Obwohl er bereits seit Februar dieses Jahres, also seit rund acht Monaten Präsident der Frankfurter Eintracht und damit Nachfolger von Peter Fischer ist, hält sich Mathias Beck bisher im Gegensatz zu seinem Vorgänger meist im Hintergrund auf, meidet das große Rampenlicht. Beim Sportstammtisch der “Bild”, der am vergangenen Montag im Frankfurter Waldstadion stattfand, erklärte er, warum das so ist und brachte – so wie man es bisher von ihm und auch seinem Vorgänger Peter Fischer gewohnt ist – trotzdem klare Aussagen.
“Mich hat man eher nicht in den Medien gesehen, dafür habe ich schon viel Arbeit hinter mir und weiter vor mir”, erklärte er und brachte gleich auch ein aktuelles Beispiel: “Aktuell liegt mir sehr viel an einer Schwimmhalle im Frankfurter Stadtteil Nied. Wir haben aktuell 27 000 Junior-Adler im Verein.” Hier gehe er auch weiterhin gesellschaftliche Themen an. Man habe gemerkt, dass es immer weniger Schwimm-Unterricht in den Schulen gebe: “Deswegen beschäftigen wir uns mit einer neuen Halle. Das bringt hohe Kosten mit sich, aber wir arbeiten an einem nachhaltigen Konzept, welches auch von zwei Stiftungen mit getragen werden könnte. Die Planer sind darauf angesetzt, sodass wir das hoffentlich bald realisieren können.” Eine Vermischung der Fußball-Profis mit einem solchen Projekt – oder gar den Verkauf von Topspielern wie zum Beispiel Omar Marmoush, um sich diese Halle leisten zu können – schloss er aber mit einem Lachen kategorisch aus: “Dann würden einige das Projekt nicht mehr so gut finden (lacht). Nein, Omar wird nicht für eine Halle verkauft. Das Projekt wird über Privatsponsoren und Stiftungen angegangen. Da werden wir ein gutes Ticket hinbekommen. Auf die Schwimmhalle soll noch eine Drei-Feld-Halle und darauf eine Gaststätte mit Skyline-Blick hinkommen. Wir haben ein bisschen was vor.”
Klare Kante lieferte er auch bei einem weiteren angedachten Bauprojekt – einer neuen Mehrzweckhalle neben dem Waldstadion. Zwar ist die SGE hier nicht der Bauträger, eine klare Meinung hat Beck hier aber trotzdem: “Ich sage: Die Halle ist notwendig und längst überfällig für eine Stadt wie Frankfurt. Der diskutierte Platz auf dem Stadionparkplatz ist ideal dafür, weil die Sportstätten so direkt miteinander verbunden wären. Mein Appell an die Politik: Gebt euch einen Ruck, haltet zusammen und bringt das für Frankfurt auf den Weg.”
Fokus auf Besiktas – dann auf das Topspiel
Auf dem Weg, noch dazu auf einem sehr guten, ist derzeit die Frankfurter Eintracht, die nach fünf Spieltagen in der Bundesliga auf Platz zwei liegt. Am kommenden Sonntag kommt dann der Tabellenführer FC Bayern München nach Frankfurt – die SGE könnte hier die Tabellenführung holen. “Das ist doch eine super Nummer. Erster gegen Zweiter bei einem Spiel gegen Bayern, wann gab’s das zuletzt? Das ist toll”, erklärte Beck, der aber klar betonte, dass das Spiel in der Europa League gegen Besiktas Istanbul am morgigen Donnerstagabend aktuell im Fokus sei. “Aber danach gehen wir Vollgas auf die Bayern, ist doch klar”, so Beck, der dann eine kühne Hoffnung aussprach: “Dann hoffe ich, dass wir denen die Lederhosen ausziehen.” Natürlich – die “Bild” wäre nicht die “Bild” – wurde dann auch der große Traum einer Meisterschaft mit der SGE angesprochen. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so weit kommt”, trat Beck hier auf die Bremse und betonte: “Natürlich ist das ein Traum, aber wir sind erst mal richtig froh, dass wir aktuell sportlich so gut dastehen.” Einen konkreten Plan für eine Meisterschaft habe er aber schon lange: “Um aber auf den unwahrscheinlichen Fall einzugehen: Ich habe meinen Freunden schon gesagt, sollte das irgendwann mal passieren, dann schließe ich mich zwei Wochen in einer Kneipe ein und lasse nur den Bierlieferanten rein.”
Ein Kommentar
Finde ich gut, was der Mann sagt.
Vereine wie die Eintracht, die auch unheimlich viel im Breitensport unterwegs sind, haben für mich die Pflicht, sportliche Infrastruktur zu schaffen, auch wenn's nicht direkt um Fußball geht.
Schwimmen ist so unglaublich wichtig gerade für Kinder und by the way, Schwimmen schult den ganzen Körper, schadet auch Fußballern nicht.
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