Der japanische Beckenbauer ist zurück – Hasebe machte gegen Antwerpen eine starke Partie (Foto: imago / HMB-Media)

Nach dem erneuten Remis gegen den 1.FC Köln wollte die Eintracht im Europa-League-Auswärtsspiel gegen Antwerpen endlich den Befreiungsschlag landen. Zunächst sah es lange nach dem typischen Spiel und Ergebnis der letzten Wochen aus, aber dann brachten die eingewechselten Spieler Jesper Lindström und Goncalo Pacienca die Hessen in der Nachspielzeit doch noch auf die lang ersehnte Siegerstraße. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Hasebe der Unverzichtbare

Makoto Hasebe spielte die letzten Wochen bei Oliver Glasner überhaupt keine Rolle. Durch die Ausfälle von Christopher Lenz, Erik Durm und Evan N´Dicka war Glasner allerdings gezwungen die Abwehrformation umzustellen. Die Rückkehr von Hasebe in die Startelf und die damit verbundene Umstellung auf Dreierkette tat der Hintermannschaft sichtlich gut. Der Japaner war sofort präsent, gewann Zweikämpfe wie in jungen Jahren und löste viele Situationen gewohnt stark mit seiner Antizipation. Davon profitierten auch seine Nebenleute Martin Hinteregger und der nach langer Verletzung zurückgekehrte Almamy Touré. Insbesondere Hinteregger merkte man an, dass er in der Rolle neben Hasebe die Möglichkeit hat, sich auf seine Kernkompetenzen des Verteidigens zu konzentrieren und weniger mit dem Ordnen der Nebenleute beschäftigt ist. Auch der Spielaufbau hinten raus wurde mit Hasebe geordneter und ruhiger. Der Japaner war stets anspielbar und strahlte große Ruhe aus. Ganz unabhängig vom Spielsystem war deutlich zu sehen, dass Hasebe mit seiner Erfahrung und Ausstrahlung in die erste Elf gehört. Ein Umstand, der auch Glasner nicht verborgen geblieben sein kann.

Problemzone Offensive

Wie in den vergangenen Spielen versuchte die SGE das Spiel zu dominieren und konnte auch immer wieder starke Ballgewinne im Pressing erzielen. Sobald es in Richtung letztes Drittel geht, entsteht allerdings das große Problem. Viele Fehlpässe, Missverständnisse und teilweise auch große Ideenlosigkeit. Sam Lammers war in diesem Spiel bezeichnend: Immer wieder versuchte der Niederländer mit dem Kopf durch die Wand zu rennen und spielte sich an den Gegenspielern fest. Er verpasste mehr als einmal den passenden Moment, um den besser postierten Mitspieler anzuspielen. In diesem Spiel sollte gar nichts zusammenlaufen und Glasner hätte ihn durchaus auch früher auswechseln können. Aber auch ansonsten sollte einmal mehr nicht viel zusammenlaufen. Die Offensivkräfte waren bemüht und insbesondere Rafael Borré fiel einmal mehr mit einer starken Laufbereitschaft und großem Kämpferherz auf, nur gelingen sollte den Spielern in gemeinsamen Kombinationen nichts. Genau hier muss Glasner ansetzen: Es braucht Lösungen in der Offensive und auch die passende Formation ist bisher noch nicht gefunden. Immer wieder probiert der Trainer der Frankfurter neue Kombinationen aus, aber sie alle haben bisher nicht die erhoffte Durchschlagskraft gebracht.

Die Einwechselspieler bringen die Wende

Mit seinen Einwechslungen hatte der Trainer der Hessen dann aber doch genau das richtige Händchen. Lindström und Pacienca sorgten nach ihrer Einwechslung sofort für Belebung und waren nicht zufällig die Hauptverantwortlichen für den späten Siegtreffer. Lindström dribbelte mit viel Elan in den Strafraum und holte den wichtigen Elfmeter kurz vor Abpfiff heraus. Pacienca übernahm die Verantwortung und blieb trotz der großen Verantwortung ruhig und verwandelte zum 1:0-Siegtreffer. Beide haben sich damit für einen Startelfeinsatz empfohlen und insbesondere Pacienca, der vor der Saison eigentlich abgeschrieben schien, scheint sich im Moment zurückzukämpfen und in einen echten Konkurrenzkampf mit dem neu verpflichteten, aber aktuell eher schwach spielenden, Lammers zu treten. Die Körpersprache des Portugiesen, die Mentalität und Einstellung sind im Moment deutlich stärker und das sollte Glasner belohnen. Der lang ersehnte Sieg soll nun natürlich der erhoffte Brustlöser sein und doch kommt er irgendwie zur Unzeit. Mit der anstehenden Partie gegen den FC Bayern München besteht natürlich die Gefahr, dass das neu erlangte Selbstvertrauen schnell wieder verloren geht oder überrascht uns die Eintracht und kann in München einen Punktgewinn landen?

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4 Kommentare

  1. Geiles interview mit amanatidis auf Transfermarkt.de
    Wurde ich sofort in mein Trainerstab einbauen ob in die u Mannschaft oder als assi ins 1. Team

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