Erst im Sommer letzten Jahres wechselte Rasmus Kristensen auf Leihbasis zur Eintracht an den Main. Unlängst avancierte der Rechtsverteidiger immer mehr zum Publikumsliebling, der mit seiner wuchtigen und kompromisslosen Art die Anhänger der Hessen immer wieder mitreißen konnte. Die Fans zahlen es mit Stimmung und Leidenschaft zurück. Im besten Fall entsteht eine Symbiose zwischen Rängen und Mannschaft. „Die Unterstützung, die wir in der vergangenen Saison erlebt haben, ist einfach überragend. Diese Art Support erlebt man im Fußball nicht sehr häufig. Gemeinsam haben wir eine super Saison hingelegt“, wusste auch Kristensen die Supporter in einem vereinseigenen Interview zu schätzen.
Das Team habe eine spezielle Verbindung zu den Fanmassen. Beide Seiten profitieren in dieser Saison besonders voneinander und konnten am letzten Spieltag in Freiburg die Qualifikation für die Champions League feiern. Bereits jetzt stieg bei dem Dänen die Vorfreude auf stimmungsvolle Abende im Waldstadion: „An Champions League-Abenden kann das in der kommenden Saison, insbesondere in unserem Stadion, sehr besonders werden.“ Besonders, weil die Champions League in Frankfurt nach wie vor nicht alltäglich ist. Der Verein schaffte es erst zum zweiten Mal sich für den größten Klubwettbewerb Europas zu qualifizieren.
„Königsklasse ist die größte Bühne“
„Es ist die größte Bühne, Königsklasse. Es ist überragend, next level – das Beste, was es im Klubfußball gibt“, bewertete der 27-Jährige den Wettbewerb euphorisch. So eröffnen sich durch die Teilnahme für den Verein neue Möglichkeiten. Leistungsträger, wie Robin Koch, können gehalten werden und bei möglichen Neuzugängen ergibt sich ein gewichtiges Argument für einen Wechsel in die hessische Metropole. So etwa bei Wunschspieler Ritsu Doan, der dem Vernehmen nach bei seinem neuen Verein auf jeden Fall Champions League spielen möchte und einen Wechsel davon abhängig macht.
Mit drei Toren und einer Vorlage in den letzten drei Ligaspielen, hatte Kristensen einen entscheidenden Anteil am Erfolg des hessischen Bundesligisten. Mit rund 1,74 Blocks und 1,26 abgefangenen Pässen pro 90 Minuten gehörte der flexible Spieler für die rechte Seite in der vergangenen Spielzeit zu den Besten seiner Zunft. Er freue sich einfach, dass er dem Team mit seiner Leistung helfen konnte, sagte er. Dabei hatte der 28-fache dänische Nationalspieler bereits darüber nachgedacht, seine Karriere an den Nagel zu hängen. Erst der Wechsel zur SGE überzeugte ihn weiterzumachen und entfachte wieder seine Lust für den Fußball.
Frankfurter Familienglück als Grund für festen Wechsel
Kein Wunder, dass Sportvorstand Markus Krösche längst Nägel mit Köpfen machte und den Mentalitätsspieler fest von Leeds United verpflichtete (Vertrag bis 2029). „Es ging von mir und vom Verein aus. Ich fühle mich richtig wohl hier, meine Familie ebenfalls. Es passt alles: menschlich, fußballerisch, die Mentalität des Vereins und die Fans“, begründete er seine Entscheidung zum langfristigen Vertrag bei der Eintracht. Auch die Fußballbegeisterung, die überall in der Stadt zu spüren ist, sei ein Faktor gewesen. Hinzu kommt sein persönliches Familienglück: „Ich bin hier in Frankfurt, direkt zu Saisonbeginn, zum ersten Mal Vater geworden – er ist auch ein Frankfurter!“
Besonders emotional wurde es für den Rechtsfuß mehrmals in der abgelaufenen Europa League-Saison, wo er insgesamt elfmal zum Einsatz kam. Gleich dreimal bescherte das Los den Frankfurtern Ex-Vereine von Kristensen (Midtjylland, AS Rom und Ajax Amsterdam). Vor allem der Empfang bei seinem Heimatverein FC Midtjylland nahm ihn mit. „Ich hatte an diesem Tag das glückliche Erlebnis, Liebe von den Midtjylland-Fans zurückzubekommen. Ich hoffe, wenn ich irgendwann mein letztes Spiel für die Eintracht mache, bekomme ich den gleichen Applaus“, blickte der langfristig gebundene Profi in die Zukunft.
5 Kommentare
Der Applaus dürfte Dir schon jetzt sicher sein lieber Rasmus. Du lässt Deine Seele für uns auf dem Platz und hast das Zeug dazu für immer in unseren Herzen einen Platz zu haben. Ich finde, man merkt ihm an, dass er beim richtigen Verein angekommen ist.
Das wollte ich auch schreiben. Ein enorm wichtiger Spieler der sein Herz auf den Platz lässt.
Seine fußballerischen Qualitäten sind unbestritten, seine größte Stärke aber ist seine Mentalität. Der Kerl zündet an.
Schönes Interview. Rasmus muss man einfach lieben
@1
Du hast das Interview nochmal sehr schön auf den Punkt gebracht.
Super Typ, der sich jetzt schon in die Herzen der Fans gespielt hat.
Rasmus ist wirklich ein Super Typ mit bestem Charakter. Sehr vergleichbar mit Hinti damals. Er lässt sein Leben auf dem Platz und war zusammen mit Arthur ein perfekter Zugang letztes Jahr. Schön das beide bei uns verlängert haben 😃
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