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Die Eintracht-Frauen bejubeln ihren ersten Auswärtssieg. Foto: Imago / Fotostand

SGE-Frauen beenden Auswärtsflaute – souveräner Sieg bei Aufsteiger

Die Frauen der Frankfurter Eintracht sind in der neuen Bundesligasaison nach wechselhaften Auftritten und Ergebnissen ein Stück weit eine Wundertüte. Nach dem XXL-Kaderumbruch befindet sich die Mannschaft von Niko Arnautis in einer Findungsphase. Auf der einen Seite wiegen die Abgänge wie Sophia Kleinherne, Lara Prasnika, Barbara Dunst etc. schwer. Auf der anderen Seite sind Neuzugänge wie Ereleta Memeti (2 Tore + 2 Vorlagen), Rebecka Blomqvist (4 Treffer + 2 Assists) und Amanda Ilestedt (3 Tore) voll eingeschlagen. Allerdings haben die Hessinnen momentan zwei Gesichter, einerseits ist das Stadion am Brentanobad eine Festung, maximale Punkteausbeute aus vier Heimspielen. Andererseits gab es für die SGE bisher in drei Spielen in der Fremde nichts zu holen. Aus diesem Grund steht aktuell ein etwas enttäuschender siebter Platz in der Liga zu Buche. Den ersten Schritt, die Lücke zwischen Heimstärke und Auswärtsflaute zu schließen, konnte der Europa Cup-Teilnehmer am heutigen Nachmittag machen. Die Eintracht war zu Gast beim Aufsteiger Hamburger SV, wo der erste Auswärtsdreier gelingen sollte. Die Hanseatinnen rangierten vor dem Duell mit sechs Punkten nach sieben Spielen auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Über die Rollenverteilung musste also im Vorfeld der Partie nicht gesprochen werden.

Blomqvist lässt 100-Prozentige liegen – Ilestedt trifft per Kopf

Cheftrainer Niko Arnautis schickte für das Spiel im Volksparkstadion (fast) dieselbe Elf ins Rennen, die vor einer Woche vor heimischem Publikum Werder Bremen souverän mit 2:0 geschlagen hat. Auf lediglich einer Position gab es eine Veränderung: Elisa Senß rotierte für Geraldine Reuteler in die Startelf. Die Heimmannschaft agierte dagegen in einer klassischen Fünferkette. In den ersten 15 Minuten machte sich der Qualitätsunterschied nicht bemerkbar. Ganz im Gegenteil, der HSV hielt als Underdog ebenbürtig dagegen und hatten in der Anfangsphase das Zepter in der Hand. Die Gäste aus der Mainmetropole hatte hingegen noch Schwierigkeiten, ins Spiel hineinzufinden. Es dauerte bis in die 20. Minute, als die Frankfurterinnen erstmals gefährlich vors Tor kamen. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schickte Nicole Anyomi Rebecka Blomqvist steil auf die Reise. Im 1-gegen-1 scheiterte die schwedische Nationalstürmerin mit ihrem zu unplatzierten Schuss an die gut reagierende Larissa Haidner. Lange brauchte sich Blomqvist nicht ärgern, denn die nachfolgende Ecke von rechts getrteten von Nina Lührßen verwertete ihre Nationalmannschaftskollegin Amanda Ilestedt zur Führung, die sich bis dato nicht angedeutet hatte. Es war das bereits vierte Tor des Neuzugangs vom FC Arsenal. Die Innenverteidigerin kam ungestört zum Kopfball und bugsierte die Kugel ins lange Eck, nichts zu machen für HSV-Keeper Haidner. Wie reagierten die Gastgeber? Einen guten Schuss aus der zweiten Reihe von Svea Stoldt wehrte Jella Veit entscheidend zur Ecke ab (28′). Der Aufsteiger blieb von dem frühen Rückstand unbeeindruckt und drängte auf den Ausgleich. Eine von der rechten Seite klärte Vorlagengeberin Lührßen per Kopf auf den Fuß von Blomqvist, die unfreiwillig gefährlich in den Fünfmeterraum weiterleitete. Lina Altenburg blieb aber aufmerksam und schnappte sich vor ihrer Gegenspielerin die Murmel (31′). Dank des Ilestedt-Treffers ging die SGE mit einem knappen 1:0 in die Halbzeitpause, die aufgrund des guten Auftritts des Tabellenzwölften etwas glücklich war.

Senß vom Punkt, Freigang eiskalt – Weichen für Sieg gestellt

Für die zweiten 45 Minuten sah Niko Arnautis noch keinen Grund, einen Wechsel vorzunehmen. Auch auf der Gegenseite nahm HSV-Trainerin Liése Brancao noch keine Veränderung vor. Den perfekten Start in die zweite Hälfte erwischte der Favorit aus Hessen. Nicole Anyomi nahm auf der linken Seite an der Strafkaumkante Fahrt auf und entwischte Gegenspielerin Annalena Wucher, die die schnelle Torjägerin nur per Trikotziehen zu stoppen wusste. Schiedsrichterin Fabienne Michel blieb keine andere Wahl, als auf dem Punkt zu zeigen. Elisa Senß ließ sich nicht zweimal bitten und schickte HSV-Keeperin Haidner in die andere Ecke. Mit der 2:0-Führugn wurden die Weichen für den ersten Auswärtserfolg gestellt. Der Mittelfeldmotor der Hessinnen markierte damit seinen dritten Treffer. Mit dem verwandelten Strafstoß kamen die Frauen von Niko Arnautis besser ins Spiel, die sogar die große Chance aufs dritte Tor hatten. Mit einem langen Ball hinter die Abwehrkette wurde Anyomi auf die Reise geschickt, die ihre Tempovorteile gut ausnutzte. Der Pass auf die mitgelaufene Laura Freigang spielte die Nationalspielerin allerdings zu schlampig, sodass Nina Räcke rechtzeitig zur Ecke klären konnte (64′). Den darauffolgenden Eckstoß brachte Torschützin Senß scharf rein, wo Ilestedt erneut zum Kopfball kam und ihren Doppelpack knapp verpasste. Die Eintracht wurde von Minute zu Minute ihrer Favoritenrolle gerecht und erhöhte in der 69. Minute auf 3:0. Anyomi setzte im richtigen Timing Freigang per Chippball über die Kette in Szene. Ganz knapp aber nicht im Abseits trieb die Angreifern die Kugel nach vorne und vollendete eiskalt vor Keeperin Haidner. Da Senß und Freigang mit ihren Treffern für die Vorentscheidung sorgten, nahm Trainer Arnautis dies zum Anlass, einige Kräfte für die kommenden Aufgaben zu schonen. Ilayda Acikgöz sowie Sommerneuzugang Hayley Raso kamen für Ereleta Memeti und Blomqvist aufs Feld (72′). Elf Minuten vor Abpfiff war dann auch für die starke Nicole Anyomi Schluss, die durch Remina Chiba ersetzt wurde. In der 83. Minute durfte sich dann auch Lisanne Gräwe in die heutige Torschützenliste eintragen. Einen eigentlich harmlosen Schuss aus der Distanz zappelte überraschend im Netz, weil Torhüterin Haidner den Ball komplett falsch einschätzte und den Ball ins eigene Tor manövrierte. Die Österreicherin sah bei dieser Aktion sehr unglücklich aus. Im Anschluss an das Tor wurde Gräwe ebenfalls vom Platz genommen. Für die Mittelfeldspielerin kam Noemi Ivelj für die letzten Minuten neu ins Spiel (84′).

Eine zum Ende hinaus letztlich ungefährdeter und verdienter Sieg für Eintracht Frankfurt, der um das ein oder andere Tor zu hoch ausfiel. Der HSV hielt lange gut und beherzigt dagegen. Am Ende setzte sich aber die Dominanz und die Qualität des Favoriten durch. Damit gelingt der Arnautis-Elf der langersehnte erste Erfolg in der Fremde. Mit den wichtigen drei Punkten springen die Adlerträgerinnen auf Platz vier und rücken dem Spitzentrio um FC Bayern München, VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen auf die Pelle.

 

6 Kommentare

Avatar 1. SGE-SCOPE 02. November 25, 16:58 Uhr

Es war nicht alles perfekt und das Ergebnis liest sich deutlicher als es war. Immer noch viel Zufall und Gestochere, der HSV hat sich lange gut gehalten und war ein bissiger Aufsteiger.
Aber endlich mal eine konzentrierte Leistung auswärts und das zweite Spiel ohne Gegentor. Damit bin ich bei Lina Altenburg, die wird immer sicherer, hat gute Reflexe und Timing.
Das Highlight ist aber, dass Laura endlich wieder getroffen hat.

Gruß SCOPE

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Fallback Avatar 2. sge66 02. November 25, 17:16 Uhr Zitat - SGE-SCOPE Es war nicht alles perfekt und das Ergebnis liest sich deutlicher als es war. Immer noch viel Zufall und Gestochere, der HSV hat sich lange gut gehalten und war ein bissiger Aufsteiger. Aber endlich mal eine konzentrierte Leistung auswärts und das zweite Spiel ohne Gegentor. Damit bin ich bei Lina Altenburg, die wird immer sicherer, hat gute Reflexe und Timing. Das Highlight ist aber, dass Laura endlich wieder getroffen hat. Gruß SCOPE Path

Die Lina hat aber auch 2x Glück gehabt beim rauslaufen. Aber bin bei dir das wir ne gute 2te Torfrau haben. Ist was bekannt wie weit Sophia Winkler mit ihrer Genesung ist?

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Avatar 3. SGE-SCOPE 02. November 25, 17:44 Uhr Zitat - sge66 Die Lina hat aber auch 2x Glück gehabt beim rauslaufen. Aber bin bei dir das wir ne gute 2te Torfrau haben. Ist was bekannt wie weit Sophia Winkler mit ihrer Genesung ist? Path

Sie wird aller Voraussicht nach in diese Saison nicht wieder spielen... 🙄

Gruß SCOPE

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Fallback Avatar 4. sge85 02. November 25, 18:29 Uhr

Das Ergebnis liest sich wirklich gut und in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft ein sehr souveränes Spiel gemacht. Umso schlimmer war aber die erste Halbzeit anzuschauen, in der kaum eine Spielerin auf dem Platz zu sein schien. Gegen eine stärkere Mannschaft wie Hamburg hätte es vermutlich zur Pause 1:3 gestanden. Sehr viele Unkonzentriertheiten, kaum mal eine Passstafette und die Viererkette in der einen und anderen Situation arg unsortiert. Und was war denn heute mit Elisa Senß los? Eine derartig große Menge an Fehlpässen habe ich von ihr überhaupt noch nicht gesehen, vor allem in der ersten Halbzeit stand sie völlig neben sich.
Über das Tor von Lisanne Gräwe habe ich mich sehr gefreut, auch wenn da natürlich Glück
dabei war, hat sie sich damit für eine bislang ganz starke Hinrunde belohnt. Auf sie und Nicole Anyomi kann man sich einfach immer verlassen. Auch wenn bei beiden heute nicht jeder Pass saß, geben beide immer 100% und haben dadurch in der zweiten Hälfte den Rest der Mannschaft mitgerissen.

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Fallback Avatar 5. sge66 02. November 25, 18:43 Uhr Zitat - SGE-SCOPE Sie wird aller Voraussicht nach in diese Saison nicht wieder spielen... 🙄 Gruß SCOPE Path

So lange? Sie fehlt doch gefühlt schon 1 Jahr... Na, Hauptsache sie wird wieder gesund.

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Fallback Avatar 6. frankfurter jung 02. November 25, 22:49 Uhr

Ich verfolge gerne die Spiele unserer Damenmannschaft und freue mich über jeden Erfolg. Wenn ich mich erinnere, wie nahe unsere Mädels letzte Saison lange nahe an der Meisterschaft dran waren.
Aber irgendwann habe ich die Personalpolitik in keiner Weise mehr verstanden. Eine Meisterschaft hätte uns gut zu Gesicht gestanden. Aber, ich bin zu weit weg und ich muss ja halt auch nicht alles verstehen.

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