Ein Schuss ins Glück – Amin Younes trifft unhaltbar für Bayern-Keeper Neuer ins Tor.

Auch der große FC Bayern kann die Eintracht aktuell nicht stoppen. Nach einer der besten ersten Halbzeiten unter der Rigide von Cheftrainer Adi Hütter, konnte das Team die 2:1-Führung über die Zeit retten. Der Österreicher ist damit der erste Coach seit Friedel Rausch im Jahr 1980, der die Münchener zweimal hintereinander in einem Heimspiel besiegen konnte. Zude traf man nun im elften Spiel hintereinander mindestens doppelt – neuer Vereinsrekord! Es passt derzeit vieles ins Bild, sicherlich auch, dass die SGE, trotz Sieg gegen den Rekordmeister, einen Platz in der Tabelle abrutscht und nun wieder Vierter ist. Den Vorsprung in der Causa Champions-League konnte auf fünf Punkte ausgebaut werden. Auf den siebten Platz sind es nun sogar neun Punkte.

Es war ein Wettlauf gegen die Zeit, so beschrieb es Hütter im Vorfeld der Partie. Jenes Rennen konnte André Silva nicht für sich entscheiden. Der beste Frankfurter Torschütze musste wegen eines Hexenschusses pausieren. Erik Durm plagten Hüftprobleme und Djibril Sow saß seine Gelbsperre ab. Das Trio um Luka Jovic, Almamy Touré und Sebastian Rode stellte die Startaufstellung. Mit Markus Schubert und Elias Bördner durften erstmals zwei Ersatztorhüter auf der Bank Platz nehmen. Für letzteren sicherlich ein nachträgliches Geschenk für seinen unter der Woche unterschriebenen Profivertrag.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Bayern München der vierzehn zensierten Spieler den Wert 2,21. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 740 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Amin Younes: „Weltklasse“, „Schlüsselspieler“, „Königstransfer“ – die Schlagworte, die mit Amin Younes in den letzten Tagen in Verbindung gebracht werden, beschreiben diese außergewöhnliche Leistung der Neapel-Leihgabe aus fußballerischer Sicht. Menschlich gehört der Deutsch-Libanese aber gewiss auch zu einer besonderen Extraklasse. Gegen die Bayern absolvierte er wohl eines seiner besten Spiele seiner Karriere. Gekrönt mit einem Wahnsinnstor in den Winkel. Note 1 – absolut verdient, keine Frage. Die Nummer 32 prägt das Spiel auf besondere Art und Weise. Und besondere Spieler braucht es, wenn am Ende Großes herausspringt.

Filip Kostic: In Halbzeit eins machte Filip Kostic mit dem Nationalspieler Süle was er wollte. Er spielte ihn beinahe her und deckte grundlegende Schwächen beim Vertreidiger auf. Kurz vor Ende des Spiels hätte er sich beinahe mit einem Tor belohnt, doch Neuer parierte unnachahmlich. Einen Scorerpunkt verdiente er sich mit der Vorlage auf Kamada, die zum 1:0 führte.

Kevin Trapp: Wenn du die Bayern schlagen willst, brauchst du einen starken Keeper. Den hat die SGE mit Kevin Trapp. Als die Gäste gute 30 Minuten gar nicht vor seinem Strafraum zu sehen waren, entschärfte er einen als Flanke getarnten Schuss reaktionsschnell über die Latte. Auch in der Sturm- und Drangphase der zweiten Hälfte sicherte er die Führung mit starken Paraden.

Martin Hinteregger: Eine Kiste Bier gab es zum Spielende für Martin Hinteregger – und wohl auch für seine Teamkollegen. Die hat er sich redlich verdient. Beinhart, zweikampfstark und lautstarker Wortführer.

Daichi Kamada: Daichi Kamada ist eine Augenweide. „Ihm zuzuschauen macht glücklich“ titelte der „Spiegel“. Er kann Dinge mit dem Ball, die man sich nicht aneignen kann. Er hat eine unglaubliche Leichtigkeit und das nötige Feingefühl am Ball. Defensiv ackerte er, offensiv wirkte er konsequent und zielstrebig. 14 Scorerpunkte hat er bereits. 15 Scorerpunkte setzte er sich als Ziel. Die wird er übertreffen.

Makoto Hasebe: Es ist kein Zufall, dass Makoto Hasebe immer wieder zu den sprintstärksten Spielern der Eintracht gehört. Das Ergebnis seiner körperlichen Fitness schlägt sich unmittelbar in Leistung nieder. Positiv sei noch anzumerken, dass er mittlerweile auch seine kleinen Nicklichkeiten mit Gegner und Schirigespann unterbunden hat.

Evan N’Dicka: Evan N’Dicka hatte gegen Sané seine Probleme. Der Anschlusstreffer ging mitunter auf seine Kappe, als er sich zu einfach ausspielen ließ. Konnte sich teilweise nur mit Fouls helfen, die ihm am Ende des Tages die fünfte Gelbe Karte einbrachten. Das Bremen-Spiel wird der Franzose damit verpassen.

Tuta: Ähnliches gilt für Tuta, der in den ersten 45 Minuten noch sicher und standfest agierte. Später schwamm er aber wie der Rest der Hintermannschaft. Kein Vergleich allerdings zu seiner Leistung im Hinspiel, als er sein Debüt in dieser Saison gab.

Ragnar Ache: Nach langer Verletzungspause kehrte Ragnar Ache zurück und stand direkt im Rampenlicht. Foulelfmeter ja oder nein? Der Schiri entschied auf kein Foulspiel. Interessante Regelauslegung, wie wir finden. Er war wesentlich lauffreudiger und agiler als Jovic.

Sebastian Rode: Sebastian Rode ersetzte Djibril Sow und machte es soweit ganz gut. Im Großen und Ganzen war es ein ordentlicher Auftritt, bei dem es nicht viel zu meckern gab.

Aymen Barkok: Es war kein Zufall, dass Hütter Aymen Barkok brachte. Mit seiner Schlitzohrigkeit sollte er für unerwartete Momente sorgen. Zumindest konnte er aber die Bayern-Spieler länger in der eigenen Hälfte beschäftigen.

Stefan Ilsanker: Stefan Ilsanker blieb ohne Fehler. Kämpfte sich in die Partie. Rannte sich die Seele aus dem Leib. So bringt er seine Qualitäten ins Spiel.

Steven Zuber: Steven Zuber blieb weitesgehend unter dem Radar und hatte keine besonderen Momente. Half mit den Sieg über die Zeit zu bringen.

Almamy Touré: Immer wieder besitzt Almamy Touré Fehler in seinem Spiel, die gefährlich werden können. Vor allem zum Beginn wirkte noch die Nervosität mit, die er aber später ablegte.

Luka Jovic: Kein Spiel mit dem er glänzen konnte. Luka Jovic war größere Zeiten komplett abgemeldet. Er war dieses Mal kein Faktor.

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8 Kommentare

  1. Interessant dagegen die Bewertung bei ligainsider.de. Da wurde der gesamte defensive Mannschaftsteil richtig schlecht bewertet. Solche Holzköpfe! 😀

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  2. @1: Holzköpfe trifft es gut.

    Eine Halbzeit Bauern-Druck relativ schadlos überstanden – das ist eine Top-Leistung.

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  3. Jovic hat mir der Annahme mit der Brust und dem gechipten Ball nach links außen auf Kamada erst das zweite Tor möglich gemacht… Den hätten wenige so annehmen und weiter leiten können.

    Es war kein gutes Spiel, aber er war der Faktor für das 2 zu 0

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  4. Insgesamt tolles Spiel unserer Eintracht. Gerade die erste Halbzeit war gnadenlos gut. Man sieht aber auch, dass unsere Bank doch nicht so gut gefüllt ist, wie manche meinen. Wir haben 3 Stammspieler ersetzen müssen und dann kam von der Bank dann Ache statt Jovic und Ilsanker statt Rode. Das ist schon ein Qualitätsverlust, der zu bemerken war und irgendwann auch zu Punktverlusten führen wird.

    Jovic hat in den beiden Spielen davor auch keine besonderen Offensivaktionen gehabt. Nach seinem fulminanten Start und der anfänglichen Euphorie kehrt halt jetzt der Alltag ein. Silva hat da aber momentan klar die Nase vorn. Jovic von der Bank kommend macht mehr Sinn.

    Ache hat mir nicht so gut gefallen. Vor allem das taktische Anlaufen der Verteidiger war sehr schwach, gerade im Vergleich zu Barkok, der ja zeitgleich ins Spiel gekommen ist. Den Elfmeter hätte man geben können vielleicht sogar müssen, aber ansonsten ist da noch Luft nach oben.

    Ilsanker mit den gewohnten Schwächen am Ball.

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  5. Jovic hätte nach Pass von Kostic das 1:0 gemacht. Nur stand Kamada 2 Meter links von ihm und machte das Tor. Wenn Jovic genetzt hätte, wäre er mit einer 2 bewertet worden. Aber so ist das im Fußball.

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  6. @4. MagischesViereck

    „Man sieht aber auch, dass unsere Bank doch nicht so gut gefüllt ist, wie manche meinen. Wir haben 3 Stammspieler ersetzen müssen und dann kam von der Bank dann Ache statt Jovic und Ilsanker statt Rode.“

    Dat Jovic und Rode normalerweise vonne Bank kommen, dazu noch Toure den Durm ersetzen musste, und dat gegen die Laufkundschaft aus Bayern is dir aber schon bekannt? Die Eingewechselten haben ihre Sache so ordentlich gemacht, dat wir am Ende sogar gewonnen haben. Also kann dat nicht so verkehrt sein. Und dat der Ache nach seiner Verletzung ersma aus der kalten Hose kommt und dann direkt gegen die Bayern ran darf, macht die Sache nicht leichter.

    Wie man zwanghaft die Nadel im Heuhaufen sucht in unser Situtation geht mir echt nich inne Birne.
    Dat einzige wat man an dem Spiel bemängeln kann is unser Geläuf, nich auszudenken wie Kamada und Younes spielen würden wenn der Rasen noch unser CL-Niveau hätte……

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  7. Ich mag diesen Humor, der mit der Reservebank war echt gut. Also die ersten drei von der Reservebank mussten die drei Ausfälle kompensieren. Dann bringen wir bei den wechseln zwei große Talente, die es auch gut gemacht haben. Mit Ilse bringen wir um die Defensive zu stärken ein Kämpfer, was für mich logisch war. Wir hätten ansonsten Hrustic bringen können, der sicher offensiver gewesen wäre.Chandler und Willems hätten zur Not auch außen defensiv oder offensiv helfen können.

    Oder sind die Bayern gemeint? Da kann ich es nachvollziehen. Die hatten wie wir drei Stammspieler zu ersetzen, und ihre Ersatzspieler konnten das zu keiner Zeit. Dann gebe ich dir natürlich recht.

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