Am Ende war es knapp! Die Frankfurter Eintracht gewinnt zu Gast beim VfB Stuttgart mit 3:2, nachdem die Hessen zwischenzeitlich mit 3:0 geführt hatten. Nach Abpfiff war das den Frankfurtern herzlich egal, da die drei Punkte in die Mainstadt wandern. Die Stuttgarter hingegen trauerten noch immer ihrem (zurecht) wegen Abseits zurückgenommenen Ausgleich in letzter Sekunde hinterher. Wir haben – wie immer – alle Stimmen für euch eingefangen!
Nathaniel Brown: „Ich lebe immer noch meinen Traum – Jetzt wieder ein Tor geschossen. Unglaublich dann mit der Mannschaft zu jubeln hier auswärts. Das ist glaube ich nochmal besser als letzte Woche. Das Spiel heute war nämlich viel schwieriger, wir hatten nicht so viel den Ball. Das war richtig schwer heute und dann ein Tor zu schießen: Unglaublich! Hinten raus hab ich ein bisschen gezittert. Wir hatten am Ende Glück mit der Abseitsentscheidung, aber das ist uns egal. Wir nehmen die drei Punkte mit nach hause und sind sehr glücklich. Ich habe zuletzt in der U16 so weit vorne gespielt. Das war natürlich am Anfang ungewohnt, weil du Gegner hinter dir hast. Aber im Endeffekt ist es mir egal, wo ich spiele!“
Über das Freistoß-Tor von Marmoush: „Ich wusste in dem Moment, wo er sich den Ball hinlegt, dass er den macht. Ich habe ihm auch beim Jubeln gesagt, dass das nicht mehr normal ist!“
bei „DAZN“: „So gut war die Stimmung in der Kabine nach Abpfiff in dieser Saison noch nie glaube ich!“
Kevin Trapp: „Es war natürlich sehr emotional. Wenn du 3:0 führst und du gewinnst es am Ende nicht, wäre es sehr ärgerlich gewesen. Gott sei Dank zählt das dritte Tor am Ende nicht. Es geht nicht, dass wir nach dem 3:0 aufhören, Fußball zu spielen und so in Bredouille kommen. Ich habe mich beim Elfmeter für die Ecke entschieden und Gott sei Dank geht es gut.“
Nnamdi Collins: „Das waren nervenaufreibende und hektische letzte Minuten. Wir haben bis zum Ende eigentlich alles gut wegverteidigt. Es ist klar, dass der VfB die Qualität hat, in so einem Spiel immer zurückzukommen. Auf der anderen Seite spricht das auch irgendwie für uns, weil man daran sieht, was wir hier eigentlich geleistet haben. Ich habe immer den rechten Fuß von Chris Führich zugestellt, damit er in Schwierigkeiten kommt. Das ist ein super Spieler, aber das war natürlich auch so mit dem Trainer abgesprochen diese Taktik. Ich habe die letzten Wochen immer Gas gegeben und habe versucht, alles für die Mannschaft auf dem Platz zu lassen. Ich finde, das hat auch gut geklappt. Ich habe immer wieder von Mitspielern und Trainern Hilfe bekommen und mittlerweile bin ich auch ein bisschen routinierter. Ich fühle mich auf jeden Fall gut!“
Über das Freistoß-Tor von Marmoush: „Beim letzten Spiel dachte ich schon, dass Omar den reinmacht. Aber heute, da bin ich ganz ehrlich, hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass der so perfekt reinfliegt. Das spricht umso mehr für Omar, es zeigt was für ein außergewöhnlicher Fußballer er ist.“
Robin Koch: „Es war ein verrücktes Spiel mit einem verrückten Ende, zum Glück ging es letztlich für uns aus. Letztlich so zu gewinnen, hat die Emotionen noch einmal gepusht. Als das 3:3 gefallen ist, dachte ich zunächst, dass das doch nicht wahr sein kann. Wenn man 3:0 führt, will man das natürlich nicht mehr aus der Hand geben. Um so erleichterter war ich, als es dann nicht gezählt hat. Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht, hinten raus wurde es unnötig knapp. Stuttgart hat es gut gemacht.“
Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart): „Wir haben alles reingeworfen, was wir hatten. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Was gefehlt hat, war das Tor. Frankfurt bestraft es dann eiskalt kurz vor der Pause. Wir haben nach der Pause alles reingeworfen. Wir hätten den Ausgleich in der letzten Minute verdient gehabt. Ich habe es nicht nochmal gesehen, es war wahrscheinlich abseits. Es ist extrem bitter. Heutzutage muss man jedes Tor befürchten.“
Ermedin Demirovic (VfB Stuttgart): „Mehr als bitter. Ich weiß gar nicht, was ich so kurz nach dem Spiel sagen soll. Ich fühle eigentlich nur Leere, weil du eigentlich das Gefühl hast, alles im Griff zu haben. Du hast Chancen und Chancen, bei mir angefangen, ich treffe zweimal die Latte, verschieße einen Elfmeter. Wenn es gut läuft, mache ich hier einen Hattrick. Vielleicht ist es im Kopf, wenn du zwei, drei Hochkaräter vergibst, denkst du dir: ‚Noch mehr Wucht rein‘ – ich weiß es nicht. Wir haben zu viele Chancen hergegeben und das ist nicht üblich für uns. Klar weiß ich, dass ich schon Mal einen Elfmeter verschossen habe, heute den Zweiten. Es waren viele Gedanken im Kopf. Ich habe mir gesagt, dass ich bei meiner sicheren Ecke bleibe, wo ich sehr oft hin schieße. Aber er war dann zu schlecht geschossen und deswegen ist es sehr bitter.“
Dino Toppmöller: „Ich glaube, dass das insgesamt in super Bundesligaspiel zweier Mannschaften, die versuchen, nach vorne zu spielen. Wir haben das Momentum im Moment ein bisschen auf unserer Seite, weil wir uns das ein Stück weit auch verdient haben. Wir waren die ersten 15 Minuten richtig gut drin im Spiel. Dann war Stuttgart ab der 15. Minute bis zur Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Wir haben dann durch Kevin Trapp den Elfmeter gehalten, das war natürlich Gold wert für uns. Und dann machen wir das Tor nach einem Eckball zum 1:0 und haben nach der Halbzeit eine richtig gute Phase, wo wir dann auch die zwei Tore nachlegen. Wir können sogar noch das eine oder andere Tor mehr nachlegen. Dann spielen wir hier aber gegen eine fußballerisch richtig starke Mannschaft, die immer in der Lage ist, zurückzukommen – egal wie der Spielstand ist. Das zeigt die Qualität der Stuttgarter Mannschaft. Die kommen durch den abgefälschten Schuss wieder auf 1:3 ran und dann wissen wir alle, wie das im Fußball ist. Wir haben das selbst schon erlebt, dass ein Spiel in unsere Richtung kippt. Heute ist es etwas in Richtung Stuttgart gekippt. Was wir uns ankreiden müssen ist, dass wir den einen oder anderen Ball etwas geduldiger halten müssen. Nicht immer direkt wieder hinter die gegnerische Kette spielen, denn irgendwann ist es für die Stürmer sehr kräftezehrend. Aber eine tolle Entwicklung meiner Mannschaft! Nicht unverdient, dass wir hier gewonnen haben. Wir sind jetzt alle sehr happy!“
Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): „Wir haben in der ersten Halbzeit in vielen Situationen das Glück gehabt. Haben unter Druck nicht so wirklich Lösungen gefunden, haben sehr oft die Bälle verloren. Stuttgart macht es natürlich sehr gut, sie pressen sehr gut. Dann machen wir das Tor aus der Standardsituation, was ein bisschen überraschend war. In der zweiten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht. Hinten raus müssen wir das vierte Tor machen, dann hast du hier komplette Ruhe. Letztendlich sieht man bei Stuttgart, dass sie eine Qualität und Mentalität haben. Hinten raus hatten wir ein bisschen Glück, aber das nehmen wir so hin. Ich muss den Jungs ein Kompliment machen. Es waren sehr intensive Wochen, gerade wenn man das Pokalspiel in Unterzahl, das schwere Spiel am Donnerstag gegen Prag und das heute wie erwartete Spitzenspiel gegen eine sehr gute Stuttgarter Mannschaft nimmt, war das heute ein guter Abschluss dieser Wochen.“
Über den dritten Tabellenplatz: „Ich habe schon Mal gesagt, dass wir nach zehn Spielen sagen können, wo wir stehen. Bisher spielen wir eine gute Runde, aber wir haben viele Bereiche, die wir besser machen können. Im erstem Moment sind wir zufrieden, aber es ist nur eine Momentaufnahme.“
Über Omar Marmoushs Freistoßtore: „Er hat natürlich ein Selbstverständnis entwickelt. Die Schusstechnik hat er sowieso. Momentan ist er auf einem sehr guten Level.“
Über Nene Brown: „Er hat es super gemacht, auch das Tor, wie er reinläuft. Du musst in der Situation da sein. Ansgar (Knauff) setzt sich super durch und Nene ist ein schlauer Spieler, der gut zuhört und weiß, was der Trainer verlangt und das setzt er um. Von daher hat er ein sehr gutes Spiel gemacht. Es freut uns, dass er den Schritt gemacht hat und das hat er sich verdient.“
Über Kevin Trapp: „Kevin ist natürlich ein sehr guter Torhüter. Schön, dass er die beiden entscheidenden Elfmeter gehalten hat. Er ist gerade auf einem sehr guten Niveau.“
Sebastian Hoeneß (Trainer VfB Stuttgart): „So einen Moment wie am Schluss heute habe ich noch nie erlebt. Da freue ich mich erst so sehr und dann kommt die Ernüchterung. Es wäre so wichtig für uns gewesen und ich glaube auch, es wäre sehr verdient gewesen. Es war ein Kraftakt. Ich glaube innerhalb von zwanzig Minuten machen wir drei Tore. Dann hätten wir hier einen mehr als verdienten Punkt mitgenommen. Auch für die Moral wäre das sehr gut gewesen. Das habe ich in dem Moment gespürt. So kann Fußball jetzt aber sein. Das ist brutal heute, aber wir haben ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht.“
Quellen: Eigene, „Dazn“