance sollte ihm helfen, daraus zu lernen statt zu frusten…denke das macht er auch und OG scheint da auch das nötige Feingefühl zu haben…..die Zeit muss und wird man dem Jungen geben……helfen würde da natürlich ein Topstürmer, den wir leider nicht mehr haben….wir hatten das Glück, dass wir einige Jahre mit europäischen Topstürmern oder Stürmern, die gutes europäisches Niveau gezeigt haben, agieren konnten…..das Projekt Lammers und Pacienca ist gescheitert und man hat es dennoch geschafft, mit dem vorhandenen Spielermaterial und vor allem Ruhe und Besonnenheit, ein homogenes Team zu bilden…dafür Respekt an OG und Team………was ich sagen will: vom Gefühl würden die Scoringpunkte eines Lindstroms nach oben schiessen, wenn er einen Silva oder Haller vor/neben sich hätte

    Dass man ihm gesagt hat, er solle öfter abspielen, glaube ich allerdings überhaupt nicht…..evtl. dass er den Kopf öfter heben soll um zu schauen, ob einer Mitspieler besser positioniert ist…..das kostet ihn dann evtl. die 1-2 Sekunden, die man auf Topniveau nicht hat

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