Ist bei der Eintracht groß geworden: Sebastian Jung.

Wenn der VfL Wolfsburg zu einem Spiel bei der Frankfurter Eintracht antritt, dann geht damit seit drei Jahren immer die temporäre Rückkehr eines „verlorenen Sohnes“ einher. Die Rede ist von Sebastian Jung, dem Eintracht-Eigengewächs, der sein Glück in Wolfsburg suchte und bislang noch nicht wirklich gefunden hat. Wir haben uns vor der Partie der Frankfurter am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL mit dem 27-Jährigen unterhalten und unter anderem erfahren, warum für ihn der Wechsel nach Wolfsburg dennoch der richtige Schritt war, wie er sich beim VfL wieder herankämpfen will und wie er die Eintracht heute noch verfolgt.

SGE4EVER.de: Hallo Sebastian, wie geht es dir in Wolfsburg? Bist du nach deinem Kreuzbandriss in der vergangenen Saison wieder komplett fit?

„Nach meinem Kreuzbandriss habe ich die letzten Spiele der Saison wieder mitgemacht. Am letzten Spieltag habe ich mich dann wieder verletzt. Die Verletzung ist in der Vorbereitung leider nicht ausgeheilt und ich kann erst seit gut zehn Tagen wieder komplett mit der Mannschaft trainieren. Das ist für mich persönlich natürlich alles andere als glücklich gelaufen. Abgesehen davon geht es mir aber gut.“

Was hast du dir für die neue Saison vorgenommen?

„Ich möchte so schnell wie möglich zu 100 Prozent fit werden und dann meine Spiele machen. Ein weiteres Ziel ist es, verletzungsfrei zu bleiben.“

Du hast es in deinen drei Jahren beim VfL bisher nicht geschafft, Stammspieler zu werden. Woran liegt das (abgesehen vom Verletzungspech) und glaubst du noch an den Durchbruch?

„Zu Beginn meiner Zeit in Wolfsburg war meine Leistung ein Auf und Ab. Anfang letzten Jahres war ich dann wieder richtig gut in Form und hatte auch meinen Stammplatz. Dann habe ich mich im Champions League-Spiel gegen Gent leider verletzt. Das Pech verfolgt mich jetzt leider seit eineinhalb Jahren. Ich hoffe nun, dass ich Verletzungsfrei bleibe. Ich bin davon überzeugt, dass ich mir meinen Platz im Team zurück erkämpfen kann.“

War der Wechsel nach Wolfsburg für dich rückblickend dennoch der richtige Schritt?

„Zum damaligen Zeitpunkt war es der richtige Schritt. Sportlich gesehen wurde ich leider durch die Verletzungen immer wieder zurückgeworfen, aber dafür habe ich mich in meiner Persönlichkeit weiterentwickelt.“

Die letzte Saison war für den ganzen Verein fast eine Katastrophe: Was ist den schiefgelaufen, damit dieser eigentlich für internationale Ziele gedachte Kader bis in die Relegation abstürzen konnte?

„Zum Glück konnten wir uns in der Relegation gegen Braunschweig durchsetzen und die Klasse halten. Rückblickend ist es für mich schwer zu sagen, woran es gelegen hat, da ich die meiste Zeit der Saison in der Reha verbracht habe. Wir müssen die Saison schnellstmöglich abhaken und nach vorne schauen.“

Jung hat noch einen guten Kontakt zu ehemaligen Weggefährten aus Frankfurter Zeiten.

Der Neustart war auch nicht besonders erfolgreich, wenn auch gegen einen schweren Gegner: Steht der VfL nach dem 0:3 gegen Dortmund in Frankfurt schon wieder unter Zugzwang?

„Dortmund gehört zu den besten Mannschaften Deutschlands. Gegen den BVB kann man verlieren. Wir haben am Samstag kein gutes Spiel gemacht, das gilt es zu verbessern. Gegen die Eintracht wollen wir ein besseres Spiel abliefern. Unter Zugzwang stehen wir aber nicht.“

Bist du noch ab und an in deiner alten Heimat?

„Meine Familie und viele meiner Freunde leben in Frankfurt. Wenn ich frei habe bin ich so oft es möglich ist bei ihnen.“

Was sagen denn die Familie und die Freunde zu Hause rund um Frankfurt zur aktuellen Lage bei der Eintracht?

„Wir reden weniger über das Thema Fußball. Wenn es um Fußball geht, dann meistens um den VfL, da es mich direkt betrifft. Natürlich ist die Eintracht auch ab und zu Thema. Wir sprechen dann über die neusten Ereignisse und Geschichten, die wir durch die Medien mitbekommen haben.“

Wie genau verfolgst du, was bei der Eintracht gerade los ist?

„Leider kenne ich nur noch vier, fünf Spieler. Zum Beispiel Marco Russ, Marc Stendera oder Timothy Chandler, mit dem ich in der Jugend bei der SGE gespielt habe. Ab und zu schreibe ich mit Marco oder Marc. Mit Marc habe ich ja leider (aus Verletzungssicht) auch eine längere Zeit in der Reha verbracht. Mit Zeugwart Franco Lionti habe ich ebenfalls einen guten Kontakt. Daher war und bin ich immer gut darüber informiert, was bei der SGE passiert. Ansonsten bekomme ich Vieles aus den Medien mit. Die Eintracht ist mein Heimatverein und deshalb ist mein Interesse am Club immer noch groß.“

Wie lautet Ihr Tipp für das Spiel des VfL in Frankfurt?

„Wir wollen natürlich in Frankfurt punkten und am liebsten mit einem Sieg nach Hause fahren. Auch wenn ich der SGE jeden Sieg gönne, gegen uns tippe ich aber auf ein 2:1 für den VfL.“

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11 Kommentare

  1. Glaub ich Sebi nicht! Den Wechsel nach Wob hat er mit Sicherheit nicht nur einmal hinterfragt. Aus der Aussage der Überschrift, lese ich heraus, dass er es heute nicht noch einmal machen würde und er es ggf. bereut hat. Aber das liebe Geld……
    Eigentlich gehört er seit 3 Jahren nicht mehr zu Stammelf in WOB. Und bei momentan 5 Rechtsverteidiger bei VW wird es für ihn ein langer Weg dahin. Schwamm drüber, ich hätte ihn hier in Ffm. gerne wieder gesehen, aber aktuelle vermisse ich ihn nicht. Mit Sicherheit reibt sich Sebi die Augen was sich in Eintracht alles in den letzten beiden Jahren verändert hat….
    Übrigens ein schönes Bild mit Bruno!

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  2. Der Wechseln war 100%ig ein Fehler, was er sicherlich auch weiss, es aber natürlich nicht zugeben würde.
    Er wollte doch in die Nationalelf etc.
    Tja, wenn man nur die Dollarzeichen in den Augen sieht und nicht die persönlich Perspektive… sorry aber selber Schuld!

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  3. Was soll er denn auch anderes sagen?

    Solange er bei VW beschäftigt ist und irgendwann auch wieder da spielen möchte (allein schon um seinen Marktwert zu steigern und für die Prämien) darf er doch gar nicht sagen, dass es ein Fehler war zum Autohersteller zu wechseln. Selbst in Hinblick auf eventuell neue Arbeitgeber darf er jetzt auch nicht illoyal in Interviews über seinen aktuellen Arbeiutgeber reden und den Wechsel als Fehler bezeichnen.

    Er wird aber sehr wohl wissen, dass der Schritt nicht sonderlich erfolgreich für ihn war. Bei der Eintracht war er behütet, konnte sich Fehler erlauben und war eine Identifikationsfigur der Region. Das hat ihm anscheinend sehr geholfen sein Leistungsoptimum zu erreichen und immer wieder abzurufen. Bei VW war er einer von bielen, die in einer unbedeutenden Stadt vor Zuschauern spielen, zu denen sie keinerlei Bindung haben.

    Aber was generell stimmen wird: Finanziell war der wechsel natürlich sinnvoll für ihn. Hand auf’s Herz beim schnellebigen Fußballgeschäft kann man doch bis maximal 35 noch hohe Summen verdienen und muss bis dahin vorgesorgt haben, wenn man sein Leben lang halbgaren Stuss bei Sport 1 erzählen möchte…

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  4. Glaube auch nicht dass er beim VW schafft was auch den Verletzungen geschuldet ist. Vertrag ist noch 1 Jahr, da könnte im Winter evtl Bewegung rein kommen. Aber bei uns vermisse ich ihn nicht (mehr). Und Fredi hält eh nix von Rückkehr Aktionen.

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  5. Bei Jung und auch Rode wäre ich aber auch gegen eine Rückholaktion. Beide hinken ihren besten Tagen hinterher und wenn sie zu uns zurückkämen, wäre da auch eine gewisse Erwartungshaltung… Das kann schnell nach hinten losgehen, zumal wir auf den Positionen ordentlich besetzt sind. Der einzige wo ich mir eine Rückholaktion vorstellen könnte, wäre Trapp. Aber das dürfte utopisch sein 🙁

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  6. Mensch Sebi….was sollst du auch anderes sagen!? Aber es gibt nicht sehr viele die dir das abnehmen!
    Leider scheint VW ein gut bezahltes Karriereloch für Frankfurter Jungs zu sein…hier wärst du mit Sicherheit um einiges besser gereift!

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  7. Da wir letzte Saison beide Spiele gegen WOB verloren haben und sie quasi vor dem Abstieg bewahrt haben, könnten ruhig mehr als 400 Fans sich die Mühe machen, die 360 km an einem Samstag Nachmittag zum Spiel zu fahren. Bei sowenig Unterstützung braucht sich der VFL nicht wundern, wenn es dieses Jahr wieder schlecht für die Mannschaft laufen wird.

    Für Sebastian Jung tut es mir leid. Ich seh ihn leider irgendwo in der 2.Liga enden, wenn er nicht verletzungsfrei bleibt und sich einen Platz in der Stammelf erarbeiten kann. Eine Rückkehr schließe ich eh seit längerem aus.

    3:1! Forza SGE!

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  8. Traurig traurig. Wenn man sieht wer alles schon in Wolfsburg gescheitert ist, hätte es Warnung genug sein müssen. Irgendwann nach Karriereende wird er den Fehler zugeben. Wünschen wir ihn das er komplett Gesund wird und es doch noch schafft. Aber zu einem Verein zu wechseln der keine Fankultur hat und nur eine handvoll Fans bei Auswärtsspielen mitbringt kann es doch für die Spieler keinen Spaß machen.

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  9. …find ich auch hart, dass er es nicht zugibt, dass es klar ein Fehler war. Er war vor dem Wechsel auf dem Sprung in die Nationalmanschaft. War glaub ich sogar mal ein Spiel für die Bank nominiert. Dann kam der Wechsel, seitdem hat er nichts mehr gehört vom Jogi. Er hat nicht mehr viel gespielt und kommt finde ich auch nicht mehr an das Niveau heran, dass er früher bei uns hatte… Das Beste was er in Wolfsburg gerissen hat, war sein Eigentor gegen Frankfurt im ersten Spiel^^

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  10. Wer in ein “ gut bezahltes Karriereloch “ fällt, muss nicht in der zweiten Liga landen. Der hat ausgesorgt. Und bevor der in Sport 1 halbgaren Stuss labert, sehe ich ihn eher irgendwo in einer Königsteiner Backstube stehen und kleine Brötchen backen. Nur aus Hobby, versteht sich.

    Ich kann die Enttäuschung einiger Fans verstehen. Inzwischen sehe ich Geldgeilheit nicht mehr als verwerflich an. Das gehört inzwischen zum guten Ton.

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