Niko Kovac hat die Hoffnung auf eine Rückkehr von Jesus Vallejo noch nicht aufgegeben.

Als sich Carlos Salcedo im Confed-Cup-Gruppenspiel zwischen Mexiko und Neuseeland bei einem Zweikampf schwer an der Schulter verletzte, zuckten bei Eintracht Frankfurt alle zusammen. „El Titan“, wie sich der Innenverteidiger selbst nennt, wurde erst wenige Tage zuvor auf 450.000-Euro-Leihbasis mit Kaufoption verpflichtet. Trainer Niko Kovac fühlte sich beim Anblick der Szene an die Szene zwischen Jannik Vestergaard und Marius Wolf im DFB-Pokal-Halbfinale erinnert. Der Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach zerrte unentwegt am Trikot des Frankfurter Offensivmannes und stürzte danach ungebremst auf dessen Arm. Eine bösartige Szene, die für gewaltigen Diskussionsstoff sorgte und bei Wolf eine Operation und monatelang Pause nötig machte.

Zurück zu Salcedo: Der von Deportivo Guadalajara losgeeiste Abwehrmann arbeitet aktuell mit Hochdruck an seinem Comeback, welches nicht vor September erwartet wird. Der Ruf nach einem Ersatzmann wird laut – schließlich stehen dem Coach neben dem gesetzten David Abraham mit Marco Russ, Andersson Ordonez und Noel Knothe drei Spieler zur Verfügung, die allesamt nur schwer einzuschätzen sind. Wird Russ nach seiner langen Pause wieder so fit wie zuvor? Kann Ordonez seine ersten guten Ansätze bestätigen? Und wird Knothe langsam herangeführt oder häufiger in der U19 eingesetzt? „Jetzt müssen wir schauen, ob wir bis zur Rückkehr von Carlos auf dieser Position ausreichend aufgestellt sind“, gibt Kovac im Gespräch mit „Bild“ zu. Der Vorteil: Mit Bastian Oczipka und Danny da Costa stehen zwei Außenverteidiger zur Verfügung, die für einige Partien in der Mitte aushelfen können.

Hoffnung auf Vallejo-Rückkehr?

Pokern die Frankfurter gar noch um den bereits offiziell verabschiedeten Jesus Vallejo? Real Madrid hat den U21-Vize-Europameister zurückgeholt, allerdings stehen mit Sergio Ramos, Raphael Varane und Nacho Fernandez drei Innenverteidiger vor ihm. Das Transferfenster ist noch bis 31. August geöffnet, in den Vorbereitungen der einzelnen Mannschaften kann sich demnach noch einiges verschieben. Kovac hält eine erneute Ausleihe von Vallejo zwar für unwahrscheinlich, hält sich jedoch ein Türchen offen: „Sag’ niemals nie! Und sollte die Möglichkeit bestehen, wissen wir, was wir an ihm haben, so wie Vallejo und Real wissen, was sie an uns haben. Wir sind auf jeden Fall gesprächsbereit.“

Vallejo hat sich bei der Eintracht in kürzester Zeit zum unumstrittenen Stammspieler entwickelt und konstant gute Leistungen gezeigt. Allerdings war auch er nicht von Verletzungen verschont geblieben. Die Liste der Rekonvaleszenten ist lang, mit Leon Bätge, Omar Mascarell, Alex Meier, Salcedo, Wolf und Jan Zimmermann verpassen sechs Akteure verletzungsbedingt die vom 6. bis 18. Juli andauernde Reise in die USA. „Wir müssen versuchen, den Jungs zu helfen, müssen schauen, dass sie so schnell wie möglich gesund werden. Und ich hoffe inständig, dass sich das mit den Verletzungen dann endlich mal reduziert“, sagt Kovac, der die Masse an Ausfällen in der Rückserie kaum noch kompensieren konnte: „Was wir an stumpfen Verletzungen hatten und auch jetzt haben, das ist schon immens. Aber es ist halt Berufsrisiko, den Spielern ist bewusst, dass es jeden treffen kann.“

Bleibt Meier Kapitän?

Einen Akteur, den es besonders heftig erwischt hat, ist Meier. Der von den Fans gefeierte Fußballgott zog sich im Urlaub erst eine schmerzhafte Knöchelverletzung zu, dann folgte am Samstag die Schock-Diagnose: Borreliose. Kovac traut dem 34-Jährigen einen weiteren Neustart nach langer Verletzungspause zu: „Ich bin mir sicher, dass, wenn er die Krankheit überstanden hat, er so schnell wie möglich zurückkommt.“ Eine genaue Ausfallzeit wollte der Coach nicht prognostizieren: „Wenn es in acht Wochen ist, okay. Wenn es in zwölf Wochen ist, auch okay.“ Ob Meier nach einer erneut längeren Pause noch Kapitän bleiben kann, ließ Kovac offen. Seine Genesung stehe zwar über allem, aber „wir werden die Vorbereitung spielen, alle müssen sich erst mal kennen lernen, und dann werden wir es zum Saisonstart klären.“ Der Kroate hatte Meier letztes Jahr zum Kapitän bestimmt und wollte ein Jahr lang beobachten, wie er das Amt ausfüllt. Ob er Kovac überzeugen konnte?

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6 Kommentare

  1. Ich bin überzeugt das Meier nicht weiter unser Kapitän sein wird. Hasebe wird´s denke ich.

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  2. Ich tippe auf Otsche als Captain. Schätze ihn so ein als würde ihn das auch nochmal pushen.

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  3. @Redaktion.

    Macht doch mal eine SGE4EVER -Umfrage, wen die Fans als Kapitän favorisieren würden.

    Ich bin für Meier, solange es bei der 8 bis12 Wochen absehbarer Pause bleibt. Aber Oczipka oder vielleicht sogar auch der neue schweizer Spieler Fernandes sehe ich als Führungsspieler, die diese Aufgabe meistern könnten.
    Und grgen einen den Vertrag verlängernden Hradecky hätte ich auch keine Einwände.

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  4. Hasebe müsste sein ständiges Lamentieren lassen.
    Abraham würde das Amt gut tun.
    Gleiches könnte ich mir auch für Fabián vorstellen. Der wäre dann auch besser imstande, die anderen mal mitzureißen.

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  5. Fabián fände ich gut, alleine schon wegen seiner lebenslangen Mitgliedschaft im Verein. Das hat mir als Fan neben seinem Ballhandling sehr gut gefallen. Zudem kann er andere Spieler emotional mitnehmen.

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