Alex Meier kehrt zu „seiner“ Eintracht zurück.

779 Tage sind seit dem letzten Einsatz von Alex Meier für die Frankfurter Eintracht vergangen. Damals, am 5. Mai 2018 brachte der heute 37-Jährige das Frankfurter Waldstadion mit seinem Tor zum 3:0 gegen den Hamburger SV zum Beben. Gestern, am 22. Juni 2020, machte die SGE die Rückkehr des Frankfurter „Fußballgottes“ perfekt. Meier wird ab der kommenden Saison Co-Trainer der U16 sein und hier die Rohdiamanten der SGE am Riederwald schleifen. Im Interview auf der Homepage der Eintracht sprach der Rechtsfuß über seine Rückkehr, die Eintracht und seine eigene Jugendzeit.

„Frankfurt ist meine fußballerische Heimat, das wird auch immer so bleiben. Es ist immer wieder schön, hierher zu kommen“, freute sich der ehemalige Kapitän der Eintracht über seine Rückkehr. Nach dieser freut er sich am meisten auf „seine Eintracht“ und betonte, dass er den Verein am meisten vermisst habe: „Die Eintracht! Der Fußball und meine Freunde, die ich teilweise schon seit 14 Jahren kenne, haben mir sehr gefehlt. Jetzt bin ich zurück und alles ist wieder normal.“ Dass diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruht, ist mittlerweile auch jedem bekannt. Die Fans der SGE sahen in Meier ihren „Fußballgott“. Eine Zuneigung, die den eigentlich so kühlen Meier berührt, wie er zugab: „Das macht mich unheimlich stolz. Es freut mich, dass viele mich in guter Erinnerung behalten haben.“

Dankbarkeit und Freude

Dass er jetzt als Trainer zur SGE zurückkehrt, überrascht nicht wirklich. Bei seinem Abgang im Jahr 2018 hatte er mit dem Klub die Vereinbarung getroffen, dass es für ihn nach seiner aktiven Karriere bei der Eintracht weitergeht, außerdem hatte er in Interviews schon des Öfteren betont, dass er sich den Weg ins Trainergeschäft vorstellen könne. Dies habe sich jetzt passend ergeben: „Das hat mich schon immer sehr interessiert! Als ich das Gespräch mit Fredi Bobic und Axel Hellmann hatte, haben wir darüber gesprochen, worauf ich Lust hätte. Ich habe ihnen gesagt, dass ich gerne meine Trainerscheine machen und in der Jugend anfangen würde. Sie haben mir die Möglichkeit dazu gegeben, wofür ich sehr dankbar bin.“ Dass er jetzt wieder zurück sei, sei eine große Freude: „Ich wusste, dass es dazu kommen würde, darauf habe ich mich die ganze Zeit gefreut. Meine aktive Karriere ist vorbei und ich bin glücklich darüber, das nächste Kapitel aufzuschlagen. Ich kenne in Frankfurt und im Verein viele Leute, das macht den Schritt zurück nach Hause natürlich noch einfacher.“

Extra-Schub für Stürmer

Dabei habe er aber kein wirkliches Vorbild, da er von allen seinen Trainern gleichermaßen gelernt habe: „Jeder hat seine positiven und negativen Eigenschaften, die man als Spieler für sich wahrnimmt. Für mich gibt es keinen speziellen Trainer, der sich hervorhebt.“ Daher wolle er auch seinen eigenen Stil mitbringen und selbst erstmal einiges lernen, so der Torschützenkönig der Saison 2014/15. Das Wichtigste sei aber der Spaß am Fußball: „Ich denke, es ist wichtig, dass die Jungs Spaß haben, mit Eifer dabei sind und das Ziel vor Augen haben, Profi zu werden. Ich hoffe, dass ich ihnen dabei mit meiner langjährigen Erfahrung helfen und den richtigen Weg aufzeigen kann.“ Hier dürften sich vor allem die Offensivspieler angesprochen fühlen, schließlich bekommen sie mit Meier einen der prägendsten Eintracht-Angreifer der vergangenen 15 Jahre als Co-Trainer an die Seite: „Für Ratschläge und bei Fragen können sie jederzeit auf mich zukommen.“

Allerdings seien die Nachwuchskicker nicht die einzigen Neulinge bzw. „Auszubildenden“ auf dem Trainingsplatz. Auch er selbst müsse einiges lernen, so Meier: „Ich habe vor der ganzen Aufgabe einen riesen Respekt. Schließlich habe ich nur ungefähre Vorstellungen, was in dieser Position auf mich zukommt. Nebenbei muss ich nach und nach meine Trainerscheine machen. Die Situation ist wie bei einem Auszubildenden, der bei null anfängt. Ich werde mein Bestes geben und habe ein gutes Gefühl.“ Seine eigene Erfahrung als Jugendlicher helfe ihm hier zwar etwas, allerdings sei heute vieles anders als zu seiner Jugendzeit: „Heutzutage ist alles viel professioneller. Das Training ist ganz anders aufgebaut und organisiert.“

„Fan“ Meier als stetiger Zuschauer

Wenn Meier zur kommenden Spielzeit nach Frankfurt zurückkehrt, hat sich einiges getan bei „seiner Eintracht“. Der Klub hat zwei erfolgreiche Jahr in der Europa League hinter sich, war erneut im Halbfinale des DFB-Pokals und hat sich auch in der Bundesliga weiterentwickelt. Für Meier sei diese Entwicklung „sensationell“ und nicht vorhersehbar gewesen: „Wenn das jemand vorausgesagt hätte, wäre er vermutlich nicht ernstgenommen worden. Es ist echt unglaublich, was die Jungs geleistet haben und wie Fredi Bobic in den vergangenen zweieinhalb Jahren das alles aufgebaut hat.“ Besondere Highlights seien hierbei natürlich die Auftritte – sowohl der Mannschaft, als auch der Fans – in der Europa League gewesen: „Ich kenne unsere Fans, deshalb hat mich deren super Support nicht wirklich überrascht. Trotzdem ist es immer besonders und einmalig, das zu erleben. Ich habe zu diesem Zeitpunkt bei St. Pauli gespielt und weil wir am nächsten Tag Training hatten, war es schwierig für mich, live dabei zu sein. Aber ich habe mir selbstverständlich jedes Spiel im Fernsehen angeschaut und bis zum Ende die Daumen gedrückt.“

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9 Kommentare

  1. Ein Alex Meier in der jetzigen Zeit fast nirgends mehr zu finden und dementsprechend Gold wert.

    Er kann in die Fußstapfen eines Charly Körbel treten, ein Aushängeschild über Jahrzehnte.

    Freu mich für ihn, vorallem weil er fast schüchtern Bodenständig ist. Nicht die schlechteste Eigenschaft

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  2. Eine neue Welt für unseren AM14FG !
    Alles Gute, viel Glück und bleib so wie Du als Fußballer warst. Keine einfache Sache die U16, Zeig den Jungs einfach wo sie hinzulaufen haben und was es heißt, im Strafraum geht Genauigkeit vor Schärfe.
    Viel Erfolg bei den Trainerscheinen und in ein paar Jahren gerne dann auch den Leistungsnachweis im Waldstadion.
    Forza SGE !

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  3. Bring ihn deine gefürchtete Innesseite bei.
    Willkommen zurück mein Großer.
    Forza SGE

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  4. So wie ich AMFG über seine Art in den Interviews bisher kennengelert habe, hätte ich ihn erst einmal nicht als Trainertyp eingeschätzt. Es ist nicht so, dass er dummes Zeug gebabbelt hat, von der Art her ist er aber doch recht introvetiert und zurückhaltend.
    Die Frage ist, ob er auf wenn es nötig ist, auf den Tisch hauen kann oder wiederum in anderen Situationen die nötige Motivation in der Kabine leisten kann.
    Okay, ein Hansi Flick würde man vielleicht auch nicht so einordnen – und der scheint was zu können.

    Von daher, man wird gespannt sein, ich gebe ihm eine faire Chance 😉 Er ist zumindest schon mal jemand, zu dem man als kleiner Junge mit viel Respekt aufschauen kann… und die nötige Erfahrung in gewissen wichtigen Aspekten bringt er ja auch schon mal mit. Und empathisch ist er glaube ich auch.

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  5. …und in 3 bis 4 Jahren spielen bei uns – dank Alex – 3 Jungbüffel. Herrlicher Gedanke!!

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  6. Klingt gut, vor allem auch weil er Co-Trainer an der Seite eines Jugendtrainers mit A-Lizenz ist, der in seiner Trainer-Vita schon etwas vorzuweisen hat. Hinzu kommt, dass wir auch mit Broich und Polenz in der U15 top aufgestellt sind mit externen Leuten. Sowas macht viel mehr Sinn als wie früher altgediente Spieler aus Dankbarkeit mit sehr wichtigen Posten auszustatten. Möller wurde ja sehr früh attackiert, stand jetzt trifft er aber viele richtige Entscheidungen. Es gab schon Gründe dafür, wieso Mainz 05 uns über Jahre vieles voraus hatte beim Thema Jugend. Gut, dass wir endlich kapieren wie es geht. Auf so viel Innovativität hätte man unter Bruchhagen noch lange warten können.

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  7. Respekt unten anzufangen und nicht ne Psydostelle anzutreten, nur weil er Vertrag hat. @6. Kann ihn mir auch nicht so richtig als Trainer im Profibereich vorstellen, aber…

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