Eine solide Partie von Abwehrrecke Hinteregger (Foto: Imago Images/ osnapix)

Nach 90 Minuten trennten sich Eintracht Frankfurt und die AS Monaco 1:1 Unentschieden. Die Treffer erzielten Goncalo Paciencia für die Hessen und Anthony Musaba für Monaco.

Am Samstag-Abend stand das erste Testspiel der Saison 2020/2021 an. Nicht nur wegen den sommerlichen 30 Grad Celsius versprach es ein heißer Tanz zu werden. Denn der Gegner der Frankfurter Eintracht war mit dem AS Monaco der französische Klub, der kurz zuvor erst Frankfurts Pokalsieger-Trainer Niko Kovac unter Vertrag genommen hatte.

Mit insgesamt 22 Spielern bot sich Adi Hütter massig Gelegenheit verschiedene Spieler auszutesten. Wenig überraschend startete Kevin Trapp im Tor, der jüngst jeglichen Transferspekulationen einen Riegel vorschob. Bemerkenswerterweise durfte Eintracht-Rückkehrer Aymen Barkok von Beginn an ran. Neuzugang Ragnar Ache musste zunächst draußen auf der Bank Platz nehmen. Mijat Gacinovic fehlte komplett im Profi-Kader. Die Eintracht verriet, dass der Serbe freigestellt worden war, weil er sich in Verhandlungen mit einem anderen Klub befände.

Größtenteils ereignislose erste Hälfte

Die Eintracht startete gut in die Partie und zwang die französischen Gäste früh in die eigene Hälfte. Zwingende Torchancen ergaben sich zunächst aber keine. Generell verlief die Anfangsphase eher schleppend, da beide Mannschaften sich in aller Ruhe abtasteten. Es dauerte bis in die 12. Spielminute, als Filip Kostic, auf dem gewohnten linken Flügel, eine Flanke in den Strafraum der Monegassen schlug, die Bas Dost aus schwieriger Position nur deutlich über das Gehäuse befördern konnte. Die SGE begann jetzt Fußball zu spielen. André Silva konnte den Ball im gegnerischen Strafraum erobern, legte quer auf Dost, der aus guter Position nur einen Mann in Weiß anschießen konnte. Die anschließende Ecke köpfte Stefan Ilsanker ganz knapp am Tor vorbei. Der AS Monaco fand nicht statt in dieser Phase. Danach passierte sehr lange nichts. Das Spiel plätscherte im Mittelfeld vor sich hin und es gelang niemandem, wirkliche Akzente zu setzen. Auch nach der Trinkpause und Hütters Instruktionen, wurde das nicht besser. Erst in der 40. Minute gab es mal wieder eine Offensivaktion. Der ansonsten äußerst blasse Aymen Barkok schlenzte den Ball aus gut 20 Metern sehenswert aufs Gehäuse, aber Benjamin Lecomte im Tor des Fürstentums konnte parieren. Wieder aus 20 Meter war es Ilsanker, der die Kugel mit viel Wucht aufs Monegassen-Tor schoss in der 45. Minute. Wieder konnte Lecomte parieren. Dann war Halbzeit. Fünf zu Null Chancen hatte die SGE gegen sehr schwache Gäste aus Frankreich, aber Tore gelangen den Hessen keine.

Große Rotation zur zweiten Halbzeit

Zur zweiten Halbzeit wechselte Cheftrainer Hütter sein Team ordentlich durch. Einzig Trapp blieb auf dem Platz. Rückkehrer Tuta etwa durfte jetzt ran und auch Neustürmer Ache durfte sich das erste Mal das Frankfurter Spielertrikot überstreifen. Auch Geburtstagskind Goncalo Paciencia erhielt eine Halbzeit, um sich zu beweisen.

Monaco presste jetzt deutlich früher und erlangte dadurch auch deutlich mehr Spielanteile. Dass die Spieler der zweiten Halbzeit bei der Eintracht wesentlich schlechter als Mannschaft eingespielt waren, merkte man deutlich in den Anfangsminuten. Noch immer gelang es Monaco nicht, wirklichen Spielfluss zu entwickeln, da sie sich etliche Stockfehler leisteten. Aber auch bei den Hessen war jetzt bei Weitem nicht mehr die Souveränität der ersten Hälfte vorhanden. Doch dann kam die 58. Spielminute. Daichi Kamada eroberte weit in der gegnerischen Hälfte den Ball und legte quer auf Geburtstagskind Paciencia. Und der ließ sich dieses Geschenk nicht nehmen und vollendete sehenswert und anspruchsvoll ins Torwarteck. 1:0 für Frankfurt!

Direkt danach, wechselte Monaco-Coach Kovac die komplette Mannschaft durch, selbst Torwart Lecomte musste weichen. Jetzt war die SGE aber richtig im Spiel. Sie schnürrte ihre Gäste komplett ein in der gegnerischen Hälfte und ließ den Monegassen keine Luft mehr zum Atmen. Torraumszenen allerdings Fehlanzeige. Zwanzig Minuten vor dem Ende ließen es die Adlerträger dann etwas ruhiger angehen und Monaco hatte wieder etwas mehr vom Spiel. Viel daraus machten sie aber nicht. Eher gar nichts. In der 79. Minute knallte dann ein wuchtiger Schuss von Kamada an den rechten Pfosten der Gäste aus dem Fürstentum. Etwas Pech vom Japaner, der in dieser zweiten Hälfte erneut zeigen konnte, wieso man ihn in Hessen unbedingt halten möchte. In der 85. Minute leisteten sich die Frankfurter dann einen kolossalen Fehler in Person von Evan N’Dicka auf der linken Abwehrseite. Die Monegassen kamen frei vors Gehäuse. Den ersten Schuss wusste Trapp im direkten Eins gegen Eins noch stark zu parieren, aber der Nachschuss von Anthony Musaba war dann unhaltbar für den Frankfurter Schlussmann. Ein sehr schmeichelhafter Ausgleich für ansonsten sehr schwache Gäste. Danach passierte nichts mehr. Schiedsrichter Tobias Welz pfiff pünktlich zur 90. Minute ab. Endstand 1:1.

Neu-Spieler-Fazit

Normalerweise nehmen wir so etwas bei Spielberichten nicht vor, aber viele wird vor Allem interessieren, wie sich die Rückkehrer und Neuzugänge präsentierten. Daher hier kurz meine persönliche Einschätzung zum Auftritt von Tuta, Ache und Barkok:
Tuta zeigte immer wieder in Ansätzen, welche technischen Qualitäten er mitbringt. Hütter musste allerdings immer wieder sein Stellungsspiel neu dirigieren. Mit jeder Minute wirkte der junge Brasilianer aber sicherer. Aymen Barkok zeigte eine äußerst schwache Vorstellung. Bis auf seinen Torschuss in der 40. Minute machte er nur durch Fouls auf sich aufmerksam. Da muss deutlich mehr kommen, denn viel Schonzeit wird ihm diesmal nicht bleiben. Ache konnte sich auch noch nicht wirklich offensiv präsentieren, aber er deutete an, welche Schnelligkeit er mitbringt und er arbeitete durchaus stark auch nach hinten mit. Von den drei genannten machte er wohl die beste Figur.

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16 Kommentare

  1. Trikots schön. Kamada wichtig. Tuta überrascht positiv. Ache und Barkok müssen sich mehr zeigen. Sehe vorne die portugiesische Galere mit zwei Positionen besetzt. Dost direkt dahinter. Wo war Joveljic heute? Im Mittelfeld wird’s schwierig. Kamada und Rode sicher. Sow verbessert. Kohr solide. Ilsanker wie Barkok mit Luft nach oben.

    Ansonsten: beide bevorstehende Wechsel sind schade. Torró wünsche ich, dass er in seinem Heimatland seinen Frieden und einen Neuanfang findet.
    Und Gaci… das tut richtig weh.

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  2. Das Torro geht. Naja, er hat es leider nicht zum Stamm geschafft.
    Und zu Gaci. Was soll ich sagen. Bin ein Fan von ihn seit ihn Veh gegen die Clownshausen gebracht hat. Ja leider wird er sich bei uns nicht weiterentwickeln. Also wäre ein Wechsel sinnvoll. Aber doch bitte nicht zu einen direkten Konkurrenten. Das verstehe ich nicht.
    Forza SGE

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  3. Wahrscheinlich spielen bei den Transfersmehrere Aspekte eine wesentliche Rolle: zum einen die Befindlichkeit des Spielers. Wenn Gaci wechseln möchte, sollte man ihm diese Möglichkeit geben. Zum zweiten braucht brauchen wir laut FB Einnahmen , um selbst tätig zu werden und diese können wir nicht mit allzu vielen Spielern erzielen. Es wird uns zum Beispiel kein Verein den Gefallen tun und Durm verpflichten, für den es in Zeiten wie diesen mit einem ÜberAngebot an Spielern einfach keine Markt gibt

    Wir müssen also abwägen, zwischen der Summe, die wir erlösen können, und der Lücke, die der Abgang des Spieles darstellt. Bei Gaci kommt natürlich dazu, dass wir nur circa 50 % der Ablöse bekommen. Ich bin trotzdem dafür, beide Spieler zu verkaufen, weil sie den Etat, zu Einnahmen führen und beide nicht zu den Leistungsträgern gehören. Das erhöht unseren Handlungsspielraum, sei es, um Verträge von Leistungsträgern zu verlängern oder um vielversprechende Spieler zu verpflichten.

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  4. Gacinovic ist ein sehr sympathischer Spieler. Alle mögen ihn und leiden,
    wenn er immer wieder die besten Bälle verhühnert.
    Er kämpft und rennt und ist sich für keinen Weg zu schade. Aber solange
    er es nicht schafft, mehr Ruhe und Übersicht am Ball zu entwickeln, ist er
    eben nur zweite Wahl.
    Ob es anderen Trainern gelingt, diese Fähigkeiten zu entwickeln, steht in
    den Sternen. Uns ist es in fünf Jahren nicht gelungen.
    Was wir aber auch nie ernsthaft getestet haben, ist ein Einsatz auf der
    offensiven Außenbahn. Flanken und Dribblings wäre ein überschaubares
    Trainingsprogramm gewesen.
    Vielleicht ist das ja der Plan des neuen Vereins.

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  5. Nach drei Tagen Training fand ich das schon ganz ordentlich. Die Laufwege konnten noch nicht stimmen, was man vor Allem bei Ache gesehen hat. Tuta hat gute Ansätze und hat es in seinem ersten Spiel nicht schlecht gemacht. Denke, da können wir noch etwas erwarten. Von Barkok war ich, bis auf den schönen Abschluss, etwas enttäuscht. Kostic und Kamada waren für mich die Stärksten. Hase war schon fast wieder der Alte, bis auf seinen Fehler, den er mit einem taktischen Foul wieder ausbügelte. Hinti stand in der Anfangsphase etwas neben sich, hat sich dann aber gefangen. Nur solche dummen Fehler (ohne Not), wie beim Ausgleich, sollten wir uns in Basel nicht leisten.

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  6. OT

    Was n sympathisches Interview von unserm alten Trainer nach dem testkick. Direkt herzerwärmend 🙂

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  7. Evans Fehler schreibe ich mal der langen Pause und mangelnder Abstimmung zu. Wie er aber vorne an der rechten Eckfahne den Ball erobert und gegen 2 Leute abgeschirmt hat, war schon beeindruckend. Für Donnerstag braucht man nicht mal dazn, das Spiel kommt bei Nitro.

    Gruß SCOPE

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  8. @ 4. capullus

    Wenn ich richtig informiert bin, ist es nicht Gaci der unbedingt wechseln will, sondern vielmehr Hütter, der ihn abgeben mag. Mijat ist Eintrachtler mit Leib und Seele.

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  9. Gacinovic rechtsaußen als Pendant zu Filip hatte ich mir auch gewünscht – Schnelligkeit, Technik und Biss bringt er mit, mangelnde Torgefahr und Übersicht fallen da weniger ins Gewicht.
    Wenn er gehen sollte, drücke ich ihm die Daumen.
    Was haltet Ihr von Seppl Rode als zukünftigem Ersatz von Hasebe? Rodes Körper wird auf seiner jetzigen Position sozusagen im Maschinenraum nicht dauerhaft durchhalten. Als Nachfolger von Hasebe könnte er noch lange spielen, sofern wir hinten in dieser Dreierkonstellation spielen.

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  10. „Für Donnerstag braucht man nicht mal dazn, das Spiel kommt bei Nitro.“

    das Spiel kommt auf RTL statt NITRO

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  11. Bitte nicht Gaci abgeben!
    Wenn dann für ordentlich Ablöse, Tausch finde ich undenkbar. Lazio wollte mal um die 8 Mio für ihn zahlen vor paar Jahren.

    Aber Hütter hat halt lieber Grobmotoriker…

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  12. Gacinovic ist ursprünglich ein Linksaußen. Seitdem er aus der Not heraus auf der 6er Position eingesetzt wurde, durfte er bei uns dort leider nicht mehr spielen. Schade, ist mir unbegreiflich. Ich halte ihn mir seiner Laufstärke und dem agressiven Pressing für einen wertvollen Spieler.

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  13. @9 Folke
    Wie waere es denn dann, Huetter zu verkaufen? Anders als bei Mijat duerfte YBB wohl keine Beteiligung bekommen.
    Allein schon der sportliche Vorteil, kuenftig genausoviele Auswechselmoeglichkeiten wie der Gegner zu haben, wiegt schwer… Vielleicht ist Huetter aber auch einfach nur genial und alle seine Bundesligakollegen Vollpfosten, weil sie glauben, Auswechslungen (gar zeitige!) braechten irgendeinen Vorteil. Ausserdem wuerde Huetter dann vielleicht sogar einen oder zwei seiner Carte-Blanche-Lieblinge mitnehmen!? Damit meine ich weder Toure noch Sow.

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  14. @14 Knorz
    Sehe ich genauso – Mijat passt auf die offensive Aussenbahn. Abgesehen von Pressing, Einsatz & Laufstaerke spricht auch seine Geschwindigkeit fuer ihn. In der Zentrale ist er wegen seiner katastrophalen Abschlusschwaeche fehl am Platz.

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