Trainer Adi Hütter freut sich über das 2:0 von Sebastian Rode. (Bild: imago images / Jan Huebner)

Nach der berauschenden Europapokal-Nacht im Frankfurter Stadtwald gegen Benfica Lissabon gönnte Eintracht-Trainer Adi Hütter seinen Spielern an Karfreitag einen freien Tag. Und das, obwohl am kommenden Montag das nächste schwere Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg ansteht. Trotz des freien Feiertages waren nach Aussage des Trainers am Vormittag viele Spieler an der Arena. Sie ließen sich von den Physiotherapeuten pflegen oder trainierten individuell im Kraftraum. „Das spricht für dieses Team“, freute sich Hütter, der am Freitagnachmittag generell kaum aus dem Schwärmen rauskam. „Ich muss mich manchmal selbst ein bisschen zwicken, weil es außergewöhnlich ist, was wir in dieser Saison bislang geleistet haben. Das ist sensationell“, sagte er und erinnerte zugleich an die Situation vor einem knappen Dreivierteljahr: „Da haben wir sicherlich nicht dran gedacht, dass wir einige Monate später im Europa-League-Halbfinale und auf Patz vier in der Liga stehen. Es ist ein langer Prozess gewesen. Und daher macht es mich auch unheimlich stolz. Man hat es uns vielleicht auch nicht zugetraut. Aber die Saison ist noch nicht zu Ende. Wir haben noch einige wichtige Spiele vor der Brust – wie das am Montag.“

Volle Konzentration auf „Schlüsselspiel“ in Wolfsburg 

Mit dem VfL Wolfsburg wartet dann nämlich ein Verein, der in unmittelbarer Schlagdistanz zu den internationalen Rängen liegt und diese gern noch erreichen möchte. Entsprechend fokussiert geht Hütter diese Partie an. „Ich habe den gestrigen Abend sehr genossen und mit Freunden ein Glas Wein getrunken. Aber ab heute Nachmittag gilt die volle Konzentration dem Spiel in Wolfsburg. Das ist wieder ein absolutes Schlüsselspiel für uns. Wir wissen, was auf uns zukommt. Der VfL ist sehr heimstark“, so der Österreicher. Es gelte jetzt, die Köpfe „von dieser magischen Nacht freizubekommen und in der Bundesliga wieder unseren Mann zu stehen“. Dafür brauche die SGE am Montag eine „Top-Leistung.“

Hütter von Falette beeindruckt 

Aber natürlich wirkt der Sieg über Benfica Lissabon am Freitagmittag noch nach. Hütter beschrieb seine positiven Gefühle, als er am Morgen wach wurde und realisierte, was am Abend zuvor passiert war. Der Trainer wurde von den Fans nach Abpfiff mit Sprechchören frenetisch gefeiert. „Es zeigt die Anerkennung der Fans, für das, was hier geleistet wurde. Ich habe das genossen. Trotz allem bin ich einer der versucht, die Bühne der Mannschaft zu überlassen. Ich bin dann in die Katakomben, um das Ganze für mich mal in einer ruhigen Minute Revue passieren zu lassen“, erklärt der Übungsleiter, der einen Akteur des 2:0-Erfolges noch einmal besonders hervor: „Die Leistung von Simon Falette hat mich beeindruckt. Er hat gezeigt, dass er ein Mentalitätsspieler ist, auf den man sich verlassen kann.“

Natürlich kommt eine solche Leistung aber nicht von ungefähr. Ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen, erklärte Hütter, wie er eine solche Leistungsdichte in seinem Kader geformt hat. „Ich versuche in dieser großen Truppe, in der nicht immer jeder zufrieden ist, eine Kultur zu schaffen, die mit Respekt und unheimlich viel Disziplin behaftet ist. Das funktioniert mit positiver und ehrlicher Kommunikation. Man muss Spielern auch mal sagen, dass sie auf ihre Chance warten müssen. Das Endprodukt ist dann, dass Spieler, die lange nicht gespielt haben, in ein Spiel reinkommen und nahtlos an die Leistung ihrer Vorgänger anknüpfen können. Dann weiß ich, dass die Mannschaft funktioniert.“

Hinteregger-Einsatz noch unklar 

Daher mache er sich auch keine Sorgen, wenn Martin Hinteregger, der gegen Benfica verletzungsbedingt fehlte, auch für Wolfsburg noch nicht fit sein sollte. Schließlich habe der Trainer dann wieder Evan N’dicka und auf Falette könne er sich wie gesagt sowieso verlassen. Die Zielsetzung für die Partie ist ohnehin klar: „Wir wissen genau, dass wir einen Punkt vor Gladbach sind. Von hinten drücken Hoffenheim und Leverkusen. Deswegen müssen wir die kommenden Aufgaben bewältigen. Wir dürfen die positive Energie aus dem Lissabon-Spiel mitnehmen und am Montag wird sich zeigen, mit wie viel Power und Elan wir in dieses Spiel gehen können. Ich bin optimistisch, weiß aber auch, dass Wolfsburg eine starke Mannschaft hat.“

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