Heribert Bruchhagen, Oliver Frankenbach und Axel Hellmann (von links nach rechts) beim Pressegespräch
Heribert Bruchhagen, Oliver Frankenbach und Axel Hellmann (von links nach rechts) beim Pressegespräch

Zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und Axel Hellmann saß am heutigen Montag erstmals Oliver Frankenbach, der neue Mann an der Spitze in den Bereichen Finanzen und IT. Der 48jährige Familienvater, der bereits seit 1991 bei der Eintracht tätig ist, bekleidet seit genau einer Woche sein neues Amt. Und er konnte sogleich eine tolle Neuigkeit verkünden. Das erste Mal in der Vereinsgeschichte des Traditionsvereins wird für die laufende Saison mit ein Umsatz von über 100 Millionen Euro – genau 101,800 Millionen Euro – gerechnet. Auch der Verlust von knapp 6 Millionen Euro sei nach den Abgängen von Sebastian Jung, Sebastian Rode und Pirmin Schwegler eingeplant gewesen. Im Laufe dieser Spielzeit planen die Hessen mit einem Gewinn von knapp 3,1 Millionen Euro. Es ist – da waren sich die drei mächtigen Männer des Clubs einig – das Ergebnis einer kontinuierlichen und beständigen Arbeit. Vor allem aber ist es das Resultat von Bemühungen, die Bruchhagen immer wieder trocken beschreibt: „Wir müssen die Realität aufzeigen.“ Natürlich sei es schön, zu träumen und freilich möchte man wieder in der Europa League („Das ist für uns ein emotionaler Antrieb„, O-Ton Bruchhagen) spielen, wie der Vorstandsboss betont. Aber die Bundesliga sei eben zu eng, um dies dauerhaft einkalkulieren oder gar planen zu können.

Ferner dürfe man nicht vergessen, legte Kollege Hellmann nach, dass der Eintracht noch bis 2020 die Hände gebunden seien. Stadionbetreiber und Vermarkter sind hier die Stichwörte, die permanent fallen und dafür sorgen, dass im Wettkampf um bessere Ränge 6 bis 7 Millionen Euro fehlen. So sei auch der ca. 39 Millionen Euro hohe Etat aus den laufenden Geschäften kaum zu stemmen. Es ist aber ein permanenter Steigerungskampf, in dem sich die Hessen mit vielen anderen Vereinen in der höchsten deutschen Spielklasse befinden. Allerdings sei es nötig hier ins kalkulierte Risiko zu gehen, damit das oberste Ziel – die Herstellung der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit – dauerhaft erreicht werden könne. Die Grenzen aber lassen sich nur mühsam aufweichen. Zu fest sind die Hände angebunden: So lassen sich die Aufwendungen des Kaders nicht von den vorhandenen Erträgen decken, die klassischen Ertragsquellen Sponsoring und Ticketing sind fast komplett ausgeschöpft und die Aufwendungen für den externen Stadionbetrieb sowie die Fremdvermarktung befinden sich oberhalb des Benchmarks in der Bundesliga.

Kurzfristig könne hier nur sportlicher Erfolg und somit der Aufstieg im TV-Ranking weiterhelfen. Mittel- und Langfristig hofft man auf eine Verbesserung der Vertragsverhältnis bei Vermarktung und Stadionbetrieb und auf die konsequente Entwicklungsstrategie im sportlichen Bereich. Bruchhagen setzte lange Zeit darauf, dass man die Leistungsträger halten und notfalls ablösefrei ziehen lassen müsse. „Wir verkaufen keine Spieler – das geht nicht mehr bei„, rudert der Ostwestfale aktuell allerdings zurück. Trotzdem stehe über allem die Qualität der Mannschaft, die bleibehalten werden müsse. Und man verspüre „keine Neigung junge Spieler einfach herzugeben.“ Man dürfe im harten Wettbewerb und im Kampf um bessere Ränge nicht einfach seine Identifikation verlieren.

Der neue Finanzvorstand. Oliver Frankenbach.
Der neue Finanzvorstand. Oliver Frankenbach.

Es ist der berühmte schmale Grat, auf dem sich die Hessen bewegen. Allerdings stehe der Verein, im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, derzeit, so wiederholte Hellmann desöfteren, auf einem absolut gesunden Fundament. Der ISPR-Kredit wurde im Sommer 2013 endgültig zurückgezahlt, sodass keine Verbindlichkeiten mehr das Konto belasten. Und ab 2020, freuen sich die Verantwortlichen unisono, könne man dann mit einer anderen Stärke auf den Markt gehen und im operativen Ergebnis hoffentlich dauerhaft schwarze Zahlen schreiben. Dies gelang in den letzten 5 Jahren nur einmal – 2013/14, als die Adler das Sechzehntelfinale der Europa League erreichten. Es ist also nicht nur ein emotionaler Anreiz, den der Europacup tatsächlich bietet.

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36 Kommentare

  1. Hallo Christopher, danke für deinen Beitrag! Kurze Rückfrage: rechnet die Eintracht mit 101,8 Mio Euro Umsatz in der laufenden Saison (so klingt die Überschrift) oder haben wir in der abgelaufenen Saison 101,8 Mio Umsatz erzielt (so klingt es im Artikel: „wurde ein Umsatz von über 100 Millionen Euro […] erwirtschaftet“)? Oder ist das Geschäftsjahr eh das Kalenderjahr? Das ist mir nicht ganz klar geworden.

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  2. ….geht um eine Prognose für die aktuelle Spielzeit. Man geht aber von einer relativ wahrscheinlichen Eintrittswahrscheinlichkeit aus, da die Prognose der letzten Spielzeit sehr genau war! Mit Trapp Verkauf und Merchandising Erfolgen kann ich mir das gut vorstellen!

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  3. Hallo Tabang. Du hast vollkommen Recht mit dieser Frage. Die SGE rechnet für die laufende Saison 2015/16 mit einem Umsatz von 101,8 Mio Euro. Wurde im Text dementsprechend angepasst, damit es keine Verwirrung mehr gibt. Vielen Dank für den wichtigen Hinweis und danke auch für das Danke schön :).

    Viele Grüße
    Christopher

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  4. Wo lebst du denn? Der ist besser als Mario Gomez oder Grafite und dreimal besser als Ioannis Amanatidis! Der würde doch nie zu uns kommen. 🙂

    GRuß SCOPE

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  5. Mich würde mal interessieren, was so ein Vermarkter bekommt, also wie viel Geld frei würde 2020. Allerdings muss man dann auch erst mal schaffen, die Vertragspartner zu halten bzw. neue an Land zu holen. Denke viele Unternehmen sind mit solchen Vermarktern im sportlichen Bereich verbunden, so dass ohne die nichts geht. Kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist, wenn die Eintracht Verantwortlichen ein Unternehmen wie Alfa Romeo an Land ziehen wollen. Denke es wird auch nach 2020 so bleiben, auch wenn man die stadionmiete dann vielleicht senken kann, die Eintracht muss Spieler marktgerecht verkaufen und entsprechende Verträge machen. D. h. man darf keine Spieler holen die nur für zwei, drei Jahre unterschreiben wollen, und dass macht die Sache nicht einfacher. Bin aber froh, dass man nach 5 Jahren endlich auf mich gehört hat 🙂 , und bereit ist unpopuläre Entscheidungen zu treffen und auch mal nen Publikumsliebling zu verkaufen. Es ist natürlich Schade, dass es heutzutage so sein muss.

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  6. Ich denke das Problem beim Vermarktungs- als auch beim Stadionmietvertag war die damals mehr als schlechte Verhandlungsposition. Mittlerweile sind wir viel besser aufgestellt, auch beim Personal und vor allem in der Außendarstellung. Daher sollten 2020 die Verträge mit einem neuen Vermarkter oder die Selbstvermarktung wesentlich mehr zu unseren Gunsten ausfallen als die damaligen.

    Auszug aus der veröffentlichten Bilanz zum 31.12.2013:

    „Ebenfalls mit Vertrag vom 6. September 2004 wurde mit der SPORTFIVE GmbH & Co. KG, Hamburg, eine Vereinbarung über die exklusive Vermarktung sämtlicher vereinsgeborener und stadiongeborener Rechte getroffen. Hierfür werden pro Spielzeit (1. Juli bis 30. Juni des Folgejahres) 16,5 % (15 % in der 2. Bundesliga) der stadiongeborenen Vermarktungserlöse sowie 18 % (18 % in der 2. Bundesliga) der vereinsgeborenen Vermarktungserlöse fällig. Daraus resultiert für die Saison 2013/2014 voraussichtlich eine Provision i. H. v. 5,4 Mio. Euro. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2020. “

    stadiongeborene rechte sind lt. Google alle mit dem Stadion verbundenen Recht: Namensrecht, Ticketing, Banden, Catering, Hospitality ( VIP-Seats, Logen ).
    vereinsgeborene rechte sind : Transfers !!!, Trikotwerbung, Ausrüstung, Namensnutzung und ein paar andere

    Betrachtet man die Masse an Einnahmequellen an denen Sportfive beteiligt ist und sieht dazu die Prozentzahlen wird denke ich sehr deutlich, dass hier eingespart werden kann bzw. ein neuer Vermarkter viel Geld für den nächsten Vertrag garantieren müsste. Siehe Mainz

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  7. Danke für die interessanten Zahlen. Findet sich die Bilanz im Internet? (Ich habe sie gerade gesucht und nicht gefunden.)

    Aus der Provision lassen sich ja die Vermarkungserlöse zurückrechnen (ca. 5,4 Mio / 17 x 100 = 31,7 Mio; 17 als Mittelwert zwischen 16,5 und 18 %, wobei ich unterstelle, dass die stadiongeborenen Rechte etwas mehr ausmachen als die vereingeborenen). Als zuletzt die Rede von Mainz „Fabelvertrag“ (garantiert 25 Mio/Jahr (derzeit wohl faktisch nur ca. 20 Mio!), 10 Mio signing-fee und über 25 Mio hinausgehende Einnahmen anteilig) war, habe ich mich gefragt, wie hoch wohl unsere Vermarktungserlöse sind.

    In diesen 31,7 Mio dürfte m.E. allerdings nicht die Namensrechte am Waldstadion enthalten sein (das Geld geht ja nur zu einem sehr kleinen Teil an die AG (ich meine seit der Vertragsverlängerung 500.000 Euro/Jahr), daher dürften wir darauf auch keine Provision zahlen müssen (sondern ggf. die Stadionbetreibergesellschaft).

    Dass die Transfers auch in den Bereich der Vermarktungsrechte fallen sollen, erstaunt mich allerdings… bist du dir da sicher?

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  8. SGEStephan

    schön mal wieder was von dir zu lesen. Hälst dich da wohl auch zurück und liest nur. 🙂

    Der Auszug umschreibt doch eigentlich alles und verdeutlicht zudem einmal mehr, dass auch die immer fortwährende Debatte um ein neues Stadion völlig unsinnig ist. Wir haben doch ein tolles Stadion und zahlenmäßig liegt hier Potenzial genug, aber leider stand man damals mit dem Rücken an der Wand. Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob man hätte mehr rausholen können, doch diese Vorgehensweise ist marktüblich und selbst der kleine Arbeiter kennt hinreichend ähnliche Strukturen mit seiner Hausbank, wenn es irgendwann mal Probleme mit den Finanzen gab.

    Wenn ich könnte, dann würde ich mir jetzt einfach mal wünschen, dass wir sportlich erfolgreich sind, dadurch hinreichend zusätzliche Einnahmen generieren und diesen Auszug vielleicht etwas früher loswerden könnten, auch, wenn ich nicht glaube, dass Spotfive früher aussteigen würde. Ist ja im Prinzip ein Geschenk, welches sich hoffentlich nie wieder bieten wird.

    Trotzdem. Im Prinzip verurteile ich diese damalige Vorgehensweise von Sportfive, weil man dadurch die Eintracht finanziell erheblich geschwächt hat. Man hat im Prinzip ein Rettungssseil ausgeworfen, es aber in der Mitte ein wenig angeritzt. Es hätte ebenso schief gehen können und dann hätte man auch nichts davon gehabt. Naj, hoffen wir mal das Beste. 5 Jahre bleiben noch und dann werden wir sehen.

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  9. Auch hier muss man eines klipp und klar sagen: zu der damaligen Zeit war die Eintracht wahrlich nicht von begeisterten Geldgebern umringt und war kurz vor der Insolvenz…..!!

    Da war man heilfroh, dass man u.a. diesen Vertrag mit Sportfive abschließen konnte. Zu der Zeit trug streng genommen Sportfive das größte „Scheiterungs-Potenzial“; weil wahrlich nicht absehbar war, dass wir uns wieder so gut entwickeln wie es zum Glück kam.

    Hätte auch ganz anders ausgehen können und dann hätte sich die Sache für Sportfive nicht so wirklich gelohnt – daher finde ich es wie auch in der Stadiondebatte nicht immer clever, wenn sich auch die Eintrachtoffiziellen öffentlich kritisch gegen die damals beidseitig ausgehandelten und akzeptierten Verträge zu Wort melden.

    Wäre es umgekehrt gewesen und Sportfive hätte einen Vertrag damals abgeschlossen und sehr wenig erhalten; die Eintracht hätte sich noch besser entwickelt und viel mehr Geld verdient als eh schon passiert ist und dann wäre einer von Sportfive in die Öffentlichkeit gegangen und hätte gesagt „die Eintracht hat sich soooo viel besser entwickelt als gedacht mit unserer sozusagen Starthilfe bzw. unserem Startkapital; nun finden wir dass wir die Verträge auch anpassen sollten und etwas mehr davon bekommen sollten!“ – dann wäre doch die Empörung wohl sehr hoch/groß bei allen Fans und Offiziellen und man würde sicherlich auch ohne groß drauf einzugehen auf die damals vereinbarten Vertragsinhalte verweisen.

    Wenn man – egal von welcher Seite – Redebedarf hat (den ich auch nachvollziehen kann von Eintrachtseite her), dann soll man das gerne machen, aber bitte wie schon öfters gesagt miteinander und nicht übereinander in der Öffentlichkeit!

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  10. @11
    du findest unter ebundesanzeiger.de sämtliche veröffentlichten Bilanzen von Kapitalgesellschaften. Einfach in der Suche den Namen z.b. Eintracht Frankfurt eingeben und dann die EF Fussball AG suchen.

    Bzgl. der Transfers: Ich habe die Definitionen von stadiongeborenen und vereinsgeborenen Rechten gegoogelt. Ich habe diese Begriffe sonst noch nie beachtet. Daher weiß ich natürlich nicht im Detail welche Rechte bei Sportfive mit im Vertrag stehen. Vom Grundsatz her gehören Transfererlöse allerdings zu den vereinsgeborenen Rechten.
    @Thomas66
    Ich muss gestehen das ich mir mit der neuen HP-Gestaltung etwas schwer tue. Das alte Design war mir lieber und dementsprechend les ich nicht alles und hab mich ein wenig raus genommen. Zumal aktuell gerade was den Spielbetrieb betrifft noch sehr wenig gesagt werden kann.

    Deinem ersten Absatz kann ich nur zustimmen. Stadionbau, nörgeln über diese Verträge etc. unangebracht.
    Was ich bzgl. Sportfive nicht beurteilen kann ist die Möglichkeit, dass dies ein absolut normaler Vermarktungsvertrag in der Bundesliga ist. Was auch nicht vergessen werden sollte, auch beim Thema Miete. Durch diese Prozentuale Gestaltung waren wir gerade in Liga 2 überhaupt erst in der Lage wettbewerbsfähig zu bleiben da wir die Kosten analog zu den gesunkenen Einnahmen gefallen sind. Durch die überaus positive Entwicklung der letzten Jahre sind wir überhaupt erst so weit gekommen, dass diese Verträge uns mehr kosten als sie uns bringen. Sollte man fairerweise bedenken.

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  11. Naja, es gäbe schon eine Möglichkeit, frühzeitig aus dem alten Vertrag rauszukommen: eine Vertragsverlängerung. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick nicht super attraktiv, aber je nach Konditionen kann sich das schon lohnen. Es ist ja nicht so, dass Sportfive uns nur „aussaugt“, sie bringen ja schon Know-How, Kontakte usw. mit. Ich erinnere mich an eine Serie in der FR (?) in der es um Strategien der Verkarktung ging. Dort wurde Mainz als leuchtendes Beispiel der Eigenvermarktung hervorgehoben. Jetzt haben sie diesen Weg, wie mehrfach betont, freiwillig und ohne Zwang verlassen. Warum? Weil es ihnen etwas bringt…

    Ich könnte mir vorstellen, dass Sportfive an einer vorzeitigen Vertragsverlängerung Interesse hätte, v.a. wenn man ihnen signalisiert, dass 2020 eine Vertragsverlängerung kein Selbstläufer wird (Eigenvermarktung oder Konkurrenzvermarkter als Alternativen). Aber wenn man jetzt den Vertrag zu für uns günstigeren Konditionen um 5 Jahre verlängert, dann könnte das eine Win-Win-Situation sein. Möglicherweise spränge sogar ein signing-fee dabei heraus, das könnte dann die Eigenkapitalbasis verbessern und die Zeit bis 2020 (dann nur noch Auslaufen des Stadionmietvertrages) überbrücken helfen (wofür jetzt die Genussscheine stehen).

    Denkbar wären viele Verbessungen, vor allem natürlich eine Senkung der Provision (z.B. 16,5% -> 10%; 18% -> 12%). Durch die Vertragsverlängerung wäre dies möglicherweise aber eben auch für Sportfive ein gutes Geschäft.

    Deutlich mehr Potential hat allerdings tatsächlich der Stadionmietvertrag. Laut einem Bericht im Eintrachtforum über die Bilanz 2010 (http://community.eintracht.de/forum/diskussionen/105217) erhält die Stadion Frankfurt Management GmbH 18 % der Ticketerlöse und 30% der stadiongebundenen Vermarktungserlöse, laut SGEStephan also „Namensrecht, Ticketing, Banden, Catering, Hospitality (VIP-Seats, Logen)“. Ticketing allerdings nur 18%, Namensrecht dafür m.W. lange Zeit alles, seit der Vertragsverlängerung 3 Mio von 3,5 Mio. Da geht uns richtig viel Geld verloren… dafür haben wir natürlich auch kein Stadion bauen müssen (und sind nur deshalb jetzt schuldenfrei, ganz davon zu schweigen, dass wir vor 20 Jahren gar nicht ind er Lage gewesen wären, ein solches Projekt zu stemmen).

    Zusammen genommen heißt das aber: aus den Bereichen Banden, Catering und Hospitality erhalten wir nur 52% der Einnahmen! (18% Sportfive, 30% Stadion Frankfurt Management GmbH). Das sind natürlich schon Mittel, die an anderer Stelle fehlen…

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  12. @koppweh
    Respekt. Obwohl der Artikel etwas älter ist passt er zum Thema.

    @Tabang
    Das ist schon richtig aber nur die Betrachtung dieser Zahlen reicht eben nicht. Klar kann man argumentieren, dass wir Hauptnutzer des Stadions sind und einen gewissen Druck aufbauen können auf die Stadion GmbH. Andererseits muss man aber auch sehen was wir für Kosten und Risiken an der Backe hätten wenn wir das Stadion abbezahlen müssten. Noch dazu ist es aus meiner Sicht sehr unwahrscheinlich, dass wir uns überhaupt ein solches Stadion in dieser Größenordnung hätten bauen können. Und damit wären die Einnahmen aus dem Stadion wiederum auch geringer ausgefallen. Schwierige Gedankenspiele die man eigentlich nur führen kann wenn man die Verträge und genauen Zahlen kennt. Interessant finde ich allerdings Tabangs Idee mit der Vertragsverlängerung und den eventuellen Möglichkeiten daraus.

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  13. @SGEStephan:

    Du hast völlig recht, natürlich kann man die Zahlen nicht alleine betrachten und ich schrieb ja auch, „dafür haben wir natürlich auch kein Stadion bauen müssen (und sind nur deshalb jetzt schuldenfrei, ganz davon zu schweigen, dass wir vor 20 Jahren gar nicht ind er Lage gewesen wären, ein solches Projekt zu stemmen).“

    Nur hat sich die Situation glücklicher Weise geändert und inzwischen stehen wir besser da. So gut, dass wir gerne mit den großen (oder den fast großen) mitspielen wollen: Gladbach, Schalke, Hamburg usw. Und da müssen wir feststellen: jetzt stellt sich uns dies als Wettbewerbsnachteil dar. Also ist die Frage: wie gehen wir damit um. Eine Möglichkeit ist es, zu versuchen, die Verträge zu unseren Gunsten zu verbessern, z.B. durch Verlängerung. Sowohl gegenüber Sportfive als auch gegenüber der Stadt haben wir ein Druckmittel, nämlich sie 2020 auslaufen zu lassen.

    Allerdings halte ich es persönlich für schwachsinnig, ein neues Stadion zu bauen, auch wenn wir es jetzt wohl stemmen könnten. Ich bin ja nicht nur Fan, sondern auch Steuerzahler. Ein Waldstadion ohne die Eintracht wäre aber totes Kapital, das kann niemand wollen. Aber genau weil das Waldstadion derzeit von der Eintracht als Hauptnutzer abhängig ist, muss m.E. ein Vertrag in Zukunft anders aussehen. Es geht nicht darum, die Stadt zu erpressen oder mit dem Waldstadion an die Wand fahren zu lassen (das würde ja bei einem Neubau wohl passieren), aber die neue Situation muss in den neuen Verträgen eben Berücksichtigung finden.

    Ich persönlich träume ja auch davon, dass die Eintracht das Stadion „einfach“ kauft. Dann wäre die Stadt das Risiko los (natürlich auch die Chancen) und die Eintracht hätte mehr Entwicklungspotential (aber auch das Risiko). So wie wir jetzt aufgestellt sind (finanziell und personell), traue ich uns aber zu, die Chancen zu ergreifen und das Risiko im Griff zu behalten. Aber das Stadion ist angeblich bisher noch nicht sehr weit abgezahlt (laß ich vor einiger Zeit, Quelle habe ich leider gerade nicht), 150 Mio (wild geschätzt) müsste man wohl noch für das Stadion hinlegen… Da zahlen wir lange ab, wenn wir „nur“ die knapp 9 Mio Stadionmiete (bisher) für den Kredit einsetzten. Allerdings hätten wir dann aber natürlich auch weitere Einnahmen (z.B. aus den anderen Veranstaltungen).

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  14. @koppweh:

    um das diskutieren zu können, müsstest du uns aber schon deine Rechnung offenbaren… Wobei es ja nur bedingt um den „Wert“ geht. Ich denke, man könnte der Stadt Frankfurt das Stadion relativ günstig abkaufen. Aber alle Schulden müssten mit übernommen werden. Und entsprechend dürfte die wichtigste Frage sein: wie hoch sind die Schulden, die noch auf dem Stadion liegen…

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  15. Das Stadion war zum 31.12.2013 noch mit knapp 160 Mio bilanziert. Wobei der Baukörper über 50 Jahre, die technische Ausstattung und die Gebäude Ausstattung mit 15 Jahren abgeschrieben werden.
    So zu lesen in der Bilanz der Sportpark Stadion Frankfurt am am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH

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  16. 160 Mio sind realistisch. Und ja man könnte ( und müsste ) mit anderen Veranstaltungen noch Geld einnehmen. Man müsste aber auch Personal einstellen, um diese Veranstaltungen zu aquirieren und zu betreuen. Man müsste wenn mal wieder der Rasen für 100.000 ausgetauscht werden muss, das selbst zahlen. Und das sind nur Beispiele. Als Stadioneigentümer hat man auch Kosten, die zusätzlich zur Tilgung zu tragen sind. Daher ist das aus meiner SIcht kein Weg. Eine niedrigere Miete schon

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  17. @19

    auch ich habe irgendwo gelesen, dass unser Stadion noch extrem hoch belastet ist. Stephan hat es auch geschrieben. Da man ja bereits mit der Stadt gesprochen hat laut meines Wissens, ist ja gerade dieser noch vorhandene Schuldenberg das Problem. Man würde von der Eintracht verlangen, dass man den gesamten Berg übernehmen müsste, ohne Anrechnung der gezahlten Mieten. Für mich ist es einfach unerklärlich, wie die Stadt da gerechnet hat und vor allem, was??? Die verlangte Summe ist unverschämt und international erfüllt das Stadion von der Zuschauerzahl her noch nicht mal die vorgeschriebenen Zahlen.

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  18. Kredit 2004 93 Millionen
    Tilgung und Zins p.a. 6,2 Millionen Stadt Ffm
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    Der Rest des Bilanzwertes resultiert aus fingierten Grundstückpreisen und anderen Bilanztricks.
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    Laufzeit 30 Jahre
    Zinzsatz 5,4 % variabel??? Keine Ahnung
    Gesamtaufwand 191.000.000,00 euro nur Kredit nach 30 Jahren
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    Schuldkredit Stand Heute 69 000 000,00 euro….ungefair

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  19. Zunächst mal sind die 160 mio der Bilanzwert. Kein Wert oder Kaufpreis des Stadions. Verbindlichkeiten der Stadion GmbH belaufen sich zum 31.12.2103 auf ca. 73 mio. Ist ja auch logisch. Der Großteil des Stadions wird über 50 Jahre abgeschrieben. d.h. mit 2 Prozent. Der Rest 15 Jahre also 6,66 Prozent. Getilgt wird, wenn man den Stand vom 31.12.12 nimmt ( 79.018.817,57 € ) mit genau 6 %. Daher sind die Schulden niedriger als der Wert des Stadions. Reine Tilgung im Jahr ca. 5 % dazu noch die Zinsen deren Höhe nicht zu erlesen ist. Wenns nur 2-3 Prozent sind, dann ist ein schöner Teil unserer Miete schon alleine dafür genutzt worden. Für mich reichen alleine diese Zahlen um sagen zu können, das mir ein gemietetes Stadion lieber ist als ein eigenes. Zumindest bei diesen Größenordnungen.

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  20. @26

    jepp, da gebe ich dir Recht. Für mich war der Kauf eines Stadions nie relevant und ich halte es alleine von der Infrastruktur her für völligen Blödsinn. Wo sollte das auch hin ein zweites Stadion in Frankfurt? Auch jetzt würde ich es nicht für gut heißen, wenn man auf einmal auf die Idee käme das Stadion zu kaufen. Es hängt einfach zuviel hinten dran, was zusätzliche Kosten verursacht. Natürlich muss auch die Stadion GmbH im Laufe der Jahre dafür sorgen, dass das Stadion gepflegt und gehegt wird. Trotz allem muss aber die Miete einfach erträglicher werden und ich bin überzeugt, dann wäre es trotzdem noch eine winwin Situation für alle Beteiligten.

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  21. Ich kann mich leider nicht bzw. nur sehr bedingt an der Diskussion beteiligen, da mir schlicht und einfach die Kenntnisse fehlen. Schön, dass es hier im Forum Fans gibt, die sich mit finanziellen Zahlenspielen beschäftigen, auskennen und die anderen daran teilhaben lassen. Vielen Dank an euch alle für die interessanten Beiträge!

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  22. Der Stadionbetreiber ( Sportfive und HSG) haben einen Jahresumsatz von 20 Millionen euro. Stand 2013
    Die Eintracht steuert hierbei 60 % bei . Etwa 12 ,7 Millionen .
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    Die Besitzergesellschaft von der Stadt Ffm erhält davon eine umsatzbeteiligte Pacht von 9 Millionen Jährlich . Stand 2013
    Zahlungen über 7, 1 Millionen gehen zu 99% in den Haushalt der Stadt Ffm.
    Von den 7,1 Millionen werden lediglich nur 6,2 Millionen für die Schuldentilgung aufgewendet der Rest verschwindet in hohe Personalkosten und anderen Liegenschaften.(Bornheimer Hang).
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    Wenn man die realen anteiligen Betiebskosten und Instandhaltungskosten der Arena für die Eintracht genau wüßte könnte man genau sagen wie hoch der Wettbewerbsnachteil der Eintracht genau ist.
    Hellmann spricht von 6-7 Millionen über die die Eintracht über den Tisch gezogen wird. Stand 2015
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    Die Stadt Ffm wäre gut beraten die Besitzanteile des Stadions neu zu regeln. Eine Beteiligung der Eintracht AG an der Besitzergesellschaft wäre hier
    nur angemessen. Wie wäre es mit 50 % ?

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  23. Wie wäre es mit 90 Prozent? Warum sollte die Stadt das tun? Und wenn wir Besitzanteile bekommen würden, wären wir auch an den Kosten und nicht nur an den Erträgen beteiligt. Ich glaube nicht, dass so etwas passieren wird. Und mit welcher Begründung sollte es auch? Das wir Umsatz machen? Wir machen daraus ja auch Gewinn. Und wir haben zum Waldstadion keine Alternative. Das weiß auch die Stadt

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  24. Es geht darum das die Eintracht ein Mitspracherecht bekommt gegenüber der Betreibergesellschaft.
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    Da die Betreiber die Betriebskosten für die Eintracht nicht öffentlich macht kann man nur vermuten dass Sie wesentlich geringer sind als manch einer hier glaubt..
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    Ich frag mich wer die 3,5 Millionen bekommt für die Namesrechte des Stadion. Der Betreiber oder der Besitzer oder wandert der Betrag direkt in den Stadthaushalt.

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  25. @koppweh
    Entschuldige bitte diese Frage aber du bist offenbar sehr wohl in der Lage dir die Bilanzen und die Informationen zu erlesen die veröffentlicht werden. Warum kannst du dann nicht normale Posts schreiben sondern immer so verwirrt? Warum bringst du so viele Dinge in einen Zusammenhang die nichts miteinander zu tun haben? Du bist doch gar nicht so verwirrt wie du dich hier immer präsentierst. Warum also dieses Rumgetrolle von einem offenbar intelligenten Menschen?

    Ich muss zugeben, dass mir das mit Sportfive und Bilfinger neu ist. Werde mich wohl mal in die Sache einlesen weil das ein ganz neues Bild auf alles wirft und vor allem ganz andere Schlussfolgerungen zu lässt.

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  26. Die Stadion Frankfurt Management GmbH ( SFM )pachtet das Stadion von der Sportpark Stadion Frankfurt ( SSF )am am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH.

    Bei der SFM sind je zu 50 % Bilfinger und Sportfive beteiligt. Bilfinger ist für die Instandhaltung der Arena zuständig und Sportfive für die Vermarktung. Die Pacht die die SFM an die SSF zu zahlen hat ist Erfolgsabhängig. 99% des Ergebnis vor der Pachtberechnung. Heißt im Umkehrschluss, dass die SSF nur Geld bekommt wenn die SFM gut wirtschaftet. Darauf ist der Zweck der Gesellschaft ausgerichtet. Die SFM wiederum kann durch die Pacht und den Rechten die dazu gehören weitere Partner ins Boot holen. Beispiel Aramark. Da die SGE nun ja aber das Stadion von der SFM mietet ist auch mit dieser Gesellschaft der Mietvertag abgeschlossen. Die Stadt ist damit nicht im Boot. So wie ich das sehe hat die SFM wiederum Sportfive beauftrage die Vermarktung zu übernehmen und bekommt dafür Geld. Was Sportfive dann wiederum von der SGE einnimmt bleibt bei Sportfive. Sowohl der Pachtvertrag von SFM mit SSF als auch der Mietvertrag der SGE mit SFM enden 2020.

    Dann kann die SSF den Vertrag verlängern oder sich einen neuen Partner suchen. Somit sehe ich mit den wenigen Informationen in 2020 2 Varianten:

    1. Vertrag wird verlängert. Die SFM muss sich mit der SGE ebenfalls auf einen neuen Vertrag einigen weil sie den Hauptnutzer braucht. Verhandlungsvorteil SGE vor allem da Sportfive ja auch an einer weiteren Zusammenarbeit in der sonstigen Vermarktung interessiert sein dürfte.

    2. Die SGE gründet mit Bilfinger, Steubing AG oder wem auch immer ( nur Beispiele ) eine eigene Gesellschaft um das Stadion zu pachten und zu vermarkten. Problem hierbei wird allerdings die feste Pacht für die Stadt sein. Wieviel muss es sein, gibt es erfolgsabhängige Regelungen usw. Was passiert bei einem Abstieg? Vorteil wäre aber natürlich, dass man die Vermarktung komplett in den Händen der neuen Gesellschaft hätte. Diese hatte in 2013 ca. 10 Mio Überschuss vor Berechnung der Pacht an die Stadt. Vllt. kann man hier die Schraub ansetzen und so kalkulieren, dass die Stadt nur 5- 7,5 Mio im Jahr bekommt und man um dieses Ergebnis zu erreichen die Miete runterfahren kann.

    Alles in allem recht schwierig zu beurteilen aus meiner Sicht. Variante 2 bietet sicherlich viele Möglichkeiten aber auch einige Risiken. Eine sichere und vllt. nicht so unsinnige Alternative wäre Variante 1 mit wesentlich besseren Konditionen für die SGE. Denn klar ist, dass ohne die SGE sich das Stadion nicht trägt. Von 31 Veranstaltungen in 2013 waren 22 davon Spiele der SGE.

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  27. Wir drehen uns im Kreis.
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    Variante 2 halte ich für augeschlossen!
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    Das wird nicht passieren. Da geb ich Brief und Siegel darauf.
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    Sportfive und HSG haben gegenseitig Vertŕäge unterschrieben und sind dazu in einer Betreibergesellschaft SFM noch vereint.
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    Ich weiß immer noch nicht wer die 3,5 millionen von den Namensrechte bekommt. Der Betreiber oder die Stadt Ffm direkt in die Haushaltskasse. Jedenfalls sehe ich keine Hinweise in den Bilanzen.
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    Hast du gewusst das 3000 VIP s mehr Umsatz generieren als 38000 zahlende Zuschauer.
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    Im übrigen hat die Betreibergesellschaft SFM ein Sonderkündigungsrecht falls die Eintracht sportlich absteigt .
    Die haben kein Risko zu tragen. Wenn scheiße läuft ziehen die den Stecker.
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    Die Stadt Ffm kann den Vertrag ebenfalls vorzeitig beenden falls die Pachteinnahmen nicht mehr fliesen.
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    Die Stadt Frankfurt wird dieses Konstrukt nie und nimmer auflösen.

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