Auch der Verein Eintracht Frankfurt boomt. Es gab immer wieder neue Mitgliederrekordzahlen. Wie stolz sind Sie auf diese Zahlen und wo liegen jetzt die Ziele?
Wir haben uns ein hohes Ziel gesteckt. Wir wollen am 31.12.2020 100.000 Mitglieder erreicht haben. Das Ziel ist sehr ambitioniert, aber erreichbar. Wir sind schon jetzt einer der 25 größten Klubs der Welt. Wir wollen jetzt noch Gladbach schaffen und dann sind wir der fünftgrößte Verein in Deutschland. Wenn wir das schaffen, wäre das schon ein riesiger Schritt. Wir haben damals im Jahr 2000 mit 4.500 Mitgliedern angefangen, da sind die aktuellen Zahlen fast schon wahnsinnig. Das wird einem erst recht bewusst, wenn das Stadion ausverkauft ist, weil man fast doppelt so viele Mitglieder hat als dort Platz finden. Das ist unglaublich. Der ganze Verein ist auf dem Vormarsch, er ist jung, aktiv, trendig. Und das hat nicht nur mit Fußball zu tun, wir sind in fast allen Bereichen erfolgreich. Wir wollen jedem die Möglichkeit geben, sich sportlich zu betätigen. Dabei steht der gesamte Verein zusammen. Jeder profitiert von den anderen und jeder fiebert mit den anderen mit. Aber wir wollen noch mehr. Wir dürfen uns nicht ausruhen. Wir wollen unsere Zukunft aktiv gestalten und nicht stehenbleiben.

Eintracht-Präsident Peter Fischer mit SGE4EVER.de-Redakteur Florian Bauer. Foto: Bickel

Und auch in Zukunft lebt Eintracht Frankfurt von Vielfalt? Wie wichtig ist der Kurs des Vereins, der in den letzten Jahren eingeschlagen wurde?
Absolut wichtig. Ich stehe dafür ein und bin dafür auch viel unterwegs. Wir leben die Werte vor und es macht mich stolz, dass das so viele gut finden. Ich habe die höchste jüdische Auszeichnung für einen Nicht-Juden bekommen, das macht mich mehr als stolz. Dieses Thema hat uns auch tausende Mitglieder gebracht, die vorher nichts mit uns zu tun hatten. Auch andere Vereine erklären sich hier solidarisch mit uns. „In der Farbe getrennt, in der Sache vereint“ ist oft als Argument gefallen. Auch Leute aus der Gesellschaft außerhalb des Fußballs haben sich solidarisiert, weil sie unsere Werte unterstützen. Ich bin stolz darauf, dass soviele Menschen mitziehen. Als Verein, mit den Kollegen und den Mitgliedern, haben wir dieses Thema verinnerlicht. Ich hoffe, dass wir es schaffen, damit Dinge zu erreichen und zu verändern. Auch außerhalb der Stadien, der Sportplätze oder der Umkleidekabinen. Unsere Mannschaften sind bunt und das bleiben sie auch, das ist ganz normal für uns. Hier zeigt sich nicht nur der Verein Eintracht Frankfurt, sondern die Gesellschaft.

Jetzt verändert sich die Welt trotzdem immer mehr. Vor allem in den sozialen Netzwerken gibt es kaum noch Grauzonen. Macht man sich darüber Gedanken? Oder ist es dann noch wichtiger eine klare Meinung zu haben und hinter dieser zu stehen?
Es ist für mich auf jeden Fall wichtiger, noch immer die klare Meinung zu repräsentieren, auch in den sozialen Netzwerken. Es gibt leider zu viele, die in den sozialen Netzwerken anonym ihre Meinung abgeben können. Das ist nicht auf den Fußball begrenzt. Das ist in der Gesellschaft, in der Politik und in fast allen Bereichen unseres Lebens so. Da sollen Leute aufgehängt werden, sind Dreckschweine und Säue, es gibt hier keine Grenzen mehr. Ich denke, dass wir unsere Gesetze in Deutschland ganz dringend ändern müssen. Hier muss ein Stoppschild aufgebaut werden. Das kann einfach nicht sein, egal ob es um meinen Nachbarn geht oder um eine Politikerin. Die Hetze in den sozialen Netzwerken ist einfach unerträglich. Wir müssen die Menschen hier klar identifizieren und hart bestrafen. Wir müssen hier auch schon in den Schulen anfangen, unsere Kinder besser zu erziehen. Es ist eine schlimme Entwicklung, nicht nur im Fußball, sondern in der Gesellschaft.

Die letzten Frage: Ihre drei Eintracht-Momente 2019?

Das Auswärtsspiel in Mailand war eines der Highlights im Eintracht-Jahr 2019. (imago images / HochZwei/Syndication)

Mein erster Moment war definitiv das Auswärtsspiel in Mailand am 14. März, an meinem Geburtstag. Wie schon gesagt, als ich hier ein Geburtstagsständchen gesungen bekommen habe, ist kein Auge trocken geblieben und das werde ich nie wieder vergessen. Ein weiterer Moment war der Tag, an dem wir die 80.000 Mitglieder der SGE verkünden durften. Das war immer eine Marke, die wir unbedingt erreichen wollten. Und als dritten Moment könnte ich die Erfolge unserer zahlreichen Abteilungen nehmen. Exemplarisch nehme ich den Champions League-Sieg unserer Tischfußballerinnen und einen Wettkampf unserer Turner Anfang Dezember. Wir haben hier mit größtenteils eigenen Jungs ein tolles Ergebnis erzielt und in einem dramatischen Aufstiegswettkampf den Sprung in die erste Bundesliga geschafft. Diese Ereignisse sind grandios für den Verein Eintracht Frankfurt und werden mir lange in Erinnerung bleiben.

Ihre drei Wünsche für das Eintracht-Jahr 2020?
Ich wünsche der Eintracht-Familie vor allem Gesundheit. Das ist bei dem ganzen Sport und den ganzen Emotionen einfach das Wichtigste. Dass wir auch mal zufrieden sind, nicht nur nach oben, sondern auch mal nach unten und zurückschauen. Und mein dritter Wunsch ist der sportliche Erfolg im ganzen Verein. Da bleibe ich bei Adi Hütter, der mal gesagt hat: „Gewinnen ist einfach geiler als verlieren.“ Und das wünsche ich mir für alle Mannschaften und Sportler unseres Vereins.

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1 Kommentar

  1. Ich mag den Selbstdarsteller nicht.
    Ich stimme immer gegen Ihn.
    Anscheinend sehen das aber die meisten Mitglieder nicht so.
    Scheiss drauf.
    Ich torpediere Ihn, wo ich kann und wie ich kann.
    Vor allem sein linksliberales Gebabbel geht mir tierisch auf den Nerv.
    Der hat keine Ahnung von den negativen
    Auswirkungen seiner Ansprachen.
    Und kommt mir jetzt nicht mit der AfD und der braunen Keule, denn ich bin kein Nazi.
    Nur ein denkender Mensch, dem die Ansichten eines wohlhabenden, von der Realität eines Otto-Normalverbrauchers, weit entfernten narzisstisch, egomanischen Selbstdarstellers, bitterböse auf den Sack gehen.
    Der Mensch ist unerträglich.
    Sitzt du mit dem an einem Tisch, hörst du nur Ihn babbeln und meistens nur Geschichten, in denen er die Hauptrolle spielt.
    Keine Ahnung was die ganzen Mitglieder an dem finden.

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