TL-Blog: Wenn Wünsche in Erfüllung gehen

Die Mannschaft der Eintracht war in Summe nur fünf Tage in Gais. Das kleine Örtchen mit seinen knapp 3.000 Einwohnern hat der Besuch der Eintracht aber schon davor ordentlich auf Trab gehalten. Es wurde alles getan, damit sich der Fußballbundesligist vor Ort wohlfühlt. Jeder Wunsch der Hessen wurde in die Tat umgesetzt. Da wurde nicht nur unter Hochdruck aus einem besseren Bolzplatz ein perfekter Trainingsplatz gezaubert oder ein Zaun am Rand des Weges vom Hotel an den Sportplatz aufgestellt. Auch im Mannschaftshotel Windschar selbst hat man sich quasi auf den Kopf gestellt, damit man den Ansprüchen der Frankfurter genügt. So berichtete mir der Hoteldirektor, dass einige normale Zimmer kurzerhand zu Massageräumen umgestaltet wurden. “Wir waren kein Fußballhotel”, sagt Hannes Kronbichler. Aus sämtlichen Zweibettzimmern, die von Spielern der Eintracht belegt wurden, mussten außerdem Einbettzimmer gemacht werden. Da das Hotel über keine Konferenzräume verfügt, musste die Eintracht dahingehend improvisieren und verlegte ihren Meetingroom kurzerhand ins örtliche Feuerwehrhaus. “Hätte man mich am Montag gefragt, ob wir ein Hotel für Fußballmannschaften sind, ich hätte mit nein geantwortet. In der Zwischenzeit hatte sich das aber alles eingespielt und wir haben das alles mehr als gut hinbekommen und können uns vorstellen, nun öfter Profimannschaften vom Format von Eintracht Frankfurt bei uns zu haben”, sagt der Manager ein wenig stolz.

Die Mannschaft war übrigens noch keine drei Stunden gen Bergamo abgereist, da sei im Hotel alles wieder so hergerichtet gewesen, als wäre nie etwas gewesen, berichtet Kronbichler am Freitag. Was bleibt Gais also von dem Besuch der Eintracht? In jedem Fall hat das Örtchen nun einen tollen Fußballplatz, die örtliche Pizzeria wird sich in den letzten Tagen über gute Umsätze gefreut haben, fielen bei ihr doch fast täglich ausgehungerte Journalisten ein, und Hannes Kronbichler wird nun wieder ein paar ruhigere Nächte haben. Die letzten fünf verbrachte der Hotelbesitzer nämlich meist mit mitgereisten Fans und Reportern an seiner Hotelbar. Aber dies sei ihm mehr als vergönnt. Denn wenn die Eintracht in der kommenden Saison den Champions League-Einzug schafft, lag es mit Sicherheit nicht unwesentlich daran, dass sein Hotel der Mannschaft eine gute Herberge während des Trainingslagers war.