Nur eins der letzten sieben Bundesliga-Spiele haben die Eintracht Frankfurt Frauen gewonnen. In Leverkusen unterlag die SGE am Freitag unglücklich, aber verdient mit 2:3, weil sie defensiv zweimal patzte und ein verschossener Strafstoß der einzige Schuss aufs Tor in Halbzeit zwei war. Munter und risikofreudig starteten beide Teams in das Flutlichtspiel. Bayer 04 Leverkusen hatte den besseren Start und ging mit dem ersten Angriff nach sieben Minuten durch Mina Tanaka in Führung. Aber auch die Eintracht brauchte nicht lange bis zum ersten Torerfolg. Einen Konter über drei Stationen vollendete Laura Freigang zum Ausgleich. „In der ersten Halbzeit war es ein sehr intensives und umkämpftes Spiel, das in beide Richtungen hätte kippen können. Den 0:1-Rückstand haben wir gut weggesteckt und das 1:1 sehr schön herausgespielt und sehr gut vollendet. Spätestens mit dem 2:1 haben wir das Spiel im Griff gehabt“, meinte Niko Arnautis im Nachhinein.
Verschossener Elfmeter als Wendepunkt
Spielerisch waren die Adler im ersten Durchgang zwischen dem 0:1 und dem 2:1 überlegen, doch nach dem 4. Saison-Tor von Tanja Pawollek zogen sich die Gäste zurück und ließen sich von Leverkusen immer öfter im Aufbauspiel unter Druck setzen. „Wir wollten das Spiel kompakter halten, weil wir dann wahrscheinlich mehr Räume bekommen hätten“, erklärte der Cheftrainer, der den verschossenen Elfmeter in der 47. Minute als Wendepunkt in der Partie bezeichnete: „Leider konnten wir den berechtigten Handelfmeter nicht setzen. Das hat sich durch den Rest der Partie gezogen, wodurch ich von außen eine gewisse Unsicherheit wahrgenommen habe. Zum Glück haben wir im direkten Gegenzug nicht das 2:2 bekommen. Da haben wir sehr gut verteidigt und alles reingeworfen.“ Besonders Merle Frohms stellte in dieser Szene mehr als einmal unter Beweis, warum sie aktuell Deutschlands Nummer eins ist. Mit spektakulären Reflexen und Paraden hielt die 26-Jährige die Frankfurter Führung fest.
Frohms die tragische Heldin
Mit der Zeit wurde die Werkself immer besser und die SGE hinten anfälliger. „Leverkusen hat dann mehr Druck gemacht und uns sind immer weniger Befreiungsversuche gelungen, weil wir etwas zu überhastet gespielt haben“, so Arnautis. Ausgerechnet die mit Abstand beste Adlerträgerin des Abends war es, die beim 2:2 schlecht aussah. Den Schuss von Leverkusens Lara Marti fälschte Frankfurts Sjoeke Nüsken noch leicht ab, wodurch Frohms den Ball erst spät sah und nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte, um die Kugel festzuhalten und zu sichern. Tanaka stand goldrichtig und staubte zum erneuten Ausgleich ab. Die Gastgeberinnen warfen anschließend alles rein und drängten auf den Heimsieg. Beim 2:3 ging Letícia Santos nicht entschlossen genug in den Zweikampf und ließ so eine Flanke von der linken Seite zu, die Sophia Kleinherne beim Klärungsversuch ins eigene Tor abfälschte. Auch nach dem dritten Gegentreffer besaß die Eintracht nicht mehr den Willen, um auf das 3:3 zu gehen.
„Man gewinnt kein Spiel mehr im Vorbeigehen“
„Es zieht sich seit ein paar Spielen durch, dass wir sehr viel Aufwand betreiben und am Ende mit null Punkten heimfahren. Das ist schade, weil wenn wir das 3:1 machen, wir hier wahrscheinlich gewinnen“, ärgerte sich Arnautis, aber suchte im gleichen Atemzug direkt nach aufbauenden Worten für seine Schützlinge: „Wir müssen immer wieder aufstehen und in jedem Spiel alles geben. Für die nächsten Spiel müssen wir gucken, dass wir wieder Frische und Selbstvertrauen haben. Nichtsdestotrotz ist Leverkusen eine starke Mannschaft, die eine sehr gute Saison spielt. Das dürfen wir nicht vergessen. Man gewinnt kein Spiel mehr im Vorbeigehen, wie es früher einmal war.“ Am Mittwoch (14 Uhr) empfängt die SGE das Tabellenschlusslicht aus Duisburg. Einen besseren Aufbaugegner wird es in dieser Saison nicht mehr geben. Umso mehr müssen sich die Hessinnen jetzt darauf fokussieren, gegen Duisburg einen Heimsieg einzufahren und Selbstbewusstsein zu gewinnen. Am Ostersamstag (13 Uhr) wartet der SC Freiburg im Halbfinale des DFB-Pokals.
5 Kommentare
Ich hatte das bereits vor zwei bis drei Tagen in ähnlicher Form geschrieben. Es fehlt einfach an Qualität.
Die dauernden Beschönigungen mit fehlendem Spielglück und Durchhalteparolen helfen nicht!
Hier muss teilweise Basisarbeit mit Mannschaft geleistet werden.
Dem stimme ich zu, es mit fehlenden Spielglück zu beschreiben ist falsch und führt zu falschen Antworten.
Besonders in der 2.Hz war Leverkusen sicherer am Ball und spietaktisch deutlich überlegen.
Ja, das zieht sich jetzt schon seit Monaten durch, leider.
Hoffen wir auf ein Wunder im Pokal gegen Freiburg.
Forza SGE !
Ein kluger Mann hat mal gesagt, wenn du immer wieder Glück hast ist es Können. Das gilt umgekehrt natürlich auch für Pech. Die Mannschaft hat gute Ansätze, aber es fehlt nicht nur die Cleverness.
Diese Saison scheint also doch sehr im Zeichen des Umbruchs zu stehen. Wobei man schon das Gefühl hat, dass wir individuell sehr gute Mädels drin haben. Aber die Erfolge der ersten Spiele sind erst mal verflogen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir uns da wieder stabilisieren und auch kommende Saison mehr Potential ausschöpfen. Bin auch gespannt, ob dann noch mehr Transfer vom e. V. oder sogar der AG stattfinden kann. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Ich vermisse ein wenig ein durchdachtes Konzept! Einfach die Bälle aus dem Mittelfeld steil in die Spitze zu spielen, wo 2/3 der Bälle beim Gegner oder im Toraus landen, scheint mir ein wenig zu einfach zumal sehr oft die Genauigkeit fehlt! Auch fehlt mir manchmal ein wirkliches Aufbäumen bei Rückständen und die mannschaftliche Geschlossenheit!
Aber die Hoffnung stirbt zu letzt.
Einträchtliche Grüße
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