Zurzeit ist Rode der Mann für die zweite Halbzeit.

Am Wochenende könnte Sebastian Rode sein 80. Pflichtspiel nach seiner Rückkehr Anfang 2019 für die Eintracht absolvieren. Ohne Frage ist der Mittelfeldspieler eine absolute Identifikationsfigur. Keine große Überraschung also, dass er bei der SGE4EVER.de-Abstimmung Ende 2020 als gewünschter Kapitänsnachfolger von David Abraham gewählt wurde. Zuletzt stotterte der Motor allerdings ein wenig. Gelbsperre, Knieprobleme, Formhoch der Kollegen – sein letzter Startelfeinsatz war beim 2:1-Sieg gegen Augsburg. Jenem Spiel, als die Eintracht ihren großartigen Lauf begann.

Im Interview mit „Sport1“, geführt von unserem ehemaligen Kollegen Christopher Michel, erklärt Rode, wie die aktuelle Leistung der Mannschaft einzuordnen ist, welchen Anteil Luka Jovic und André Silva haben und was er zur Kapitänsfrage sagt.

Frankfurt aktuell den Gegnern überlegen

Die wichtigste Frage, die man beim 30-Jährigen aber immer stellen muss, ist die nach seinem Gesundheitszustand. „Die Probleme im Knie sind ausgestanden.“ Beruhigend zu hören, doch ihm fehle hier und da noch an der Spritzigkeit. Seine Teamkollegen machen es ihm schwer zurück in die Startelf zu drängen, doch er sei da, wenn er gebraucht werde. Warum aber rollt die Mannschaft aktuell die Liga von hinten auf, nachdem man in der Hinrunde eine Serie von neun sieglosen Spielen hinlegen musste? „Wir ernten jetzt die Früchte für unsere harte Arbeit. So, wie wir momentan spielen, sind wir den Gegnern überlegen und siegen verdient. Wir haben defensive Stabilität mit einer spielerischen Leichtigkeit gepaart. Vorne macht André Silva die Tore, und Luka Jovic hat uns noch einen zusätzlichen Kick gegeben. Wenn er ins Spiel kommt, dann ist er für das gegnerische Team ein Mann, den man binden muss. Dadurch entstehen Räume für andere. Deshalb blüht jeder momentan auf.“

Silva, Jovic, Younes keine Büffelherde

Es sei keine „Momentaufnahme“, sondern das Leistungsniveau der Mannschaft. Das erklärte auch unlängst Kevin Trapp, der mit der Bezeichnung „guter Lauf“ unzufrieden war, weil es propagiert, das Team performe über ihrem Niveau. Die Kombination aus Silva und Jovic sorge für noch mehr Variabilität und Gefahr. Silva „zeichnet sich nicht nur durch die Tore, sondern auch die Arbeit gegen den Ball aus. André arbeitet vor und während dem Training hart an sich. Es ist schön, dass er die Tore macht.“ Und Jovic „Technik und Abschluss waren schon immer brutal stark bei ihm. Das hat er auf keinen Fall verloren.“ Ganz besonders möchte er aber noch seinen Teamkollegen Amin Younes loben, bei dem man gegen Leverkusen im Pokal gesehen habe, wie wichtig er ist, wenn er fehlt. Von einer neuen Büffelherde aus Silva, Jovic, Younes möchte er aber nicht sprechen: „Die drei Angreifer unterscheiden sich schon von den drei Stürmern damals. Daher müssen wir uns da noch einen neuen Begriff einfallen lassen (lacht).“

Kapitänsfrage: „Binde besondere Ehre, weil ich aus der Region komme“

Die Kapitänsfrage möchte Coach Adi Hütter bis zum Saisonende vertagen. Augenblicklich führt Makoto Hasebe die Elf auf das Feld. Martin Hinteregger übernimmt, nachdem der Japaner im Laufe des Spiels Feierabend machen darf. „Hasebe macht das derzeit hervorragend als Kapitän. Und auch Hinteregger meistert seine Aufgabe gut. Solange die Binde dem Spieler einen Push gibt und keine Bürde ist, kann sie jeder haben. Ich denke, dass da kein Spieler neidisch auf den anderen sein sollte. Der Trainer wird eine gute Lösung finden“, erklärt er. Von einem Rennen um das Kapitänsamt halte er deshalb nicht viel, vielmehr wisse der Trainer was er an ihm habe. Doch klar sei auch, dass er es als große Ehre empfinden würde, sollte er zu gegebenen Zeitpunkt als Kapitän auserkoren werden: „Da ich aus der Region komme und den Adler schon seit vielen Jahren auf der Brust trage. Aber nichtsdestotrotz wäre ich nicht traurig, sauer oder neidisch, wenn ein Mitspieler die Kapitänsbinde tragen würde. Ich sehe mich dann trotzdem als wichtigen Spieler und werde unabhängig von der Entscheidung Gas geben.“ Geerdet, sympathisch und erfahren, so kennt man ihn.

Stabiler als Dortmund oder Leverkusen – „Champions-League? Warum nicht?“

Doch bei regelmäßig fallenden „Champions-League-Frage“ reagiert er doch ungewohnt selbstbewusst und forsch: „Warum nicht? Wir müssen weiter auf unserem Weg bleiben. Das Wichtigste ist, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Das europäische Geschäft war aber von Anfang an unser Ziel, da wollen wir dranbleiben. Die Qualifikation für die Europa League wäre ein absolutes Highlight – aber natürlich träumt man auch von der Champions League.“ Warum es in diesem Jahr klappen kann, hat auch mit den gegenwärtigen Leistungen der Konkurrenten zu tun. „Wir sind sehr glücklich, wie stabil wir derzeit sind. Im Pokal hat man schon die Probleme bei Dortmund oder Leverkusen gesehen. Wir sind vielleicht einen Tick stabiler, aber das muss man über die ganze Saison halten. Das ist brutal schwer und da haben wir einen weiten Weg vor uns“, so Rode.

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3 Kommentare

  1. „Wir sind vielleicht einen Tick stabiler, aber das muss man über die ganze Saison halten. Das ist brutal schwer und da haben wir einen weiten Weg vor uns“, so Rode.“

    Dem ist nichts hinzuzufügen: Von Spiel zu Spiel, von Schritt zu Schritt. Auf dem weiten Weg nach Europa kommt jetzt erstmal Hoffenheim. Schwer einzuschätzen, vom Potential her um Europa spielend – durch Corona in den Abstiegskampf gefangen. Brauchen jeden Punkt, dazu grundsätzlich spiel- und kampfstark. Ist kein Gegner zum weghauen, vielleicht ein ähnliches Geduldsspiel wie gegen Hertha. Kann eine knappe Kiste werden.

    Trapp – Tuta, Hinti, N´dicka – Toure, Hasebe, Sow, Kostic – Barkok, Younes – Silva

    2:1-Sieg der SGE

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  2. Das ist gut das unsere Konkurrenten um Europa bis auf Bayer04 alle weiter im Pokal sind das erhöht deren Belastung und unsere Chancen enorm, weil die ja auch noch International spielen ab nächste Woche, da kommen die dahin wo wir vor 2 Jahren.
    Wobei ich Leverkusen den Vizepokalsieg gegönnt hätte um die Marke VIZEKUSEN zu stärken.
    DawaiSGE

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  3. @Redaktion habt ihr Augsburg ein Tor untergejubelt? Ich glaube an das Team was seid Wochen super performt,deshalb wäre ein Sieg in Hoffe um oben weiter zu mischen Pflicht.
    Die Jungs wissen das auch und werden mit 110 Prozent an die Sache gehen.

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