Sein gehaltener Elfmeter sorgte noch einmal für Hoffnung bei den Frankfurtern (IMAGO images/ Laci Perenyi)

Am Ende war Neapel an diesem Abend im Frankfurter Stadtwald eine Nummer zu groß. Mit dem 0:2 ist die Überraschungsmannschaft der Champions League am Ende noch ganz gut bedient und behält sich zumindest noch eine kleine Rest-Hoffnung im Rückspiel in Italien das Spiel zu drehen. Dieses wird die Mannschaft aber ohne Randal Kolo Muani bestreiten müssen, der nach seiner gestreckten Sohle die Rote Karte sah. Spätestens nach diesem Platzverweis schien Frankfurt endgültig ins Hintertreffen gegen eine gallige, ballsichere und vor allem spielfreudige und am Ende dann auch effiziente Mannschaft zu kommen. Seis drum – auf diesem Niveau entscheiden eben kleine Dinge zwischen Sieg oder Niederlage. Die SGE hat sich dennoch teuer verkauft.

Kristijan Jakic erhielt erneut vor Makoto Hasebe den Vorzug. Aurelio Buta ersetzte derweil Ansgar Knauff im Mittelfeld auf der rechten Außenbahn. Ansonsten vertraute Oliver Glasner seinem Stammpersonal. Einzig Junior Dina Ebimbe fehlte im Kader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen SSC Neapel der elf zensierten Spieler den Wert 3,5. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 310 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Kevin Trapp: Als Kevin Trapp den von Aurelio Buta verursachten Elfmeter mit einer starken Parade abwehrte, wurde es so richtig laut im Waldstadion. Man hatte das Gefühl, dass die Eintracht sich aus der drückenden Phase der Italiener nun befreien werde, doch stattdessen spornte es die Gäste noch mehr an. Beim 0:1 war er einfach machtlos – Neapel ist einfach eine unglaublich krasse Kontermannschaft. Trapp hielt Frankfurt lange im Spiel und war wohl der Adlerträger, der Normalform an den Tag legte.

Philipp Max: Ehrlicherweise war Philipp Max das komplette Spiel über mit Defensivaufgaben betreut. Er kam gar nicht dazu, sich auf dem Flügel Luft zu verschaffen. Nach vorne ging also bei seiner Champions League Premiere nicht viel. Hinten wurde er aber auch das eine oder andere Mal von den pfeilschnellen Neapolitanern überlaufen.

Tuta: Tuta brannte von Minute 1 an, das war unverkennbar. Nervosität? Fehlanzeige! In Unterzahl war er dann aber auch machtlos und teilweise überfordert. Insgesamt aber durchaus ein ansehnliches Spiel des Brasilianers.

Daichi Kamada: Euro-Daichi hat wieder gezeigt, welche Qualität in ihm steckt. Hinten war er bissig und versuchte viele Bälle zu erobern. Sein Pressing war herausragend. Zudem fand er zu Beginn immer wieder die Lücken des Gegners, wenngleich daraus nicht viel resultierte. Dennoch: Daichi Kamada war einer der Lichtblicke auf dem Feld.

Djibril Sow: Löcher stopfen ist seine Passion, das machte Djibril Sow mit viel Hingabe und Leidenschaft, aber gegen die teil übermächtigen Gegner kam er immer wieder ins Schwitzen. Es war eine Mammut-Aufgabe, die die Eintracht in der Zentrale zu bewältigen hatte.

Kristijan Jakic: Kristijan Jakic sollte seine Bissig- und Griffigkeit in der Abwehr unter Beweis stellen, vor allem gegen Victor Osimhen. Das gelang auch zunächst, doch mit fortwährender Spieldauer ließ auch bei ihm die Konzentration nach. Katastrophale Ballverluste prägten das Spiel der Hessen und Jakic hatte seinen Anteil daran.

Randal Kolo Muani: Randal Kolo Muani konnte es gar nicht glauben und wollte den Platz nicht verlassen nach seinem Platzverweis. Seine gestreckte Sohle sorgte wohl für den Knick, der nicht mehr umzubiegen war. Zu Beginn noch stark dabei, wurde es auch bei ihm immer ruhiger. Das lag aber gewiss auch an mangelnder Unterstützung seiner Teamkollegen.

Mario Götze: Sein Fehlpass brachte die Führung der Gäste. Mario Götze verlor im Vorwärtsgang den Ball und dann ging alles ganz schnell. Wurde von Neapel immer auf engstem Raum bedrängt und kam gar nicht zur Entfaltung. Ein gebrauchter Tag des so erfahrenen Weltmeisters.

Evan N’Dicka: Auch Evan N’Dicka war beim Fehlpass Festival ein ausschlaggebender Faktor. Er begann zwar sehr sicher, doch irgendwann brach der Franzose ein. Hatte Glück, dass sein katastrophaler Fehlpass am Ende in einem Abseitstor mündete. Sonst war die Messe wohl schon viel früher gelesen.

Aurelio Buta: Aurelio Buta bekam vor Knauff den Vorzug, weil er defensiv einen Tick besser sei erklärte Glasner vor der Partie. Das war leider nicht sichtbar, denn der Portugiese war ziemlich überfordert. Der verschuldete Elfmeter tat sein Übriges. Wirkte sehr nervos und zerfahren.

Jesper Lindström: Das sind die Spiele, an denen Jesper Lindström noch wachsen muss. Kam gar nicht in erfolgsversprechende Situationen, verhedderte sich, spielte Fehlpässe, stand im Abseits. Auf ganz großer Bühne wartet noch viel Arbeit auf den jungen Dänen.

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4 Kommentare

  1. „Auch Evan N’Dicka war beim Fehlpass Festival ein ausschlaggebender Faktor.“ dabei bei evan mit 87% passquote der beste in dieser kategorie. trapp und lindström mit 50% passquote die schlechtesten und damit größeren anteil am „fehlpass festival“

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  2. OG hat heute wunderbare Erklärungen gegeben, was am Dienstag gut war und was eben nicht so geklappt hat wie geplant.
    Toll finde ich auch den Vergleich mit guten Schülern, die bisher schon vieles gut und erfolgreich geschafft haben und nun , nach einer verpatzten Aufgabe nicht gleich zu 5er Schülern werden.
    Das unterscheidet sich wohltuend zu manchen Kommentaren im Boulevard, die jetzt gleich wieder alles in Frage stellen.
    Es sei nur nochmal daran erinnert, es war ein Spiel im 8tel Finale der CL gegen den tatsächlichen Überflieger der SerieA, ein Mannschaft ohne Fehl und Tadel an diesem Abend.
    Niemand von uns freut sich über diese verdiente Niederlage. Umso mehr freue ich mich über unsere geschlossene Reaktion im Waldstadion nach dem Spiel, die Mannschaft wurde unterstützt, motiviert und auch gewürdigt für die bisher erbrachten Leistungen. Das war echte , tausendfache Eintracht und Zusammenhalt bei Sieg oder Niederlage. Ich war dabei am Dienstag und es erfüllt mich noch heute mit Stolz.
    Forza SGE !

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  3. Ja, der Oliver Glasner ist großartiger Trainer und Pädagoge. Sein Schülervergleich ist wunderbar.
    Ich hoffe er bleibt noch lange hier bei der Eintracht.

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