„Es muss nicht immer sexy sein, wir haben gewonnen, also sind wir glücklich“, sprach Mittelfeldrenner Hugo Larsson nach den kräftezerrenden 90 Minuten. Die Eintracht hatte viel investiert, alles reingeworfen und dank eines Geniestreichs von Omar Marmoush, dessen perfekt getretener Freistoß in der 53. Minute im Knick des Prager Tors einschlug, gewonnen. „Der Freistoß war perfekt. Es hätte kein zusätzliches Blatt Papier mehr zwischen Ball und Latte gepasst, ich dachte schon, der Ball kommt wieder zurück“, schwärmte Eintracht-Coach Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz anschließend. „Es wurde heute viel von uns verlangt, wir hatten nicht viele Chancen. Es ist sehr wichtig, so eine Stabilität in der Mitte einer englischen Woche zu haben.“
Eintracht Frankfurt zieht die Fifty-Fifty-Spiele
Zehn Punkte stehen nach dem 1:0 gegen Slavia Prag in der Uefa Europa League. Eine gute Ausbeute, dank der die Adlerträger vorerst auf Platz vier der Europa-League-Ligaphase stehen. Und dabei hatte die SGE wieder einmal ein enges Spiel nach Hause gebracht – ganz ohne Spektakel, wie noch beim 7:2 gegen den VfL Bochum. Zwar mit einem Chancenplus, aber in der Schlussphase sichtlich leidend. Doch die Adler brachten – anders als noch gegen Viktoria Pilsen, als sie durch zwei späte Gegentreffer den Sieg hergaben – diesmal den Dreier über die Zeit. Ein Erfolg in einem Fifty-Fifty-Spiel, wie Abwehrchef Robin Koch es nannte. „Wir haben schon ein paar Spiele geholt, die wir letzte Saison noch nicht gewonnen hätten“, war er überzeugt. „Wir haben eine gute Mentalität zum Verteidigen“, lobte der Nationalspieler und betonte, dass es nichts schöneres gebe, als „solche dreckigen Siege“.
Markus Krösche hebt Verteidigungsmentalität hervor
Ähnlich klang es bei Sportvorstand Markus Krösche, der betonte, dass die Automatismen im Team immer besser greifen. „Jetzt haben wir auch eine Verteidigungsmentalität entwickelt. Das ist auch wichtig, da wir nicht immer fünf Tore schießen können“, beobachtete Krösche einen weiteren Entwicklungsschritt bei seinem Team. Denn es muss nicht immer sexy sein, um erfolgreich zu sein.
7 Kommentare
“Muss nicht immer sexy sein”
Das stimmt! Das Spiel gestern war sehr souverän und hatte einen Hauch einer Spitzenmannschaft, indem man clever und vor allem hinten sicher gespielt hat. Und durch die gelungene Rotation geht man in den englischen Wochen sehr behutsam mit eigenen Kräften um.
Und ich freue mich auch, dass Kevin Trapp ein gutes Spiel machte. Er wurde gestern zwar nur zwei mal anspruchsvoll geprüft, jedoch hat er beide Szenen sauber gelöst.
Es gab auch ein paar Szenen, in denen Trapp super antizipiert hat, wenn der Ball doch mal in den Strafraum kam, er einfach richtig stand und den Ball ganz souverän und entspannt rausgepickt hat. Die Abwehr an den Pfosten in der 89ten war mal wieder so ein richtiger Trapp, die einzige absolute Großchance des Gegners perfekt entzaubert, die Sparta Fans konnten es nicht fassen. :) seine Abschläge landen wie immer viel zu oft beim Gegner, aber das war auch nicht immer sein Fehler, da müssen die Angespielten auch teils resoluter zum Kopfball gehen. Wenn Trapp sich jetzt wieder auf seine Stärken besinnt, dann kann er wieder der strahlende Held sein, der unüberwindliche Golem, der er in der EL Saison war.
Der TW von Prag ist aber auch ein guter.
Kein Spektakel? Nicht sexy?
Oh doch!!!
https://youtube.com/shorts/Jylob0BScJs?si=ZEIbzmU2cmt6-bww
Die Fußabwehr in der letzten Minute war zwar auch kein "Unhaltbarer", aber ganz klar eine Aktion auf Top-Level: Er steht perfekt, macht die lange Ecke so gut zu, dass der Schütze förmlich in die Kurze eingeladen wird - und da vertraut er zurecht auf seine überragenden Reflexe auch per Fuß... Kevin wirkt insgesamt deutlich sicherer, wacher und agiler als in den ersten Partien nach seinem Ausfall, auch wenn ich immer noch auf Paraden von ihm warte, mit denen er Kauas Ausnahmeauftritte einstweilen verblassen lässt. Zudem darf erwähnt werden, dass die Defensive zum ersten Mal in dieser Saison auf CL-Niveau agiert hat, was einem TW die Arbeit relativ leicht macht.
Im Übrigen: Schönen Dank unseren genialen Besserfans, die es wie üblich hinkriegen, das, was wir uns sportlich-professionell aufbauen, mit ihrem culus lutulentus wieder platt zu machen. Leute, die konsequent für Fanausschlüsse sorgen, gehören dauerhaft ausgeschlossen. Wann wird endlich durchgegriffen?
„ Kevin wirkt insgesamt deutlich sicherer, wacher und agiler als in den ersten Partien nach seinem Ausfall, auch wenn ich immer noch auf Paraden von ihm warte, mit denen er Kauas Ausnahmeauftritte einstweilen verblassen lässt.“
Das stimmt! Umso mehr habe ich mich über die zwei Paraden seinerseits gefreut! Im Normalfall geht der zweite rein, und wir gehen mit einem 1:1 nach Hause. Aber genau das ist es, was du in solchen Spielen brauchst. Es reicht nicht wenn der Sturm, Mittelfeld oder Abwehr immer am Anschlag spielen. In solchen Spielen auf Augenhöhe entscheidet am Ende oft der Torwart den Ausgang. Und gestern war Kevin da! Auch wenn ich weiterhin für Kaua als baldige Ablösung bin, freut es mich natürlich auch, wenn Kevin gut spielt.
Bekannt:
Stark auf der Linie und im eins gegen eins. Schwach bzw. zu zögerlich bei hohen Bällen und Abschläge eher hoch wie weit ( am Donnerstag gab es eine Ausnahme mit langem Ball, ansonsten kaum die Mittellinie erreicht).
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