Die derzeitigen Tage am Main sind rosig. Mit einem gelungenen Saisonstart, einem guten Spiel gegen den FC Bayern und einer weitestgehend gesunden Mannschaft lässt es sich gut leben. Generell ist der Siegeshunger, besonders bei Sportdirektor Timmo Hardung, groß. Er gab in einer Medienrunde einen Einblick in den Konkurrenzkampf im Team, die Rückkehr des Kapitäns Kevin Trapp und die Euphorie-Welle, die momentan um Frankfurt schwebt. Mit einem guten Gefühl können alle in die nun anstehende Länderspielpause gehen.
Die Pause soll jedoch keineswegs Ruhe in die Motivation der Profis einkehren lassen. In der Chefetage ist und bleibt man allemal hungrig und die Stimmung rund um den Verein trägt ordentlich dazu bei: „Euphorie weckt das. Mein Siegeshunger ist sehr ausgeprägt und am Ende will man schauen, was bei rumkommt. Aber wenn man nicht alles gewinnen will, dann ist man hier als Profisportler fehl am Platz“, so Hardung, der auch weiß, dass es sich mit guten Ergebnissen einfacher leben lässt. Auf einen Höhenflug, bei dem die SGE ihre eigenen Stärken überschätzt, soll man nicht geraten. Doch das Selbstvertrauen ist auch für das Duell mit dem amtierenden Meister getankt. „Wenn wir in Leverkusen 1:2 verlieren dann haben wir gut gespielt? Das ist nichts, das ist Quatsch. Keiner aus unserer Gruppe hat dieses Mindset und dennoch weiß jeder, wie schwer das werden kann. Wir müssen unsere Grenzen kennen und einschätzen können.“
Wie der 34-Jährige weiß, reicht für einen solchen Erfolg Glück alleine nicht aus. Dahinter steckt Hingabe und harte Arbeit, die bei der Eintracht bereits in der letzten Saison gestartet hat. Der Entwicklung vertrauen, wurde damals gesagt. Es sollte sich in dieser Saison auszahlen. „Uns ist sehr wichtig, wie wir uns spielerisch in den offensiven und defensiven Phasen entwickelt haben. Wie wir das alles umsetzen. Am Ende soll sich das in besseren Daten widerspiegeln und damit sind wir glücklich, weil unsere harte Arbeit Früchte trägt. Die Art und Weise, wie wir uns die Punkte erspielen und erkämpfen, da gehört viel Arbeit dazu.“
Die SGE ist variabel und unberechenbar geworden
Auf einigen Positionen ist die Diva vom Main inzwischen gut besetzt. Im zentralen Mittelfeld sieht Hardung sowohl Ellyes Skhiri als auch Neuzugang Mo Dahoud als helfende Optionen und die Torwartposition ist im Umfeld wohl momentan am heißesten diskutiert. Kaua Santos wusste als Trapp-Vertreter zu überzeugen und entwickelte sich zu einem sicheren Rückhalt. Soclhe Leistungen helfen auch Kevin Trapp weiter, der wieder in das Tor der Eintracht zurückkehren wird. „Natürlich pusht sich das Torwartteam gegenseitig zu Bestleistungen und so soll das auch sein. Das ist gut so. Natürlich brauchst du auf der Nummer zwei einen Torwart, bei dem du dir wünschst, dass wenn die Nummer eins ausfällt, dass ein Mann ins Tor rückt, ohne einen Qualitätsverlust zu erleiden. Wir sind sehr froh, dass Kaua gezeigt hat, dass er uns helfen kann und dass er die Fähigkeiten, die wir in ihm sehen, auf größerer Bühne zeigen konnte.“ Das Festlegen eines Pokal-Keepers sei nicht geplant, werde aber entschieden, wenn es so weit sei.
Gegen Bayer Leverkusen wird der Kapitän der Frankfurter Eintracht wieder zwischen die Pfosten zurückkehren und bei den Hessen freut man sich über diese Rückkehr. „Wir haben eine klare Nummer eins, unseren Kapitän und sind froh, dass er zurück ist. Er wird eine Trainingswoche haben und dann wird er gegen Leverkusen im Tor stehen. Da sind wir sehr froh drum. Er hat hart arbeiten müssen, hat es für München versucht, aber es hat nicht gereicht. Auch in der Zeit, wo er der Mannschaft nicht helfen konnte, hat er das gut gemacht. Er hat viel trainiert und war immer bei der Mannschaft“, so Hardung, der die sehr luxuriöse Kadersituation begrüßt. Der Druck auf Trapp könnte nun wachsen, doch als Kapitän der Eintracht sei dies normal, sagte Hardung.
Ist die SGE jetzt eine Spitzenmannschaft?
Bei den Statistiken könnte man dieser These viel Zuspruch verleihen. Nach sechs Spieltagen findet sich die Eintracht auf Platz drei wieder, verlor kein Bundesligaspiel seit dem ersten Spieltag und ist auch in der Europa League im Soll. Besonders die Chancenverwertung der Offensive macht die SGE gefährlich. Bildet sich da eine Spitzenmannschaft, die die Top-4 angreifen kann? „Dino hat es ganz gut analysiert. Wir wissen schon, bei den Ergebnissen, die wir eingefahren haben, Thematiken haben, die wir besser machen können. Das wir da weiter im Training als im Spiel sind, ist völlig normal, da man sie erst im Training adaptieren kann, bevor man sie im Spiel umsetzt. Da gibt es einige Dinge, wie wenn wir die Aktivität beim Verteidigen vermissen lassen. Grundsätzlich verteidigen wir gut. Das sind nur noch Nuancen, da geht es nicht mehr um grundlegende Themen. Das sprechen wir an, aber das wissen die Jungs auch. Also, da fehlt uns noch einiges zu dem, was man gesehen hat bei Bayern München.“
Ein Vorstoß in die höheren Regionen sei nicht das Hauptziel, denn man müsse sich erst auf die eigene Entwicklung und die bevorstehenden Aufgaben konzentrieren. Dass es gegen die Hessen schwer ist, an Punkte zu kommen, soll auch so bleiben. „Kein Gegner kommt hierher und sagt, dass wir gut gestartet sind und gibt uns die drei Punkte oder wir starten mit einem Vorsprung. Es geht immer bei 0:0 los. Wir können das Selbstvertrauen, den Flow und die guten Aktionen mitnehmen, aber am Ende müssen wir es immer neu beweisen. Wenn du denkst, du musst das nicht mehr tun, dann wirst du sehr schnell keine Ergebnisse und guten Spiele mehr einfahren“, sagte Hardung nüchtern. Somit kann man gespannt sein, wie sich der Weg der Eintracht in den nächsten Spielen entwickeln wird.
Ein Kommentar
Nix gegen Timmo aber was ist eigentlich aus dem Gerücht zu Pirmin geworden?
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