Djibril Sow wird seiner Rückennummer 8 immer mehr gerecht (Bild: imago images / Hartenfelser)

Die Wünsche zum Neujahr sind in Erfüllung gegangen. Eintracht Frankfurt setzte sich am Ende verdient mit 2:1 gegen den Tabellenzweiten Bayer Leverkusen durch. Einziger Kritikpunkt: Die Chancenverwertung. Mit einer besseren hättten Mannschaft und Fans nicht bis zum Ende zittern müssen. Was aber viel wichtiger ist: So langsam erahnt man wieder einen Matchplan, eine Elf, die gut zusammengestellt ist und eine klare Linie verfolgt. Belohnt wurde es mit dem zweiten Dreier hintereinander.

Sebastian Rode kassierte vor der Weihnachtspause die fünfte Gelbe Karte und fehlte gesperrt. Für ihn rückte Makoto Hasebe eine Position weiter nach vorn ins defensive Mittelfeld. Der nach seiner Gelb-Roten Karte zurückgekehrte Kapitän David Abraham rutschte ebenso wie Daichi Kamada wieder in die Startelf. Dafür mussten Tuta und Aymen Barkok mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Bayer Leverkusen der dreizehn zensierten Spieler den Wert 2,46. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 590 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Djibril Sow: Es war wohl sein bisher bester Auftritt im Adlerdress. Djibril Sow verdient sich die Auszeichnung „Spieler des Spiels“ wie kein Zweiter. Wieder laufstärkster Spieler auf dem Platz und das schon im fünften Spiel hintereinander. Eine Spielkomponente, die der Schweizer schon lange verkörperte. Doch nun kommt endlich das spielerische Element zu Tage. Messerscharfe Pässe wie beim 1:1-Ausgleich. Tolles Stellungsspiel und starke Zweikampfquote. Er wollte Denker und Lenker werden. Er ist auf einem guten Weg dahin.

Amin Younes: Sein erstes Bundesligator für die Eintracht. 2869 Tage nachdem er sein erstes Bundesligator, damals noch für Borussia Mönchengladbach, erzielen konnte. Amin Younes wurde am Ende von Adi Hütter zum Schlüsselspieler gekürt. Tolle Ballstaffetten wechselten sich mit mutigen Dribblings ab. Komponenten, die der Eintracht lange gefehlt haben.

David Abraham: Eines ist sicher: David Abraham wird dem Team nach seinem Karriereende fehlen. Drei Spiele können wir uns noch auf seine Dienste verlassen, dann kehrt der Argentinier zurück in seine Heimat. Man merkt ihm an, dass er noch einmal alles rauspowert. Laufstark, zweikampfstark, hellwach in seinen Aktionen.

Makoto Hasebe: Makoto Hasebe kann es immer noch im Mittelfeld. Das zeigte er eindrucksvoll gegen die Werkself. Mit Ruhe und Selbstvertrauen leitete er Angriffe ein. Perfektes Stellungsspiel tat sein Übriges.

Martin Hinteregger: Seine starke Leistung hätte mit einem ungewollten Eigentor beinahe einen Dämpfer bekommen. Glück für Martin Hinteregger, dass der abgefälschte Ball nur an die Latte klatschte.

André Silva: Mit einem Tor konnte sich André Silva dieses Mal nicht belohnen. Dennoch war der Portugiese in vorderster Front immer ein Aktivposten. Die Eintracht spielte geschickt lange Bälle in seinen Lauf. Auch als Ballverteiler machte sich der Stürmer ordentlich.

Kevin Trapp: Eine weiße Weste konnte Kevin Trapp zwar nicht feiern, einer ordentlichen Bewertung tut dies aber nichts zur Sache. Unglücklich beim sehenswerten Treffer von Amiri getunnelt. Kein Vorwurf an ihn. Hielt, was es zu halten gab. Stabilisator und Moderator seiner Vorderleute.

Evan N’Dicka: Anfangs taumelte Evan N’Dicka. Hier rutschte er weg, da stand er falsch. Doch im Laufe des Spiels fing sich der Franzose und traute sich immer mehr zu. Auch

Erik Durm: Wie ein Phönix aus der Asche stieg Erik Durm vor einigen Wochen empor. Mittlerweile ist er ein fixer Bestandteil der Startelf. Er vollbringt keine Wunderdinge, das weiß man, doch Stabilität ohne Leistungsabfälle sind manchmal ebenso wichtig. Und das schafft der ehemalige Weltmeister im Vergleich zu seinen Konkurrenten auf der rechten Seite.

Aymen Barkok: Dieses Mal musste sich Aymen Barkok mit der Jokerrolle begnügen. Es ist schön zu sehen, wie sich das Frankfurter Eigengewächs in den letzten Monaten entwickelt hat. Er ist konsequenter in seinen Aktionen und arbeitet viel nach hinten.

Daichi Kamada: Mit seiner scharfen Hereingabe erzwang Daichi Kamada den Siegtreffer. Sein neunter Scorerpunkt. Klar, er hat immer viel Leerlauf in seinem Spiel. In einigen Momenten blitzt aber der Unterschied auf. So wie entscheidenden Treffer.

Filip Kostic: Noch ist Filip Kostic nicht der Unterschied-Spieler, der er mal war. Mit Fleiß und Kampf bringt er sich aber wieder in eine ordentliche Stellung. Vorbei sind die Lustlos-Momente des Serben. Der Rest kommt von allein.

Dominik Kohr: Gegen seine alten Kollegen beschränkte sich Dominik Kohr auf das Verteidigen des eigenen Tores. Das machte er zufriedenstellend.

- Werbung -

4 Kommentare

  1. Fande Sow und Younes gleich stark. Younes war auch nicht umsonst in der Spieltagself des Kickers. Trotzdem war die Leistung von Sow wirklich stark. Früher wurde er für seine ständigen Sicherheitspässe auch zurecht kritisiert, jetzt packt Uwe Bein-Pässe auf einmal aus. Ist schon unverkennbar eine positive Entwicklung. Ich glaube es kam auch mit dem Druck nicht so klar. Als Denker und Lenker sehe ich ihn immer noch nicht so richtig bzw. finde die Bezeichnung nicht ganz richtig gewählt. Das sind für mich die Positionen weiter vorne , Younes und Kamada.

    Sehe Sow eher als Stratege der die Fäden im Defensiven Mittelfeld zieht und den Leuten vor ihm den Rücken frei hält. In Bern hätte er übrigens die gleiche Rolle und auch die Vorbereiter und Ideengeber vor sich. Das Problem war, dass man ihn zwanghaft quasi in die “ Huszti-Rolle „gedrängt hat. Dazu kam dass das Zusammenspiel mit Kamada nicht so klappte. Jetzt hat er vor sich quasi mindestens zwei oder sogar drei Leute unmittelbar mit denen er spielen kann und das klappt deutlich besser wie man auch an dem Tor von Younes gesehen hat was absolut kein Zufall war.

    28
    0
  2. Ich warte auf den Moment, an dem auch bei Kostic wieder der Knoten platzt. Wenn Filip sich wieder seiner Form aus der Vorsaison annähern kann, auweia wäre unsere Offensive aber gefürchtet

    17
    0
  3. @euroadler:
    “ Als Denker und Lenker sehe ich ihn immer noch nicht so richtig bzw. finde die Bezeichnung nicht ganz richtig gewählt.
    Sehe Sow eher als Stratege der die Fäden im Defensiven Mittelfeld zieht“

    Wie meinst du das, wo siehst du den Unterschied? Der Stratege (Denker) der die Fäden zieht (Lenker), das ist für mich eigentlich identisch. Ansonsten bin ich aber voll bei dir.

    Es zeigt sich mal wieder, dass man Spieler einfach nicht nach der ersten Saison abschreiben darf. Kam mit 21 Jahren in eine neue Liga in einem neuen Land und hatte dann noch einen riesen Rucksack auf dem Königs- und Rekordtransfer draufstand. Das war für den Burschen einfach zu viel und er hat komplett verkrampft. Jetzt zeigt er seit ein paar Spielen, was er für ein Potenzial hat. Die spielerische Qualität von Younes, Silva, Barkok und Kamada kommt ihm da natürlich auch sehr entgegen. Kann ihn mir auch sehr gut an der Seite von Rode vorstellen und ich denke, das Duo werden in den nächsten Spielen häufiger sehen.

    8
    0
  4. @3
    Stratege ist vielleicht auch das falsche Wort, das gebe ich zu. Mir fällt das passende Wort nicht ein. Ich finde irgendwie, dass er nicht der Ideen- oder Vorlagengeber (auch wenn es bei Younes mal so war) unseres Spiels ist, sondern eher jemand der mit Ehrgeiz, Laufstärke, Kampf und Wollen sich viele Bälle holt und dann auch mittlerweile gut seine Mitspieler einsetzt. Denker und Lenker (Und Vorlagengeber!?) sind eigentlich Kamada und Younes meiner Meinung nach. Aber die Definition seiner Rolle ist jetzt auch nichts über was man hier groß streiten muss.

    Bei dem Zweiten gebe ich dir einerseits Recht-war ja bei Rebic und Jovic quasi auch so, denke aber anderseits auch dass mit dem alten System auch nicht so zurecht kam und jeder Wunderdinge von ihm auf der 8 erwartet hatte, obwohl er vorher auch nie der große Vorlagengeber oder torgefährliche Spieler war. Er hat aber jetzt mehr Optionen vorne mit den Leuten zu spielen und speziell mit Younes klappt das auch super, was Younes auch explizit im Interview nach dem Spiel gesagt hat, dass das Zusammenspiel mit Sow gut funktioniert hat. Früher war eigentlich nur Kamada die Anspielstation vorne, der dann Silva oder Dost einsetzen sollte. Speziell mit Kamada war das Zusammenspiel auf jeden Fall ausbaufähig. Dazu kommt noch hinzu, dass Silva sich auch teilweise fallen lässt bzw. auch nach hinten gut mitarbeitet und dadurch auch das Zusammenspiel mit ihm deutlich besser geworden ist. Schon merkwürdig, Rode vermisse ich Moment gar nicht so sehr, von mir aus kann das Duo Hasebe und Sow erstmal weitermachen.

    1
    3

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -