Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Mehr laufen + kompakter stehen = Kein „Defensiv-Chaos“?

35 Tore sind bislang in den 9 Partien mit Beteiligung von Eintracht Frankfurt gefallen. 17 Mal trafen die Hessen in das gegnerische Tor, 18mal durften die Kontrahenten über Treffer jubeln. Somit ist Thomas Schaafs Offensive – zusammen mit der von Bayer 04 Leverkusen – die zweitstärkste hinter der des FC Bayern München. Die Abwehrreihe aber ist die drittschwächste der Bundesliga – nur der SV Werder Bremen (23) und der VfB Stuttgart (19) kassierten noch mehr Gegentore. Bekommt der Coach die Defensive gegen den gut in die Saison gestarteten Pokal-Gegner Borussia Mönchengladbach stabilisiert? Nicht nur Heribert Bruchhagen hat aufgrund der Tatsache, dass die Adler in den letzten drei Partien 10 Gegentreffer kassierten, Bauchschmerzen. „Man muss kein großer Prophet sein, um zu wissen, wie schwer die Aufgabe wird„, so der Vorstandsvorsitzende bei BILD.

Als Mutmacher dient vor allem das letzte Aufeinandertreffen, als die Eintracht am 27. Spieltag der Vorsaison mit 1:0 durch einen schönen MadlungTreffer von Joselu gewinnen konnte. Es war der erste Sieg, nachdem die Gladbacher in den vorausgehenden vier Partien immer gewinnen konnten, seit September 2010. In einer solch guten Verfassung wie jetzt präsentierten sich die Borussen im Frühjahr aber nicht. Trainer Lucien Favre baute sich in den letzten Jahren eine starke Elf zusammen, die selbst dem deutschen Rekordmeister aus dem Süden der Republik vor drei Tagen in der heimischen Arena beim 0:0 alles abverlangte. Die Frankfurter sind gewarnt, das Abwehr-Chaos muss schnellsten beseitigt werden. „Es gibt zu oft Phasen, in denen wir zu weit vom Gegner weg sind, da stimmt das Zweikampfverhalten einfach nicht“, erklärt Schaaf die aktuellen Probleme seiner Elf. „Wir machen viele einfache Fehler, entscheiden uns oft für das Falsche, damit bin ich unzufrieden.“ Aber es gibt auch noch einen anderen Faktor, der Erfolge verhindert. Sowohl gegen den SC Paderborn, als auch gegen die Stuttgarter liefen die Hessen jeweils knapp 7 Kilometer weniger als der Gegner.

Gegen die Gladbacher könnte dieser Umstand fatale Auswirkungen haben. Während die Eintracht im Schnitt knapp 113 Kilometer abspult, rennen die Fohlen, dank Ibrahim Traore, Max Kruse, Raffael, Patrick Herrmann oder Andre Hahn häufig in sehr hohem Tempo, durchschnittlich 119 Kilometer – der zweitbeste Wert in der Bundesliga. „Ein Schritt mehr in der Defensive, um zu helfen, mal einen mehr in der Offensive, um besser anspielbar zu sein – das habe ich den Spielern auch gesagt. Diese Zahlen müssen wir verbessern„, richtet der Coach klare und sehr kritische Worte an das gesamte Team. Tatsächlich waren die Frankfurter ihrem Gegner nut zweimal in dieser Kategorie überlegen – jeweils beim Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg und den FC Schalke 04 (beide Partien endeten 2:2).  Nur wenn die Hessen am heutigen Abend an ihre Schmerzgrenze gehen und den Gegner vom Niederrhein „nerven“ und permanent bearbeiten, haben sie eine Chance, diese tolle Offensive, von der auch Schaaf schwärmt, zu stoppen. Der Coach weiß, dass auf die Mannschaft zwar eine schwere Aufgabe wartet – aber eben auch „eine tolle Herausforderung.“

Weitere Artikel

Keine Kommentare

Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.

Weitere Artikel