Sebastian Rode spricht über das Glasner-Aus. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Spiel eins nach der bekannt gewordenen Trennung von Trainer Oliver Glasner nach Saisonende! Und vor dem Spiel ertönte der „Oliver Glasner“-Ruf aus der Fankurve wohl auch deshalb nochmal besonders laut. Und auf der Tribüne, wo der Eintracht-Coch wegen seiner Rot-Sperre das 3:0 seiner Eintracht gegen Mainz 05 verfolgen musste, gab es nach dem Führungstor ein Küsschen seiner Frau. Nach dem Sieg im Lokalduell sagte der Österreicher über seine Trennung: „Jetzt ist klar, dass wir im Sommer getrennte Wege gehen. Alles, was war, interessiert mich nicht mehr. Der Blick ist nach vorne gerichtet.“ Er habe jedoch auch vorher Vertrag bis 2024 gehabt, betont der Österreicher.

Die einen bedauern die Entscheidung, für andere ist es eine Chance

Kapitän Sebastian Rode nahm in der Mixed Zone in den Katakomben des Deutsche Bank Parks noch einmal ausführlicher Stellung zu dieser nervenaufreibenden Woche. „Es ist viel passiert in den vergangenen Wochen. Ich bin lange im Geschäft und dann zeichnet sich eine solche Entscheidung leider etwas ab. Es ist insgesamt sehr bedauerlich, weil wir über zwei Jahre viele Erfolge hatten und hoffentlich noch haben werden“, sagte der 32-Jährige und ergänzte: „Wir müssen mit der Entscheidung leben.“

Rode machte mehrere Punkte aus, an deren er das Glasner-Aus kommen sah. „Du hast eine lange Durststrecke, erfüllst die Erwartungen nicht. Dann kommt hinzu, wie der Trainer mit der Situation umgegangen ist. Und wenn du am Sonntag das Interview von Axel Hellmann hörst, dann weißt du, dass der Trainer das schwächste Glied ist.“ Rode, der laut eigener Aussage gemeinsam mit dem Mannschaftsrat nicht in die Entscheidung involviert gewesen sei, habe im Fernsehen von der bevorstehenden Trennung von Oliver Glasner erfahren. Erst am Dienstag sei die Mannschaft davon informiert worden. Die Reaktionen seien unterschiedlich ausgefallen, verriet der Südhesse: „Der ein oder andere Spieler bedauert eine solche Entscheidung. Ein anderer Spieler hingegen freut sich, dass er unter einem neuen Trainer vielleicht mehr Einsatzzeit bekommt.“

Krösche: „Wichtig, dass man klare Entscheidungen trifft“

Die Niederlagenserie von zehn Bundesliga-Spielen ohne Sieg, die die Adler gegen Mainz eindrucksvoll ad acta legten, könne er sich auch nicht recht erklären, obwohl ich „schon ein paar Jahre auf dem Buckel habe“, so Rode. „Ich glaube aber nicht, dass das einen so großen Einfluss auf das Wochenende hatte.“ Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche meinte dazu nach dem Spiel: „Ich glaube, es ist immer wichtig, dass die Zukunftsthemen geklärt sind und dass man dann auch klare Entscheidungen trifft.“

Von SGE4EVER.de angesprochen auf die Suche nach einem Nachfolger für Coach Glasner, sagte Sebastian Rode: „Natürlich beschäftigt man sich in gewisser Weise damit, aber man kann es nicht beeinflussen, auch als Kapitän nicht. Da gibt es andere Entscheidungsträger, auf die man sich verlassen muss, dass sie die richtige Entscheidung treffen.“ Für ihn gelte es einen guten Abschluss zu finden, „weil Oli sich den absolut verdient hat.“

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12 Kommentare

  1. Ich war und bin auch pro Glasner, aber jetzt heißt es auch hier den Blick nach vorne zu richten. Die Probleme sind ja alle nicht erst letzte Woche entstanden und ich bin weiterhin der Meinung, es hätte alles vorher besser moderiert werden können von der Vereinsführung aus. Glasners Fehler in Auftreten und Laune waren Folgefehler daraus.

    Jetzt ist’s aber gut wie es ist und ab in den Saisonendspurt.

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  2. Merkwürdig kaum steht ein Glasner nicht an der Seitenlinie,kann Frankfurt wieder Fußball spielen……

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  3. @2. 718s

    Was aber meiner bescheidenen Meinung nach nicht an Glasners Qualitäten als Trainer liegt, sondern einfach nur weil die Situation der letzten Wochen dadurch aufgelöst wurde. Glasner stand ja auch in EL und CL an der Seitenlinie, auch in der Hinrunde. Dann wurde es, nennen wir es mal, im ganzen Verein sehr dynamisch.

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  4. Es ist schon merkwürdig.
    Ich will das nicht an Glasner festmachen, aber plötzlich haben
    wir eine völlig andere Spielanlage.
    Deutlicher Fokus auf Kombinationen aus dem Mittelfeld heraus.
    Doppelpässe, neue Raumaufteilung und sehr gutes Spiel ohne
    Ball.
    Mainz hatte garantiert die Absicht, unser Spiel zu zerhacken,
    aber sie kamen gar nicht in die Zweikämpfe.
    Und ganz besonders auffällig war, dass Muani sichtbar anders
    in unser Spiel eingebunden war. Keine sinnlosen Pässe auf ihn
    in der Sturmspitze, sondern beweglich auf beiden Flügeln und
    in gutem Kontakt mit den Mitspielern.
    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Glasner all diese
    Ideen hatte.

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  5. Hat gestern wirklich jemand eine andere Spielanlage als in den anderen Heimspiele gesehen? Es war immer noch zu 100% OG’s Handschrift. Gestern hat die Mannschaft einfach ihre Chancen genutzt. Wenn ich da an Auftritte wie gegen die Nulltruppe aus Augsburg denke. Wenn da das 2:0 fällt ist das Spiel gelaufen. Stattdessen laden wir sie zum Ausgleich ein. Gestern kam von Mainz ähnlich wenig. Nach den Wechseln ging die Ordnung auch verloren, nicht unbedingt wegen der individuellen Klasse sondern die Mannschaft als ganzes. Daran gilt es die letzten 3 Wochen zu arbeiten.

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  6. @3
    Ich habe schon immer gesagt, dass OG nicht der allein Schuldige ist, klar hat er sein Päckchen zu tragen. Andere aber auch!

    Dementsprechend ist MK aufgrund der bekannten Situation und Zusammenstellung des Kaders mindestens genauso kritisch zu hinterfragen!

    Ich für meinen Teil hätte nichts gegen eine Trennung. Zu den Bayern kann er gerne wechseln.

    Das blöde ist nur, dass Ben Manga sehr wahrscheinlich nicht wieder zurückkommt……auch nicht als Sportvorstand in erster Reihe.

    Denke er ist in England glücklich und bekommt gutes Gehalt dort!

    Vielleicht stellen wir uns komplett neu auf zur neuen Saison. Wenn MK wechseln würde, hätte das auch was gutes: Dino T. kommt dann bestimmt nicht!

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  7. „Alles, was war, interessiert mich nicht mehr.“
    „Dann kommt hinzu, wie der Trainer mit der Situation umgegangen ist.“
    „Der ein oder andere Spieler bedauert eine solche Entscheidung. Ein anderer Spieler hingegen freut sich, dass er unter einem neuen Trainer vielleicht mehr Einsatzzeit bekommt.“
    Es scheint auch in der Kabine nicht mehr harmonisch gewesen zu sein. Erst die nächste Saison wird zeigen ob die Trennung richtig oder falsch war.

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  8. ….Der ganze Hype um Glasner sollte jetzt beendet werden.
    Über die Qualität von ihm als überdurchschnittlicher Trainer braucht man nicht diskutieren, die hat er in Wolfsburg und hier in Frankfurt bewiesen.
    Aber was seine Wesensart angeht ist er nicht immer so integer wie es aussieht.

    Krösche hat Glasner verpflichtet und das war ein absolut gut Griff von ihm.
    Und beide hatten Erfolg. Der eine als Sportvorstand und der andere als Trainer und somit der gesamte Verein.
    Und als der Verein sich auf dem Höhepunkt der letzten Jahrzehnte sich befand (Gewinn EL und erreichen Achtelfinale CL) fingen Eitelkeiten auf mehreren Ebenen an.
    Besonders erkennbar bei Glasner und Hellmann, die durch den Erfolg sich möglicherweise zu höherem berufen fühlten.
    Glasner kokettierte unterschwellig mit Mannschaften die einen höheren Vereins Status haben als Frankfurt. Und Hellmann war den Verführungen als DFB Spitzenmanager stark ausgesetzt. In dieser Zeit ist er völlig abgetaucht.
    Dann der Zoff mit Holzer der die Wohlfühl-Atmosphäre Eintracht stark zum Wanken gebracht hatte.

    Glasner lehnte eine vorzeitige Vertragsverlängerung ab, was erste Irritationen nicht nur im Funktionärskreis sondern auch zunehmend in der Mannschaft mit sich brachte.

    Obwohl Glasner immer behauptete, dass er und Krösche bestens und hoch professionell miteinander im Sinne des Vereins arbeiten würden, waren seine immer wieder kritischen Untertöne in der Öffentlichkeit gegenüber der Transferpolitik von Krösche mehr als deutlich zu vernehmen.

    Das Miteinander der beiden führenden Sportsmänner Krösche/Glasner war jedoch viel stärker belastet als öffentlich von beiden dargestellt wurde.
    Aber meiner Meinung nach war Krösche mit Glasner als Trainer mehr zufrieden als Glasner mit Krösche als verantwortlicher Sport Manager.

    So wurde Glasner ein neuer Vertrag mit deutlich verbesserten Kondition angeboten, um den Vertrag vorzeitig zu verlängern. Und ich glaube nicht das dies mit falschem Spiel von Krösche zu tun hatte.
    Und genau hier fängt meine Kritik an Glasner an und was auch zunehmend in der Mannschaft wahrgenommen wurde.
    Steht Glasner noch 100% zum Verein.
    Entweder nimmt er den Vertrag dann an oder er sagt deutlich das er den Verein am Ende der Saison verlassen wird, aber all seine Kraft dafür einsetzen wird das der bestmögliche Erfolg damit Ende seiner Arbeit steht.

    Aber Glasner gab nie eine klare deutliche Antwort auf das Angebot des Vereins. Weder kritisierte er es noch lobte er er es.
    Er spielte auf Zeit, den er hatte ja noch 1 Jahr Vertrag was er auch wiederholt
    erwähnte und daher ja noch keine Entscheidung treffen müsse.

    Für mich klang es ein bisschen so: Wenn der Verein nicht alle meine Wünsche erfüllen kann, bin ich bestenfalls noch 1 Jahr hier Trainer sein.

    Das das natürlich bei einem Verein wie Eintracht Frankfurt nicht möglich ist, obwohl hier schon große Fortschritte getätigt wurden ist klar.

    Unter all dem wurde die Mannschaft immer unsicherer und fing auch an an Glasner zu zweifeln. Spieler aus dem 2 Glied spielten kaum noch eine große Rolle. Die Spielkultur war teilweise unterirdisch. All das liegt primär in der Verantwortung des Trainers.
    Hinzu kam immer häufiger die öffentlichen Entgleisungen auf Pressekonferenzen.

    Glasner versteht es allerdings sehr gut Empathie für sich zu gewinnen, was Krösche durch seine etwas kühle Wesensart größtenteils verweigert wird.
    Daher auch der starke Rückhalt der meisten Fans für Glasner.

    Alles im allen ist die Trennung von Glasner in der Gesamtbetrachtung unausweichlich gewesen.
    Es ist Schade da ich von seinen Fähigkeiten als guter Trainer überzeugt bin.
    Aber es muss alles zusammenpassen und ein Trainer muss 100% zu seinem Verein stehen. Und das hat es nicht mehr!
    Aber dafür Krösche die Schuld zu geben das er dafür verantwortlich ist das es zu Beendigung mit Glasner gekommen ist weit hergeholt.
    Die Hauptverantwortung das es zur Trennung von Glasner gekommen ist trägt meiner Meinung nach primär Glasner selbst.

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  9. Mir ist gestern aufgefallen, dass die ganze Mannschaft entschlossener verteidigt hat. An so viele erfolgreiche Grätschen konnte ich mich schon lange nicht erinnern und die Mainzer Gegenangriffe wurden dadurch oft schon im Mittelfeld unterbunden.
    Sind die Spieler in den letzten Wochen bei Gegentoren teilweise nur nebenher gelaufen, war gestern der notwendige Biss vorhanden.
    Durch diese veränderte Bissigkeit ist auch das Spielglück zurückgekommen, für das man auch das nötige tun muss!

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  10. @10:

    Sehr gute Analyse, die ich komplett teile. Ich denke die Reaktion der Spieler ist auch nicht grade Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Glasner relativ unkritisch betrachten.

    Ich würde jetzt von dem Spiel keine Rückschlüsse zur Sache ziehen. Es ist sinnlos da irgendein pro-glasner/contra-glasner draus zu machen.

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