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Die SGE gewann teilweise berauschend gegen Freiburg. Foto: IMAGO / Eibner

Marmoush, Ekitiké und Co. vergolden Rekord-Hinrunde mit Kantersieg

Es war ein echtes Sechspunktespiel am 17. Spieltag der Bundesliga-Saison 2024/2025 im Frankfurter Waldstadion. Auf der einen Seite die heimische Eintracht aus Frankfurt, vor dem Spiel Tabellendritter und mit 30 Punkten auf der Habenseite. Auf der anderen standen die Gäste vom SC Freiburg, die vor Anpfiff auf Platz sechs lagen und drei Punkte weniger auf der Habenseite hatten.

Und die SGE konnte ihren Vorsprung auf die Breisgauer ausbauen, denn am Ende stand ein 4:1-Sieg der Mannschaft von Cheftrainer Dino Toppmöller. Die Tore für die Hessen erzielten Robin Koch, Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und Nnamdi Collins, für die Gäste aus Freiburg traf lediglich Doan. Damit ist klar: Die Eintracht knackte ihren eigenen Rekord und beendete die Hinrunde mit 33 Punkten – so viel wie noch nie zuvor in der Vereinshistorie.

Ohne Änderungen ins Sechs-Punkte-Spiel

Vor der Partie war der mögliche Wechsel von Omar Marmoush das bestimmende Thema rund um die SGE. Der Ägypter stand aber trotz des wohl bevorstehenden Transfers zu Manchester City in der Startelf der Hessen und bildete wie gegen den FC St. Pauli gemeinsam mit Hugo Ekitiké das Sturmduo. Im Vergleich zum Auswärtssieg in Hamburg veränderte Toppmöller seine Mannschaft nicht und vertraute demselben Team. Vor Kevin Trapp verteidigten also Arthur Theate, Robin Koch, Rasmus Kristensen, Nathaniel Brown und Nnamdi Collins. Im Mittelfeld zogen Hugo Larsson, Ellyxes Skhiri und Mario Götze die Fäden hinter den beiden Angreifern. Dies bedeutete auch, dass Tuta, um den es am Dienstag auch wage Gerüchte gab, weiterhin auf sein Startelf-Comeback nach seiner Verletzung warten muss.

In den ersten Minute merkte man beiden Teams an, dass es ein durchaus wichtiges Spiel ist. Die Freiburger standen tief, die SGE versuchte ihre Schnelligkeit auszuspielen, blieb aber immer wieder hängen. Bis auf einen Abschluss von Marmoush, der allerdings weit über das Freiburger Tor ging, geschah in den ersten Minuten nicht viel. In der 13. Minute war es dann die SGE, die die erste bessere Chance hatte. Götze nahm den Ball in der rechten Strafraumhälfte stark mit der Brust an, schloss direkt ab, zielte aber zu zentral auf Keeper Atubolu, der keine Probleme hatte. Die Frankfurter bauten ab der 10. Minute mehr Druck als die Gäste auf, wirklich gefährlich wurde es aber zu selten, da sich die Freiburger merklich auf einen massiven Defensivblock konzentrierten. In der 21. Minute war es dann wieder die SGE, die durch Kristensen auf der rechten Seite durchbrachen. Der Däne spielte scharf nach innen, wo Ekitiké durchließ, damit aber Larsson überraschte. Nur zwei Minuten später kam Ekitiké selbst zum Abschluss, der Flachschuss des Franzosen ging aber abgefälscht rechts vorbei. Der anschließende Eckball kam über Umwege zu Götze, der direkt abschloss, sein Schuss wurde jedoch geblockt. Auch in der 32. Minute hatte Götze seine Füße im Spiel, eine Flanke des Weltmeisters von 2014 erreichte Marmoush aber nicht ganz. 

Freiburg trifft aus dem Nichts – Koch kontert

Und wie sagt man so schön? Wenn man die Chancen vorne nicht macht, klingelt es hinten. In der 37. Minute spielten sich die Freiburger über die rechte Seite nach vorne und kamen hier durch Röhl durch. Der scharfe Pass nach innen war die perfekte Vorlage für Doan, der aus sechs Metern einnetzte – die bis dahin durchaus unverdiente Führung für die Gäste. Die SGE versuchte das Spiel schnell wieder in die Hand zu nehmen, Ekitikés Schuss wurde aber geblockt. Nur eine Minute später stand der Franzose wieder im Mittelpunkt, als Atubolu ihn im Strafraum abräumte, da der Torhüter aber auch den Ball spielte war die Entscheidung von Schiedsrichtert Jablonski, der nicht auf Elfmeter entschied, korrekt. Die SGE war jetzt aber am Drücker – und belohnte sich dieses Mal auch. In der 43. Minute gab es eine Ecke für die Hessen, welche von Marmoush getreten und von Abwehrchef Robin Koch ins lange Eck geköpft wurde. Nach dem Treffer Marmoushs gegen St. Pauli war es zum zweiten Mal in Folge, dass ein Adlerträger gegen einen Ex-Klub traf und daher aus Respekt nicht jubelte. Und jetzt hatte die Eintracht richtig Blut geleckt, Ekitiké wurde über die gesamte Freiburger Hälfte gejagt, traf aber nur das Außennetz – trotzdem eine starke Aktion des Angreifers. Und es folgte direkt die nächste, aber auch dieses Mal schoss der Franzose nach feiner Kombination von Brown und Götze knapp rechts vorbei. Dadurch ging es mit dem 1:1-Unentschieden in die Pause – ein Ergebnis, mit dem die Freiburger deutlich zufriedener gewesen sein dürften als die SGE, die zumeist den Ball hatte und immer wieder anrannte, aber noch zu ungefährlich war. 

Nach der Halbzeitpause vertrauten beide Cheftrainer zunächst ihren Mannschaften aus der ersten Hälfte und verzichteten auf Wechsel. Die SGE startete gleich wie die Feuerwehr, Marmoush legte einen Lupfer nach Weltklasse-Pass von Theate aber am Tor vorbei. Man merkte jetzt, dass die Adlerträger die gute Phase von vor der Pause fortsetzen wollten, denn die SGE drückte stark und kam immer wieder zu guten Aktionen. So wurde beispielsweise ein Brown-Schuss aus 15 Metern im letzten Moment abgefälscht, kurz darauf wurde ein Pass vom Schienenspieler im letzten Moment geklärt. Und direkt danach kam Ekitiké zwar zum Kopfball, konnte diesen aber nicht drücken. Das alles geschah wohlgemerkt bis zur 52. Spielminute. Es dauerte dann noch einmal zehn Minuten, bis sich auch die Freiburger durch einen Schuss von Günther im zweiten Abschnitt anmeldeten, Trapp im SGE-Tor packte aber genauso sicher zu wie kurz darauf bei einem Distanzschuss von Grifo.  

Marmoush – wer sonst?

In der 65. Minute kam dann aber wieder die Eintracht – und die Mannen von Dino Toppmöller belohnten sich (endlich) für den vielen Druck. Nach feiner Hereingabe von Nathaniel Brown wurde ein Marmoush-Schuss zunächst noch geblockt, den Abpraller schnappte sich aber wieder der Ägypter und schoss zum 2:1 ein – das 15. Saisontor des Angreifers, der damit zum alleinigen Rekordtorschütze der SGE wurde, noch nie hat ein Spieler nach der Hinrunde mehr Tore auf dem Konto. Nur drei Minuten später brauchte es dann eine Atubolu-Glanzparade, um das 3:1 zu verhindern, nachdem Theate eine Ecke artistisch aus der kurzen Ecke auf das Tor brachte. Die Zwei-Tore-Führung gab es dann aber in der 71. Spielminute, als erst Skhiri den Ball stark gewann, Götze einen Klasse-Pass auf den durchstarteten Ekitiké spielte und der Franzose nach Sprint über den halben Platz eiskalt blieb und halbhoch abschloss. Kurz darauf wechselte SGE-Cheftrainer Toppmöller dann zum ersten Mal, für den umtriebigen Brown kam Ansgar Knauff und damit weitere Konterstärke in die Partie. Beinahe hätte sich Theate auch noch in die Torschützenliste eingetragen, ein Weitschuss von ihm stellte Atubolu vor Probleme, letztlich griff er zwar daneben, die Brust rettet ihn aber. Rund zehn Minuten vor dem Ende wechselte die SGE dann dreifach, es kamen Mahmoud Dahoud, Oskar Hojlund und Tuta für Ekitiké, Kristensen und Larsson.

Wer jetzt aber dachte, dass sich die SGE auf der Führung ausruhte, der irrte gewaltig, denn Nnamdi Collins machte sich auf rechts auf den Weg, gab den Ball mehrfach nicht verloren und spitzelte den Ball anschließend aus sieben Metern ins Tor – das erste Bundesliga-Tor für den 21-Jährigen. Bei diesem Ergebnis blieb es letztendlich – für die SGE bedeutete das die Punkte 31,32 und 33. So viele hatte eine Frankfurter Mannschaft noch nie nach der Hinrunde.

Tor: K. Trapp1
∅ 2,5
Abwehr: A. Theate3
∅ 2,0
Abwehr: N. Collins34
∅ 2,0
Abwehr: R. Kristensen13
∅ 2,0
Mittelfeld: N. Brown21
∅ 2,0
Mittelfeld: H. Larsson16
∅ 2,5
Mittelfeld: E. Skhiri15
∅ 2,5