Erstmals seit über einem halben Jahr gewinnt Eintracht Frankfurt ein Bundesliga-Spiel in der Fremde (zuletzt beim 2:1-Auswärtssieg in Heidenheim am 24. Spieltag). Ausgerechnet Omar Marmoush wird an alter Wirkungsstätte zum Doppelpacker und beschert den Hessen damit den zweiten Sieg in dieser noch jungen Saison. Ein Wermutstropfen bleibt dennoch: Kevin Trapp verletzte sich am Oberschenkel und fällt damit erstmal aus. Für ihn wird Kaua Santos damit die nächsen Wochen das Eintracht Tor hüten.
Dabei mussten die Frankfurter zunächst um die Dienste von Marmoush bangen. Der Ägypter verletzte sich bei der Nationalmannschaft, wurde aber auf dem letzten Drücker wieder fit. Daher schickte Dino Toppmöller die gleiche Startelf wie beim 2:1-Heimsieg gegen Hoffenheim ins Rennen. Junior Dina Ebimbe kehrte wieder auf die Ersatzbank zurück, ebenso wie Last-Minute Neuzugang Mo Dahoud.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen VfL Wolfsburg der 13 zensierten Spieler den Wert 2,58. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.
Die Einzelnoten der über 770 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
– Spieler des Spiels – Omar Marmoush: Eiskalte Vorstellung bei seinem ehemaligen Arbeitgeber. Erst trifft er nach einem klasse Konter zur 1:0-Führung, später zeigte er keine Nerven vom Punkt und bescherte seiner Mannschaft den Sieg. Seine Provokation in Richtung Wolfsburg-Fans hätte er sich schenken können. Seine Leistung auf dem Platz sprach für sich.
Hugo Ekitiké: Dieses Mal ohne eigenen Treffer, dennoch ein vorzeigbarer Fußballtag für Ekitiké. Der Franzose war ständiger Unruheherd. Seine Skills am Ball sind bemerkenswert. Hin und wieder wirkte er aber doch ein wenig zu verspielt und eigensinnig. Auch, wenn ein Stürmer das partiell machen sollte, übertrieb er es doch ein wenig.
Kaua Santos: Nervosität? Fehlanzeige! Sehr cooles Bundesliga-Debüt für Santos, der den verletzten Trapp ersetzen musste. Beim Gegentor trifft ihm keine Schuld. Ansonsten blieben seine starken Fähigkeiten am Ball und sein Mut in Erinnerung. Nicht die schlechteste Kombi bei einem Torwart.
Robin Koch: Starker Verbund in der Abwehr. Das geht auch auf das Konto von Koch, der seine Nebenmänner sehr gut organisiert. Hier kämpft jeder für seinen Nebenmann. Erneut ein sehr souveräner Auftritt vom Nationalspieler.
Arthur Theate: Die Sturm- und Drangphase der Wölfe in den ersten 20 Minuten geht auf das Konto von Theate, der hier zu viele Probleme hatte. Nach Umstellung auf eine Viererkette entfaltete er aber seine volle Wucht. Hatte Pech bei einer Ecke als sein Kopfball nur den Pfosten streifte.
Tuta: Tuta scheint wie ausgewechselt. Ruhig und abgeklärt, weiß, wann er einfach mal das Langholz auspacken sollte. Hier ist ein Prozess im Gang, der ihn wieder an seine Leistungsgrenze bringt. Das liegt aber sicher auch an Nebenmann Kristensen.
Rasmus Kristensen: Jener rennt nämlich wie ein Duracell-Hase die rechte Seite hoch und runter. Da verzeiht man ihm auch mal die eine oder andere Unzulänglichkeit. Der Däne ist wahrlich kein Gegenspieler, den man vor sich haben möchte.
Hugo Larsson: Der Verbund mit Skhiri schlägt immer mehr Wurzeln. Von einer angeblichen Verletzung war beim Schweden nichts zu sehen. Das Umschaltspiel von ihm ist teilweise eine Augenweide, auch, wenn hier und da noch etwas schiefgeht.
Kevin Trapp: So richtig gefordert wurde Trapp nie. Es bleibt aber dabei, dass seine Timings beim Herauslaufen teilweise brandgefährlich werden. Musste zur Halbzeit in der Kabine bleiben und fällt nun erstmal aus.
Ellyes Skhiri: 12,88 Kilometer spulte Skhiri ab. Bundesligaübergreifend lief er bis dato 37,67 Kilometer. Nur Pascal Groß vom BVB liegt hier vor ihm (37,91 Kilometer). Ein echtes Arbeitstier, das sich voll in den Dienst der Mannschaft stellt.
Niels Nkounkou: Schwächelnder Auftritt von Nkounkou, der einen teilweise zur Verzweiflung brachte. Laissez-faire Haltung in der Defensive. Behäbigkeit im Spiel nach vorne. Kam gar nicht mit dem harten Spiel der Gastgeber zurecht.
Fares Chaibi:Chaibi brachte deutlich mehr Schwung in die Offensive, blieb aber genauso glücklos wie Götze. Pech bei einem tollen Schuss, der nur den Pfosten küsste. Sein Freistoß leitete den Elfmeterpfiff ein. Ansonsten wechselten sich Licht und Schatten bei ihm ab.
Mario Götze: Völlig unter dem Radar lief Götze. War auf dem rechten Flügel total verloren. Defensiv dafür umso mehr eingebunden. Als Verbindungsspieler kam aber deutlich zu wenig von ihm. Blieb wohl auch angeschlagen zurück in der Kabine.