Siebter Pflichtspiel-Sieg in Folge! Sollte Eintracht Frankfurt auch im Pokal gegen RB Leipzig gewinnen, dann wär das die längste zusammenhängende Siegesserie der Vereinshistorie. Doch zurück zum Heidenspiel: An einem kalten Sonntagabend stellt sich für eine Bundesliga-Mannschaft die Frage, ob sie eine gute Mannschaft oder eine Spitzenmannschaft ist. Neben dem Ergebnis lässt auch die Art und Weise aktuelle keine Zweifel aufkommen, dass die aktuelle Truppe von Dino Toppmöller einen echten Lauf hinlegt. Die Hessen zeigten sich in Summe hoch effizient vor des Gegners Tor, hätten aber sicher auch noch 1-2 weitere Treffer erzielen können.
Im Vergleich zum Spiel unter der Woche in der Europa League tauschte das Trainerteam die Startelf gleich auf fünf Positionen aus: Nnamdi Collins, Fares Chaibi, Mo Dahoud, Hugo Ekitiké und Niels Nkounkou verloren ihren Startelf-Einsatz. Dafür durften Nathaniel Brown, Mario Götze, Rasmus Kristensen, Igor Matanovic und Ellyes Skhiri beginnen. Für Junior Dina Ebimbe war zum zweiten Mal hintereinander in der Bundesliga kein Platz im Kader.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen 1. FC Heidenheim der zwölf zensierten Spieler den Wert 2,13. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 530 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
– Spieler des Spiels – Nathaniel Brown: Sein breites Grinsen ist Ausdruck der erstaunlich rasanten Entwicklung von Brown, der Anfang der Saison aus Nürnberg kam. Sein Vorlagen-Hattrick ist der bisherige Höhepunkt der tollen Arbeit des Frankfurter Talents. Egal, ob als Linksverteidiger, oder als Schienenspieler, der 21-Jährige lässt immer alles auf dem Platz. Die Kombination aus Speed, Mut und toller Ballbehandlung sorgen regelmäßig für zahlreiche Torchancen. Normalerweise müsste sich Nkonkou an ihm ein Beispiel nehmen. Brown zeigt, wie harte Arbeit und unbändiger Willen am Ende den Erfolg bringen können. Keine Frage also, dass er mit der Note 1, wenn auch hauchzart, vor Marmoush zum Spieler des Spiels gewählt wurde.
Omar Marmoush: Mittlerweile winken die gegnerischen Spieler schon vor dem Tor ab, wenn der Ägypter mit Vollspeed auf den Torwart zulaufen kann. Seine Tore zwölf und dreizehn brachten ihn in der Torschützenliste wieder näher an Harry Kane ran, der wohl nun erstmal pausieren wird müssen. Der Stürmer ist momentan unaufhaltbar. Vermutlich ist er der Spieler mit der größten Leistungsexplosion, die es jemals in Frankfurt zu bestaunen gab. Und da waren in der jüngeren Vereinsgeschichte doch einige Profis, die steil nach oben kamen.
Arthur Theate: Defensiv ist er einfach ein Bollwerk. Da kommst du ohne Schmerzen einfach nicht vorbei. Ging einmal böse zu Boden nach einem Zweikampf. Das sah übel aus. Der Belgier scheint aber harte Zweikämpfe doch sehr gut wegzustecken. Eine wichtige Eigenschaft für einen Profi mit diesen Skills.
Robin Koch: Blieb nach dem Spiel nicht besonders in Erinnerung. In diesem Falle aber eine besondere Auszeichnung, denn der Nationalspieler spielte solch eine tadellose Partie, dass es kaum zu Situationen kam, in denen es hätte schwierig werden können. Immer da, immer nah. Ist ein absoluter Fixpunkt in der Frankfurter Abwehrreihe und maßgeblich daran beteiligt, dass es aktuell so gut läuft.
Fares Chaibi: Jetzt trifft auch noch Chaibi! Der Algerier spielt aktuell wahrlich eine Seuchensaison. Gegen Heidenheim machte er aber wohl sein bestes Spiel. War nach seiner Hereinnahme in der Halbzeit direkt da und trieb viele Angrife nach vorne. Brachte zudem das wichtige 2:0. Sein Schuss war sehr platziert in die Ecke geschoben, keine Chance für den Keeper. Vielleicht war das jetzt der Dosenöffner bei ihm.
Kevin Trapp: Clean Sheet für Trapp! Nach zwölf Minuten hielt er seine Mannschaft mit einer tollen Parade im Spiel. In Halbzeit zwei hatte er Glück beim abgefälschen Ball, der an die Kreuzlatte ging. Insgesamt aber ein sehr unaufgeregter Abend für ihn.
Rasmus Kristensen: Nach seiner Verletzung ist er wieder voll da. Der Däne braucht keine Anlaufzeit. Treibt seine Kollegen an, ist im ständigen Dialog mit ihnen und fordert immer den Ball. Kristensen ist ein echter Führungsspieler.
Hugo Larsson: Sehr erwachsene und reife Vorstellung von Larsson. Wusste sich auf jede Spielsituation genau einzustellen. Peitschte nach vorne, wenn es sein musste. Konnte aber auch das Spiel beruhigen. So wächst ein absoluter Spielmacher heran.
Tuta: Zeigt Woche für Woche Top-Leistungen. Wir sehen wohl den besten Tuta, den es je gab. Es wurde immer in Frage gestellt, ob er die nötige Konstanz in sein Spiel bekommt. Er beweist, dass er es kann.
Ellyes Skhiri: Seit einigen Spielen wieder auf einem sehr ordentlichen Niveau. In dieser Verfassung auch wieder ein Gewinn für die Mannschaft.
Mario Götze: Kein Offensiv-Schmankerl für Götze. Brauchte er aber auch nicht, denn dafür waren dieses Mal andere zuständig. Gemeinsam mit Larsson und Skhiri sorgte er bereits für einen starken Abwehr-Verbund. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt.
Igor Matanovic: Der einzige Adlerträger, der ein wenig abfällt, ist Matanovic. Mi seiner Statur müsste er als vorderste Anspielstation deutlich mehr Bälle festmachen. Stattdessen verliert er die Kugel zu oft. Flanken aus dem Spiel heraus sind derweil Mangelware. Ein bisschen System-Opfer gepaart mit einem fehlenden Vibe mit dem Frankfurter Kombinationsspiel. Da kommt noch viel Arbeit auf ihn zu.