Omar Marmoush ist derzeit in aller Munde. In Frankfurt ist ein regelrechter Hype um den schnellen und dynamischen Angreifer entstanden. In diesem Artikel schauen wir uns die Personalie rund um Frankfurts Nummer “7” einmal genau an und analysieren, wieso die Mainmetropole so gut funktioniert für ihn.
Als Marmoush im Sommer des vergangenen Jahres zur Eintracht wechselte, war für viele direkt klar: Hier wird ein offensiver Ergänzungsspieler geholt, der hier und da seine Akzente setzen soll, aber definitiv hinter Randal Kolo Muani zurückstecken müsse. Diese Annahme kam auch nicht von ganz ungefähr, denn so wirklich sportlich erfolgreich war Marmoush bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Der damals 24 Jahre alte Ägypter brachte eine Vita mit an den Main, die Freudensprünge über den Transfer nicht unbedingt erwarten ließ. In 48 Einsätzen für den VfL Wolfsburg (Marmoushs erste Station in Deutschland) brachte er es gerade mal auf sechs Tore und eine Vorlage. Hochgerechnet in etwa jedem siebten Spiel war er somit an einem Tor beteiligt – für einen Offensivspieler deutlich zu wenig. Wolfsburg verlieh den Stürmer daraufhin erst zum FC St. Pauli, wo er in 21 Spielen immerhin sieben Mal treffen konnte und drei Tore vorbereitete und zum VfB Stuttgart, wo ihm in ebenfalls 21 Begegnungen drei Treffer und fünf Vorlagen gelangen.
Marmoush startet in Frankfurt vollkommen durch
Diesen Statistiken (mit Ausnahme der Station am Millerntor) ist wohl auch zu verdanken, dass der Wechsel 2023 ablösefrei von Statten ging und die Wolfsburger keine Notwendigkeit sahen, den Spieler längerfristig in Niedersachsen zu behalten. Heute, zu Beginn der Saison 2024/2025 muss man den Transfer von Marmoush als absoluten Coup bezeichnen. Nicht nur wechselte Kolo Muani am Deadline Day 2023 noch zu Paris St. Germain, weshalb Marmoush plötzlich gesetzter Stürmer der Hessen war, er nutzte diese Chance mit bravour. In 41 Einsätzen traf Marmoush 17 Mal und legte sechs weitere Tore für Teamkollegen auf und avancierte zum Topscorer von Eintracht Frankfurt. Er war maßgeblich am (etwas glücklichen) Abschneiden der SGE in der Bundesliga beteiligt. Im nun vergangenen Sommer kamen viele Stimmen auf, man solle den Stürmer besser jetzt zu Geld machen. Man könne nicht absehen, 0b Marmoush seine Leistungen weiterhin bestätigen könne. Diese Kritiker hat der mittlerweile 25-Jährige schon nach wettbewerbsübergreifend vier gespielten Partien Lügen gestraft. Drei Tore, drei Assists in vier Spielen sprechen eine sehr deutliche Sprache. Die gegnerischen Defensivreihen haben größte Probleme den dribbelstarken und äußerst schnellen Stürmer zu kontrollieren und so ist er ein enorm wichtiges Faustpfand für das Team von Dino Toppmöller.
Warum klappt Frankfurt?
Es drängt sich schon die Frage auf, wieso Marmoush in Frankfurt plötzlich derart erfolgreich ist, während er dies in Wolfsburg nie war. Die Antwort auf diese Frage ist natürlich ein Stück weit Mutmaßung, aber viel könnte mit der Stimmung rund um den Verein zu tun haben. Der Ägypter ist ein sehr emotionaler, leidenschaftlicher Spieler. Die Stimmung im Stadion bewegt Marmoush. Das sieht man bei jedem Torjubel, jeder Aktion die vom Stadion mit Beifall bedacht wird. Eintracht Frankfurt ist ein Verein, für den die Fans brennen und das auch immer wieder neu unter Beweis stellen. Diese Situation ist in Wolfsburg vollkommen anders. Unlängst hatte “Wölfe”-Trainer Ralph Hasenhüttl den eigenen Anhang für mangelnde Unterstützung kritisiert. So etwas gibt es in Frankfurt schlicht nicht. Der fließend deutsch sprechende Marmoush scheint sich sehr mit der Eintracht zu identifizieren. Dass er sich, trotz Angebote aus der Premier League, für einen Verbleib entschied, spricht dafür, dass er sich durchaus wohlfühlt. Das betonte auch Sportdirektor Timmo Hardung im “hr”-Heimspiel am vergangenen Montag. Marmoush wisse demnach genau was er an der Eintracht habe und der konkrete Wunsch, die Eintracht zu verlassen, sei nie geäußert worden.
Dass Marmoush seine Karriere in Frankfurt beendet ist äußerst unwahrscheinlich, aber so lange er da ist, wird er Topleistungen abrufen, dessen kann man sich sicher sein. Marmoush braucht den Zuspruch der Fans, das Vertrauen des Trainers und ein Umfeld, das ihn fordert und fördert. All das hat er im Herzen von Europa. Wenn er so weitermacht, spielt er sich in selbige aller Frankfurt-Fans.
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