Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche freut sich über die aktuellen Erfolge der SGE.

Beste Stimmung im Frankfurter Waldstadion nach dem 2:1-Sieg der SGE gegen Union Berlin! Mal wieder traf die Eintracht in der Nachspielzeit, macht so ihrem neuen Spitznamen der Last-Minute-SGE alle Ehre und feierte so den ersten Heimsieg der mittlerweile doch schon 13 Spiele alten Bundesliga-Saison.

Nachdem sich die Spieler direkt nach dem Spiel zufrieden, aber auch selbstkritisch gezeigt hatten, äußerte sich auch Sportvorstand Markus Krösche über den vielumjubelten und hochverdienten Heimsieg. Vor allem die vielen Treffer in der Nachspielzeit waren natürlich ein Thema. „Es zeigt, was die Jungs für eine Mentalität und Moral haben. Es ist das fünfte oder sechste Mal, dass wir so spät treffen. Die Jungs glauben an sich und das ist ja kein Glück, das ist ein Qualitätsmerkmal. Die Jungs erzwingen und wollen das und das zeichnet uns derzeit aus“, so der 41-Jährige, der zugab, dass es auch für ihn zum Schluss sehr spannend war: „Das war natürlich schon sehr nervenaufreibend. Es ist wichtig, dass man sich als Mannschaft nicht aufgibt und das ist natürlich auch für uns Verantwortliche sehr schön zu sehen.“

Erfolge durch Weiterentwicklungs-Prozess

Die Eintracht scheint den schwachen Saisonstart überwunden zu haben. Wettbewerbsübergreifend ist die SGE seit sechs Spielen ungeschlagen, die letzte Niederlage datiert vom 24. Oktober, als man beim VfL Bochum verlor. Für Krösche ist diese Entwicklung äußerst positiv: „Ich glaube die Art und Weise in den letzten Spielen ist richtig gut gewesen. Da haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, gerade im Spielaufbau, wo wir kontrollierter sind und gepflegter versuchen in die Räume zu kommen. Man merkt, dass die Automatismen greifen und wir uns so mehr Torchancen erspielen. Jetzt müssen wir noch daran arbeiten, dass wir Torchancen besser nutzen. Aber es ist ein Prozess, der jetzt so langsam Früchte trägt.“ Er betonte, dass er glaube, dass dieser Prozess sogar noch schneller gehen würde, wenn die SGE noch mehr Zeit für Training hätte. Trotzdem sei die Arbeit des Trainerteams, das derzeit sehr viele Einzelgespräche führe, jetzt immer mehr sichtbar.

Viel Lob für SGE-Akteure – Hasebe als Schlüsselspieler

Ein Faktor für das erfolgreiche Auftreten der SGE in den letzten Wochen ist sicherlich auch Makoto Hasebe. Der Japaner, mittlerweile stolze 37 Jahre alt, präsentiert sich in der Abwehrzentrale in blendender Verfassung und macht auch bei Krösche ordentlich Eindruck: „Makoto  ist natürlich ein sehr intelligenter Spieler mit unheimlich viel Erfahrung. Er schafft es auch die anderen Jungs so zu steuern, dass er sich auf seine Stärken konzentrieren kann. Er ist im Spielaufbau einer unserer besten Spieler. Man hat gegen Union gesehen, dass er es schafft, dass er durch die Ruhe andere freispielen kann. Er ist in den letzten Wochen schon auch ein Schlüsselspieler für die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, geworden.“ Von Hasebe profitiere auch sein Nebenmann Evan N’Dicka, der gegen Union zwar den Elfmeter verschuldete, in den letzten Spielen aber eine tolle Entwicklung hingelegt habe: „Er kann sich jetzt mehr auf seine Stärken konzentrieren. Er hat unheimlich viele Fähigkeiten und hat sich auch im Spiel nach vorne extrem weiterentwickelt. Er schiebt den Laden auch bis zum Schluss immer wieder an.“ Daher sei man auch schon jetzt in Gesprächen bezüglich der Zukunft des Franzosen: „Wir sind mit ihm in Austausch und dann sehen wir, wie sich die Dinge entwickeln. Er hat noch anderthalb Jahre Vertrag.“ Gemeinsam mit der Doppelsechs aus Djibril Sow und Kristijan Jakic bildet die Innenverteidigung um Hasebe ein massives Zentrum. Krösche lobt hier auch die beiden Mittelfeldmänner: „Man merkt, dass sie ein Gefühl füreinander entwickeln, wer wann in die Räume geht oder die Position hält. Das ist ein weiterer Prozess des Miteinanders.“ Und wenn über Einzelspieler gesprochen wird, darf nach dem Union-Spiel auch sicher Filip Kostic nicht vergessen werden, der eine fast unfassbare Leistung ablieferte, die Linie hinauf und hinab rannte, beide Tore auflegte und noch viele weitere zum Teil 100-prozentige Chancen kreierte. „Filip Kostic ist ein Spieler mit herausragender Qualität. Das hat er in den letzten Jahren bewiesen und beweist er jetzt wieder. Er hat eine unglaubliche Dynamik und hat zuletzt auch einen Schritt nach vorne gemacht. Er kommt immer mehr in die Situationen, in denen er seine Stärken ausspielen kann. Das liegt auch an einer besseren Boxbesetzung, die wir jetzt hatten“, lobte auch Krösche den Serben.

„Es ist schön für uns, dass es jetzt besser läuft!“

Bei so viel Lob musste aber auch über etwas Negatives gesprochen werden, das auch den Spielern schon auffiel: Die mangelhafte Chancenverwertung der SGE. Sportvorstand Krösche gab hier aber an, dass er sich fast freue, dass man jetzt über die Chancenverwertung sprechen müsse, da dies vom oben genannten Prozess zeuge: „Wenn man die letzten Spiele sieht, haben wir einen großen Fortschritt gemacht. Wir hatten oft vorne Probleme, aber das fängt ja auch schon hinten an. Da haben wir Automatismen entwickelt und haben uns viele Chancen erarbeitet. Jetzt müssen wir diese noch nutzen, um ein Spiel auch mal früher zu entscheiden.“ Der ehemalige Paderborner gab auch zu, dass er froh darüber sei, dass seine Einschätzung der Lage auch in schwierigeren Zeiten richtig gewesen sei: „Wenn du erfolgreich bist, ist es viel schöner, als wenn man nicht erfolgreich ist. Wenn ich von Dingen überzeugt bin, dann bleibe ich dabei. Da geht es nicht um Bestätigung für mich. Wenn es nicht läuft, dann ist das im Fußball so, dass man Gegenwind bekommt. Aber ich war von Oliver Glasner überzeugt, er hat einen guten Job gemacht. Mir war klar, dass es ein Prozess ist, bis die Jungs das umsetzen. Es geht darum, dass wir mit Eintracht Frankfurt erfolgreich sein wollen und eine bestimmte Art und Weise Fußball spielen wollen. Daran hat er die ganze Zeit mit der Mannschaft gearbeitet. Es ist schön für uns, dass es jetzt besser läuft.“

 

- Werbung -

16 Kommentare

  1. Eintracht Frankfurt scheint wohl die Lizenz von Hessen Dreieich Hessenliga gekauft zuhaben.

    71
    4
  2. Ich bin auch einer gewesen der vor paar Wochen damit einverstanden gewesen wäre wenn man sich von OG getrennt hätte, weil einfach keine Entwicklung sichtbar war.
    Ich bin froh das die Führung der SGE kein Aktionismus betrieben haben.

    Die Mannschaft lebt und glaubt jetzt immer mehr sich und an die Philosophie des Trainers.

    Es werden bestimmt wieder Rückschritte/Rückschläge kommen, aber ich denke wir sollten uns dieses Jahr auch mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden geben. Und falls es doch für Europa reicht umso schöner.

    OT:
    Bobic hat seine erste Trainerentlassung.
    Läuft beim Big City Club

    93
    3
  3. Wir wollen doch nicht mit Häme nach Gladbach oder auf Hertha schauen. 🙂
    Im Lichte des gestrigen Glanzsieges fiel mir das ganz besonders schwer.

    76
    3
  4. Da es ja nun mal angesprochen wurde:

    Bobic lässt endlich die Kompetenz aufblitzen, die ihn weg von Eintracht Frankfurt hin zu Hertha BSC führte.

    Was ist überhaupt das Ziel in Berlin? Den Abstieg zu vermeiden? Dank Fürth stehen die Chancen eh besser denn je.

    52
    0
  5. Über die gestrige Aufstellung war ich erstmal bass erstaunt, besonders dass hinten nicht rotiert wurde.
    Offensiv mit den wuseligen Kamada, Lindström, Borré und Kostic,, die sich zudem immer besser einzuspielen scheinen, gegen die Eisernen Abwehrschränke zu spielen, konnte ich schon viel besser nachvollziehen. Bei einer nur leicht besseren Chancenverwertung, hätte man das als perfekte Maßnahme für dieses Spiel bezeichnen können.
    Unsere Jungs sind körperlich alle auf einem hohen Niveau und können 2x mal pro Woche solche Spiele voll durchziehen. Die entscheidenden Last-minute-Tore setzen dann psychisch weitere Kräfte frei.
    Oder ganz kurz gesagt: Es läuft.
    Selbstredend geht es nun darum, das weiter zu stabilisieren und entwickeln und passende Rotationsmöglichkeiten zu etablieren. Denn eher früher als später wird letzteres nicht nur für das Spiel sondern auch für die „zweite Reihe“ notwendig sein.
    Weiter so, in Eintracht!

    31
    1
  6. Respekt an Mannschaft und Trainer!

    Zweites Spiel nacheinander gegen einen hochangesiedelten Gegner und das zweite mal verdient gewonnen.

    Der Coach hat die erste Elf gefunden (das war nicht einfach) und die Automatismen greifen immer mehr.

    Starke Defensive, sehr präsentes Zentrum und vorne viel Bewegung und schnelles Spiel.

    Sonderlob gestern bekommt Kostic der die Seite unfassbar beackert hat.

    Aber auch ein Kamada, der Kostic immer wieder in Szene setzt, ein Sow der seit drei Wochen wieder das zeigt, was man von ihm erwarten kann. Lob an N’Dicka der momentan überragend ist, aber auch an Hase und Tuta. Starkes Spiel auch von Lindström und Jakic.
    Borre hat sich im Vergleich zu den letzten Spielen gesteigert und Chandler das abgerufen was er kann.
    Es war eine Runde Sache und genauso wenig wie es vorher Zufall war dass es nicht lief, ist es nun kein Zufall das es läuft.

    Daher nochmal Hut ab und zwar in erster Linie an den Coach. Denn wenn viele Spieler stark spielen, dann liegt es daran, dass der Trainer sie richtig einstellt und aufstellt. Ich bin nun sehr gespannt auf die nächsten Wochen. Mal schauen wie lange die Jungs das Niveau halten können. Schön ist jedoch zu sehen, was sie eben jetzt schon im Stande sind zu leisten. Das macht Mut für die Zukunft. Zwei Positionen bleiben vakant, da müssen wir uns verbessern wenn es nachhaltig wieder dahin gehen soll, wo wir herkommen, aber das Gros passt im Paket mit Glasner, das haben die letzten Wochen gezeigt.

    50
    3
  7. Aktuell ist der SC Hessen ganz normal im Spielbetrieb. Eine Übernahme der Lizenz könnte ja sowieso erst nach Saisonende erfolgen. Dieses Gerücht ist nicht neu, aber hat sich bisher nie bestätigt. Quellen dazu kann auch zumindest ich nicht finden. Wollte Freitag eventuell sowieso hin, dann kann ich mal Patrick Ochs fragen…

    33
    0
  8. Herr Krösche sagt, ihm gehe es nicht um Bestätigung für sich. Was meint er damit? Seine Verpflichtungen?
    Eine bedeutende Weisheit folgt: Wenn du erfolgreich bist, ist es viel schöner, als wenn man nicht erfolgreich ist.
    Wieder was gelernt.
    Er sagt weiter: Wenn ich von Dingen überzeugt bin, dann bleibe ich dabei.
    Manchmal ist aber Einsicht über einen Fehler und eine Änderung besser, als blind an etwas festzuhalten.

    19
    43
  9. Was würde eine Übernahme für uns bedeuten?
    Eine Eintracht U23 oder ein Farmteam wie im US Profisport?

    7
    1
  10. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen und freue ich total über die derzeitige Entwicklung. Die Mannschaft entwickelt immer mehr Zug und das gepflegte Spiel vergangener Tage blitzt immer wieder durch. Wir WOLLEN aber auch einfach mehr, als noch zu Beginn der Saison. Wenn man sieht, wie Lindström nach einem leichten Ballverlust, diesem 35 Meter hinterher sprintet, richtig antizipiert und den laufenden Konter mit einem Ballgewinn vereitelt, steht das schon symbolisch für das Team. Jetzt kommt das ABER:
    Wie wichtig Hasebe für den Spielaufbau die Ruhe und die ihn umgebenden Mitspieler ist, wurde hinlänglich beschrieben. Das Spiel ist schon „über seine Rolle“ aufgebaut und er lenkt den Spielrhythmus und die Tempowechsel. Einen ähnlichen Spieler haben wir aber nicht und Hase ist 38. Was passiert also, wenn er eine Zwangspause einlegen muss oder schlimmeres? Hinteregger etc. sind gute Spieler, prägen das Gesamtsystem aber in keiner Weise so, wie der Dirigent Hasebe. Ihn zu verlieren, würde bedeuten, das gesamte taktische Geflecht wieder umentwickeln zu müssen. Daran will ich niicht mal im Ansatz denken.
    Da dieses Spielkonzept gerade wirklich gut greift, müsste man einen Hasebe-ähnlichen jungen Spieler aufbauen, der diese Rolle dann perspektivisch übernehmen kann. Mir fällt da pauschal ein Niklas Dorsch ein, der vergleichbare Gene in sich trägt- also ein Spieler mit einer guten Zweikampfführung, gutem Stellungsspiel, guter Passtechnik und Handlungsschnelligkeit. Nicht leicht zu finden, sicherlich.
    Genießen wir den Moment…

    15
    4
  11. @ Oakstar:
    Ich könnte mir Seppl Rode auf dieser Position vorstellen. Limitierend ist bekanntermaßen seine Physis.
    Dennoch hätte er in dieser „Liberorolle“ weniger direkte Zweikämpfe als auf der 6er-Position, was seinem Körper evtl. zuträglich wäre. Vielleicht würde dies noch ein paar wenige Jahre funktionieren.

    22
    2
  12. @12 Oakstar:
    Bin immernoch für einen Versuch mit NDicka auf der Hasebeposition. Hinteregger ist doch auch Linksfuß und kann auf links spielen?

    3
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -