Es war ein Topspiel, bei dem die Eintracht zu Beginn Probleme hatte ins Spiel zu kommen. Kurz vor dem Pausentee kam die SGE zu einer Standardsituation, die veredelt werden sollte und stellte so die Weichen für die zweite Halbzeit. Die verlief um einiges besser aus Sicht der Frankfurter, die dort ein anderes Gesicht zeigten.
Die Partie fing gut an und so dauerte es nicht lange, bis es zur ersten Gelegenheit der Partie kam: Nach vier Minuten spielten die Frankfurter einen langen Ball aus der eigenen Reihe heraus. Empfänger davon war Omar Marmoush. Der Ägypter konnte seinen Gegenspieler abschütteln und lief erstmals frei auf Alexander Nübel frei zu. Sein Abschluss ging links am Tor vorbei. Und nach zehn Minuten kam Stuttgart das erste Mal vor das Tor der Gäste. Ermedin Demirovic war Robin Koch enteilt. Unter Druck spielte der Stuttgarter den Ball links raus auf Chris Führich, der den Abschluss suchte, doch direkt in die Arme von Kevin Trapp zielte. Es dauerte anschließend bis zur 17. Minute, bis sich die Hausherren die nächste Gelegenheit rausspielten. Nach einer Flanke von Führich kam am zweiten Pfosten Demirovic zum Kopfball. Aus spitzem Winkel setzte er den Ball auf die Latte.
Stuttgart vergibt den Elfmeter, Frankfurt trifft
Dann nahm die Partie Fahrt auf: In der 20. Spielminute entschied der Unparteiische Felix Zwayer auf einen Strafstoß für Stuttgart. Nach einem Pass in die Mitte lies Angelo Stiller den Ball durch. Der herangestürmte Hugo Larsson verschätzte sich und räumte den Angreifer ab. Klarer Strafstoß für die Schwaben, der auch nach dem Videobeweis bestand hielt. Demirovic trat gegen Kevin Trapp an, schoss in die linke untere Ecke und Trapp war zur Stelle. Der Frankfurter Schlussmann parierte den Elfmeter der Hausherren und verhinderte den Rückstand.
Stuttgart präsentierte sich anschließend wacher und präsenter als die Gäste aus Frankfurt. In der 30. Minute fiel der vermeintlich erste Treffer der Partie. Nach einem Standard lief Chabot ein und nickte zur Führung im langen Eck ein. Der Verteidiger stand bei seinem Versuch im Abseits und der Treffer zählte nicht. Glück für die Eintracht, die in dieser Phase des Spiels nur schwer aus der eigenen Hälft kam. In der 35. Minute war es wieder Führich, der auf der linken Seite durchbrach, doch Trapp hatte auch mit diesem Versuch keine Probleme. Drei Minuten später setzte sich Enzo Millot mit einer schönen Drehung im Sechzehner ab und suchte direkt den Abschluss, der weit über den Kasten segelte. Und es kam, wie es oft im Fußball kommt. Bis zur 45. Minute dominierte Stuttgart die Partie. Dann schlug die Stunde des Frankfurter Sturmduos: Omar Marmoush brachte eine Ecke ins Zentrum, wo Hugo Ekitiké mit viel Wucht eingelaufen war. Der Franzose versenkte den Kopfball im Netz und bescherte den Frankfurtern, dank ihrer Effizienz, die Halbzeitführung. Junior Dina Ebimbe hatte kurz vor dem Pausenpfiff die Möglichkeit den Abstand zu erhöhen, doch sein Schuss ging klar über das Tor.
Toppmöller reagiert, Brown legt nach
In der Halbzeit nahm Toppmöller den blassen Ebimbe aus dem Spiel und ersetzte ihn durch Ansgar Knauff. Das Bild änderte sich zunächst in der zweiten Hälfte nicht: Stuttgart drückte und Frankfurt kam vereinzelt zu Entlastung. Die wohl sehenswerteste Aktion des Wiederbeginns war ein Chip-Ball von Führich auf Fabian Rieder, der sehenswert zum Fallrückzieher ansetzte, doch sei Ziel klar verfehlte. Es folgte eine Schrecksekunde für die Frankfurter, als Hugo Larsson am Boden lag. Der Schwede konnte nicht weitermachen und wurde durch Mario Götze ersetzt.
Während die SGE zu zehnt war, netzten sie zum 2:0 ein. Ansgar Knauff setzte sich mit einem Solo durch, lief bis zur Grundlinie und spielte eine scharfe Flanke in die Mitte. Der mitgelaufene Nathaniel Brown erlebte ein Déjà-vu und schob, ähnlich wie gegen den VfL Bochum ein. Sein zweiter Treffer in aufeinanderfolgenden Spielen. Jetzt waren es die Frankfurter, die mehr Spielanteile für sich beanspruchen konnten.
Marmoush erneut per Freistoß! Stuttgart macht es spannend
Und dann kam der Wahnsinn: Marmoush setzt rund 27 Meter vor dem Tor zum Freistoß an und versenkte ihn erneut im oberen Eck! Wie gegen Bochum und Slavia Prag machte es der Ägypter sehenswert mit einem Standard und sorgte für die 3:0-Führung der SGE, die jetzt richtig Lust hatten Fußball zu spielen. Die Rollen aus Halbzeit eins, sie schienen vertauscht: Stuttgart wirkte von frischen Frankfurtern überfordert und dennoch kamen sie zu Chancen. Demirovic zimmerte einen Abschluss in der 69. Minute an die Latte und anschließend scheiterte Führich zum wiederholten Male an Trapp. Stuttgart zeigte sich vor dem Kasten und schien den Doppelschlag abgeschüttelt zu haben, doch die SGE warf sich vor jeden Abschluss der Gastgeber. Und so feierten sich die Spieler auch. Das beste Beispiel dafür, als Knauff den nächsten guten Abschluss von Demirovic gerade so klären konnte.
Es brauchte frische Beine und Toppmöller wechselte Jean-Matteo Bahoya und Farès Chaibi für Collins und Ekitiké ein. Auch Igor Matanovic bekam noch seine Minuten, womit für Nathaniel Brown das erfolgreiche Spiel vorbei war. Doch Stuttgart hatte noch etwas einzuwenden. In der 85. Minute setzten sich die Hausherren am Strafraum fest. Josha Vagnoman zog aus der zweiten Reihe ab und der Ball senkte sich unhaltbar für Trapp ins lange Eck. Und es wurde nochmal spannend. In der 90. Minute spielten sich die Stuttgarter vor den Frankfurter Kasen. Ein Steckpass auf Nick Woltemade, der sein Körper reinstellte, sich drehte und die Kugel an Trapp vorbeilegen konnte. Und der Wahnsinn nahm seinen Lauf: In der letzten Minute der Nachspielzeit spielt Stuttgart einen langen Ball in die Mitte, der wird mit dem Kopf verlängert und landet vor den Füßen von Führich, der zum Ausgleich einschob. Anschließend überprüfte der VAR die Situation und erkannte eine Abseitsstellung. Glück für die SGE, die so das Spiel gewinnt. Mit drei Punkten fährt die Eintracht zurück in die Mainmetropole und findet sich zur Länderspielpause somit auf dem dritten Tabellenplatz wieder.