Der Auftakt in die Europa League verlief anders als erwartet für die SGE. Mit 3:3 trennte man sich zu Hause von Viktoria Pilsen. Der Tabellenzweite der Bundesliga trat am heutigen Donnerstagabend in Istanbul auf Besiktas. Im zweiten Spiel der Europa League war deswegen ein Sieg umso wichtiger für die Frankfurter, um den Anschluss an die oberen Plätze halten zu können. Im lautstarken Tüpraş Stadyumu war Besiktas ein starker Gegner für die Hessen, der vor dem Tor aber teilweise zu unpräzise agierte. Die Eintracht konnte drei wichtige Punkte sammeln und sich mit 3:0 durchsetzen. Auf Seiten der Gastgeber traf Arthur Masuaku. Für die Eintracht erzielten Omar Marmoush, Eric Junior Dina Ebimbe und Ansgar Knauff die Tore. Kaua Santos überragte und zeigte seine Klasse.
Koch früh im Glück – Frankfurter Doppelschlag
Mit drei Veränderungen schickte Dino Toppmöller seine Mannschaft ins Spiel. Für Aurele Amenda, Tuta und Farès Chaibi starteten Mo Dahoud, Niels Nkounkou und Mario Götze. Hugo Ekitiké kehrte ebenfalls zurück, nahm aber zunächst auf der Bank Platz. Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern. Bereits in der fünften Minute wurde Kaua Santos das erste Mal zu einer Parade gezwungen. Drei Minuten später ein großer Schockmoment für die Eintracht. Nach einem langen Ball von Ex-Bremer Milot Rashica auf Ciro Immobilie stoppte Robin Koch den Italiener als letzter Mann vor dem Strafraum. Schiedsrichter John Beaton sah sich die Szene am Monitor und entschied auf Abseits. Glück für die SGE (11.). Im direkten Gegenzug traf Marmoush nur das Außennetz. Fünf Minuten später war der Ägypter erneut im Fokus. Bei einem Vorstoß in den Freistoß wurde der Stürmer von Gabriel Paulista gefoult, woraufhin der Unparteiische auf Elfmeter entschied. Marmoush verwandelte flach in die Mitte zur 1:0-Führung (17.). Die SGE ließ nicht locker und legte direkt nach. Einen Freistoß von Marmoush chippte Mo Dahoud in die Mitte auf Koch. Dieser legte auf Dina Ebimbe ab, der zum 2:0 einschob.
Santos hält SGE im Spiel
Ein wildes Spiel bildete sich in Istanbul ab. In der 26. Minute wehrte Koch einen Schuss von Rafa Silva mit der Hand ab, was folgerichtig zum nächsten Elfmeter führte. Immobile, der 13 Elfmeter in Folge verwandelte, trat an und zielte in die linke untere Ecke. Santos aber ahnte die Ecke und parierte überragend (27.). Dem Brasilianer war das Selbstvertrauen anzumerken. In einer zu passiven Eintracht-Phase lenkte er einen Ball mit einer Flugparade an den Pfosten (37.) und konnte einen weiteren Abschluss von Immobile in der Nachspielzeit abwehren (45.+2). Arthur Theate gehörte in Folge eines Freistoß von Marmoush die letzte Chance der ersten Hälfte (45.+4). Schmerzlich ging es für Götze in die Pause, der mit Masuaku zusammenstieß, was ihn blutüberströmt zu einer kurzen Auszeit zwang. Dank einer starken Effizienz und einem überragenden Kaua Santos ging die SGE mit einer 2:0-Führung in die Pause
Götze kerhte nicht aus der Kabine zurück und wurde durch de Algerier Farès Chaibi ersetzt. Igor Matanovic gehörte der erste Abschluss des zweiten Durchgangs, doch sein schwacher Ball landete in den Armen von Ersin Destanoglu. Lange bis zur ersten Chance von Marmoush dauerte es nicht im zweiten Abschnitt. Ein Vorstoß von Nkounkou endete mit einem Ball auf den Ägypter, der ihn knapp verpasste (54.). Nur kurze Zeit später vergab Chaibi eine Möglichkeit nach einem Konter, sein Abschluss kam aber zu zentral (56.). Die Unzufriedenheit war Besiktas in dieser Phase anzumerken, was für eine erwachsene Leistung der SGE sprach, die allerdings mehr aufs Verteidigen beschränkt war.
Besiktas zu unpräzise – Knauff setzt den Deckel drauf
Für die beiden Torschützen war in der 62. Minute Feierabend. Hugo Ekitiké und Ansgar Knauff kamen ins Spiel. Für Knauff war dieser Einsatz gleichbedeutend mit seinem 100. Einsatz im Adler-Dress. Der deutsche Junioren-Nationalspieler war direkt im Fokus, als Matanovic eine Hereingabe von ihm verwertete. Der 22-Jährige stand allerdings deutlich im Abseits. Im Gegenzug wurde es nach einem Freistoß brenzlig im Frankfurter Strafraum, als Gedson Fernandes nach einem Freistoß gefährlich zum Abschluss kam (67.). Besiktas verlagerte das Spiel nun größtenteils in die Frankfurter Hälfte und kam erneut durch Fernandes zu einer Gelegenheit, aber Theate konnte per Kopf klären (73.). Für Hugo Larsson kam im Anschluss an diese Szene der erfahrene Ellyes Skhiri in die Partie. Eine gute Eckenvariante sorgte in der 75. Minute für die nächste Möglichkeit der Gastgeber. Die Eintracht schaffte es in dieser Phase nicht für ruhige und sortierte Ballbesitzphase zu sorgen.
In der 82. Minute gelang es der SGE dann alles klar zu machen. Einen der vielen Konter spielte die SGE gut aus, Matanovic setzte Knauff in Szene und dieser brachte den Ball mit dem Außenrisst im Tor unter. Santos blieb auch nach dem Treffer ein grandioser Rückhalt, konnte einen weiteren gefährlichen Abschluss anspruchsvoll verhindern (84.). Die Istanbuler rannten weiter an, aber der Frankfurter Torwart parierte noch zwei weitere Abschlüsse. In der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte Masuaku noch den Ehrentreffer für Besiktas, als er schlitzohrig Santos überraschte und von der linken Seite den Ball ins Tor bugsierte.
Dieser Sieg bringt die Eintracht auf Platz sieben der Tabelle in der Europa League. Für die SGE steht nun das bisherige Highlight der Saison an, denn es geht am Sonntag um 17:30 gegen den FC Bayern München. Bei einem Sieg würde die Eintracht die Tabellenführung übernehmen. Das nächste Spiel in der Europa League findet für die SGE zu Hause statt, wenn Rigas FS am 24. Oktober nach Frankfurt kommt.