Tormaschine Silva war gegen gleich zweifach zur Stelle (Bild: imago images / Matthias Koch)

Union war gut – Eintracht war besser! So oder so ähnlich kann das Fazit des 5:2-Sieges am vergangenen Samstag gezogen werden. Will heißen: Ja, die Mannschaft von Adi Hütter hatte über Strecken Probleme mit mutigen und voller Selbstvertrauen gespickten Berlinern, doch die Hausherren spielten ihre individuelle Klasse aus, zeigten ihrem Gegner die Grenzen auf und siegten am Ende verdient. Wenngleich das Ergebnis am Ende eine deutlichere Dominanz vortäuscht, als sie es wirklich war. Nichtsdestotrotz waren Leistung und Ergebnis ein deutlicher Fingerzeig nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg. Die Hessen sind zurück im Kampf um die Champions-League und erwarten nach der Länderspielpause das direkte Duell gegen Borussia Dortmund.

Nachdem die SGE über weite Strecken der Saison ohne größere Verletzungen und Sperren auskam, folgte nun eine Phase, in der das Trainerteam Kreativität und Mut an den Tag legen musste. Amin Younes und Tuta fehlten gegen die Köpenicker gesperrt. Erik Durm und Martin Hinteregger fehlten verletzt. Makoto Hasebe rutschte dafür zurück in die Verteidigung neben Stefan Ilsanker. Die Doppelsechs bildeten Djibril Sow und Sebastian Rode und auf dem rechten Flügel durfte sich Aymen Barkok versuchen, nachdem Daichi Kamada in der Vorwoche mit dieser Rolle überwiegend seine Probleme hatte.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen 1. FC Union Berlin der vierzehn zensierten Spieler den Wert 2,46. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 690 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – André Silva: Auf den Spuren von Bernd Hölzenbein: Während Robert Lewandowski den ewigen Rekord von Gerd Müller (40 Tore) jagt, versucht André Silva den Frankfurter Torerekord von „Holz“ (26 Tore) einzuholen. Aktuell steht der Portugiese bei 21 Treffern. Gegen Union gelang ihm wieder ein Doppelpack. Bereits sein Sechster! Für große Ziele brauchst du große Spieler – Silva ist einer.

Kevin Trapp: Und die Gültigkeit des alten Sprichworts: „Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften“ ist unter Beweis gestellt worden. Kevin Trapp hielt ein ums andere Mal seine Mannschaft im Spiel. Starke Paraden, klare Abstimmung mit seinen Kollegen – Trappo zeigte, warum er auch für die Nationalmannschaft des DFB weiterhin eine Rolle spielt.

Filip Kostic: Filip Kostic ist eine echte Maschine. Wie er in der 2. Minute auf der linken Seite den Turbo zündete, seine Gegenspieler ohne Probleme stehen ließ und anschließend perfekt für Silva servierte, ist einzigartig. Beim 3:1 traf er dann selbst nach einer traumhaften Kombination mit seinem Kollegen Silva. Ja, es passt zwischen den beiden.

Timothy Chandler: Zuletzt hatte Timothy Chandler ein Stückweit das Nachsehen. Seine Teamkollegen Erik Durm und Almamy Touré bekamen den Vorzug. Gegen Union nutzte er seine Chance und traf zum 5:2. Hinten hatte er nichts mehr anbrennen lassen, vorne effektiv. So soll es sein.

Djibril Sow: Warum bei Standadsituationen der Pfosten besetzt wird, zeigt Djibril Sow. Der Schweizer rettete zweimal auf der Linie für den geschlagenen Trapp. Kreativität und Umschaltmomente waren wieder herausragend beim Schweizer. Er ist einfach unverzichtbar im Mittelfeld.

Stefan Ilsanker: Zuletzt war Stefan Ilsanker wieder ein Gewinn für die Mannschaft. Resolut in der Zweikampfführung. Auf den Punkt getimte Grätschen. Wort- und Anführer zugleich. Diese Leistung bitte konservieren und Woche für Woche weiter abrufen.

Makoto Hasebe: Makoto Hasebe wurde vor dem 1:1 übel gefoult. Ein Unding, dass diese Szene nicht abgepfiffen wurde. Fing sich die 5. Gelbe Karte und fällt gegen Dortmund aus. Bitter, denn der „Opa“ wie er liebevoll genannt wird, verleiht Struktur und Übersicht auf dem Feld.

Daichi Kamada: Sein Landsmann Daichi Kamada zeigte vor allem defensiv eine starke Leoistung. Ließ sich immer wieder fallen, holte sich Bälle ab, arbeitete mit nach hinten. Kritikpunkte, aus denen er in den letzten Monaten scheinbar gelernt hat.

Steven Zuber: Steven Zuber gab die Vorlage zum 5:2 als Chandler die Entscheidung brachte. War frisch und gedanklich auf der Höhe. Solche Momente muss man als Einwechselspieler nutzen.

Sebastian Rode: Lauf- und Kampfmaschine Sebastian Rode ist wieder zurück. Was er für das Team ackert, ist erstaunlich. Ohne größere Fehler, darf sich aber auch gern wieder mehr trauen, wenn es in die Offensive geht.

Evan N’Dicka: Eine Augenweide, wenn Evan N’Dicka sich in das Offensivspiel einschaltet. Das Zusammenspiel mit Kostic ist ein Paradebeispiel dafür. Hinten war zwar der eine oder andere Wackler drin, letztendlich aber eine ordentliche Gesamtleistung.

Luka Jovic: Luka Jovic tritt aktuell nicht als Torjäger auf. Dennoch hat man das Gefühl, dass er von Woche zu Woche besser in das System integriert wird. Laufwege, Passfolgen oder Stellungsspiel – er wirkt nicht mehr so „lost“ wie zu Beginn. Und dann klappt es auch bald wieder mit einem Treffer.

Ragnar Ache: Ragnar Ache hatte keine besonderen Momente, die erwähenswert waren. Fakt ist aber, dass der Youngster in den passenden Momenten blitzschnell und vor allem durchsetzungsstark sein kann.

Aymen Barkok: Aymen Barkok fiel etwas in der Bewertung ab. Der marokkanische Nationalspieler ließ seine Gegenspieler in der Defensive gerne außer Acht. Sorgte so für freie Räume. Offensiv klappt derweil auch nicht ganz so viel.

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11 Kommentare

  1. Da ist ja unsere Abwehr noch seeeeehr gut weggekommen bei der Benotung. 🙂
    Warum Barkok noch befriedigend weggekommen ist, bleibt mir ein Geheimnis. Meine Note fiel deutlich schlechter aus.
    Wenn Hinteregger wieder spielen kann, werden wir in Dortmund gewinnen, schließlich haben die schon dreimal öfter verloren als wir.

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  2. Einspruch. Barkok guter Mann. Es ist immer blöd, wenn man auf einer ungewohnten Position eingesetzt wird. Soll er jetzt auf Rechtsverteidiger umlernen, wo wir schon einen da Costa abgegeben haben, weil wir vermeintlich zu viele auf dieser Position hatten? Ausserdem wage ich mal die Behauptung: beim 2. Tor von Kruse hätte jeder schlecht ausgesehen, auch Durm, Touré oder Chandler. Das Tor hätte im Ansatz, d.h. auf der linken Seite vereitelt werden müssen.

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  3. Individuelle Bewertungen sind immer so ein Ding und Sache des Betrachters.
    Unsere Eintracht hat sich eine phantastische Situation erarbeitet und in diesem Jahr schon tolle Spiele angeliefert. Es sieht so aus,dass damit auch die Ansprüche und das Suchen nach Kritikpunkten gestiegen ist. Mir kommt zu kurz, dass wir auch gegen einen starken Gegner gespielt haben, mit vielen Qualitäten.
    Jeder von uns weiß auch, dass Aymen Barkok kein Rechtsverteidiger ist, er ist ein Spieler für die 8 oder 10 und das hat man auch mit seiner starken Vorbereitung vor dem 4 :1 gesehen. Natürlich muss er Kruse vor dem Kopfball enger decken und attackieren, aber möglicherweise kann er da auch durch die erfahrenen alten Hasen in der Verteidigung oder selbst durch Kevin Trapp besser geführt werden.
    Bei aller berechtigten Kritik, wir haben immer noch gegen starke Union 5 : 2 gewonnen.
    Forza SGE !

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  4. Mag sein das Barkok für die Rolle nicht geboren ist, aber soviele Chancen bekommt er auch nicht wenn er regelmäßig spielen will. Kamada und Younes dürften auf der 10 gesetzt sein.
    Entweder er nimmt die Rolle an oder bleibt halt Ersatz für die beiden obengenannten. Es sind auch schon Fussballer auferstanden, die der Trainer ganz woanders eingesetzt hat.

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  5. Barkok bringt aber nicht die Eigenschaften für einen überdurschnittlichen RA mit.
    Es stimmt, dass Younes und Kamada derzeit auf der 10 die Nase vorne haben.
    In der Vorrunde hat Aymen uns mit sehr starken Spielen mitsamt Scorerpunkten einige Punkte gesichert. Das Blatt kann sich auch wieder zu seinen Gunsten wenden.
    Alle drei haben ihrenen eigenen Spielstil und geben so dem Trainer unterschiediche Optionen.
    Diese Vielfalt ist eine der Stärken unseres Kaders.

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  6. Wenn Sevilla wirklich Barkok haben will, sollten wir die 10 Mio nehmen. Ja, er ist Offensivspieler und ja er ist noch jung, aber für mich ist er durchgefallen. Wenn ich um einen neuen Vertrag spiele, in der Startelf stehe und meine Hinter- und Nebenmänner sich aufopfern, dann muss ich spätestens selbst in der 80. Minute Wadenkrämpfe haben. Stattdessen lässt er beim 1:0 seine Seite offen (und mit der Hase Szene war es ja auch kein schnell ausgespieltes Tor), beim 4:2 steht er 3-5m weg von Kruse (nachdem der Unioner-Flankengeber auch über Sekunden Geleitschutz von Jovic bekam, der aber immerhin Stürmer ist). Davor gab es schon viele Szenen, wo mir die Haare zu Berge standen. Sinnloses 1 gegen 1 in der eigene Hälfte mit Ballverlust. Rückpass zum gegenüberliegenden Innenverteidiger, der abgefangen wurde, verlorenen Bällen aus 1:1 nicht nachgegangen und und und. Nach Vorne 2-3 gute Szenen. Das reicht für mich nicht, insbesondere wenn kein Kampf und Wille zu erkennen ist.

    Sollten wir CL erreichen (und gerne auch bei EL) müssen wir uns Rechtsaußen verstärken.

    Von denen, die aus der Leihe zurückkehren sehe ich auch nur noch Joveljic und vielleicht Kohr (plus Zalazar in der Vorbereitung anschauen) als stark genug an. Sorry DDC. Wenn wir es schaffen Silva und Kostic zu halten und bestenfalls noch Younes und Kamada, sind wir offensiv gut aufgestellt. Unter den Talenten Joveljic, Akman und Ache wird es einer mind. schaffen neben Silva spielen zu können.
    Mir fehlt dann nur ein Kostic-Pendant auf rechts und mehr/besseres Backup für die Innenverteidigung (mehr Spiele, mehr Verletzungen und Rotationen)

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  7. Die Benotung für Aymen halte ich für durchaus angemessen. Aber Leute, er ist Opfer von Adi’s Experiment geworden. So wie Daichi letzte Woche. Aymen hat nie und wird künftig nicht bei uns und auch nicht bei Sevilla oder sonstwo Außenverteidiger spielen. Punkt. Wenn Leistungen kritisiert werden, dann auf seinen gewohnten Positionen.

    Und da mich die Benotung für Luka etwas überrascht, gerne nochmal…… Wir alle erwarten wohl vor allem Tore von ihm. Am Samstag sind Luka diese leider erneut nicht gelungen, ABER er war ein immens wichtiges Rädchen der wuchtigen Offensive. Dieses Mal mehr als in den letzten Wochen – und mehr als Vorbereiter für Filip und Raum-Bereiter für Andre. Bin happy über seine Leistung, auch wenn er torlos blieb.

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  8. Was für eine krasse Entwicklung. Wir haben eine unfassbar gute Tormaschine bekommen, der Silva-Deal wird immer bemerkenswerter. Wenn man überlegt, dass Alex Meier mit „nur“ 19 Toren Torschützenkönig wurde und dabei sogar Lewandowski hinter sich ließ.

    Gruß SCOPE

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  9. Wir spielen nicht mit Außenverteidiger, sondern mit zwei Außenbahnspielern, die im Mittelfeld postiert sind und nach vorne und hinten arbeiten müssen. Das ist laufintensiv und schwer.
    Bei der Benotung geht es ja nicht darum, wer was gelernt hat, sondern wer wie seine Rolle gespielt hat. Die Einleitung des 4:1 von Barkok war zum Zungeschnalsen. Der Rest mMn nicht ausreichend. Gegen tief stehende Gegner gerne wieder, gegen andere bitte nur auf der 8 oder 10

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  10. Mmmmmh, Leverkusen hat nen neuen Trainer … schlecht für uns … den Alten fand ich super … 😀

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  11. Gerne gebe ich meinen Rekord ab an Silva.

    Für Eintracht Frankfurt! Für die Champions-League!

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