Die Eintracht düpiert Leipzig im extrem wichtigen Sechspunkte-Spiel mit 4:0 und setzt sich durch eine erwachsene und seriöse Heimleistung nach unten ab. Die Tore für die Hessen erzielten Ansgar Knauff (20. / 53. Minute) Hugo Ekitiké (67. Minute) und Robin Koch (71. Minute).
Die Luft wird zunehmend eng im Kampf um die europäischen Plätze und schon vor dem Spiel war klar, dass die Eintracht ihr Heimspiel eigentlich gewinnen oder mindestens Unentschieden spielen müsste, um den Gegner Leipzig auf Abstand zu halten. Durch den Freiburger Sieg beim VfL Wolfsburg rückten außerdem die Breisgauer auf einen mageren Punkt Abstand auf die Eintracht heran. Drei Punkte gegen Leipzig hätten somit auch den SC auf Abstand gehalten. Es war nichts weniger als ein klassisches und immens wichtiges Sechs-Punktespiel und ein erstes Finale um die Königsklasse.
Vor dem Spiel fiel überraschend Rasmus Kristensen aus, der aufgrund muskulärer Beschwerden passen musste. Für ihn rückte Nnamdi Collins in die Startformation. Außerdem startete der zuletzt sehr starke Ansgar Knauff auf der rechten Außenbahn und verdrängte Fares Chaibi auf die Bank. Schließlich nahm Cheftrainer Dino Toppmöller eine Formationsänderung vor und kehrte zur Ein-Stürmer-Variante zurück, weshalb Michy Batshuayi wieder auf der Bank platznahm. Interessant hierbei war durchaus, dass Toppmöller auf einen Zehner verzichtete. Für ihn startete Jean-Matteo Bahoya auf der linken Außenbahn.
Starke erste Halbzeit von Eintracht Frankfurt
Bei bestem Fußballwetter pfiff Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck das Topspiel am Samstagabend pünktlich zum 18:30 Uhr an.
Die Eintracht startete gut rein in die Partie und trat mit der nötigen Intensität auf. In den ersten fünf Minuten erspielte sich die SGE zwei Eckbälle und einen Freistoß naher der Strafraumkante. Etwas zählbares kam nicht dabei heraus, aber die Marschrichtung war von Beginn an klar. Sehr aufmerksam konnten die Hessen das Aufbauspiel der Gäste früh unterbinden und durch Ballgewinne immer wieder offensive Akzente setzen. Wie so häufig in den letzten Wochen fehlte aber die letzte Präzision bei den Zuspielen in des Gegners Hälfte, sodass keine große Torgefahr entstand. In der 13. Spielminute war es der Leipziger Benjamin Sesko der aus gut 25 Metern abzog und zum ersten Mal Eintracht-Keeper Kevin Trapp prüfte. Dieser konnte mit einer guten Parade den strammen Schuss klären. Insgesamt war deutlich zu spüren, wieviel für beide Teams auf dem Spiel stand. Keine der Mannschaften wollte zu früh ins Risiko gehen, weshalb eine akute Chancenarmut herrschte.
Das endete prompt in der 20. Minute. Nach einer tollen Ballstafette in der eigenen Hälfte wurde Ekitiké geschickt, der kurz ins Dribbling ging und einen perfekten Steckball auf Knauff spielte, der dann frei vor Leipzig-Keeper Maarten Vandevoordt auftauchte und sicher zum 1:0 einschoss. Und beinahe hätte es direkt erneut geklingelt. In der 24. Minute brachte Nathaniel Brown eine Ecke präzise auf Tutas Stirn, der den Ball mit Wucht aufs Tor brachte. Vandervoort konnte sich aber zum ersten Mal auszeichnen und parierte. Nach dieser Doppelchance beruhigte sich das Spiel wieder etwas. Die Eintracht spielte aber strukturiert, konzentriert und dominierte das Geschehen. Wieder war es dann Tuta, der nach einer Ecke in der 30. Spielminute den zweiten Treffer hätte erzielen können. Nach einer sehenswerten und einstudierten Eckballvariante setzte der Brasilianer das Spielgerät über die Latte. Und wieder ging an die nächste Riesenchance an die Eintracht. In der 40. Minute war es wieder Ekitiké der sehenswert querlegte. Wieder war es Knauff, der zum Abschluss kam. Aus zentraler Position kam der Schuss des 23-Jährigen zu unplatziert, sodass Vandervoort klären konnte. Die Eintracht hätte in dieser Endphase der ersten Hälfte durchaus schon den Deckel drauf machen können, so viele Chancen, wie sie hatte. Das war zu diesem Zeitpunkt aber auch der einzige Vorwurf, den man den Hessen hätte machen können. Dann ging es in die Halbzeitpause.
Traumstart in die zweite Halbzeit
Die zweite Hälfte begann dann direkt gut für die Frankfurter. In der 50. Minute konnte nach einem vielversprechenden Angriff Knauff nur per Foul gestoppt werden und das als erster Mann. El Chadaille Bitshiabu tat genau das und sah folgerichtig die Rote Karte. Die Eintracht sollte also ab der Folge für etwa 40 Minuten in Überzahl agieren. Zudem bekam die SGE einen Freistoß aus attraktiver Torentfernung zugesprochen. Arthur Theate trat an und schloss zünftig ab, sodass Vandervoord nur nach vorne klatschen lassen konnte. Knauff fasste sich ein Herz, nahm den Ball aus recht zentraler Position technisch exzellent Volley und schloss bildschön zum 2:0 ab! Rote Karte und Gegentor – es war die absolut regelkonforme Höchststrafe für Leipzig in dieser Situation. Frankfurt kontrollierte das Spiel von da an vollends. Defensiv ließen sich die Hessen nichts vorwerfen und offensiv bot die dezimierte Hintermannschaft der Sachsen immer wieder bespielbare Räume.
SGE spielt sich in einen Rausch
Und dann war das Spiel in der 67. Minute entschieden: Nach einer geblockten Ecke, kam Brown an der Strafraumkante an den Ball und legte den Ball butterweich auf Ekitikés Stirn. Der nickte anspruchsvoll ins lange Eck ab. 3:0 für die Frankfurter. Eben jener Brown hätte in der 71. Minute beinahe auf 4:0 gestellt, aber Lukas Klostermann fälschte den guten Abschluss ab zur Ecke. Eben jene Ecke bescherte dann doch das 4:0. Der von Brown getretene Eckstoß auf den ersten Pfosten fand den Kopf von Robin Koch, der relativ unbedrängt den Spielstand auf 4:0 drehte. Somit waren jegliche Zweifel, wer die drei Punkte behalten würde aus dem Weg geräumt. In der 80. Minute trat Lois Openda einen Freistoß aus vielversprechender Position knapp über Trapps Gehäuse. Das war die erste Leipziger Offensivaktion in Durchgang zwei. Der Zweite kam dann in der 85. Minute, aber Trapp konnte sich erneut auszeichnen und hielt die „Null“ fest. Die SGE schaltete nun vier Gänge zurück und verwaltete das Spiel und ließ Leipzig kommen, ohne dass die Ostdeutschen noch etwas Nennenswertes erreichten. Statement-Sieg!
23 Kommentare
Abgefahren! Hatte ich nicht erwartet, ich dachte Unentschieden.
Aber Knauf hat mich Lügen gestraft und endlich den Ball gelupft 😍
Freu mich für ihn - nach 999 Minuten ohne Tor, den „Frust“ weg geschossen 👍
Aber alle in der Mannschaft, spitze.
Wahnsinn! Genau zum richtigen Zeitpunkt ist der Knoten geplatzt und wir gewinnen 4:0!!!!!!! Wer heute noch einzelne Spieler oder den Trainer kritisiert, soll sich bitte einen anderen Verein suchen. ;)
Kevin Kampl:
man habe sich bei RB einen guten Plan zurechtgelegt, der zum Sieg führen werde
Die Überschrift trifft es auf den Punkt. Ein fantastisches Spiel von unserer Eintracht. Eine Bockstarke konzentrierte Leistung von allen Spielern. Wir können Stolz auf diese Mannschaft sein 😀👍
Geht runter wie Öl oder? :D
Ein Sieg und wir haben die Quali so gut wie sicher.
Das war heute ein echtes Statement, diese Mannschaft ist reif, ohne Götze, ohne Marmoush, ohne Kaua Santos.
Es ist der Wahnsinn.
Jetzt in Mainz direkt weiter machen und den fehlenden Dreier einfahren.
Jaaaa ... Nur die SGE :-)
Das Spiel hat wahnsinnig Spaß gemacht. Da schreibt man gerne Spielbericht :)
Eine Wahnsinns Leistung heute. Danke an die ganze Mannschaft und Trainer. Das war heute überragend! Freut mich auch für Trapp zu null. Aber unsern Uzun muss ja wirklich was verbrochen haben. Geile Leistung heute zum richtigen Zeitpunkt. 6 + Tor sind 7 und da sind wir klar in der CL!
Unsere Eintracht hat heute wieder viel Freude gemacht.
Aber, von einer Demütigung der ( auch absolut fairen) Leipziger zu sprechen ..., naja, vielleicht im Eifer der Freude, die wir ja alle gemeinsam empfinden.
Es geht nur um Fussball.
Aber, auch eine solche Meinungsäußerung ist natürlich noch im Rahmen, ein Hoch auf die Meinungsfreiheit, für alle!
Rosige Aussichten endlich auch eine außergewöhnlich gute Saison letztendlich zu krönen.
Klasse Spiel, verdienter Sieg. Aufgrund des guten Torverhältnisses sollte ein Sieg in den letzten drei Spielen ausreichen, um die CL klar zu machen. Aber besser natürlich noch 3 Siege 😁
Genau, das Lob gilt selbstverständlich auch Toppmöller, den wir mitunter auch zu Recht mal kritisiert haben, aber insgesamt ist er der Architekt einer sensationell erfolgreichen Saison, denn die EL-Teilnahme lassen wir uns nach heute nicht mehr nehmen.
PURE SATISFACTION !
Auch wenn der räudigste "Club" der Liga sich heute als unser mit Abstand schwächster Gegner der bisherigen Saison präsentiert hat - was war das für ne Wonnelust.
Und endlich Ansgar: Wie hab ich dem die Dinger herbeigebetet und gegönnt!
Wenn er keine Zeit hat zum Grübeln, macht er die Buden.
Jetzt kommt die zweite megafette Revanche. MZ05 wird wohl das kniffligste der 3 Spiele.
Trotzdem lege ich mich fest: mit 4 Punkten halten wir uns den SC von der Pelle - 5 reichen für Rang 3.
Für die CL reicht auch Rang 4 - und den haben wir mit 4 Punkten komplett sicher. Wahrscheinlich schon mit 3 Punkten.
Rattenball hat 49 Punkte und kann noch auf 58 Punkte kommen (Heimspiel gegen Bayern, hihi)
Dortmund kann nur noch auf 57 Punkte kommen (und die spielen noch gegen Leverkusen).
Und wir müssten ALLE Spiele verlieren, wie soll das gehen?
Wir holen uns in Mainz direkt den Dreier und gegen Pauli im Heimspiel machen wir die CL fix.
Pure Satisfaction, absolut bei dir.
Aber, räudigster Club und schwächster Gegner passt nicht.
Ich glaube heute haben wir alle so ein breites Grinsen im Gesicht, dass die Ohren Besuch bekommen 😁.
Zur Aufstellung Folke, ich bin nicht der Meinung, dass wir einem Stürmer gespielt haben/spielen. Aus meiner Sicht spielen wir so mit 3 Stürmern. Ich sehe in Bahoya und Knauff klassische Aussenstürmer. Beide ziehen von aussen in den Strafraum und sind auch torgefährlich. Darüber hinaus entlasten sie Ekitike und umgekehrt zieht er Abwehrspieler auf sich und schafft somit Platz für die beiden.
Leider geil! :-)
Welches Attribut würde zur Leipziger Rasenball-Filiale nach deinem Gusto denn besser passen?
Und welche Mannschaft - ob Pokal, EL oder BL - ist gegen uns lustloser, harmloser, lebloser, gleichgültiger, desolater aufgetreten?
Und das machst du wie immer TOP !!! Herzlichen Dank dafür :-) Aber gerade ist dir , vor lauter Freude verständlich, ein kleiner Fehler unterlaufen, denn zum Glück setzt sich die Eintracht nach oben und nicht nach unten ab. (1.Satz) Beste Grüße :-)
Lass uns davon ausgehen, dass Akteure und Staff das nicht ganz so locker sehen.
Ohnehin sehe ich gar nicht, worin du meiner Einschätzung widersprichst
Die Serie gegen die Dosen bleibt bestehen, für die gibt’s in Frankfurt nix zu holen, zumindest keine 3 Punkte….
Wahrscheinlich war das der entscheidende Schritt Richtung CL Qualifikation, vermute am Ende werden es die Dortmunder (Respekt vor der Serie die die gerade hinlegen und ich gönne es auch Niko Kovac) und wir, Leipzig wird vermutlich bis zur EL / Conference League durchgereicht bei dem Restprogramm…die Bayern werden nächste Woche in Leipzig die Meisterschaft fix machen wollen…
Nächste Woche in Mainz rechne ich trotzdem mit nem Unentschieden wie so oft, aber dann nen Heimsieg gegen St.Pauli im eigenen Stadion alles klar machen, besser geht’s nicht….
Das sind jetzt 3 Matschbälle für die cl ....wieso ? Torverhältnis ist wie ein zusätzlicher Punkt....aus einer guten Saison kann es noch eine goldene werden....hoffe es klappt bereits in Mainz....ich hoffe das kein Endspiel in Freiburg dafür notwendig sein wird...meine Nerven 😉
Ein würdiger Sieger hat es nicht nötig, den Gegner zu verunglimpfen.
Ein würdiger Sieger genießt.
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