Die Eintracht-Frauen gewannen am Sonntag überzeugend mit 4:0 gegen den 1. FC Köln, liegen damit weiterhin auf dem dritten Rang der Frauen-Bundesliga. Der VfL Wolfsburg liegt zwei Spiele vor Schluss mit einem Punkt mehr auf dem anvisierten zweiten Rang. Cheftrainer Niko Arnautis sagte nach dem Spiel im Rheinland: „Wir wollten heute dranbleiben und auf Wolfsburg Druck ausüben, gleichzeitig auch Leverkusen distanzieren. Wir haben heute den nächsten wichtigen Schritt Richtung Champions League gemacht.“ Denn der direkte Schritt in die Königsklasse führt über den zweiten Rang.
Auch der dritte Platz kann in die Königsklasse der Frauen führen. Dann müsste die SGE allerdings erst durch eine Qualifikation. Sophia Kleinherne betonte bereits nach der Niederlage gegen die neuen Meisterinnen aus München bei „Sky“, dass sie genug davon hat: „Ich habe dieses Quali-Turnier dreimal gespielt. Wir haben es einmal geschafft und zweimal nicht. Das wurmt natürlich enorm. Ich darf dann auch mal in den Mund nehmen, dass es mir damit ehrlich gesagt reicht.“
Im Rennen um die internationalen Plätze befinden sich neben Wolfsburg und Frankfurt auch noch die Kickerinnen aus Leverkusen. Sie haben vier Punkte Abstand auf die Adlerinnen. Brisant: Die Wölfinnen und die Bayer-Frauen treffen am letzten Spieltag noch im direkten Duell aufeinander. Daneben spielt Leverkusen noch gegen Leipzig, während Wolfsburg noch gegen die bereits abgestiegenen Potsdamerinnen ran muss. Für die Adlerträgerinnen könnte das ein Vorteil sein. Mit Leipzig und Hoffenheim warten machbare Aufgaben. Leipzig konnte seit fünf Partien nicht mehr in der Liga gewinnen. Doch die Sinsheimerinnen sind nicht zu unterschätzen. Gegen die Top-Teams aus München und der Autostadt verloren sie nur denkbar knapp. Die Niedersächsinnen konnten erst in der dritten Minute der Nachspielzeit das Siegtor erzielen. So wäre die Eintracht beinahe schon am vergangenen Spieltag vorbeigezogen.
Platz 2 würde Planungssicherheit geben
So muss am Sonntag ein Sieg gegen die TSG her. Die Torschützin gegen Köln zum zwischenzeitlichen 2:0, Nicole Anyomi, sagte mit Blick auf die letzten beiden Spiele: „Nächste Woche können wir entscheiden, dass wir in der kommenden Saison international spielen. Das ist das Ziel.“ Dann könnte immerhin schonmal die Top-3 gesichert werden.
Mit Erëleta Memeti und Sophia Winkler wurden bereits erste Transfers für die neue Saison getätigt. Doch auch die bereits bestätigten Abgänge von Barbara Dunst und Stina Johannes müssen kompensiert werden. Der Vertrag von Kapitänin Tanja Pawollek läuft im Sommer aus, Gerüchte um einen Abgang machten nun die Runde. Auch die Aussagen von Kleinherne lassen darauf schließen, dass sie gern Sicherheit bezüglich einer Champions League-Teilnahme hätte. Mit dem zweiten Platz hätten die Verantwortlichen gewichtige Argumente für die eigenen Spielerinnen und weitere potentielle Neuzugänge. Gewissheit wird vermutlich erst nach dem letzten Spieltag bestehen.
4 Kommentare
Leider wäre das Qualiturnier sehr unpassend... die Fallhöhe ist maximal und durch die EM im Sommer und die vielen Nationalspielerinnen gibt es gefühlt keine, bzw. eine sehr kurze Sommerpause, in die das Turnier dann fällt. Wolfsburg liefert, die werden wohl in 2 Spielen nicht mehr patzen, eventuell noch gegen Bayer ein Unentschieden?
Gruß SCOPE
Das Wolfsburg gegen Bayer Spiel ist noch eine letzte Chance auf Platz 2. Ausgeschlossen ist es nicht. Es ist natürlich hart gegen Bayern und Wolfsburg, schwächeln die einen, sind die anderen da. Es ist echt schade, dass es keine Europa League der Frauen gibt, bei der die auch mit Platz 3 noch glänzen und sich international beweisen könnten.
Manchmal bin ich schon auch am zweifeln, ob Arnautis der richtige ist, um auch mal etwas Unerwartetes zu erreichen. Die Spielerinnen schätzen ihn, aber Trainer, die die Spieler auf einer professionellen Distanz halten, wie Hütter oder Magath, sind ja nicht unbedingt schlechter.
Den zweiten Platz hat man vermutlich durch die beiden komplett unnötigen Tore gegen Freiburg in der Verlängerung weggeschmissen, auch wenn Wolfsburg natürlich gegen Leverkusen noch patzen kann. Aus dem Spiel gegen Köln kann man jedoch mitnehmen, dass es endlich mal wieder ein wirklich gutes Spiel war und man das erste Mal seit Langem ohne Gegentor blieb. Überrascht war ich tatsächlich, dass sich Arnautis zu zwei Wechseln durchrung und mit Pia Sophie Wolter und Tanja Pawollek zwei formschwache Spielerinnen auf die Bank setzte. Carlotta Wamser ist wirklich die Entdeckung auf der Rechtsverteidigungsposition und die Mannschaft profitiert einfach am stärksten davon, wenn Lisanne Gräwe in der Mitte spielt. Anscheinend soll Pawollek am Sonntag verabschiedet werden, weil sie keinen neuen Vertrag mehr enthält. Das ist für mich dann doch überraschend, weil Arnautis trotz schwacher Auftritte bisher immer sehr an ihr festgehalten hat.
Ja, irgendwie ist sie im Verein groß geworden und die Kapitänin. Im hr Heimspiel vor 2 Monaten klangen auch keine Abschiedspläne durch. Die Frage ist, verlängert sie nicht oder Verein nicht...
Gruß SCOPE
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