Die Eintracht wollte ihre Siegesserie auch in der Europa-League fortsetzen und zudem den Rekord von 18 ungeschlagenen Spielen in der Europa-League erreichen. In einem zähen und arbeitsreichen Spiel sollte ein knappes 2:1 schlussendlich für beide Ziele reichen, sodass die Frankfurter inzwischen vom dritten Tabellenplatz in der Europa-League grüßen und das direkte Weiterkommen in unmittelbare Nähe gerückt ist. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:
Europa-League ist auch Rotationszeit
Wie zuletzt hat Eintracht-Trainer Dino Toppmöller das Europa-League-Spiel genutzt, um seine vermeintliche Startelf durcheinander zu wirbeln und Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance zu geben. Für Nathaniel Brown rückte Niels Nkounkou nach langer Zeit mal wieder in die Mannschaft und im defensiven Mittelfeld durften Mo Dahoud und der zuletzt geschonte Hugo Larsson beginnen. Vorne durfte zudem Geburtstagskind Farés Chaibi beginnen, sodass Toppmöller am Ende vier neue Spieler in die Partie schickte. Auch wenn man den Spielern mit wenig Spielpraxis wie Nkounkou und Chaibi deutlich anmerkte, dass ihnen aktuell der Rhythmus fehlt, waren sie doch enorm fleißig und bemüht und konnten der Mannschaft so helfen. Für das Trainerteam ist diese Erkenntnis wichtig, denn den Frankfurtern steht bis Weihnachten noch ein straffes Programm bevor und es wird wichtig sein immer wieder auch wichtige Vielspieler zu schonen. Toppmöller hat inzwischen ein gutes Gespür für regelmäßige Pausen seiner Leistungsträger und hat deshalb auch Überflieger Omar Marmoush frühzeitig aus der Partie genommen und dafür Talent Can Uzun wichtige Spielminuten für seine Entwicklung gegeben. Gerade kommende Woche im DFB-Pokal in Leipzig wird es wichtig sein, dass die Hessen ihre Top-Mannschaft auf den Punkt fit hat, um das Weiterkommen in einer schweren Auswärtspartie zu sichern. Gerade nach dem verlorenen Pokalfinale 2023 haben die Hessen ohnehin noch eine Rechnung mit den Leipzigern offen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die SGE inzwischen auch auf einen qualitativ breit aufgestellten Kader blicken kann, der es dann ermöglicht, bei einem vermeintlichen Underdog etwas zu rotieren und am Ende trotzdem zu bestehen.
Keine Vorentscheidung aufgrund von fahrigem Offensivspiel
Die Eintracht verteidigte die vielen Flanken und Angriffsbemühungen des FC Midtjylland weitestgehend konsequent und es war bezeichnend, dass der zwischenzeitliche Ausgleich unglücklich aus einem von Nmandi Collins abgefälschten Ball entstanden ist. Die Frankfurter hatten die Partie defensiv im Griff, waren aber insbesondere in ihren Offensivaktionen viel zu unkonzentriert und fahrig. Einzig der Treffer zum 1:0 durch Larsson war herausragend mit schnellem Direktspiel herausgespielt. Schon in der ersten Halbzeit hätte Marmoush eigentlich auf 2:0 erhöhen können, als er alleine auf den gegnerischen Keeper zulief und den Ball über das Tor lupfte. Mit seinem Elfmetertreffer und der Vorlage auf Larsson hatte der Ägypter aber erneut zwei direkte Torbeteiligungen und unterstrich seine aktuelle Form. In der zweiten Halbzeit verpassten Nkounkou und später Uzun die Vorentscheidung, sodass die Adlerträger bis zum Schluss hochkonzentriert bleiben mussten, um nicht am Ende doch noch den Ausgleich in einer engen Partie zu kassieren. Gerade in solchen Spielen wäre es wichtig das Spiel früher zu entscheiden, um die eigenen Kräfte auch noch besser schonen zu können.
Schlussphase als Entwicklungsschritt
Während die Hessen zu Beginn der Saison in den Schlussphasen oftmals kopflos agierten und so unnötige Spannung erzeugten oder späte Gegentreffer kassierten, ist gegen die Dänen auf dieser Ebene eine echte Entwicklung erkennbar gewesen. Die Eintracht spielte die Schlussminuten souverän und ruhig runter und konnte mit eigenem klugen Ballbesitz den Gegner immer wieder vom eigenen Tor fernhalten. Die junge Mannschaft agierte in dieser Phase deutlich reifer und geduldiger und ließ mit dieser Art des Fußballs auch gar keine Unruhe mehr aufkommen. Toppmöller ist es gelungen die Mannschaft in dieser Hinsicht deutlich zu verbessern und vermutlich hilft in solchen Momenten auch das enorm gestiegene Selbstbewusstsein, welches sich aufgrund der erfolgreichen Ergebnisse gebildet hat. SGE-Sportvorstand Markus Krösche hat nach der Partie trotz des Rekords, dem sechsten Sieg in Folge und der starken Ausgangssituation wieder gemahnt und das fahrige Offensivspiel kritisiert. Dieser vorgelebte Perfektionismus, das „nicht-zufrieden-sein“ ist vermutlich genau der Grund weshalb bei den Frankfurtern die Sinne aktuell geschärft bleiben und sich niemand auf der tollen Ausgangslage in allen Wettbewerben ausruht. Genau diese Mentalität wird es weiterhin brauchen, denn die oftmals knappen Ergebnisse zeigen auch immer wieder, dass das Pendel bei nur wenigen Prozentpunkten weniger Gier und Leidenschaft auch ganz schnell in die andere Richtung kippen kann.
4 Kommentare
Interessante Analyse. Vor lauter Euphorie und Eintrachtbrille verliert man manchmal den Blick und die richtige Einordnung der Ergebnisse. Gefühlt weiß man gar nicht mehr, wie sich eine Niederlage im Stadion anfühlt. Das darf auch gerne so bleiben. Weiterhin der pure Wahnsinn!!!
Ernst tuende gespielt, letztes Jahr hätten wir es noch vermasselt, sprich unentschieden oder gar noch im letzten Moment verloren.
Das ist ein riesen Schritt
Ich hoffe wirklich, das wir nun gegen Leipzig gewinnen, das würde mich so freuen 👍
Zeno,
Vor Leipzig ist noch Heidenheim.
Auch da voll fokussiert bleiben.
Und die waren bei weitem nicht das schlechtere Team gegen Chelsea.
hoffe schon das wir gewinnen morgen
habe aber kein gutes gefühl mir hängt das letzte spiel gegen die dänen noch nach
so viele abspielfehler können wir uns gegen heidenheim nicht leisten
denke es kommt auch drauf an wer morgen spielt
normalerweise müstest du bis auf ein oder 2 wechsel alles weiterlaufen lassen bei uns
1 tor unterschied reicht mir morgen
nur die SGE
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